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I?s I Sr»r°^ iß. Bischofswerda, den 12. Oktober 1881 Fcldverpachtung. «in Stück Feld (2 Scheffel S4 VRth.), zwischen dem Querwege und der Bautzner «hauffee gelegen, ist zu verpachten. Nähere- in der Erped. dsS. Blattes. llLusverkauk. Ein Hau« mit Einfahrt uad Garten, im Aeußern der.Stadt Pulsnitz, ist veriinderung«halber zu »er- lause». Nähere« zu erfragen in der Exped. d. Blatte«. q. Umschau in ver Lausitz, 8. Ociober. In Jänkendorf (pr. L) ist am 4. October rin Kind geboren worden, welchem die Arme fehlten und die verkrüpp.lten Hände gleich bei der Achsel angewachsen waren. Dazu halte eS eine doppelte Hasenscharte, gespaltenen Gaumen und verkrüppelte Füße. Am 7. October war r« noch am Leben. — Die in Muskau (pr. L.) bi» jetzt bestandene Bank agentur der Communalstänvischen Bank für die preußische Oberlaufitz ist mit dem 1. October auf gehoben worden. — Am 4. October wurde im Hotel Laue zu Ehren de« 25jährigen Priesterjubiläum« de« katholischen Pfarrer« Hornig zu Bautzen ein Fest durch Gesang, Prolog, theatralische Vorstellung, Festesten und Ball gefeiert, an welchem sich über 300 Personen brtheiligten. — Am 1. October wurde zu Pohla der nrugcwählte I. Lehrer Herr Noack durch einen Festzug und Vorantritt der Musik unweit Bischofswerda feierlich eingeholt und durch Herrn Pastor Jentsch mit einer herzlichen Ansprache begrüßt und in das mit einer Ehrenpforte (erbaut vom dortigen Gesangvereine) geschmückte Schulbau« geleitet. Nach dem Empfange — an dem sich auch die Schulvorstände beiheiligten — wurden die Kinder auf dem Pfarrgarten mit Spielen rc unterhalten und mit Speise und Trank erquickt. — Den darauf folgenden Sonntag erfolgte seine Einweisung al« Kirchendiener beim wendischen und deutschen Gottesdienste. — Bei dem zu Klix abgehaltenen Gustav-Adolf-Feste sind 103 Mark durch die Solltet« eingekommen. Den 16. October wird der wendische Zweigverein für innere Mission zu Guttau ein Fest mit deutschem und wendischem Gottesdienste halten. Die königliche Generaldirection der sächsischen StaatS-Lisenbahnen schreibt die Lieferung von 120,000 kiefernen Querschwellen und 42,000 eichenen Weichen schwellen au«, welcher Bedarf bis Ende Juli 1882 gedeckt sein muß. Die Lieferungsbedingungen können im Ingenieur - Hauptbureau auf dem böhmischen Bahnhofe eingesehen werden. Angebote sind ver siegelt mit der Aufschrift: „Angebot auf Eisenbahn schwellen" bis 24. October diese« Jahre« bet der königlichen Generaldirection der sächs. Staatsbahnen einzureichen. In Freiberg wurden am Dienstag beim Königl. Landgericht die Herren Oberamtsrichter Albert Ernst Gustav Hedenus und Landgerichtsrath Theodor Clemens Oeser in ihre neuen Aemter durch Herrn Landgericht-Präsidenten Just ringewiesen. Vielfach ist unter dem Publikum der irrige Glaube zu vernehmen, daß Widersetzlichkeiten und thätliche Angriffe gegen den Gemeivdediener nicht als „Widerstand gegen die Staatsgewalt" an gesehen würde, weil derselbe doch bloS Gemeinde beamter sei. Al» warnendes Beispiel sei deshalb erwähnt, daß am 4. d. M. vom königl. Schöffen gericht zu Elsterberg ein Bahnarbeiter auSRuppertS- grün, welcher sich dem dortigen Gemeindediener widersetzt hatte, zu 8 Wochen Gefängniß verurtheilt wurde. In Zwickau haben am 5. Oktober selten» der Polizei Haussuchungen bet Anhängern der social demokratischen Partei stattgefunden und ist eine der Verbreitung socialdemokratischer Schriften dringend verdächtige Person in Haft genommen worden. In Blättern, welche der sächsischen Regierung nahe stehen, wird mitgetheilt, die sächsische Regierung werde ihren Antrag auf „Wiedereinführung von Arbeitsbüchern" keineswegs aufgeben» sondern ihn im Zusammenhang« mit einer andern Novelle zur Gewerbeordnung zur Verhandlung bringen. Gin-Ziege ist zu verkaufen bei Frau Ziesche in Taschendorf. debmiea» rvlrltssmr al« Threrselfe, vernichtet sie «ibebiigt alle Arten Hautunrrinigkeitrn und erzeugt i» lißytfler /list eine rri«, ble»bt»ö»eiße Hs«. Vorräthig » Stück SO Pf. bet Max Hevmann im Barbiergeschäft. empfiehlt in alle» Gattungen von SO Pf. an Hummel am Markt, Auf der Industrie-Ausstellung in Hall« hat die Drechslerfirma Jsleib u. Bebel i» Leipzig die silberne Medaille für ihre Thüren- und Fenstergriffe erhalte». Der Bericht fügt aber charakteristisch genug hinzu, daß diese Firma weniger für den bürgerlichen Haug- Halt al« für „Paläste und Salon«" arbeit«. Da Bebel einmal im Reichstage die Parole au«gegebe» hat „Krieg den Palästen! " so ist e« recht nett von ihm, daß er sie vorher noch mit grschmackvollea Thürklinke« und Fenstergriffen auSstaffiren Hilst. Nur hübsch konsequent l Chemnitz, 9. October. Der heute hier abgehaltene Parteitag der Lonservativen Sachse»« war vou circa 400 Mitgliedern besucht. Der Reichstagsabgeordnete Frege gab einen Abriß der nächsten Aufgaben des ConservatiSmu«. Al« solche bezeichnete er unter unerschütterlichem Festhalten au dem deutschconservativen Programm von 1876, die Bildung eine« auf Grundlage der Religiosität und König-treue zu errichtenden Schutzwall« gegen internationale Revolution; und deren Bekämpfung nicht allein mit Unterdrückung-Maßregeln, sondern mit Reformen, bei Vermeidung der konfessionellen Zwietracht. Die Partei müsse unabhängig nach unten und oben bleiben, mit freudiger Zustimmung müsse sie Bismarck folgen in den Punkten, in denen man ihm au« vollster Ueberzeugung folgen könne. Baron Fink, der Vorsitzende des Landesverein«, machte sodann Mittheilungen über den Stand der Reich-tag-wahlen in Sachsen, wonach für de« ConservatiSmu« günstige Aussichten bestehen. Mit einer animirten Festtafel schloß der Parteitag. Am 6. November d. I. treffen in Zwickau circa 350Recrmen für da« in Straßburg garai- sonirende 6. Infanterie-Regiment Nr. 105 eia, werden daselbst einquartirt und gehen am Morgen des 7. November in Begleitung eines Transport« Commando» desselben Regimentes mittelst Extrazug« nach Straßburg ab. * Der Magistrat zu Magdeburg hat in Chemnitz eine Maschine bestellt, welche bei Be erdigungen da« Einsenken der Särge besorgen soll. Dies« patentirte BeerdigungSvorrichlüog soll bereit« in mehreren Städten Eingang gesunden haben und zweckentsprechend sein. In Zadel bei Meißen ist am 5. d. M. rin 4 jähriger Knabe infolge Einbrechens der Bedeckung eine» Brunnens in letzteren gefallen und au den hierbei erlittenen Verletzungen alsbald darauf ver storben. Vorige Woche rettete der Weichenwärter Heinrich von Neustadt bei Stolpen in LangburkerSdorf da« Dienstmädchen de« Handelsmannes Hartmann vom Tode des Ertrinken«. Das Mädchen war in dem dort befindlichen Teiche mit Wäschespülen be schäftigt und durch Breche» de« Trittbrett« in'« Wasser gefallen, welche« an dieser Stelle ziemlich tief ist. Am 4. d. M. waren in Reichenbach i. B. drei Kinder, die in Abwesenheit ihrer Eltern in die in der zweiten Etage liegende Wohnstube gesperrt waren, in ihrer kindlichen Einfalt auf den Gedanken ge kommen , durch da« Fenster hinab auf die Straß« zu springen. Da« älteste derselben, ein Mädchen von 5 Jahren, war auch bereit« zum Fenster hinau« geklettert und hielt sich nur noch am Feusterkreuz fest, al« vorübergehende Leute die drohende Gefahr bemerkten. Dieselben sprangen herbei und eine Frau fing da« Kind, da« gar bald die Kräfte verließen, glücklicher Weise auf, so daß da« letztere nicht im Geringsten verletzt wurde. Hierauf brachte man durch Anlegen einer Leiter auch die beiden anderen Kinder in Sicherheit. Sachsen. Bischof«werda, 10. Oktober. Auch hier scheint die Wahlbrwegung in Fluß zu kommen, vergangenen Sonnabend fand der erste Vortrags abend, veranstaltet von der Fortschrittspartei, im Gasthau« zur goldneu Sonne statt. Herr vr. Herrmann au« Dre«deu, welcher für die Fort schrittspartei und dessen Reich-iagScandidaten eiutrat, hielt einen 1h stündige» Vortrag, welcher zur Debatte gegeben wurde. Die in sehr erregter Stimmung befindliche, au« ca. 150 Wählern be stehend« Versammlung wurde um 11 Uhr geschloffen. — 10. Oct. Der Auftrieb beim heutigen Biehmarkt war folgender: 487 Stück Rindvieh, 15 Stück Pferde, 2 Heerden Schweine uad 46 Körbe Ferkel. öS" Der Winterfahrplan der sächsischen Staatseisenbahnen, welcher mit dem 15. Oct. d. I. in'« Leben tritt und der heutigen Nummer beiliegt, enthält in seinen ZugSverbindungen mannichfache Abweichungen von dem jetzt bestehenden Sommer- sahrplane, theil« durch verschiedentlich« Zug«verleg- ungea, theil« durch Ausfall solcher Züge, welche im Sommerhalbjahr hauptsächlich im Interesse de» Bade- uud Vergnügungsverkehrs eingelegt waren rc. Zwischen Dresden-Neustadt schlrs. Bahnhof und Görlitz haben nur einige unbedeutende Ver« lrguugen stattgejunden, und zwar verkehrt der Nacht courirrzug nach Görlitz statt 12,30 erst 12,40 früh au« Dresden-N. schles. Bahnhof, «ährend der Tagescourirrzug nach Görlitz 5 Min. früher gelegt ist. (Abf. vom schles. Bahnh. Vorm. 10^5 statt 10,30.) — 10. Octobrr. Am Freitag, den 7. d. M-, Nachts H11 Uhr, ist in Goldbach in dem Scheunen gebäude des Gutsbesitzer« Gnauck ein Schadenfeuer au-gebrochen, welche» in kurzer Zeit diese«, sowie da« angebaute Wohngebäude mit Stall und Holz schuppen und da« Stall- und Streuschuppeugebäude in Asche gelegt hat. Die Entstehungsursache ist unbekannt. — Am 9. d. M. Vormittag« hat der siebenjährige Knabe Carl Gustav Thonig, Sohn de« GemeindeyauSbewohnerS Thonig in Geißmann« - dorf, durch Spielen mit Streichhölzchen da» Ge- «eindehau« daselbst in Brand gesteckt und ist letztere« nebst Gerätheschuppen und angebauter Stubenver größerung hierbei «in Raub der Flammen geworden. 8 Bautzen. (Schwurgericht-Verhandlungen.) Der WirthschaftSgehilfe Matthia« Jursch in LieSk« war aogeklagt, am 20. Februar d. I. ein Holzscheit, welche» er zuvor mit einem Bohrer ausgehöhlt, so dann mit einer Quantität Sprengpulver gefüllt und den Hohlraum mit einem hölzernen Pfropfen wieder verschlossen hatte, in ein Gebund desjenigen Reißig« gesteckt zu haben, welche« an der Scheune de» GartennahrungSbesitzer« Schwarzack zu Lie-ke auf geschichtet »ar und in de» Letzteren Haushalt zur Beheizung de« Wohnstubenofen« verwendet zu werden pflegte. Durch die auffällige Schwere de« be treffenden Holzscheite« ist die Frevelthat vor der Einführung desselben in den Stubenofeu entdeckt worden und sonach auch die vou dem Angeklagten beabsichtigte Explosion und Zerstörung de« fraglichen Ofen« unterblieben. In der am 10. October statt gefundenen Hauptverhanvluag wurde Jarsch nach von de» Geschwornen erfolgter Verneinung der tzchuldfragr freigesprochen, dahingegen an demselben Tage der Bürstenmachergeselle Max Otto Reinhold Löschhorn au« Genthien wegen der in tz 176,,, de« Reichsstrafgesetzbuch« gedachten Verbrechen zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und Verlust der bürger lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 2 Jahren verurtheilt. Unentgeldlich werden bei Tlemen» Löhnert. Abgefetzte Ferkel verkauft killerM MSerborb»«. Schlachtpferde Verden zu den allerhöchsten Preisen einaekauft in der Roßschlächterei zu Pirna, Schuhgasse Nr. 7. Leinfaamen, jede« beliebige« Quantum, kauft zum höchsten TagrS- p"" Kreufel, Kleindrebnitz.