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Bischof-werda, den 24. August 1881 I. Zimmermann. ntr- nn «mMaaren Geschäfts-Veränderung Gleichzeitig die ergebene Anzeige, daß die bisher von Herrn Ang. Berger gehabte kliss^inusvlünv in meinen Besitz übergegangen und ich bemüht sein werde, dem mich beehrenden Publikum durch sofortige und gute Bedienung, sowie billigste Preisstellung gerecht zu werden. D. O. im Haufe -es Herrn Uhrmacher Walther AlüUvr, trüllsr xrosss LlrvUxLSss. Mit heute befindet sich mein Geschäft ksIlilkMrilM 8lr. IW MuiluiW-WLiiamin^ Einem hochgeehrten Publikum von Stadt und Land die ergebene Anzeige, daß ich vom heutigen Tage an mein Geschäftslocal von der großen Kirchgasse in das Herrn LerZer am Nurlit Nr. 83 gehörige Haus verlegt habe. Für das mir bisher in so reichem Maße geschenkte Vertrauen bestens dankend, bitte ich dasselbe mir auch fernerhin zu bewahren. Hochachtend Bischofswerda, den 18. August 1881 — 8 Nach officiellen Angaben sind vir jetzt im Hering-fange ander Ostküste Schottland», wie von dort berichtet wird, um ca. 300,000 Tonnen gegen vorige« Jahr zurück. Wenn nun jetzt noch ebenso glänzend gefangen werden sollte wie im vo rigen Jahre, wa» bei dem stet« wechselnde» Wetter aber kaum zu erwarten ist, so würden-wir immer noch ganz bedeutend hinter den letzten 10 Jahren zurückbleiben mit alleiniger möglichen Ausnahme von 1876-1877 und 1879. Da indeß bei der großen Hitze im Lüden und außerordentlichen Kälte im Norden die plötzlichen Stürme auf der Nordsee, welche mit Windstille wechseln, voraussichtlich auch fernerhin auftreten werden, so mögen die jetzt ge stiegenen Preise eher einer ferneren Erhöhung al« einer Erniedrigung entgegen gehen, zumal da alle Fischereien bi» jetzt kaum die Hälfte der frührrjäh- rigen Ausbeute ergeben haben. So hat z. B. der Dvrschfang in Lofoten, in Fiumarken» im südlichen Norwegen, in Newfoundland, Schottland, Irland, und Archangel, der SerhundSfang in Grönland über all übereinstimmend nur halbe Ausbeute gegeben und der Matjes-Heringsfang in Schottland, der bisherige holländische, der irländische» isländische und nor wegische Heringsfang ebenfalls nur die Hälfte vom Durchschnittsfang eingebracht. Man sagt, das Wasser sei zu kalt wegen der zahlreichen Eisberge und de« an manchen Fjords in Norwegen jetzt noch bis an die Meeresküste reichenden Schnee». * Die Spar- und Borschußvereinr von An- gehörigen der Reichspost- und Telegraphenverwaltung bestehen 9 Jahre und hatten im Jahre 1880 36,870 Mitglieder mit 6,688,240 Mk. Gesammtguthaben. Der Reservefond betrug 106,094 Mk. — Au» FranzenSbad meldet der .Sprudel": Ein Vorgang gegenüber der Fürstin von Serbien erregte hier allgemein peinliche Sensation. Bor ihrer Abreise wurde dem Reisemarschall der Fürstin von Seite der Direktion de« sogenannten Singer- schen Badehause« die Rechnung für die von der hohen Frau gebrauchten 12 Moorbäder in der Höhe von 1400 fl. ö. W. präsentirt. Der Fürst verweigerte die Bezahlung und ließ bi- auf Weitere» Recknung und Geld beim Bürgermeisteramt« depo- — Bor dem Bezirksgericht zu Eger fand aru vom 11. bi« 13. d. M. die SchwurgerichlSsitzung gegen den Fleischhauer Dominik Geher au« Teich häuseln in Böhmen statt. Derselbe ist beschuldigt, am 13. Juni d. I. aus dem Wege Teichhäuseln und Schneidemühl den Kaufmann Eduard Neubauer au« Karlsbad unter gräßlicher Verstümmelung rrmordet und beraubt zu haben. Geher wurde durch den Spruch der Geschworenen zum Tode durch den Strang verurtheilt. - — (Die Reblau« am Rhein.) Die .Kölnische Volk» - Zeitung" meldet au» Remagen, 17. August: Die besichtigende Commission stellte heute fest, daß ein vier Morgen großer Weinberg der Gemeinde HeimerShain der Bürgermeisterei Neuenahr, von der Reblau- ergriffen ist. — (Großer Brandschaden.) Indem Dorfe Niederglauheim bei Höchstedt in Baier» ist am 12. d. M. Mittag« Feuer »»«gebrochen, da« bei starkem Westwind sehr rasch um sich griff und von den mit reichem Erntevorrath gefüllten Gebäuden 40, im Ganzen 56 Firste in Asche legte. Ein Menschenleben ist zu beklagen, auch einige Stücke Vieh sind verbrannt. Da« ganze Dorf zählt 73 Gebäude, e« ist also mehr wie die Hälfte zu Grunde gegangen. Fürstin die Hoffnung «»«sprach, in der kommenden Saison den hohen Gast wieder in Fraazen«bad be grüßen zu können , meinte der Fürst lächelnd: .Weua ich eine Erhöhung der Civilltst« erhalte!" — VilainLCo. in Berlin versenden soeben die 20. vermehrte und verbesserte Auflage ihre« Bericht« über da« von ihnen seit 1861 in den Handel gebrachte, behördlich und technisch erprobte Mittel gegen Hausschwamm, Stock und Fäulniß, welche« den Namen bhootstunatou (Schwammtod) trägt. Dieser bautechnische Special artikel dient sowohl zu Vertilgung der Holzschwamm- bildungen al« auch zu Jmprägnirung des in Ver wendung kommenden Bauholzes und al« Vorbeugung«' mittel. Der vorliegende Bericht enthält außer der Gebrauchsanweisung zahlreiche Atteste der Behörden und Privaten und macht die bedeutende Zahl von weit über tausend Fachmännern namhaft, welche seit 20 Jahren mit Erfolg von dem Mittel Ge brauch gemacht haben. Der theure Ankaufspreis ließ da« Mhcothanaton bisher nicht allgemein genug zur Anwendung gelangen, da aber diese« Product gegen wärtig zu bedeutend billigerem Preise geliefert wird, wie der Preiscourant nachweist, so dürfte e« wohl nun vermehrten Eingang finden. — Das Lotteriespiel al« Mittel, sich Deckung für unterschlagene Gelder zu verschaffen, ist kürzlich von einem jungen Postbe amten in sinnloser Weise, aber natürlich ohne jeden Erfolg, au-geübt worden. In der trügerischen Vor aussetzung, daß mit der Zahl der Loose auch die Gewinnchancen steigen, spielte er innerhalb 6 Monaten für 10,000 Mark Loose. Man fand bei ihm 212 Braunschweiger Loose, 8 Hamburger Loose, 200 Badische Loose, 448 Barletta-Loose, 1100 Loose der Giefinger, 434 der Ludwigshafener und 200 der Nürnberger Kirchenlotterie, 300 Loose der Silber lotterie des Schlesischen Musikfeste» und andere mehr. Au« sämmtlichen Loosen hatte der Getäuschte nur circa 200 Mark Gewinne erhalten. Gewiß ist die« eia warnende« Beispiel auch sür Solche, welche über ihre pecuniären Kräfte hinaus sich dem Lotteriespiel hingeben. — (Nach 20 Jahren entdeckter Mord.) In Goifern, ob der Em«, erregte die Berbaftung wegen Mordverdachte« erfolgte. Im Jahre INI verschwand auf unerklärlich« Weise der Schwiegervater de- Genannten, Namen« Rottmano. Er sollte nach der Aussage seiner Töchter und seine« Schwieger» söhne« auf einer Bergpartie verunglückt sei». Bet einem kürzlich vorgenommenen Hau-umbau wurde eia Gerippe gefunden, welche« sichtbare Sptlr^i eine« Morde« an sich trug. Da« Gerippe scheint da« Rottmann'S zu sein. Frau Fußmaun hat ihre Mitwiffenschaft an der Uathat eingrstaudeu. Den Mord soll Fußmana allein vollbracht haben. — (Pulver-Explosion.) Am 16. August früh fand auf der Pulverfabrik der Rheinisch-West fälischen Actiengesellschaft bei Hamm a. d. Sieg eine Explosion statt, bei der eia Arbeiter sofort todt blieb und ein zweiter gleich nachher starb; drei weitere trugen erhebliche und ein sechster unbedeutende Brandwunden davon.