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formen« 1, von de« Secrsfionistrv 8, von de« Demo» kraten 1, von den Socialdemokratrn 12 in 18 Wahlkreisen. Rach 8 24 Abs. 5 der Postordnung hat jeder Landbriefträger auf seinem Bestellung-gang« «in Annahmebuch mit sich zu führen, welche» zur Eintragung der von ihm angenommenen Sen dungen mit Werthangabe, Einschreibsendungen, Post anweisungen, gewöhnlichen Packele und Nachnahme sendungen dient. Will rin Auflieferer di« Eintragung selbst bewirken, so hat der Landbriefträger demselben da» Buch vorzulrgen. Bei Eintragung Le» Gegen stände« selten» de« Landbriefträger« muß dem Ab sender auf Verlangen durch Vorlegung de» Buche» die Ueberzeugung von der stattgehabten Eintragung gewährt werden. Im gesammten deutschen Reiche findet die Viehzählung die-mal am Freitag, 9. December statt. 21 Umschau in der Lausitz, 22. October. Durch Feuer wurden vernichtet: Am 16. die Ge bäude der Hebet'schen Nahrung zu Warthe bei Guttau; da» Wohnhaus de- Häu-ler« Mettke zu Germer«dorf (pr. L) sleider ist Mettke, der eine« Fußleidev- wegen sich nicht schnell genug retten konnte, mit verbrannt); zu GermSdorf bei Ruh land (pr. 8.) eine Scheune de« gräflichen Besitz- thum». — In Mittelleuter-dorf wurde am 19. d. der 35jähr. Arbeiter Friedrich au« Schönborn in Böhmen von einem Treibriemen in der Stärkefabrik dort erfaßt und erwürgt. — Ein 13jähr. Mädchen st zu Leppersdorf mit einem Bein in die Dresch maschine gekommen und schrecklich verletzt worden. — Bei einer Hochzeit zu Zittau wurde der als Gast anwesende Maschinist der Lebenstein'schen Fabrik, Eduard Klinischer, vom Schlage getroffen und ge- lödtet. Der Geschiedene hinterläßt 1 Frau und 7 Kinder. — Die Firma Röschke L Buschkiel in Zittau hat in der Ausstellung zu Frankfurt a. M. die silberneMedaille für ihre patentirten elektrischen Läutewerke mit Nummerntableau« erhalten. — Der Herr BezirkSschulinspector Professor Michael zu Zittau hat den Titel Schulrath verliehen erhalten. — Auf dem Kirchhofe zu Quatitz wurde vor Kurzem eine Glocke auf den an da« Todtenhau« angebauten Thurm festlich aufgezogen. Glocke und Thurm ist durch Sammlungen hergcstellt worden, wozu Katho liken und Protestanten gesteuert. Zur Anschaffung der Glocke hatten die verehelichten Schwestern Koban in Krummförstchen 600 Mark geschenkt. Der am Freitag und Sonnabend in Dresden stattgehabte Engro«.Markt in Wollen-, Baum wollen« und Leinenwaaren verlief am ersten Tage recht leidlich, während am Sonnabend so viel wie gar nicht« umgesetzt wurde. Wollwaarenhändler verkauften, wie regelmäßig zum Wintermarkte, einen größeren Theil ihrer Maaren, und zeigte sich durchweg ein großer Bedarf, der leider infolge der knappen Geldverhältnisse nur in geringem Maaße befriedigt werden konnte. Am 21. October Mittag« wurde in dem Leipziger Hochverrath«proceß vom Reichs gericht in Leipzig da» Urtheil vor überfüllten Tribünen verkündet. Dasselbe verhängt wegen Vor bereitung eine« hochverrätherischen Unternehmen« über die Angeklagten zu folgenden Strafen: Der Bäcker Wilhelm Braun wird zu 2 Jahren 7 Monate», Schuhmacher Josef Breuver und Literat Victor Davü zu je 2 Jahren und 6 Monaten, Schlosser Heinrich Jacobi zu 2 Jahren 3 Monaten, Schneider Gustav Kristupeit und Schneider August Peschmann zu je 2 Jahren, Metallschlägrr Albert Lichtensteigrr zu 1 Jahr 6 Monaten, Schuhmacher Peter Völl und Arbeiter Heinrich Dillich zu je 1 Jahr Zuchthausstrafe verurtheilt. Gegen den Tommi« Max Mrtzkow lautet da» Urtheil auf 2 Jahre Ge« fängniß, gegen den Gärtner Georg Konrad Mahr, unter theilweiser Freisprechung von der Anklage, auf 3 Monate Gefängniß. Der Schneider Hermann Christ, der Schuhmacher Hermann Baum und die Schneiderin Martha Segel werden freigesprochen. Die Publikation de« Urtheil« brachte auf die An« geklagten keine besondere Wirkung hervor, obwohl da« Lächeln , da« die Angeklagten im Lauf der Ver handlung nicht fetten zur Schau trugen, heute ver schwunden war. Die Gründe der Entscheidung wurden vom Hra. Präsidenten in sehr eingehend« Weife dagrlegt und namentlich dem wichtigsten Punkt« d«r Vorbereitung hochverrätherischer Unternehmung««, di« erschöpfrodst« Motivlrung für die Enscheldung de« Gericht«hofr» zu Theil. Ja der Räh« de» Fichtelberg«» ist bereit« so virl Schnee gefallen, daß die Straße von Ober wiesenthal aach Gotte«gab« hat au-grfchaufrlt werdrn müssen. Aas Langenwolmsdorf kei Stolpen wird von einem Morde berichte», »l« an der Mittwoch Abend 8 Uhr der Oelmühlenbesitzer Marx von Potenz, wohin Ihn seine Geschäfte regelmäßig am Mittwoch «ad Sonnabend führten, heimkehrte, fand er die vordere Thüre verschlossen, die Hinterthüre dagegen offen. Al« er da« Hau« betrat, entdeckte er den Körper seiner Frau entseelt in einer Blutlache liegen. Eine weitere Untersuchung ergab, daß der 27jähr. Frau da« Hinterhaupt zerschmettert war, die Stirn hatte eine tiefe Wunde, während da« Gesicht über dem Nasenbein durchhauen war. Auch da« zur Mühle gehörige Beil wurde mit Blut befleckt auf gefunden. E» besteht kein Zweifel, daß ein Raub mord vorliegt. Noch um 7 Uhr Abend» hatten Nachbarskinder bei «Frau Marx und deren einzigem zweijährigen Kinde, welche» unverletzt vorgefunden wurde, gespielt, um halb 8 Uhr bemerkten Vorüber gehende Licht in der Oberstube. In derselben be fand sich der Baarvorrath des Müllers Marx, der Mörder hatte also in diesem Augenblicke die Unthat schon vollendet und «ar zum Raube übergegangen. Al» de« Mordes der Frau Marx dringend ver dächtig ist ein Ziegeldecker au« Polenz eingezogen worden. Derselbe, al« gewaltthätiger Mensch bekannt, hatte noch vor Kurzem an dem Marx'schen Haus« gearbeitet, kannte die Räumlichkeit genau und wußte ebenfalls mit Bestimmtheit, daß der Müller Mitt woch und Sonnabend Abend außer Hause zu sein pflegte. Während er bei Marx arbeitete, hatte er bereit- eine solche Abwesenheit d-« Hausherrn benutzt, die Frau mit unsittlichen Anträgen zu belästigen, worauf ihn dieselbe derb zurechtgewiesen und bei Heimkehr des Mannes entschieden verlangt halte, daß der gefährliche Mensch sofort von der Arbeit entlassen werde. Im Hause hat sich nachträglich ein nicht dahin gehöriger Strick vorgefünden, den der Mörder wahrscheinlich mitzebrachl hatte, um seine Schaudthat vermittelst Erdrosselung zu vollführen. Da jedoch Frau Marx kurz vorher mit Kaffeebrennen beschäftigt gewesen war und zu diesem Zwecke Holz klein gespalten hatte, lag ein starke«, langstielige« Beil zur Hand, welche« der Mörder zur Verübung der Thal benutzte. Vermischte-. — Breslau, 24. October. Heute Nachmittag fand unter zahlreicher Bethciligung des Publikums di« Ueberführung der Leiche de« Fürstbischof» l)r. Förster vom Bahnhof nach der Kathedrale statt. In den Straßen, welche der Zug passirte, waren alle Läden geschlossen. Im Zuge befanden sich viele Geistliche, alle katholischen Vereine mit ihren Fahnen und der katholisch- Adel. Maltheserritter trugen die Orden de« Verstorbenen. Die Ueberführung verlief ohne jeglichen Zwischenfall. Morgen Vormittag finden die Ex.quien statt. Die Leichenrede hält Kanonikus Wieck. Hierauf Requiem und Beisetzung. — (6000 Mark Belohnung.) Nach einer der Berliner Criminalpolizei au» London zuge gangenen Mitlheilung ist daselbst während eine» am 14. September in Lancaster Gate 108 stattge habten Feuers ein Oelgcmälde, da» 9 Fuß hoch und 7 Fuß breit ist, eine Gruppe Rindvieh — aufrechtstehender Bulle und daneben lagernde Kuh und Kalb -- darstellend, betitelt der »König der Wiesen" und mit der NamenSzeichnung ,T. S. Cooper R. A. 1873" versehen, au« dem Rahmen geschnitten und gestohlen worden. Eine Belohnung von 6000 Mark (300 Lstrl.) soll durch den Anwalt R. Melvil Beechhorst Nr. 9 Theobald« Road, Bedford Row, London, demjenigen gezahlt werden, welcher zur Wiedererlangung de« Gemälde« resp. zur Ergreifung de» Thäter« geeignete Mittheilungen machen kann — Vom Riesrngebirgt berichtet man über große Verwüstungen!, welche der Fvhreuspiauer (Okmtropnods pini) namentlich auf der böhmischen Sette de« Gebirge« auf weiten Strecken angerichtet hat. Große Flächen von Knieholzwaldungen er scheinen in eigenthümlich tiefbrauner Färbung, die Nadeln sind bi« auf deu Stumpf abgenagt, der stehen gebliebene Rest ist abgestorben. Wenn die ihrer Nadeln beraubten Knieholzsträucher absterben, wa» leider zu befürchten steht, werden weite Flächen de« Kamme«, di« bi«her mit dem immer treuen Grün bedeckt waren, veröden, und die Forstcultur wird große Schwierigkeiten haben, dieselben wieder zu bewalde». — * Sa der Stadt Tost hat sich der Magistrat zur Bekämpfung der LrNnkfucht veranlaßt gesehen, 1V Personen, darunter weibliche, namhaft zn machen, denen der Aufenthalt in Gast-und Schankstuben nicht gestattet und denen weder Branntwein, noch eine andere Art geistigen Getränke« verabfolgt werden darf. Auch IS Trunkeuholde der UmatMW find namhaft gemacht und werden sie von glrichM Maßregel betroffen.. — (Verwüstungen de« letzten Orcan«.) Der durch den jüngsten Sturm in England verur sachte Schaden an Schiffsladungen wird auf 43,033 Tonnen veranschlagt. Der Verlust an Kohlen wird auf 20,464 Tonnen geschätzt. Die Mehrzahl der gescheiterten Fahrzeuge hatten Kohleofrachten; aber gemischte Ladungen, darunter Erzeugnisse jeder Art, sowie Steine, Ziegel, Petroleum, Heringe, Threr und Oelkuchen, figuriren mit 13,257 Tonnen. Auch gingen circa 827 Tonnen Salz zu Grunde. Ver arbeitete« Eisen, Erze und Mineralien lieferten 4312 Tonnen und Bauhölzer verschiedener Gattungen 5000 Tonnen. — Nach einer «Lloyd»" zugegangenen Depesche au« Aden vom 23. v. hat der Dampfer »König der Niederlande" auf der Fahrt von Batavia nach Amsterdam am 4. d. M. den Schraubenschaft ge brochen und ist im 5. Grad südlicher Breite und 64. Grad östlicher Länge gekentert. Gerettet find 38 Personen, über 6 Böte mit 175 Personen fehlt noch jede Nachricht. — Au» London vom 23: d. meldet der Tele graph: Der Dampfer »Clan Macduff" auf der Fahrt von Liverpool nach Bombay ist am Donners tag Abend an der Küste von Wale» gescheitert. Von der Mannschaft sind 39 Personen umgekommen; 3 wurden gerettet. - (Eine Seeforelle), welche 1,1 Meter lang, 35 Centim. hoch war und 17,2 Kilogramm wog, wurde am 10. October im Genfer See in der Nähe von Genf von einem Fischer gefangen. — (Hospiz auf dem St. Gotthard.) Während de« letzten Geschäftsjahre» vom 1. October 1880 bis zum 30. September 1881 wurden im Hospiz auf dem St. Gotthard 15,576 Reisende verpflegt. Davon waren 12,984 Italiener, 972 Oesterreicher, 843 Deutsche, 724 Schweizer, 26 Franzosen, 10 Dänen 4 Belgier, 4 Ungarn, 3 Schweden, 3 Russen, 1 Rumäne, 1 Portugiese und 1 Amerikaner. Die Reisenden bedurften 57,791 Mahlzeiten und 3873 Logis. 123 kranken Reisenden wurde Hilfe geleistet. In den übrigen Unterkunft-localen läng» der Gotthardstraß« fanden 154 Reisende Schutz und Unterstützung.' Mit der bevorstehenden Eröffnung der Gotthardbahn wird nartürlicherweise dieser Verkehr gewaltig abnehmen. — (Numismatischer Fund.) Ein Sardinen fänger au« Val end am am Zuydersee hat einen glänzenden numismatischen Fang gemacht. Unter den Sardinen befand sich auch in seinem Netze eia ganz mit Muscheln überzogenes kleine« verrostete« eiserne« Kästchen; dem Aeußern nach fast zu einer Sleinmass« geworden. Nachdem er die Muscheldecke abgeschlagen und das Kästchen erbrochen hatte, fand er zu seinem Erstaunen in demselben 450 spanische Goldmünzen („äuoatoos") au» dem 17. Jahrhundert. Offenbar gehörten sie einem untergegangenen spanischen Schiffe an. — Um gefüllte in Kellern lagernde Petroleum fässer ungefährlich zu machen, muß man, wie die .Gesundhrit" mittheilt, auf jede» Petroleum faß bei der Einlageruug in den Keller eine große mit flüssigem Ammoniak gefüllte Flasche stellen. Fängt da» Petroleum im Fasse Feuer, so zerspringt die Flasche und da« Ga« de« Ammoniak erstickt sofort die Flamme. Hat man diese Vorsichtsmaß regel versäumt, so muß man nach Entdeckung eine« Petroleumbrande« einige Flaschen Ammouik in den Brand werfen, dann so schnell wie möglich au» de« Keller flüchten und dessen Thüren und Oeffnungea gut verschließen. (Mittheilung vom Schlumberger in Mühlhausen an die Socibtd d' Hygiöne in Pari».) Rohe- Petroleum, welche« in Brand gerathev ist, löscht man beinah« augenblicklich durch Uebergießen mit Chloroform. Bei rasßnirtem Petroleum oder Benzin hilft diese« Mittel nicht«, wohl aber da« Ammoniak. Uebrigen« geben Bucher'sche Feuer- lvschdosen, in genügender Anzahl im Keller aufge- hängt, ebenfalls volle Sicherheit. Rrpertoir der «röntgt. Hoftdeatrr zu Dresden. Altstadt: Mittwoch: Da« Leden ein Traum. — Donnerstag: Dir SaubrrflStr. — Freitag, S»pf und Schwert. Reustadt! Donnerstag: Dl« IdraUftrn. - Freitag: »in «las Wasser. - „8uuck LUKsInllkeo." Tin Hühnerhund, mäusegrau, ist am 17, d. M. zugelaufen und gegen Erstattung der JnsertionSgebühren und Futterkasten abzuholrn auf dem Rittergut Jtedlitz. Sestern wurde auf dem Topfmarkt rin Doppele schlüssel verloren. Gegen Belohnung in der Expedition d. Bl. abzugrbm^