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Mik der Leitung in direkter verbind»«- »erden an Thüren und Fenstern dem Auge unsichtbare Vorricht ungen angebracht, durch welche da» Oeffnen derselben in die entferntesten Räume flgnalistrt wird. Auch sollte in keinem Krankenzimmer die Hauütelegraphie fehlen; ein transportabler Knopf in Birnenform, durch eine Schnur dem Patienten in unmittelbarste Nähe gebracht, ruft bei leisester Berührung den Wärter herbei. Ebenso kann die Pflicht, in allen Fabriken für größere Sicherheit der Arbeiter dadurch Sorge zu tragen, daß eine direkte Verbindung der Arbeit»räume mit dem Maschinrnhause hergestrllt wird, um bet eintretender Gefahr eine schnelle und allseitige Benachrichtigung herbeizufähren, durch die Anwendung der elektrischen Hau«telegraphie in zweck mäßigster Weise und ohne großen Kostenaufwand erfüllt werden. Von größter Wichtigkeit find auch die durch elektrische» Strom in Vang sttzbaren selbstthätigen Feuermelder, wie solche auch in Räumlichkeiten unsere» Ort» vorhanden, welche leicht brennbare Stoffe enthalten. Im Interesse de» Publikum» glaubten wir mit diesen wenigen Worten auf die Vorzüglichkeit der HauStelegraphie Hinweisen zu sollen. — Da Herr Redakteur Eberlein-Pirna die in der Generalversammlung de» Gebirgsverein« am 18. v. M. hier erfolgte Wiederwahl zum Mitglied« de« CenttaläuSschusse« nicht angenommen, so ist Herr Bürgermeister Ritter rc. Sinz-Bischofswerda, welcher nach Herrn Eberlrin die meisten Stimmen hatte, in den Centralausschuß einberufrn worden. — Am 20. d. wurde in Niederneukirch, der Station für den Battenberg, dessen Besuch in der schöne» Jahreszeit äußerst lohnend ist, die Eisen bahnbetrieb--Telegraphrnstakion auch für die allge meine Staats- und Privatcorrespondenz eröffnet. 8 Bautzen. (SchwurgerichtSverhand- lungen.) In der Nacht zum 14. Juli d. I. brach in der Scheune de» Gartennahrung-besitzerS Jurisch in Zeisholz Feuer au», durch welche» diese Scheune nebst den darin befindlichen Heuvorräthen rin Raub der Flammen wurden. Ungefähr 4 Stunde nach Ausbruch diese« Feuer« ging in dem etwa 100 Schritt davon gelegenen Wohnhause de« Garteu- nahrung«befitzer« Traugott Leberecht Schurig daselbst ebenfalls ein Feuer auf. E« brannte zuerst da« Dach in der Nähe der Esse und verbreitet- sich der Brand schnell weiter, so daß nicht nur da« Wohn hau«, sondern auch die Scheune Schurig« eingeäschert wurde. Diese Brände vorsätzlich verursacht zu . haben kam der genannte Schurig in Verdacht. Der selbe hat auch die Verübung beider Brandstiftungen zugestanden und wurde in der am 18. Oct. abge- halteoen Hauptverhandlung zu 1 Jahre 6 Monaten Zuchthausstrafe und Verlust der bürgerlichen Ehren rechte auf die Dauer von 3 Jahren verurtheilt. Ebenso wurde auch in der an demselben Tage statt gefundenen Hauptverhandlung der Gartennahrung«« bescher Carl August Biebrach in RImschütz wegen de« io 8 176' de» Strafgesetzbuchs gedachten Ver brechen« zu 1 Jahre Gefängnißstrafe und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren verurtheilt. — Die Gut«besitzer«ehefrau Agne« Lina Schäfer geb. Vetter« in Obersteina war angeklagt, in einer bei dem Kvnigl. Landgerichte Bautzen anhängigen Untersuchung vor dem Unter suchungsrichter ein falsche« Zeugniß mit einem Eide bekräftigt zu haben, wurde jedoch ia der am 19. Oct. abgehaltenen Hauptverhaodlung nach erfolgter Ver neinung der Schuldfrage Seiten der Geschworneu von der gegen sie erhobenen Anklage freigesprochen, ebenso wurde auch in der a» demselben Tage statt gefundenen Hauptvrrhandlung der Dienstkaecht Ernst Hermann Richter au« Kirschau von der gegen ihn wegen Nothzucht erhobenen Anklage freigesprochen. A Bautzen. In der Zeit vom 1. Juli bi« 30. September 1881 sind bei der hiesigen kvnigl. Staats anwaltschaft überhaupt 686 Anzeigen über verübte, die landgerichtliche Lompetevz begründende Ver brechen und Vergehe», darunter 456 Anzeigen gegen 636 bestimmte Angrschuldigt« eingegangen, 3b An träge auf Einleitung der Voruntersuchung und 241 Anträge auf Eröffnung de« Hauptverfahren» gestellt worden, 39 Anzeigen wurden an di« inständige«, . AmtSanwälte und 14 Anzeiger» an andere Behörden Woche 7 Mk^ und 1494 Mk. k Woche^6 Mk. zur weiteren strafrechtlichen Verfolgung al. während in 168 Fällen nach Ermittelung de» verhalte» da» Verfahren eingestellt i 7 hiesige kvnigl. Landgericht hat ia 107 Fällen di« Eröffnung de» Hauptverfahren» vor 1 aerichte beziehentlich der Strafkammer «ad la 109 Fällen die Ueberweisung an di« Zuständigen Schöffen gericht« nach 8 de» Gerichtsverfassung-gesetzt« und zwar Bautzen 24, Bernstadt 2, Bischofswerda »fern hiesiger Stadt bereit« eiugerichtrt hat. 7, Eber«bach 5, Großschönau 4, «amen, 9, König«, sellschaft vor einiger Zett abgeschlossenen " " "" ' - 10, Rrufalza S, Neustadt 2, Ostritz haben in letzterer Zett mehrfach Versicherungen ab-- geschloffen werden können, die nicht nur für die- Versicherten und Berficherung«vermittler, sondern auch für die BeretuScaffe namen«werthe Bortheil« bieten.. Gerne machen wir und jedenfalls auch Im Interesse anderer derartigen Vereine zum Zwecke der Nach achtung auf diesen Vertrag aufmerksam. Der zur^ Berathung gestellt gewesene neue Statutenrntwurf, ia welchem zum Theil ganz neue Principten auf genommen waren, so z. S. daß «»«tritt au« dem Eisenbahndienst unter gewissen Vorau-sitzungen ohne Einfluß auf die Mitgliederschaft bleiben soll und dergl. erlitt nur eine unwesentliche Acnderung und fand einstimmig Annahme. Der wiederum statt gefundene außerordentlich hohe UnterstützungSbezug der Fahrdieostmitglieder gab Veranlassung zu dem. ebenfall« einstimmigen Beschluß, für dies« Mitglieder die monatliche Steuer im 9. BereinSjahre auf 1 Mk. festzusetzen. Bei der Borstandswahl wurde da» zeilherige Direktorium, Bureauass Haupt, Boden meister Schöffler und Expeditionshilfsarbeiter Klein» dienst per Acclamation wievergrwählt, während in de» Ausschuß mehrere Herren neu «inlraten. Da reiche Pensum der Arbeit erledigte die General versammlung in 3H Stunden. In der Ucberzeugung,. einem guten Zweck gedient zu haben und mit dem Wunsche recht stabiler Gesundheit im neuen Vereins jahre, wurde H3 Uhr die Versammlung geschlossen,, um einen im oberen Salon .zum goldenen Anker* abzuhaltenden Commers beizuwohnen, welcher iw recht gehobener Stimmung verlief. Die auswärtigen Mitglieder dampften sichtlich befriedigt mit den- Abendzügen ihren Heimathen wieder zu. Welch gewaltige Mafien Kohlen alljährlich die Locomotiven der Sächsischen Staat-bahnen. verschlingen, geht daraus hervor, daß die Sächsischen- Staaisbahnen für die Zeit vom 1. December d. I. bis 31. Mai künftige» Jahres 103,000,000 kg. Kohlen und Coak zur Locomotivheizung geliefert haben will. Er ist die« der Bedarf für j Jahr. Außer dem sind noch zu liefern: 6,375,000 kg. für Werk stätten und 8,730,000 kg. für Localheizung. An gebote sind bi« 2. November einzureichen. Die Lieferungsbedingungen können in Dresden ikw Bureau der Maschinrnoberinspecti'on der Sächsischen Staats-Eisenbahnen auf der Strehlen» Straße ringesehen werden. Hochkirch. Nachdem unsere Pfarrstelle durch- Emeritirung de« bisherigen Herrn Pfarrer« Lahode zur Erledigung gekommen, wurde heute, nachdem die Collatur, da» hochwürdige Domstift St. Petri zu Bautzen, die Herren Pastoren Jentsch - Pohla,. Sickert-Schmölln und Kubitz - Wilthen zur Wahl präsentirt, vom Kirchenvorstande Herr Pastor Kubitz-Wilthen einstimmig zum hiesigen neuen Pfarrer gewählt. (B. N.) Die vorigen Sonnabend in Gasthof zu Dlase- witz einberufene Wählerversammlung, woselbst der Reich-taz-candidat der liberalen Partei, Herr Real- schuloberlehrer 0r. Herrmann au« Dresden sein Programm vortragen wollte, durfte wegen eine« bei der Anmeldung untergelaufenen Formfehler» nichd abgehalten werden. Am Dien-tag trat in Meiße» die diesjährige Meißner Eonferenz zusammen. Vorau-ge» gangen war ein Gotte»dieost in der Stadtkirche, bei welchem Superintendent vr. Richter-Freiberg» die Eröffnungspredigt hielt. Nach Wiederwahl des Vorsitzenden und der übrigen Mitglieder de» Direktorium« und nachdem Oberhofprediger vr. Kohlschütter-Dresden erklärt hatte, daß er und di« anderen anwesenden Mitglieder de« Lande«- consistorium« nicht al» solche, sondern al» solche der Meißner Eonferenz gekommen seien, erstattete Consistorialrath luo. vr. Dlbeliu« - Dre«den sein Referat üb» den .Entwurf leiue« Gesangbuches für die evang.-luth. Landeskirche de« Königreich« Sachsen'- Dreimal habe man ei» sächsische« Lande«gesangbuch herauSzugeben beabsichtigt. 1673 »ließ Johan» Georg II. unter« 16. März ein bez. Drcret und- 1787 wandten sich die Universitäten Leipzig und Wittenberg mit einem bezv. Gesuche an die Land stände. Wird der jetzige dritte Versuch von Erfolg begleitet werden- Ja, wenn die früh» nicht be wiesene Selbstverleugnung allerseits geübt wirbt Rrdn» hält di« Idee eine» deutschen ReichSge- sangbuche» für eiue eitle Träumerei, nicht aber die d» Lande«grsangbüchrr, die sich recht gut aller wärt« »»wirklichen lasse. Obligatorisch« Einführung billigt er nicht, dadurch würden stet« nur Streitig keiten hnvorgerufen, dir da« kirchliche Leben ganz entschieden schädigen. Dagegen sei die Mitwirkung der Kirchrnvorstände bet Einführung nicht zu ent behren. Ja Sachen der Lirdrrzahl plaidtrt Redner kür einen Mittelweg zwischen de» »»schied««» der Leitung in direkt» Verbindung werden an brück 5, Löbau -v, », 8, PulSnitz 1, Reichenau 2, Schirgiswalde 6, Sebnitz 4, Stolpen 2 und Zittau 20 beschlossen. Hauptverhandlungrn wurden 111 und zwar 6 vor dem Schwurgerichte und 105 vor der Strafkammer gegen 128 Angeklagte abgehalten, von denen 20 zu Zuchthaus (Gesammtstrafe 79 Jahr« 9 Monate), 80 zu Gefängniß (Gesammtstrafe 53 Jahre 10 Monate 29 Wochen 6 Tage) und 6 zu Geldstrafe verurtheilt, dahingegen 22 freigesprochen worden sind. Die Staatsanwaltschaft war in 15 Verhandlungen durch Herrn Oberstaatsanwalt Petri, in 34 Ver handlungen durch Henn Staatsanwalt vr. Fiedler und in 62 Verhandlungen durch Herrn Assessor vr. Bähr vertreten. Außerdem kamen noch bei dem hiesigen königl. Landgerichte 41 Berufungen gegen schöffengerichtliche Urtheile, darunter 31 unter Mit wirkung der Staatsanwaltschaft, zur Verhandlung und ist in 19 Fällen das schöffengerichtliche Urtheil bethätigt und in 22 Fällen abgeändert worden. 2z Umschau in der Lausitz, 19. October. Durch Feuer wurden vernichtet: ia der Nacht vom 16. zum 17. d. da» Wohnhaus, Scheune und Ge dingehaus (der Mittelmühle) de- Herrmanu'schen Gute» zu Schönau bei Bernstadt, den 16. d. zu Neudorf (pr. L) eine Feime von 200 Schock Stroh. — Der land». Kreisverein für die Lausitz hat der Frau Inspektor Just zu Piskowitz da« goldene Kreuz nebst Diplom zuerkannt für 50 jähr, treue Dienste auf dem dortigen Rittergute, »m 16. d. wurde ihr dasselbe durch den Vorsitzenden Herrn Pfannen stiel auf Neudorf und Herrn Kreissecretär Direktor Brugger-Bautzen feierlich überreicht. — Bei der am 16. d. in Löbau stattgefundenen Prämiirung bei der Obst-Ausstellung wurden zuerkannt: 1 silberne, 5 broncene Medaillen und 11 AnerkennungSzrugnisse. (60 Aussteller hatten circa 4000 Nummern de« schönsten Obste» au-gestellt.) — In Saritsch ist ein Krug mit 555 Silbermünzen gefunden worden, in alten Zwanzigkreuzern, 2- und 4-Groschenstücken und einigen größer» Münzen bestehend. — Bei der Obst und GcmüseauSstellung von Zittau hatten sich 72 Aussteller betheiligt und zahlreiche Gegenstände ver schiedenster Art auf den Platz gebracht. Bei der Prämiirung wurden 8 Ehrendiplome al» I. und 12 Anerkennung-diplome al» II. Preise, sowie 6 ehren volle Anerkennungen zuerkannt. — Bei der zu NieSki wurden vertheilt 600 Mark Prämien, be stehend au« allerhand practischen Gerüchen für Obst und Gemüsebau, mehrere bei besonderen Leistungen ausgesetzte und gestiftete Preise, und 4 silberne, sowie 8 bronzene Staatsmedaillen. — Die Provinzialland stände hatten 300, mehrere Freunde der Ausstellung 200 und die Gemeinde NieSki 50 Mark (zu einem Ehrenpreise) bewilligt. — Die durch Versetzung de» Pfarrers von Uhhst nach Bautzen erledigte Pfarr stelle ist mit einem Gehalt von 3276 Mark 15 Pf. dotirt. — Bei der letzten Obstbaumzählung (1878) gab e« in der Bautzner Krei«hauptmannschaft: 267,381 Apfel-, 125,171 Birnen-, 217,596 Pflaumen-, 73,001 Kirsch-, 6431 Wallnuß- und 98 Edelkastanien-, im Ganzen 689,678 Obstbäume. — Am 14. ist der 50 Jahre alte, seit 1874 in Kamenz al» königlicher Bezirksschulinspecor wirkende, Herr Flade »ach längerem Leiden verschieden. Er war von 1854 bi» 1874 Hilfslehrer in Dresden und dann Seminar lehr» in Freiberg, Nossen und Dresden. (S Chemnitz, 21. Oktober. Der im Oktober 1873 von 52 Mitgliedern gegründete Chemnitzer KrankenunterstützungSverein für Staatsbahnbeamte, Expedition-hilf-arbeiter und Diätisten hielt am 16. d. M. seine 8. ordentliche Generalversammlung hier ab, welche, da die königl. Genrraldirection den Theil« nehmern freie Fahrt gewährt hatte, au» allen Theilrn de» Lande- recht gut besucht war. Au» dem Ge schäft»- bez. Cassrnbericht ist Folgende» zu entnehmen: Bei Beginn de» 8. vereinsjahre« betrug die Zahl der Mitglied» 563 und am Schlüsse desselben 738, so daß ein Zuwach» von 175 stattgefunden hat. Einem Eintritt von 220 steht «in Abgang vö» 45 gegenüb». Die Einnahme in diesem Jahre betrug 4503 Mk., die Ausgabe 4573 Mk. und der Cassen- bestand gegenwärtig 2182 Mk. An Krankenunter stützung sind zu gewähren gewesen 4140 Mk. und zwar 476 Mk. ä Woche 14^ M.^ 2170 Mk. ibgegrben, Di« gezahlte Gesammtuaterstützung seit Bestehen ltelung de« Sach- de« Verein» beträgt 13,833 Mk. Gewiß ein recht worden ist. Da« erfreuliche« Zeugniß. Dem Cassir» bez. Vorstand )7 Fälle« die wurde einstimmig Decharge rrthrilt. Unter den dem Schwur- Einnahmeposten befindet sich ein nur kleiner Betrag " al« Provision von der Leben«v»sicherung«gesrllschast »Victoria*. Diese Einnahmeposition verspricht ab» im nächsten Rechnungsabschlüsse ein« beachteo-werthere zu »erden, denn auf Grund de» mit genannt» Ge-