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Fest« tu sö vmederbanr Weis« durch die Geburt unser« Heiland«« erwiese«. Auch de« Armen leuch tete überall der Helle Glanz de« Weihnacht«frsteS tief in da« Herz hinein, den« di« Lieb« und Barm- Herzigkeit vieler Menschenfreunde zündete auch den hilfsbedürftigen Brüdern «inen Ehristbaum an. Noth und Sorge de« menschlichen Leben« wurde Überall zu lindern gesucht. Jeder ist zu diesem Feste bereit, nach seinen Kräften Freude zu schaffen unter Denjenigen, welchen Hilfe noth thut. Vor züglich gedenkt man zu diesem Feste der Kinder und sucht sie durch freundliche Liebesgaben zu erquicken und zu erfreuen. Auch die armen Kranken, die Alten und Schwachen sollen ein fröhliches Weih nachten feiern und daher auch in diese Wohnungen der Helle Lichterglanz de« Christfeste» dringt. Reich gesegnet verlassen die fröhlichen Geber den Ort ihrer Wohlthätigkeit und dankbar erfüllt drücken ihnen die Empfänger freudig erregt die Hand mit dem Wunsche, daß Gott ihnen die LiebeSthat lohnen möge. Auch in unserer Stadt hat da« liebliche Weihnacht-fest vielen armen Mitbürgern und Kindern reiche Segens spenden gebracht. Wa« im Stillen und Verborgenen für manche arme Familie zu diesem Feste geschehen ist, können wir nicht berichten, denn diese Liebe«- thaten entziehen sich der Oeffentlichkeit und der gnädige Gott allein ist es, der es weiß, welcher Segen hierdurch gestiftet wurde. Aber dennoch haben wir auch au« unserer Stadt von mehreren Christ» bescheerungen Bericht zu erstatten, welche zur Freude der Beschenkten an mehreren Tagen vor und nach dem Feste stattfanden. Bereit« am 23. December Abend« 5 Uhr brannte der Ehristbaum tmHerrmann- stift für die Kinder der Kleinkinder-Bewahranstalt. Ueber 60 Kinder im Alter von 2—6 Jahren wurden hier von der „Tante" unter lieblichen Kindergesängen unter den Christbaum geführt. Da herrschte Jubel und Freude unter den Kleinen und mit Wohlgefallen sahen dieselben auf ihre niedlichen Spielsachen und betrachteten mit großem Wohl gefallen den aufgestellten stall zu Bethlehem. Wer ein Freund der Kinder ist, der hatte hier Ge legenheit, da« fröhliche Treiben der Kleinen mit herzlicher Freude zu beobachten. Lange Zeit dauerte e», ehe sich diese Kinder vom Christbaume weg nach Hause bringen ließen. Am folgenden Abend, al« am 24. December, war abermals der Saal de« Herrmannstiste« zur Christbcscheerung armer Schul kinder hell erleuchtet. Auch hier wurden die Un kosten für diese Festfreude au« der „Herrmann'schen EhristbescheerungSstiftung" bestritten. Außer 16 Waisenkindern, welche im Herrmannstift erzogen werden, konnten noch 86 arme Schulkinder au« der genannten Stiftung, sowie 5 Kinder au« einem andern Legat, in Summa also 107 Kinder mit Geschenken bedacht werden. Die Kinder erhielten neue Kleidungsstücke, al« Jacken, Kutten, Beinkleider, Stiefel oder Schuhe, Tücher, Schürzen und Stollen. In einfacher, feierlicher Weise wurden diese Gaben unter Gesang und Rede, welche letztere Herr Ober lehrer Pache hielt, den Kindern überreicht. Viele Eltern der beschenkten Kinder, sowie viele Kinder freunde hatten sich zu der Festfeier eingefunden, um Theil zu nehmen an der Freude dieser Kleinen! Doch nachdem am 3. Weihnachtsfeiertage in der Mittagsstunde au« der „Herrmann'schen Brodstiftung" für 150 Mark Brod unter die Armen unserer Stadt zur Vertheilung gelangt war, hatte Abend« 5 Uhr der Frauenverein ebenfalls im Herrmannstift für die alten und schwachen hilfsbedürftigen Personen unserer Stadt den Christbaum angezündet. Au« dem Legat der sei. Frau Stoß wurden 10 alte Frauen und au« der Arnold'schen Stiftung 2 Personen reichlich mit Geschenken erfreut. Außerdem erhielten au« de» Mitteln de« Frauenvereins gegen 40 Personen warme Kleidungsstücke und Stollen, dagegen Kranke und Schwache die Geschenke in'« Hau« gesendet bekamen. Der Bischofswerdaer Kalender, vom Herausgeber desselben in 60 Exemplaren gespendet, befand sich, wie seit Jahren, ebenfalls wieder unter dem WeihnachtSbaum. Auch mit dieser Bescheerung war eine einfache Feier verbunden, zu welcher Herr Pastor vr. Wetzel die Festrede hielt. Gewiß sind durch alle diese Liebesgaben viele Thränen getrocknet und dank bar de« edlen Manne« gedacht worden, der durch seine segensreichen Stiftungen so vielfach für die Armen unserer Stadt gesorgt hat. Mögen alle Empfänger sich recht dankbar für diese Liebesgaben zeigen und unsere Mitbürger auch fernerhin dem Frauenvereine Unterstützung zu Theil werden lasten, damit derselbe auch fernerhin unsere Alten und Schwachen mit Liebesspenden erfreuen kann. von den an den Landtag neuerding« ringe- gangenrn Petitionen sind hervorzuheben die Vermischte-. — Breslau, 24. December. Der Zoologische Garten wurde wegen Auftreten« der Rinderpest unter den Giraffen polizeilich geschloffen. — * In Gagan ist die Frau eine« Zimmermann» Bauptanw mid GeuoMu," bÄe^R^ . Ehauffeegelder-Einnahmen und die Aufbringung de» dadurch entstehenden Au«fallr« an den VtaatSeia- nahmen nach anderweitem Modus betreffend; de» Pfandleiher« Carl Rantzsch in Dre«drn und Ge- «offen über Modificirung des Gesetzentwürfe« über da« Pfandleihzewerbe; de« Kaufmann E. A. Kunze und Genossen in Dresden um Errichtung eine« K. Polizetbureau« Im sogenannten Schweizerviertel jen seits der Sächsisch-Böhmischen Bahn in Dresden^ des concessionirten Sächsischen Schiffervereins durch Moritz Gass«, die Errichtung von Winterhäfen an der Elbe betreffend. q. Umschau in der Lausitz, 27. December- l)r. pk. Rentsch, Pastor in Klitten (pr. L ), ist zunr Pastor von Wilthen erwählt worden. Derselbe stammt au« Kittlitz bei Löbau, wo sein Vater da» Pfarramt verwaltet. — Ja der Stiftskirche zw Marienstern wurde am 13. d. durch-Herrn Hof organist Kretschmer die vom Herrn Hoforgelbauer Jehmlich in Dresden erbaute Orgel geprüft und für vortrefflich anerkannt. — In Zittau ist die Ehefraw eine« Steinarbeiter« in EckartSberg, welche , nicht mit ihrem Manne lebte, gefänglich in Untersuchung genommen worden, weil behauptet wird, daß sie ihr' uneheliches Kind mit Vorsatz getödtet. Man hat da« todte Kind im Abtritt gefunden. — Bor Kurzem hielt Herr Director Brugger-Bautzen in den vereinigte» landwirthschaftlichcn Vereinen zu NieSki und Jänken- dorf einen Vortrag „über die Verwerthung des ObsteS"- —In der letzten Sitzung des Bautzner Gewerbeverein» gab Herr vr. Bollhering einen Bericht „über die Thätigkeit der Deputation für Gesundheitspflege" dort und Herr Lehrer Schuster dort hielt einen Vor trag „über die Nothwendigkeit der gewerblichen Fort bildungsschulen und namentlich des Zeichenunter richt« in denselben." Bei der Neuwahl wurde Herr Kaufmann Tust zum ersten, Herr Goldarbeiter Reich zum zweiten Vorstand und Herr Florenz zum Secretär gewählt. — Die Herrschaft Muskau (pr. L.), circa 10 Quadratmeilen groß, welche zum Nachlasse de« Prinzen Friedrich der Niederlande gehörte, soll erb- theilungshalber verkauft werden. Der Preis dürfte 20 Mill. Mark betragen. Die unmittelbarsten Erben sind ver Kronprinz von Dänemark und die Fürstin von Wied. — In Bautzen haben in ver gangener Woche 16 und in Löbau 18 Schulamt«- candidaten ihre Wahlfähigkeitsprüfungen btstanden- Bautzen, 23. Dec. Durch heute stattgefundene LooSziehung wurden al« Geschworene für die erste Sitzungsperiode de« Jahres 1882 ernannt: Bauer- gutSbes. Carl «ug. Lehmann in Altlöbau, GutSbes. Friedrich Julius Forker in Langenwolmsdorf, Grund- stücksbes. und Rentier Adolf Benjamin Bihan in Niederoderwitz, Gemeindevorstand Friedrich August Richter in Harihau, Fabrikbes. Ernst Wilhelm Glathe in Mitteloderwitz, HauSbes. und Rentier Friedrich August Lindner in Niedercunnersdorf, Kaufmann Hermann Schmuz in Herrnhut, Rittergutspachter Robert Rehschuh in Pietzschwitz, Ziegeleibes. Johanne» Mickel in Alteibau, GutSbes. Nikolaus Buck in Siebitz, GutSbes. Johann Carl Steudner in Alt» bernsdorf a. d. E., GutSbes. Carl Gottlieb Döring in Oberweig-dorf, RittergutSbes. Alwin Theodor Hermann Neumann auf OberleuterSdorf, Fabrikant Ferdinand Gäbler in Bretnig, ErbgerichtSbes. Carl August Roitzsch in Krumhermsdorf, Zimmermeister Friedrich August Loui« Korschelt in Zittau, Ritter- gutSbes. Ernst Becker aus Lehndorf, Kaufmann Carl Gustav Emil Böhmer in Bischofswerda, Buchhändler Emil Constantin Arnold in Zittau, Professor vr. pkil. Eduard Heiden in Pommritz, Gemeindeältcster Johann Friedrich Wilhelm Kutschke in Cunewalde^ GutSbes. Peter Liebsch in Cannewitz, Kaufmann Paul Ermrich in Zittau, RittergutSbes. Oscar Schiebsich auf Burkau, Seifenfabrikant Otto Geller in Neusalza, RittergutSbes. Oscar v. Zenker aus Semichau, Gutsbesitzer Ernst Wilhelm Conte in DittelSdorf, GutSbes. Johann Georg Eyßler in Wilthen, GutSbes. Gustav Adolf Ufer in DürrröhrS- dorf und Fabrikant Ernst Heinrich Lebelt in Walddorf- Die Stadt Plauen i. v. schreibt für Oster» 1882 folgende, wegen Eröffnung der 3. BezirkS- schule neu begründete Lehrerstellen au«: ein Direktorat mit 3500 Mk. Gehalt, Vicedirectorat mit 2500, 4 Lehrerstellen mit 2200, 2000, 1800- und 1400 Mk., zwei HilfSlehrerstellrn mit 1200 Mk.', überall einschließlich WohnungSgelderrnt- schädigung. Die Bewerbungen haben bis zum 28. December zu erfolgen. ob er sich nicht in eine Fall« .At tacken lassen, indem er die Regierung übernahm, bevor da« Listenscrutinium ihm in der A" Kammer eine imposante Majorität gesichert und M - eh« der Senat ans jene Machtstufe hrrabgedrückt ist, M um den Plänen der vorgeschrittenen Republikaner M kein ernste« Hinderniß in de« Weg legen zu können. A - Jetzt soll er selber zu allen diesen Dingen die Vor- U bereitungrn treffen, während da« Elys« ihn be« argwohnt und ein großer Theil der Republikaner ihm nur höchst widerwillig folgt. Eine wenig benetdenswerthe Situation, die wahrlich durch den Prozeß Rochefort-Roustan nur noch miserabler ge- worden. So viel steht fest, daß mit der Frei sprechung Rochefort's sowohl Roustan al» Gambetta > eine schwere Niederlage erlitten. Wenn der Minister- - Präsident jetzt seinen Günstling nicht fallen lassen »will, so ist die« ein Schlag in'« Gesicht der öffent lichen Meinung. Vielleicht will Gambetta dadurch au«drücken, daß sich die Regierung durch den Aus gang de« Prozesse« durchaus nicht compromittirt fühlt — eine Meinung, mit der Gambetta aller ding« isolirt dastehen dürfte. Rußland wird neben den nihilistischen Wühle reien auch durch da« drohende Auftreten der Bauern in vielen Theilen de« Reiche« gegen die Obrigkeit beunruhigt. Die sozialistischen Ideen scheinen auch den sonst so konservativen — wenn man diese Be zeichnung hier anwenden darf — russischen Bauern stand angesteckt zu haben. In vielen Dörfern rotten sich die Bauern zusammen, um sich mit Gewalt in den Besitz des Lande« ihrer Gutsherren zu setzen, da die Bauern erklären, das Herrenland gehöre jetzt ihnen. Es ist aus diesem Anlaß schon zu wieder holten blutigen Conflicten zwischen rebellischen Bauern haufen und den Organen der Behörden gekommen. Da« nordamerikanische Cabinet erfährt allmählich durch den Präsidenten Arthur eine gänz liche Umgestaltung. Nachdem bereit« da« StaatS- secretariat und da« UnterstaatSsecretariat de« Aeußern mit neuen Persönlichkeiten besetzt worden sind, ist jetzt Mr. Howe zum Generalpostmeister ernannt worden. Auch die Neubesetzung der Ministerien d«S Innern und der Justiz wird für unmittelbar bevorstehend gehalten. Berlin, 24. December. Der Handelsvertrag zwischen Deutschland und Italien vom 31. Dec. 1865 und die Schifffahrtsconvention vom 14. Oct. 1867 werden zufolge Uebereinkommen« zwischen beiden Regierungen, wodurch die Wirkung der 1875 italienischerseit« erfolgten Kündigung nochmals um fünf Monate hinausgeschoben ist, bis 31. Mai 1882 in Kraft bleiben. Bischof vr. Kopp ist am 26. Dec. Nach mittag 2 Uhr mit großem Ehrengeleit in Fulda eingetroffen und verrichtete alsbald am Grabe de« Bonifaciu« ein Gebet. Die Wiener „Zeitung" vom 25. December veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den Ministerpräsidenten Grafen Taafe, in welchem der Kaiser kundgiebt, daß er, um seiner Theilnahme au dem traurigen Schicksale der am 8. December d. I. beim Brande de« Ringtheater« Verunglückten eineu dauernden Ausdruck zu geben, beschlossen habe, an der Unglücksstätte aus seinen Privatmitteln ein Gebäude mit einer entsprechend ausgestatteten Gedächtnißkapelle aufführen zu lassen, in welchem di« alljährliche Abhaltung eine« Trauergottesdienste« durch besondere Stiftung jsichergestellt werde. Die Erträgnisse des EtiftungSgebäudeS sollen für immer währende Zeiten den Wiener WohlthätigkeitS-Bereinen und Anstalten zufließen. Sachsen. Ueber da« Befinden Ihrer Majestät der Königin wird mltgetheilt, daß Allerhöchstdieselbe des Tag« über einige Zeit außer dem Bett verweilen und im Zimmer sich ergehen kann. Die Wiedererlangung der sKraft schreitet, wenn auch langsam, so doch constant weiter. Wenngleich Ihre Majestät noch an da« Zimmer gefesselt ist, so bat sie sich e« doch nicht versagen können, ihren Lieblingswunsch, armen und würdigen Schulkindern aller Lonfessionen eine WeihuachtSfreud« zu bereiten, ausführen zu lassen und so wurde denn am Freitag Abend in den fest- lich erleuchteten Räumen Ihrer Majestät i« königl. Refidenzschloffe einer größeren Anzahl Kinder beider lei Geschlecht« au« allen Dre«dnrr Schulen eine große Freud« dadurch bereitet, daß denselben unter strahlenden Lhristbäumeo Stolle», Pfefferkuchen, Nüsse und dergl., auch vollständig gute Bekleidung befcheert ward. vischof«wrrda, 27. Dec. Der strahlende Lichterglanz de« heiligen WeihnachtSfeste« hat überall Freude und Wonne verbreitet. Arme und Reiche gedachten unter dem brennenden Ehristbaum der Petitionen: de« Oeconomierath Eduard Kraft in großen LiebeSthat Gotte«, welche uns zu diesem Zwickau und Genoffen, sowie des Karl Friedrich