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nach Medae! üvl«88 los sammt der Besatzung untergrgavgeu find. — vreslau, 20. October. Ein Extrablatt der „Schlrfischrn Volkszeitung" meldet: Fürstbischof Förster ist heute Nachmittag 4 Uhr auf Schloß Johannesberg gestorben. — (Schwarzer und grüner Thee.) Alle Lheetrlnker wird die von dem chines. Gesandten in Washington gegenüber einer Deputation amerikanischer Theehändler, welche sich bei demselben über die Einfuhr der gefärbten und gefälschten Thrrsorten beschwerten, abgegebene Erklärung interesfiren, daß die verschiedenen Theesorten, die in Amerika und Europa zum Verkauf gelangen, in China unbekannt seien und dort nicht consumirt würden. Sie würden von den Exporteuren besonder« für die auswärtigen Märkte „zubereitet". Die Färbung geschähe mit Ehemikalien, und dieser Proceß in Verbindung mit anderen Manipulationen mache den Thee nicht allein ^weniger angenehm an Geschmack und weniger ge sund, sondern auch theurer. Das Färben de« Thee« für den auswärtigen Markt geschähe nur, weil da« Ausland solchen Thee verlange. Die Bezeichnung „grün" und „schwarz" bedeute in China nicht, wie In Europa und Amerika, di« Farbe de« Thee», sondern beziehe sich auf die Zeit de« Einsammelns; „grün" bezeichne demnach nicht die Farbe, sondern die Zeit des Einsammelns, den Zustand der Reise. Wer nur das Geringste vom Thee versteht, dem wird e« überhaupt nie einfallrn, die grünen Sorten de« TheeS zu kaufen. Ein Haus in gutem Zustande, mit Kegeln gedeckt, Garten, L Stuben und Keller ist zu verkaufen in Nr. 20 zu Go lenz bei Gaußig. Kast^virtkseliLkls VerpaektunK. Eine in flottem Betriebe befindliche Gastwirthschaft mtt Tarrzsaal, mit vollständiger Gasthofggerechtigkeit, auf welcher daS Backen, Schlachten und Branntweinbrennen ruht, soll sofort mtt oder ohne Feld verpachtet werden. Die Uebernahme könnte Dereinbarung sofort oder zu Reujahr stattstnden. Bewerber erfahren Nähere» bet 1 Pfennig Vie Visvklorvi von U MUsäork, Nutzere Kamenzer Stratze, empfiehlt ihr große» Lager felbstgeferttgter Möbel zu den billigsten Preisen einer gütigen Beachtung. Alle vorkommenden Barr* und Möbelarbeiten werden gut und billig auSgeführt. Gesunde Lcklachtpferde werden zu den allerhöchst«« Preisen eingekanft in der Roßschlächterei zu Pirna, Schuhgafse Nr. 7. armung! Sehen wir uns diese freiheitlichen Schöpf ungen der liberalen und Fortschrittspartei näher an. Die Aetienfreiheit war eine Freiheit, nach welcher sich der Besitzer eines Fabriketablissements mit einem Bankier in Einvernehmen setzte zur Gründung eines Actienunternehmens, es wurden Monopols, welches auch ohne dre kleine Fürtschmtt* Partei von der Tagesordnung verschwmden wich. — Was will denn nun aber die eonfervative Partei und deren Vertreter zur Erleichterung de» weniger bemittelten Manne» thunr Sie strebt eine zunehmende Börfensteuer an, welche im Einklang steht mit der Stempelsteuer bei Käufen von unbeweglichen Gütern. Durch den Widerstand und die Schuld der Fortschrittspartei ist am letzten Reichstage ein so verstümmelte» Äörsengesetz herausgekommen, nach welchem für da» größte Zeitgeschäft an der Börse, sei es selbst von einer Million, eine lumpige Mark Stempelsteuer bezahlt wird. Ferner strebt die konservative Partei eine Erbschaftssteuer an, die Jeder gern zahlen wird, wenn ihm ein Erbe in den Schooß fällt. Ferner hat die konservative Partei eine LuxuS- steuer im Auge und endlich einen hohen Schutz» zoll; und auf diese Weise will sie die 82 Proc. unserer Bevölkerung, welche ein jährliches Einkommen nicht über 190 Thaler hat, von der direkten Staats steuer gänzlich befreien Selbstverständlich können 18 Procent der Bevölkerung nicht dre ganze Steuerlast tragen und müssen die 82 Proc., welche gleichen Schutz und gleiche Rechte des Staate» genießen, durch indirekte Steuern etwas beitragen, welche aber leichter zu tragen sind, als die direkten. Zum Schlüsse bedarf auch dies noch Erwähnung, daß die konservative Partei den von der liberalen und Fortschrittspartei s. Z. heraufbeschwornen Culturkampf aus der Welt schaffen will, der nicht nur die katholische, sondem auch die evangelische Kirche so schwer geschädigt hat. Wenn nach dem Civilstandsgesetz in unserer evangelischen Kirche die heilige Taufe, die kirchliche Eheschließung, ja selbst das kirchliche Begräbniß in das Belieben des einzelnen Gliedes der Kirche gestellt war, so rief die liberale und fortschrittliche Presse aus: Daß es nun eine Lust zu leben sei; daß man nun außer dem Schatten der Kirche leben und sterben könne! Läuft dies aber nicht auf das Streben nach einer Allerwelts-Religion hinaus? bei welcher sich Christen, Juden, Türken und Heiden gemeinschaftlich erbauen können und anbeten den unbekannten Gott? Dafür' behüte uns aber der lebendige Gott in Gnaden! Bischofswerda, den 20. Oktober 1881. Läuarcl ksissl zugleich im Flamen vieler hiesiger deutsch-conlervativer Bürger. (Eingesandt.) 4IIe» rvie^lrellv» IVäklvrii in nnä I»»nä sinsr Ssaohtuns smxkoLIsn! Als aus dem letzten deutsch-französischen Kriege ein einiges Deutschland hervorging rpit einem Kaiser an der Spitze, da wurde auch dem deutschen Volke eine Reichsverfassung gegeben, nach welcher dasselbe einen Reichstag beschicken konnte. Das Volk wählte seine Vertreter, welche dann in Gemeinschaft mit der Regierung das Wohl des Vaterlandes beriechen. Es bildeten sich im Reichstage Parteien im libe ralen und konservativen Sinne. Der Liberalismus gewann die Oberhand. Die national-liberale Partei, aus welcher später die Fortschrittspartei hervor ging, wurde die mächtigste, sie machte die Gesetze, wobei die fortschrittlichen Minister «, la Delbrück, Camphausen ihre Dienste nicht versagten, und die Regierung führte diese Gesetze aus. Die konser vative Partei war Nein und schwach, um Wider stand zu leisten, und wollte sie den Gesetz vorlagen der Liberalen widerstreben, so bekam sie Ehrentitel: Reacüonäre, Feudale, Rückschrittler, Junker u. s. w. Da wurden denn von den Liberalen und Fortschrittlern dem deutschen Volke Gesetze und Freiheiten gegeben, aber was für welche? Aetienfreiheit, Wechselfreiheit, Wucherfreiheit, Schankfreiheit, Ge werbefreiheit und Freihandel. Was diese 18ekvffet gut blwttmäenes krrmt, bei dem Beigut Fraukeuthal befindlich, steht zum Verkauf beim Gutsbesitzer G«auck i« Goldbach. Blätter-Tabacke find einige Parthie« besouders billig abzugeben Dresden, aa der Frauenkirche 6 u. 7, I. Etage. Hauptverhanolungen vor de« Kgl. Schöffengericht zu Bischofswerda Dienstag, den 25. Oktober 1881. Vorm. 9 Uhr in Strafsachen gegen den Glasschleifer Gustav Alwin Kästel hier und Gärtner August Fuchs daselbst wegen Ucbertretung nach 8 360," de« Strafgesetzbuchs. Berichtigung. Der Nahrung«besitzer Äugust Freund in Niederneukirch ist nicht wegen Forst- diebstahls, wie in Nr. 83 zu lesen, sondern nur wegen Hutungsvergehen« angeklagt worden. Klrcvilche Nachrichten. Am 19. Sonntag nach Trinitatis: B»rm. j8 Uhr Beichte u. Sommunien. Herr Archidiaconat-^ vicar Lutschte. Bormittag« SUhr: Hauptgotte«dienst. Hr.XrchidiaconatS- viear Lutschte. Luc. 10, 38—42. Nachmittag« 1 Uhr: Misstontstunde. Herr p. ve. Wetzet. Nachmittag« 2 Uhr: Katechi«mu«unterredung mit den Jungfrauen. Herr p. vr. Wetzel. Betraut: Den 2V. Oct. der hies. Bäcker Mönch mit der hies. Wirthschasterin Link«. Geboren: Den 14. Oct. dem hies. Galmeister Semi tin« T.; den 18. dem hies. Maurer Büchner eine L.z dm 20. dem hies. Lithograph Horn eine L. Gestorben: Den 19. Oct die hies. ledige Fabrikarbeiterin Preusche, S1 I. 4 M. IS L. alt. Wschnbooten mit cir« 200 Maua geuuldct. In Abnehmer, sie kamen in CourS mck Hingen wunder« Etzemouth ertranken 70—80 Fischer. Biele Schiff« bar schnell m die Höhe, noch ehe eS im Etablisse- tzorrden an der schottischen Küste vermißt, die zweifrl- ment selbst loSging. Nun wurde erst die Buch« " " "' " führuna angelegt und obenan der Werth des Etablissements Astgestellt; das Grundstück, welches einen reellen Werth von 200,000 Thaler hatte, wurde mit 4 auch 500,000 Tbalern aufge führt, in die 2—300,000 Thaler theilten sich die Gründer; ein Auffichtsrath wurde angestellt, der that's auch nicht umsonst, Inspektoren und Direk toren gehörten auch m's Geschäft, und nun wurde hantirt, oft nicht lange und die Aktien der Aktionäre wanderten ohne Dividende als werthlos in den Papierkorb. Millionen über Millionen verlor auf diese Weise das deutsche Volk. — Eine zweite Freiheit war die Wechfelfreiheit, es konnte sich auf diese Weise Jeder Geld machen, selbst der, welcher nicht einen Wechsel zu schreiben verstand. Da nun bei den kleinern Geschäftsleuten aus Mangel an kaufmännischer Bildung die Erkenntniß der Be deutung des Wechselrcchts fehlte, so kam dadurch so Mancher an den Bettelstab. — Eine dritte Freiheit war die Wucherfreiheit. Der Wucherer konnte für sein Capital Zinsen verlangen in unbe schränkter Höhe, es kam ihm dabei die Wechsel freiheit herrlich zu statten, es wurden dem Borger 50 Thaler auf den Tisch gelegt und der Wucherer sprach: Schreibe flugs 100 Thaler; ja es wurde noch viel ärger getrieben. Wenn Tausende von Menschen durch oiese angeführten Gesetze schändlich betrogen waren und seufzten, da rief der fortschrittliche Minister Delbrück in seinem Zorne im Namen der libe ralen und Fortschrittspartei aus: Für die Dummen habe« wir keine Gesetze gemacht! — Eine vierte Freiheit, die dem deut schen Volke in jener Zeit gegeben wurde, war die Gewerbefreiheit: wer wüßte cs nicht, daß durch diese Freiheit der kleine Gewerbebetrieb fast zu Grunde gerichtet worden ist, mit ihm der kleine Mittelstand, eine Säule des Staates. Und endlich die fünfte Freiheit, der Freihandel. Die National liberalen und die Fortschrittspartei wurden durch die 5 Milliarden französischer Gelder so geblendet, daß sie glaubten, Deutschland könne nun die ganze Welt beherrschen. Der Nationalreichthum war um 5 Millarden gestiegen und mußte immer höher steigen. Was waren die Folgen? Fremde Schundwaare kam in Massen steuer- und zollfrei nach Deutschland, drückte den Preis der guten inländischen Fabrikate herunter und das Loosungswort der deutschen Industrie wurde: Billig und Schlecht! Der Freihandel entsprach keineswegs dem Gerechtigkeitssinne gegenüber unfern gewerblichen Stcuerzahlem und trieb zum Ruin der deutschen Industrie und deS Ackerbaues, der Arbeiter kam in drückende Noth. Man nahm sich kein Beispiel an Frankreich, Rußland und Amerika, welche beide letzteren Länder einen so hohen Schutzzoll haben, daß Deuschland kaum im Stande ist, dahin noch Maaren auszuführen. Amerika hat seine großen Kriegsschulden durch den vereinnahmten Schutzzoll bezahlt und die eigene Industrie gekräftigt und gestärkt! — Bei all diesen angeführten freiheitlichen Schöpfungen, welche die Fortschrittspartei hat helfen zu Stande bringen und welche da» deutsche Volk in Noth und Glend ge bracht, sitzt diese Partei immer noch auf dem großen Pferde und spricht von ihrer Schöpfung: „Es ist Alles sehr gut, nur Weniges ist zu ändern!" Sie thut sich dabei auf ihre Fürsorge für den armen Mann noch viel zu gute. Worauf Aktien in den Zeitungen ausgeboten, es wurde eine denn? Etwa auf die Bekämpfung des Korn-