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Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« «nd Umgegend. Amtsblatt -er Möaigl. Amtshauptmannschakt, -er KSnigl. Schul-Inspectis« u. -e- KSaigt. Hauptsteueramte» zu Dauhen, somie -es Königl. Amtsgerichte» un- -es Sta-tratheo zu Pilchofs«er-a. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich »»ei Mol, Mtttwnch» ». D»»»»tz»>«V«, un» testet einschließlich cher «»»netzen»« «scheinen»»« „belletristischen Beilage" Vierteljährlich 1 «k. SV Pfg. Gebühren sür Inserate v»n aulwärt« Werbe«, »en« van den Einsendern nicht ander« bestimmt, durch postnachnahme^erhaben. eechtanddrel-Wer Jahrgang. Inserate, welch« in diesem Blatte dir weiteste Berbrritnvg -»den, »erd«, bi« Dienstag und Freitag früh G Uhr am«-» uammen «nd tastet di» drkigespaltei» «»rpusjril« 1V Pf. G«ringft»r Jnsrratrndrtrag SS Pfg. Hierdurch ergeht an all» Diejenigen, welche zu dem Nachlasse de« verstorbenen Auezügler« Johann Lark August Jordan in Burkau etwa» schuldt- sind, die Aufforderung, ihre EchuldbetrLge ungesäumt und längsten« binnen 14 Tagen zum hiesigen GrrichtSdepofitum abzultefero. Gleichzeitig werden Diejenigen, welche Ansprüche al« Gläubiger an den Nachlaß erheben wollen, aufgefordert, eine genaue Berechnung ihrer Forderung« Gei unterzeichnetem Gerichte binnen obiger Frist einzurrichen. Bischof«werda, am 17. Oct. 1881. K ö n i g l i ch e « A m t « g « r i ch t. ManttiuS Bekanntmachung. Der zu nothwendiger Versteigerung de« dem Tagearbeiter Carl Jullu« Preusche in Soldbach gehörigen Hau«grundstück« Folium 30 de« Grund« und Phpothekenbuch« für Goldbach auf den 22. d. M. anberaumte Termin hat sich erledigt und wird daher hiermit anfgehobe«. Bischofswerda, am 20. Octobrr 1881. Königliche« Amtsgericht. Küchler. Verein von kremeinävvertreteru im Bezirk des König!. Amtsgerichts Bischofswerda. Versammlung Montag, -en 2L. Oct. I«, Vormittags 10 Uhr, im Gasthofe zur goldnen Sonne in Bischofswerda. ES wird gewünscht, daß alle Gemeindevorstände des Bezirks erscheinen. Der Vorstand. Frauen-Arbeit. Die Geschichte lehrt un«, daß, je tiefer ein Volk steht, um so weiter auch da« Arheit«gebiet der Frau Hei demselben ist, uod dasf mit der steigeuden Eivilt« fation auch da« Arbeit«feld der Frau immer mehr eingeengt wird. Auf der untersten Stufe der Cultur betreibt der Mann nur da« Waffenhandwerk und allenfal!« noch, aber auch mehr al« Sport, denn zu GrwerbSzwecken, Jagd und Fischerei; die eigentliche Erwerbslhätigkeit liegt der Frau ob, die sie neben Her Kinder-Erziehung und der Führung de« HauS- wesen« besorgen muß. So ist'« bei unfern Vor fahren Jahrhunderte hindurch gewesen. Mit der fortschreitenden Arbrit«theilung änderte sich da« etwa«, der Mann übernahm die schwersten Arbeiten, aber noch immer blieb der Frau ein weiter Krei« der Thätigkeit Vorbehalten. Neben der Kinder- Erziehung und der Hau«haltung, die ihr selbst verständlich zufielen, webte sie die Stoffe zu den Gewänder», ersetzte de» Schneider bei Anfertigung derselben, webte Leinwand, bestellte den Garten, kelterte de» Wein, kurz, verrichtete eine menge Ar beiten, mit denen wir, im wohlhabenden Bürger stande wenigsten«, unsere Frauen verschonen. Später, al« »uch diese« allmählich verschwunden war, sorgte die Frau wenigsten« für die Wirthschaft, die Kinder-Erziehung, und, auch in den vornehmsten Häusern, für die „Ausstattung", die den Stolz jeder Lichten deutschen Hausfrau bildete. Da wurde Jahre lang mit Nadel und Scheere an der Ausstattung der Kinder gearbeitet, jede« Stück vom „schneeigen Lein" im „reinlich geplätteten Schrein" verwahrt, die Töchter halfen wacker mit, und noch im Greisen alter blickte die Matrone mit leuchtendem Auge auf da« Leinen, welche« sie einst al« Jungfrau gesäumrt Hatte. Wir machen'« heute unseren Frauen bequemer. Für die Kinder, di« übrigen« infolge de« verbesserten Schulwesen« weit weniger zu Hause sind al« einst, sorgt die Schule durch zahlreiche häu«liche Sr- triten im reichen Maaße, die Kleinen werden von Kindergärten, Bonnen, Gouvernanntm übernommen ; die Führung de« Haushalt« ist, weil man heut« Elle«, wa« «au sich sonst selbst bereitete, in Läden «halten kann, viel einfach« -«worden, die Aus stattungen kaufen wir sür unsere Töchter in dm Weißwaarenhaudluogen. La« ist d« Welt Lauf so, und e« wäre th-richt, st» der „guten alten Zett" zurückkrhreu und über lebt« Formen künstlich erneuen, zu »ollen. Ab« wie Fragen find wohl ««'Platze: ob durch diese« HortwühnaS sich vrrmger»de Arbett«feld der Frap Frau nicht in ihr eine Leere erzeugt wird, welche die Ursache zu mancher Krankheit in unserm socialen und Familienleben bildet, ob e« dem hohe» Begriff, welchen wir von der Stellung der Frau haben sollen, wirklich entsprechen kann, wenn in einer Zeit, die allenthalben die Wahrheit predigt, daß Arbeit adelt, die Frau einen guten Theil ihre« Leben« müssig verträumen kann, und ob wir nicht der Frau Pflichten und Arbeiten zuweiseu können, welche die Cultur- stuft mit sich bringt, die auf der andern Seite der Frau so manche Arbeit abgenommen hat? Un« scheint, der Frau bietet sich ein weite« Arbeitsfeld dar, wenn wir den Blick auf die großen socialen Aufgaben der Gegenwart lenken. Wa« giebt e« nicht, um Zweierlei zu nennen, in den Hütten der Armen bei der Krankenpflege und der Kinder-Erziehung zu thua! Da« sind zwei Arbeits gebiete, auf denen sich die Liebe und Hingebung de« weiblichen Herzen« herrlich bewähren und zugleich das Pflichtgefühl und die Selbstüberwindung gelernt werden kann, die unfern Damen der großen Welt so vielfach mangelt, — weil ihnen eben selten schwere Pflichten auferlegt werden. Freilich wird man un« rinwendeu: Wir haben ja unzählige Frauenvereine für ähnliche Zwecke. Gewiß; wird aber auch wirklich überall ernst Hand angelegt und glauben nicht die meisten Damen der großen Welt, schon Wunder wa« gethan zu haben, wenn sie einen Bazar veranstalten oder eine Borstandssitzung ab halten oder allenfalls in die Tasche greifen und einen Beitrag zahlen, vielleicht «uch in einer Wohl« thätigkeit«-Vorstellung Mitwirken und unter dem Scheine der Wohlthätigkeit nur der lieben Eitelkeit fröhnen? Wir verlangen nicht von allen jungen Mädchen, daß sie Diaconissrn oder barmherzige Schwestern werden, obwohl wir gestehen: e« könnt« nicht« schaden, wenn deren Zahl sich verzehnfachte, und obwohl wir, die wir da« Walten dieser Schwestern am Kranken bett oft und lange beobachtet, in ihnen die edelsten Vertreterinnen der Weiblichkeit erblicken. Wohl aber wünschen wir, daß unsere Dame» der wohlhabendm Stände sich der Kinder und der Kranken der Armm äumhmm, nicht mit eitlem Schaugrpränge, wie r« so oft geschieht, sondern mit ernster Arbeit, die ihren Lohn nur in sich selbst findet. Hier ist der herr lichste Beruf der Frau, der fie bald hiuauShebm wird über die tausenderlei Richtigkeiten, au drnm da« Herz unserer Lamm so oft hängt und welch« den Fried« und da« Glück zahlloser Familie» uutergrabeu. ' Deutsches Reich. Gegenüber verschiedenen, über da« Befinde» Ihrer Majestät der Königin verbreitet« beuuruhigruden Gerücht» ist da« .Dr. I * in der Lage, zu erklären, daß dieselbe kn vergatiM«^ Woche allerding« unwohl und genöthigt war, da« Bett zu hüten, daß aber gegenwärtig glücklicherweise fast alle Krankheitserscheinungen verschwunden und irgend welche Gefahren nicht vorhanden sind. Se. Majestät der König hat dem BezirkS- schulinspector Professor Theodor Immanuel Michael in Zittau den Titel und Rang al- Schulrath i» der 4. Llafle der Hofrangordnung verliehen. Der königl. sächsische Gesandte in Berlin, Herr v. Nostitz-Wallwitz, hat seine Reise nach Italien, wo derselbe zur Kräftigung seiner Gesundheit seinen Urlaub zu verbringen gedenkt, am 18. voa Berlin au« angetreten. Die Geschäfte der Gesandt schaft führt der königl.-sächs. Militärbevollmächtigte Oberst v. d. Planitz. In Bunde-rath-sachen wird Herr v. Nostitz durch Herrn v. Watzdorf ver treten «erde». Bischofswerda,14. October. Die eminente» Fortschritte der Naturwissenschaften haben dem alte« Donnerer Zeus die Blitze entwunden, um sie im Dienste der Menschheit von einem Ende der Welt zum anderen, durch die Tiefen de« Ocean» wie über Berg und Thal al« geflügelte Boten zu, entsende». Die Elektrizität und ihre Erscheinungen find bekannt; war aber der elektrische Funken früher nur großen Zwecken dienstbar, so muß er sich heute bequemen, dem begrenzten Raume, den wohnliche» und geschäftlichen Interessen seine Dienste zu weihe». E« ist die Hau«telegraphie, welche heutig« Tage« mehr und mehr Beachtung findet und i« vollsten Maße verdient. Liner unserir Mitbürger, Herr Sr»st Frvmter, Besitzer de« hiesigen Bad», ist unablässig bestreb», allen Anforderungen der Zeit in dieser Branche vollauf Rechnung zu trage». Und diese Anforderungen wachsen natürlich mit dem Interesse, welche« sich der Haustelegraphie zuwendrt. Lia leiser Druck auf einen kleinen Knopf oder die Be rührung eine« Drücker«, der mit der Leitung ver- buaden ist, befördert dm Wunsch reff». Befehl mit Gedankenschnelle in die entlegensten Theil« der Hau«räume und Fabrikanlagen. Rebm der Aett- ersparniß «nd neben der mannigfachen interessante» Benutzung zu verschiedene» Zweck»« biet« die Hau«tel»graschi« al« Stcherhett«mtttel gegen Diebe m>v Einbrecher riae unfehlbar« Einrichtung» wie solche Herr Frömter t» viele« Privat»