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nfavrtkatt-n ist ivso- AujkSgen Ächt fehlt und Arbeit-Mangel nicht leicht elntretru wird, aber die Preise sind noch immer so gedrückt, haß der Fabrikant Müh« hat, sein Product mit einem Rein gewinn von circa fünf Proccnt umjusetztn. Den Grund der gedrückten Lage des Geschäft« findet man in dem Ueberwuchern de« Zwischenhandel«, der dem kleinen wirthschaftlich schwachen Producenten seine Arbeit für einen Spotiprei« abzudrücken ver steht, indem er seine mangelhafte Geschäft-kenntniß und seine beengte Lage ausbeutet. Im Monat August sind 2085 Auswanderer, größtentheil« Sachsen, in Leipzig angekommen und auf der Magdeburger Bahn nach Bremen, Hamburg und Rotterdam Wetter befördert worden. Vermischte-. — Mit dem 1. Septbr. hat die Schonzeit der Forellen ihren Anfang genommen. Nach der Verordnung vom 28. Octbr. 1878 dürfen nun mehr Forellen weder gefangen, noch feilgeboten, noch zum Zwecke de« Verkauf« versendet werden. Die gewissenhafte Befolgung de- Fischgesetze« und eine strenge Control« erscheint um so mehr angezeigt, al« unsere Bäche und Flüsse immer mehr an Fisch- reichthum verlieren, trotzdem durch Einsetzen von künstlich gezogener Fischbrut sehr viel geschieht. — Der Erfinder und Fabrikant der populären Faber-Bleistifte, Lothar v. Faber, ist vom Könige von Baiern in den erblichen Freiherrnstand erhoben worden. Faber hat in Gerold-grün bei Kronach eine großartige Schiefertafelfabrik eingerichtet und so den Wohlstand der dortigen Bevölkerung gehoben. — Reichenbach O.-L., 31. Äugust. Heut in der Mittagstunde wurde unsere Stadt in eine lebhafte Aufregung versetzt. Bon Ober-Reichenbach kommend, passirte ein anscheinend toller Hund unsere Stadt und biß in wenigen Minuten drei Knaben, und zwar einen au« Ober-Reichenbach und zwei von der Görlitzer Straße. Durch den hier stationirten Gen«darm Fiebig, welcher baldigst zur Stelle war, wurde der Hund verfolgt und binnen einer halben Stunde von Herrn Orttvorsteher Heinze au« Oder- Reichenbach, auf Nieder-Reichenbacher Gebiete er schossen. Die drei von dem Hunde gebissenen Knaben kamen sofort in ärztliche Behandlung. — In Biere (Reg.-Bez. Magdeburg) hat sich gelegentlich de« am Montag stattgesundenen Land wehrfeste« ein gräßliche« Unglück ereignet. Während man bereit« in der Bude tanzte, sollte zur Verherr lichung de« Tage« noch ein Böller g e l ö st werden. Da« Geschütz stand unfern de« Platzes und so blieb e« denn nicht au«, daß sich bei dieser Gelegenheit Neugierige, besonder« Kinder, einfanden und er wartungsvoll de« Knalle« harrten. Der Schuß siel und — da« Geschütz zersprang. Durch die nach allen Seiten fliegenden Sprcngstücke wurden zwei im Alter von 10 bi« 12 Jahren stehende Knaben schwer verletzt. Dem einen fuhr ein Eisenstück gegen die Stirn und brachte ihm bedeutende Kopf- und GesichtSwunden bei, dem anderen wurde von einem Sprengstücke da« eine Bein über dem Knöchel durchschlagen, ein zweite« Sprengstück streifte da« andere Bein und hinterließ eine tiefe Kleischwunde. Der so Betroffene ist nach der Amputation de« Beine« gestorben. — (Die Frankfurter Turnfest-Cata st rop he.) In der Untersuchungtzsache wider den Feuerwerker Jak. Dünger zu Coblenz wegen der Catasirophe auf dem Turnfestplatze in Frankfurt a. M. im Sommer vorigen Jahres hat die Ferien kammer ll. de« Frankfurter Königlichen Landgericht« durch Beschluß vom 31. August da« Hauptverfahren eröffnet, und zwar wegen fahrlässiger Tödtung. — Ein Engländer fuhr 4 Wochen lang alle Tage in einem Rhetndampfboot von Mainz nach Köln und dann wieder von Köln nach Mainz. Der Schiff-capitän war erstaunt über diese Ausdauer seine« Passagiere-, obwohl die Gegend dort zu den schönsten der Welt gehört, und fragte eine« Tage«: .Nun Mylord, unsere Gegend gefällt Ihnen gewiß au-nehmend gut, well Sie die Fahrt regelmäßig mitmachen ?" .Ach wa«, Gegend," versetzte der Eng länder, .ich habe weit schönere Gegenden gesehen ; aber so wohlschmeckende Pfannkuchen, al» auf diesem Schiffe gebacken werden, habe ich in der ganzen Welt noch nicht getroffen." — (Großer Brand.) Au« Riga wird unterm 27. August berichtet: In der an der Rothen Düna brlegenen Wöhrmannschen Dampfsägemühle brach heute Feuer au«, welche« bei dem heftigen Nordwestwiad« sich sowohl auf dir Fabrikgebäude al« >»»»< i 1 ' „I. >« . da« massenhaft daselbst gelagerte Holzmatenal aus breitete, so daß da« riesige Flammenmeer tm ver« laufe einiger Stunden die Fabrik mit allen Reben bauten und über 100 andere Häuser und Baulich keiten zerstörte. Der Schaden beträgt weit über, eine Million Rubel und e« sind etwa 250 Arbeiter familien obdachlos geworden. — Hochwasser de« Bodensee« und de« Rheine». Au« Friedrichshafen wird vom 2. Septbr. berichtet: Seit Mittwoch Nacht« 10 Uhr regnet e« ohne Unterbrechung. Wir hatten gestern heftigen Ostwiyd, heute ist starker Westwind ein getreten. Zur Zeit Abend» 6 Uhr zeigt der See 1,57 Meter über dem Nullpunkt de« Pegel«. Da« Wasser ist infolge 20-stündigem Regen« am L7./28. August um 0,26 Meter und nun seit dem 31. wieder um 0,27 Meter gestiegen. Bon allen Richtungen de« See-Ufer« hört man von Waffer«u»th. Die Bahnlinie Romanshorn-Winterthur ist bei der Station Müllheim, zunächst der Thurbrücke, unterbrochen. Auf der Strecke Rorschach-St. Gallen wechseln die Züge bei Goldach. In Rorschach wurde vergangene Nacht die Hauptstraße gegen Horn und der Kornhaur und Bahnhofplatz durch die Bergbäche überfluthet. Ferner meldet man au« Straßburg unter dem 4. Septbr.: Der Rhein bei Kehl ist fortwährend im Steigen und hatte heute Abend 8 Uhr beinahe den Wasserstand vom Juni 1876 erreicht. Die Straße von hier nach Kehl ist stellenweise vom Wasser über spült. Der Jllfluß, welcher die Rhein-Ebene im Elsaß durchfließt, ist vom hohen Wasserstand de« Rheine» vollständig unberührt geblieben. Weiterhin telegrophirt man au« Straßburg vom 5. Septbr. Vormittag«: Der Rhein, welcher seit heute früh 4 Uhr langsam fällt, war nur 10 Centim. unter dem höchsten Wasserstande diese« Jahrhundert«, am 15. Juni 1876. — London, 2. September. Gestern wurden in Cheapside, CitihLondon, v irr große Waaren- magazine durch eine Feuersbrunst ein geäschert. — Paris, 5. September. Ein gestern in Lille verübte« schreckliches Verbrechen macht Aufsehen. Ein dortiger Kaufmann, der bankerott gemacht hat, vollführte einen Racheact, indem er einem Lohnfnhr« mann sechs Kisten mit Höllenmaschinen übergab, die an angesehene Häuser adressirt waren. —Der Fuhrmann übergab dieselben in drei Häusern den Adressanten; in zwei Häusern wurden sie geöffnet und jede- Mal erfolgte eine furchtbare Explosion. In dem einen Fall wurden ein Vater und sein Sohn tövtlich, in dem andern Fall eine Mutter und ihre Tochter schwer verletzt, die Zimmer wurden zerstört. Der Thäter ist flüchtig. — Pari-, 5. September. Heute Vormittag stieß der Marieiller Eilzug bei Charenton auf den von Montargis kommenden OmnibuSzuz und wurden bis jetzt 13 Todt« und 15 Verwundete gemeldet. — (Erdbeben auf Chio».) Dies« schrecklich heimgesuchte Insel ist am 27. August wieder von einem Erdstoße erschüttert worden, der schlimmer war al« da« Erdbeben vom 3. April. Die Ein wohner sind in Verzweifelung. Gleichzeitig wurde auf der Insel Zante eine eigenthümliche Erscheinung beobachtet. Die Erde strahlte plötzlich eine intensive Hitze au-, die von einem starken Ostwinde begleitet war. Einige Tage vorher war die Insel von Mittag« bi- zum Abend von dichten Rauchwolken eingehüllt, die au« West-Süd-West kamen. — Wer nicht arbeiten, sondern die ganze Woche Sonntag haben will, muß Montag« Grieche, Diens tag« Perser, Mittwoch« Assyrer, Donnerstag« Egypter, Freitag» Türke, Sonnabend« Jude und Sonntag« Christ sein, denn dir« find die. vorge schriebenen Ruhetage der angeführten Völker und Religionsgemeinschaften. — (Kalifornische Millionäre.) In San Franzisco ist Jame« Faix der höchstbesteuerte Einwohner der Stadt. Sein Vermögen ist laut der jüngst vollendeten Steuerliste auf 42 Millionen Dollar« abgrschätzt. Ihm folgt I. E. Flood mit 36 Millionen für sich und mit 22,500,000 Doll, al« dermaliger Vertreter de» I. W. Mackap. Charles Cracker'« vermögen ist nur auf 20 Mill. Doll, abgrschätzt. — (Obstreichthum in Böhmen.) Rach den neuesten statistischen Erhebungen besitzt Böhmen 14,000,000 Obstbäume, und zwar vorwiegend Aepfelbäume. Hiervon stehen 10,000,000 Bäume in Gärten, 1,600,000 im freihen Felde und 2,400,000 an Straßen und Wegen. Die Zahl der jungen Bäumchen, welche jährlich gesetzt werden, beträgt — 1'500,000 Stück. Druck mW »erlag van Friedrich May, rwigtrr unter Veraonvartlichkrit von »mit May in «ischof«»erd,. .. kk? «iid H«tÄ«Mitstt-u fff ivso- auch auf tteMsij gm Abgeschlossenheit Deutschlands, bet der firn befriedigend , al« es an weder etwas eingeführt, noch aulgeführt wird? Al« ob andere Staaten nicht ebenso von un« abhängig 7 uvären, wie wir von ihnen l Daß ihm auch einige Unwahrheiten unterlaufen konnten, erklären vielleicht /rudere. Sch wenigsten« kann mir nicht denken, daß ein so keuntnißreicher Mann, wie k« Herr Richter ohne Zweifel ist, nicht« von dem auch im A »«lande bekannten Gewerbeflriße de« Mittelalter« wissen und die Bedeutung der Zünfte in de» Kampf gegen da« Junkerthum setzen sollte. Daß er e« endlich auch an Verleumdungen nicht fehlen ließ, erklärt sich au« der Uebung, die ihm sein langjähriger Kämpf mit dem überlegenen ReichScanzler verschafft hat. E« war nicht schön und nicht da« Zeichen eine« guten Gewissen, den preußischen Conservativen den Makel der Untreue und Gewissenlosigkeit aufzu drücken und den Canzler de« beabsichtigten Wortbruchs zu zeihen. Wer Derartiges für etwa« Böse« ansieht, sagt e« nicht leichten Herzen« von Jemandem." Chemnitz, 5. Sept. Abermals durcheilt unsere Stadt die Kunde von einem entsetzlichen Verbrechen, ähnlicher Art, wie da« an dem Lehmann'schen Kinde verübte. Ein Einwohner in dem nahen Mittel frohna fand gestern früh 5 Uhr im Obstgarten des Rittergutes Mittelfrohna ein kleine- Mädchen — geschändet und erwürgt. Wir haben über da« schändliche Verbrechen — da« zweite binnen wenigen Wochen in unserer Gegend — Folgendes in Er fahrung gebracht. Die im September 1874 geborene, jetzt also gerade 7 Jahre alte Linda Clara Voigt wurde am Sonnabend Nachmittag von der Schwieger tochter ihrer Pflegemutter, Wittwe Heinig, (das Kind ist eine Waise) von Mittelfrohna nach Lim- bach geschickt, wo es fertige Handschuhe abliefern und solche zum Fertigstellrn wieder mitnehmen sollte. Da« Kind führte auch den Auftrag pünktlich au« und trat nach halb 4 Uhr seinen Rückweg nach Mittelfrohna wieder an. Halb 6 Uhr wurde e« auf dem Heimwege von einem Zeugen in FichtigS- thal noch gesehen, von da ab war e« verschwunden. Bereit« um 6 Uhr wurde die Schwiegertochter der Frau Heinig auf da« Ausbleiben de« Kindes auf merksam und sie ging später auf die Straße von Mittelfrohna nach Limbach, um dasselbe zu suchen. Al« sie e« nicht fand, tröstete sie sich in dem Ge danken, daß da« Kind de« Regen« wegen bei Be kannten vorübergehend Unterkunft gesucht habe und später noch kommen werde. Der Mord muß mithin zwischen 6—7 Uhr Abends verübt worden sein, da Linda Voigt gegen halb 6 Uhr noch gesehen worden ist, Frau Heinig jun. aber dieselbe gegen 7 Uhr auf der Limbacher Straße nicht mehr auffinden konnte. Muthmaßlich ist da« arme Kind in den Garten, welcher nur einige hundert Schritt von der Wohnung der Frau Heinig entfernt ist, gelockt und hier auf der Stelle erwürgt worden. Keinen Laut hat da« Kind mehr von sich zu geben vermocht, denn mehrere Leute, die in vem Garten arbeiteten, haben nicht da« Geringste gehört. Der Umstand, daß die That in unmittelbarer Nähe von Wohnungen, sowie an einem sonst sehr belebten Orte geschah, der vielleicht de» Regenwetters wegen am Sonn abend Nachmittag nicht so viel begangen war, al- üblich, beweist die Frechheit de« Mörder«. Gestern Nachmittag begab sich die hiesige königl. Staats anwaltschaft, sowie die königl. Amtsanwaltschaft zu Limbach an Ort und Stelle, um den Thatbestand aufzunehmen. Die Section de- Leichnams de« Kinde« fand heute Vormittag statt. Dieselbe be stätigte da« stattgefundene Verbrechen. Möchte e« der sofort eingeleiteten Untersuchung gelingen, de« oder der Thäter habhaft zu werden, die, wahrhafte Teufel in Menschengestalt, unschuldige Kinder hin morden, um ihre unmenschlichen Gelüste zu be friedigen. Die Bevölkerung von Chemnitz und Um gegend, die durch diesen Mord abermals in Angst und Schrecken versetzt worden ist und die erfüllt ist von Abscheu und Entsetzen über diese Blutthaten, würde erleichtert aufathmen, wenn die Mörder (oder ist r« nur ein Mörder, hat der Mörder de« Lehmann« scheu Kinde« auch die neueste Blutthat verübt?) »er strafenden Gerechtigkeit überliefert würden. Wir richten an da« Publikum die dringende Aufforderung, all« Wahrnehmungen, die zur Ermittelung de« Thäter« führen könnten, ungesäumt der Behörde anzuzeigeo. (Chem. Ztg.) Lößnitz, 1. Sept. Bei dem gestern Nachmittag auftretenden Gewitter wurden in dem benachbarten Dorfe Affatter vom Blitzstrahle ein Knabe, sowie zwei Kühe auf dem Felde getvdtet, während ein in der Nähe sich aufhaltendrr Mann nur betäubt wurde. P-lauen, 2. September. Der Geschäftsgang ia unserer Industrie, der Confection-branche,