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Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe» «nd Umgegend Amtsblatt -er Königl. Amtshauptmannschatt, -er Königl. Ichul-Anfpection «. -es Königl. Hauptsteueramteo zu Vauhen, sowie -cs Königl. Amtsgerichtes un- -es Sta-trathes zu Pilchofswer-a. Diese Zeitschrift «scheine »Schentlich zwei Mol, Mittwoch» u. Sonnabend», und kost« einschließlich Her Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich , Mk. SV Pfg. . Inserate, «elch« in diesen»Blatte die »eitest« ««breit«, neerden, wenn non den «äsender» nicht ander« bestimm», sb»d«, «erd« di« Vien«tag und Freit«, früh» Uhr «ar- durch V°ima«nahme?rh»btn. »«««« und wstet die dreigespaltene «orpu«M Ivys. Sechs««ddrelKigster Jahrgang. SeringB« Inseratenbttra, rs Pf» Von dem unterzeichneten Königl. Amtsgericht soll ' den 3. Deeember 1881 das der Frau Friederike Salome gesch. Werner in Bischofswerda zugehörige Hausgrundstück Nr. 73 b de» Cataster«, Rr. 733 de« Grund- und Hypothekenbuch» für Bischofswerda, welche» Grundstück am 28. August 1881 ohne Berücksichtigung der Oblastm auf »LU» Mark Lrwürdert worden ist, nothweodigrr Weise versteigert werden, wa» unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle auShLugenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 29. August 1881. Königliche» Amtsgericht. Kückler Die Lage in Elsaß - Lothringen. Wenn e» schon da« allgemeine politische Interesse erheischt, daß wir de« Zuständen in den wieder gewonnenen ReichSlaoden Elsaß«Lothringen öfter» unsere Aufmerksamkeit und Theilnahme schenken, so nöthigk uns neuerdings doch ganz besonders der Ausfall der Reichstagswahlen in Elsaß - Lothringen dazu, einmal danach zu fragen, welche Fortschritte das Deutschthum in den neuen Reichslanden gemacht hat. — Nun, wir verhehlen uns die bittere That- sache nicht, daß durch die jüngsten Reichstagswahlen in Elsaß-Lothringen ein gewisser Rückgang der loyalen Gesinnung und de« Deutschthum« innerhalb der elsaß-lothringischen Bevölkerung consiatirt worden ist, denn während im vorigen Reichstage fünf AOv- nomisten saßen, die eine Versöhnung der Gegensätze zwischen Altdeutschland und Elsaß - Lothringen an strebten, sind diesmal in den neuen Reichslanden nur Anhänger der Protestparlei für den Reichstag gewählt worden, also Männer, die den Frankfurter Frieden, kraft welcher Deutschland Elsaß-Lothringen vertragsmäßig von Frankreich erhalten hat, nicht anerkennen und eine möglichst baldige Wieder vereinigung Elsaß - Lothringens mit Frankreich wünschen. Wir wollen nun allerdings infolge der Siege der Protestpartei durchaus nicht sagen, daß das Deutschthum in der elsaß-lothringischen Bevölkerung jeden bedeutenden Anhang und Einfluß verloren habe, dies ist trotz des betrübenden Ausfall« der Reichstagswahlen in Elsaß-Lothringen glücklicher weise nicht der Fall, die loyale Autonomistenpartei hat immer noch bedeutende Anhänger und die Land bevölkerung in den neuen Reichslanden, zumal in Elsaß, verleugnet weder ihre uralten deutschen Eigenschaften, noch ihre Sympathien für Deutsch land. Zweierlei ist indessen bei dem Ausfall der Reichstagswahlen in Elsaß-Lothringen im höchsten Maße betrübend: Der nutzlose Aufwand von so viel Großmuth und wohlwollendem Entgegenkommen der Reichsregierung, vertreten durch den Statthalter Freiherrn v. Manteuffel, gegenüber den Franzö«- lingen in Elsaß-Lothringeo, «nd die neue Nahrung, welche durch den deutschfeindlichen Ausfall der Reichs tagswahlen die Gelüste der Franzosen bezüglich der Wiederrrwerbung Elsaß-Lothringen» erhalten haben./ Zum Glück ist ja allerdings die Lage Deutsch land« und Europa'» derartig, daß es Wahnsinn von den Franzosen wäre, wenn sie etwa in Len nächsten Jahren unter Hinweis auf die franzosenfreundlichen Wahlen in Elsaß-Lothringen offene Ansprüche auf diese Provinzen zur Geltung bringen wollten, aber der Revanche sind doch durch diese Wahlen ganz bedeutende Hoffnungen gegeben worden und e« wird vun hohe Zeit, daß den FranzöSlingen in den nrum Reichslanden an Stelle der bisherigen .Sammet hand' auch die .eiserne Hand' Deutschland» gezeigt wird, womit tt Elsaß-Lothringen festhält un» vimmermehr loSlaffeu wird, denn alle Geduld, alle» Wohlwollen, alle Liebenswürdigkeit, die Deutschland la der Person und Politik de» Statthalters Frei herr« v. Manteuffel der protrstlrrischea Bevölkerung Earl Gottlob Schindler in < stet« (86ß S.), Johann Gottfried SeidelmSY^ Elsaß-Lothringen» erwie», ist auf steinigen Boden gefallen und da« strenge Regiment, wie es einst der verdienstvolle v. Möller über die neuen Reichslande ausübte, wird wohl noch für ein volles Jahrzehnt da» beste Bindemittel zwischen Deutschland und Elsaß-Lothringen sein, bi» in den wledcrgewonnenea Reichslanden eine neue Generation herangewachseu ist, die Deutschland gegenüber wohlwollender und gerechter denkt. Deutsches Reich. sz. Umschau in der Lausitz, 25. November. Ein Zittauer Kaufmann wurde zu 50 Mk. Strafe den Postverkehr wichtige Bestimmungen. ES werde» baren Handlung sich rrgiebt, von der Postbesörderung auSgeschlosfe», sondern auch solche, welche nach Be seitigung der ursprünglichen Aufschrift oder der auf der Rückseite zuerst gemachten schriftlichen Mittheilungen versehen zur Post geliefert werde», ebenso Post karten mit aufgeklebten Photographien, Zeitungs ausschnitten, Figuren, kleinen Waarenprobea rc. Gestattet ist nur, auf der Vorderseite die Bezeichnung de« Empfängers und des Bestimmungsortes durch kleiner gedruckte Zettel herzustellen. Schon mehrmals hat. Man in Zeitschriften bei der Meldung de« Tode» eine« alten Veteranen au« den Kriegen von 1812—1815 zu lesen ge habt, daß der Gestorbene gewiß einer der letzten alten Krieger gewesen sein dürfte, die an den Feld zügen jener Jahre persönlich Theil genommen haben- Wie sehr man sich in dieser Beziehung irrt, schreibt da« .DreSdn. Journ.', dürfte schon darau« sich ergeben, daß die große Landesloge von Sachsen in Dresden au» einem ihr gehörigen und jetzt blo« solchen Militärpersonea, welche in den Jahren 1812 bi- mit 1815 der königl. sächsischen Armee angehörten und nach ihrem Militärabschiede al« Invaliden bezeichnet sind, auch wirklicher Beihilfe bedürfen und noch die königl. sächsische Staatsange hörigkeit besitzen, gewidmeten Vermögen folgenden zu jenen alten Invaliden — nicht blo« Veteranen — gehörigen Personen quartaliter eine baare Unter stützung gewährt, nämlich: Christian Gottlob Apfel- stsädt in Wurzen (89 Jahre alt), Carl Gotthilf Beyer in Radeburg, Markt Nr. 28 (91 I ), Johann Gottfried Christoph in Neueibau bei Zittau (89j I), Johan» Gottlieb Fähnrich in Zittau (85 I.), Gottlieb Hofmann in Dre«den, Alaun straße 48, I. (85 I.), Gottlob Friedrich Haha in Klein-Zschachwltz (92 I), Georg Franz Ferdinand Jrmler in Dresden, große Klostergafse 8, Hinterh. IV. (90 Ä.), Christian August Kahnert in Ober hermsdorf bet Hohenstein (88 I.), Gotthrlf Tralugott Küchler in Berggießhübel (92 I.), Johann Friedrich L otzmana lnKatfnitz (91Z I.), Vottkiev Friedrich Martin in Oschatz (90j I.), Johann August Nagel in Leipzig «ltzrrtstraße 17, lV. (894 I.), Johan» Gottlieb Pestet in Niederfrohna (87 I.), Lhnpia» Traugott Pietsch inRiederaeuklrch (88S.), Can Friedrich Salzer in Alberuau (89 I), Eallaberg bei Hohen fried Seidel« «hier ; Die Gewerbe-Ausstellung zu Neustadt bet Stolpeu hat einen Uebrrschuß von 2000 Mark er geben. * Die Stadt Dresden hat ihre Ausgaben für da« Jahr 1882 auf 5,712,161 Mark 97 Pf. be rechnet und werden demnach 220,709 M. mehr erfordert al» im Jahre 1881. Es sind eingestellt: die Besoldungen mit 574,582 M., für die Armuth 556,280 M., für da- Krankenhaus 237,916 M., für die Straßen 529,673 M. und zur Tilgung und Verzinsung der Gtadtschuld 1,080,320 M. Die General - Post - Direction veröffentlicht für _ . . .7 7 - ' „ » und zu den Kosten verurthrilt, weil er al» Zeuge fernerbiu nicht »urPostkarten, au» deren Inhalt für*» Fortkommen 3 Mk. für einen WaW verlangt, die Absicht' °ker Beleidigung oder einer sonst straf- den er gar nicht zum Fortkommen benutzt. — Der bis zum 1. Juli als Postverwalter in Seitschen fungirende, später in HainSbcrg-Deuben als Post assistent angestellte Gattermann wurde in Dresden zu 34 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrenrechts verlust verurtheilt, weil er 4 Posten von 79 Mk. 43 Pf., 144 Mk. 15 Pf., 200 Mk. und 328 Mk. 61 Pf. unterschlagen und einen aufgegebenen Brief vernichtet. — Den 19. d. wurde der Schmiede pachter Liesel au« Alttibau wegen 17 schwerer und 1 einfachen Diebstahl zu 3 Jahren Zuchthaus, 6 Jahren Ehrenrechtsverlust und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht verurtheilt. — Im kaufmännischen Vereine zu Bautzen hielt am 16. d. Herr Physiker Rühl aus Jena einen Vortrag über.Phonograph und Mikrophon'. — Der Gewerbeverein zu Weißen berg hatte im letzten Vereinsjahr 361 Mk. 61 Pf. Einnahme und 223 Mk. 49 Pf. Ausgabe. Am 15. d. hielt Herr Prof. vr. Heiden-Pommritz dort einen Vortrag über .die menschlichen Excremente in land- und volkSwirthschaftlicher, sowie hygienischer (gesundheitlicher) Beziehung, und die Art ihrer An sammlung und Verwerthung." — Am 18. d. hielt in Zittau Herr M. F Bahse, welcher die australische Weltausstellungen zu Sydney und Melbourne al« Vertreter der sächs. Industrien besucht hatte, einen Vortrag über »die australischen Geschäftöverhältnisse.' — Bei der Delegirtenversammlung der deutschen Wollwaarenfabrikanten zu Leisnig wurde beschlossen, die Idee weiter zu verfolgen, welche die Errichtung einer allgemeinen Fabrikenseuerversicherung» - Gesellschaft anstrebt. E« wurde zum Weiterverfolg dieser An gelegenheit ein Lomitee begründet, in da» u. A Herr F. G. Herrmann-Bischofswerda gewählt ward. — In Ostritz ist die obligatorische Trichinenschau eingeführt und Herr Pischel als Fleischbeschauer ver pflichtet worden. — Den 20. d. feierte zu «ltgerS- dorf da« Halang'sche Ehepaar da« goldene Ehe jubiläum. — Herr Pastor emsritus Lahode, Ritter I. Claffe de« AlbrechtSordm«, hat seine Gemeinde Hochkirch verlassen und ist nach Dresden gezogeu. — Am Lodtrnfeste hielt Herr Diaconu« Mro« in der Michaeliskirche zu Bautzen wegen Rücktritt vom Amte seine Abschied-Predigt. — Den 14. war der 2jähr. Sohn de» Gasthofsbrfltzrr« Staub in Walters dorf in'» Wasser gefallen »Nd wäte ertrunken, wenn ihn nicht eine fremde Webersfrau hrraasgrzogea hätte. '' - '" - - '