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längerer Aufenthalt i» frr eiue andere sehr kostspielig mau das »arte tWeMeiSvereiu für die Saufitz hielt am 7. zu Bautzen feine 84. AU-schußfltzung ab, bei welcher Herr Krrt-stcretär Director Brügger einen ganz ausführlichen Bericht über die Thätigkeit de« Kreis verein«, sowie der ihm zugchvrigeu Zwetgvereine vom Jahre 1880 «stattete, bewilligt wurden 60 Mark au» dem Di«position«fond zur Beschaffung von Ge rüchen für die Obstverwerthung, wobei zugleich kund gemacht wurde, daß vom 9.—15. October ein Cursu« Aber technische Obstvrrwerthung an der Obst- und Vartenbauschule zu Bautzen abgehalten werden soll. !— Am 7. ist die Glock« für di« neue Capelle zu Hatnitz augekommrn und Tag« darauf aufgehäogt worden. — Für den Bau der neuen katholischen Kirche zu Storchs sind 46,758 Mk. 42 Pf. ge sammelt worden. 2 Baumfrevel wird nach 8 303 de« Reich-straf- grsetzbuche« mit Grfängniß bi« zu 2 Jahren, circa 1000 Mark Geldstrafe und Entwendung von Obst auf Antrag nach 8 370,, mit Geldstrafe oder 6 Wochen Haft betraft. * Die Gesammteinnahmeu au» den Sächsischen Staattforsten betrugen 1880 10,113,069 M. Die Gesammtau«gaben betrugen 34,K --- 3,474,645 M. ES ergab sich demnach ein Nettogewinn von 6,638,424 Mk. An Private wurden 30,373 Hundert Holz pflanzen im Preise zu 11,082 M. abgegeben. * Bon den in Sachsen im Betrieb befindlichen 713 Brauereien zahlten 25 bi« 150 Mk., 396 von 450 bi« 1500 Mk., 272 von 1500 bi« 15,000 Mk. und 20 über 15,000 Mk. Steuer. * Der Landerobstbauverein hat im Frühjahre 1881 an seine Mitglieder und zwar an 115 Em pfänger au« 25 Städten und Dörfern resp. Ver einen folgende Obstreisrr vertheilt: 8483 Aepfel, 4299 Birnen, 3110 Kirschen und 379 Pflaumen; also im Ganzen 16,271 Reiser. 88 3n den beiden Oberpostdirrction-bezirken Dresden und Leipzig sind Heuer 24 neue Post- agenture« eröffnet worden. E« gedenkt die oberste Postbehörde alle Eisenbahnhaltestellen mit Agenturen oder doch PosthilfSstellen zu versehen. Dresden, 6. Septbr. Richard Wagner, auf der Durchreise unsere Stadt berührend, wohnte mit seiner Gattin Cosima (geb. Li-zt), seinem Söhn chen Siegfried und der jugendlich anmuthigen Nichte Daniela v. Bülow der gestrigen Vorstellung de« „Fliegenden Holländer" in einer Loge de« I. Range« bei. Mit sichtlichem Interesse verfolgte der Autor di« in jeder Brziehung glänzende und fühlbar be geisterte Gesammtdarstelluog und zeichnete nach jedem «ctschluß speciell di« Meister-Leistungen de« Herrn Degele und dr« Fräulein Malten durch lebhaften Beifall au«, wobei er au« dem Hintergrund der Loge tretend,, dem Auditorium sichtbarer ward. Die Kunde von der Anwesenheit de« Meister« ha<:r sich schnell im Hause verbreitet und man sucht seine An wesenheit durch enthusiastisch«! Beifall für die Sänger zu markiren. Einige schüchtern« Rufe „Wägner" verhallten Wirkung«!»« ; zu einer Wagner- Ovation fehlte eben die Jn'tiative. Während de« Zwischenakte« begab sich Wagner auf die Bühne, um den Mitwirkenden seine Anerkennung auszu sprechen und begrüßte dabei auch die Capellvorstände und die „alten" Kammermusiker, die schon unter ihm gewirkt. „Euch kenne ich alle nicht", meinte «r zu dem jugendlichen Nachwuchs Nach Schluß der Vorstellung begab sich Wagner mit seiner Fa milie 'n da« Hotel Bellevue, woselbst er Wohnung genommen hat. Chemnitz, 7. September. Die Ermittelungen bez., de« Thäter« an dem unmenschlichen Tode de« kleinen WaisenMädchen« Voigt in Mittelfrohna haben bi« jetzt leider noch zu keinem sicheren Ziele geführt. Einigen Anhalt haben die stattgefundenen Ermit telungen aber doch ergeben, r« ist der Dienstknecht und Fleischer Carl Theodor Türpe au« Mittelfrohna, zuletzt in Limbach wohnhaft, dr« verübten Verbrechen« driogend verdächtig. Derselbe hat in der Nacht vom 5. zum 6. d. M- seine Wohoung in den Kleidern seine« Bruder« verlassen und soll den eingezogenen Erkundigungen nach am 6. d. M. Vormittag« in unserer Stadt -gehen vvrden sein. Lüche ist 25 Jahre alt, 169 Ceutim. groß, kräftiger Statur, hat täagljche« volle« Gesicht, gesunde Gesichtsfarbe, hell blonde« Haar uad Schnurr Kärtchen, freie Stirn, »ar- kirt« SefichtSzüge, gewöhnlich« Au«sprachr und freund liche«, aber etwa« rohe« Benehmen. Er ist bekleidet mit mittelbraunem, mit Hellen Sprisselu versehenen Anzug, weißem Lorhemdcheo mit schwarzem Kaoteo- fhllp«, fchwarzseidaer hoher, runder Fletfchermütze und führt einen braunen, unten etwa» verbrannten Rohrstock mit Haken (sog. Flrischerstock) bet sich. Bei Hier am 2. Sept. Bonn, auf Pauitz'scher Flur Laucha stattgrfundenen Hühnerjagd Marseiller Schnellzuge« mit einem Personenzuge noch viel schrecklicher, al« wir gemeldet haben. Man zählt 32 Lobte und 25 Gchwerverwundete. Leicht verwundet wurden viele Personen, darunter der Photograph Nadar und Frau. Der Bruder de« König« von Siam «ar auch im Zuge, Web aber unverletzt. Roustan, der Ministerresident in Tunis, wollte auch den Zug benutzen, war aber in Marseille rurückaeblieben. - (Unglück bei einer Wallfahrt.) Au- Brünn meldet man: »Bei der Masfenwallfahrt nach Hochsteiu bei Bistritz fiel plötzlich ein Platzregen nieder und Alle« drängt« in bi« Wallfahrtskirche. Bei dem kolossalen Gedränge wurden vier, Personen, rin Mittelschüler au« kremsier und^ Mi Frauens personen, zu Tode gedrückt? . j: — Die 19 rheinländischen Cigarrmäbschnsttvereine mit 1982 Mitglieder haben 4569 Pfund Cigarren- _ . _ abschnitte und 25,000 M. an baareM Geld« ge- Abreise de« Kaiser« Alexander III. mit der Macht sammelt, wofür 1726 Kindern mit 16,000 M. .Der-kawa' au« Peterhof «ach Danzig zurZu- beschrert wurde. — (Für «erv öse Fra«an.) Die .Verl-Z.' schreibtr Für Dame« ist «cklgemeiae Hausarbeit außerordentlich geeignet, alle üirschiedenen Muskeln de« Körper« in Bewegung zu setzen, well sie solch« Mannigfaltigkeit der vrtfchiedrnen Uebungen bietet und durch ihre Abwechslung Ai«»«' Theil ermüd- . Taustnde vo« judgen Dune« seufz,« Unter der Pfleg« ihres Hau«arzteS, trotz Allem, was er thut mit seine« gelehrte« und complizirte» Kurverschrei« . «. - „ bälneia^^ der 1««d ' Gustav-Adolf-Lerein« käme« 15,5 . eva«g. Gemeiudr« ist der ZerstrtmUtz zur «Heilung. , H — 8 3m vergangenen Jahre erschien in mehreren reichen und angrsthenen Familien Herr Carlo Carrells > Naturforscher au« Brasilien, und »erkaufte den Dame« de« Hause« Zwiebeln einer wunder- seltsame« Lilirnart, die noch kein Mensch in Nord-Amerika kenne. Er hatte dieselbe am Ama zonenfluß entdeckt und wollte den Rest von 11 für - 5 Dollar« per Stück Massen. Natürlich käustea h reiche Leute riese Selteuhrit. Der wirkliche Werth < dieser Seltenheit aber war sehr gering, denn 100 Stück kosteten in St. FranztSco 25 Cent« und waren nur chinesische Lilien und der angebliche Naturforscher et» — Schwindler. Z — Wie au« dem Vatikan erzählt wird, besteht da« Hauptvergnügen de« Papst Leo im — Vogel stellen! Er fängt die armen Thierchen mit Netzen und zwar in solcher Menge, daß nur ein Theil der- > selben für die päpstliche Tafel zubereitet wird und Z die übrige« a« die Spitäler geschickt werden. — Bei dem letzten Manöver bei Wel« fand Z eine zweimalige Attake der Cavallerle statt. Bei der zweiten in voller Front au«geführten Attake gerirthen ein 80jähriger Grei« und ein Kind, welche sich zu weit »orgewagt hatten, unter die Pferde, wurden vom ganzen Regiment überritten und kämm merk würdiger Weise ganz unverletzt davon. — Am 2. Sept, wurden in Dornburg a/S. 3 Mitglieder der.Wrtzdorfer Bank", d. h. de« landw. Spar- und Dorschußverein«, verhaftet und in'« Untersuchuxgr-Gefängaiß nach Weimar gebracht. / Die .Bank', »or 15 Jahren begründet, zahlte stet« hohe Dividenden, und die Naumburger Revisoren der Bücher fanden den Stand de« Institute« stet« «»«gezeichnet. Jetzt stellt sich heraus, daß die Bank eigentlich schon im Jahre 1869 den Concur« hätte anmelden sollen, und daß gegenwärtig ein Defizit von 280,000 Mark »orhanden ist. Auf jede Actie, die seinerzeit mit 75 Mark gekauft wurde, werde« 1200 Mark nachzuzahlen sein! Dadurch werdea viele .kleine Leute' in'« Elend gerathen. — Alexandrien, 7. Septbr. Rach hier ein gegangenen Meldungen ist in Aden die Cholera ausgebrochen; bisher wurden 37 Erkrankungsfälle coustatirt, vo« denen 30 tödtlich verliefen. --7 Bei dem Untergänge dr« Capdampfer» .Teuton' haben nach den nun beendeten Ermtt« telungeu, welche da« Verschwinden mehrere Boot« D feststellrn , 200 Passagiere und Mannschaften da« " Leben verloren. Seit 1854 hat die Union-Dampf- schtfffahrtSgesrllschaft 8 Dampfer verloren, aber bei ' keinem war der Verlust an Menschenleben so groß. — Au- Marquette in Michigan (Amerika) wird die Explodirung einer Pulver-Fabrik gemeldet, wobei 11 Personen um « Leben kamen. — (Da« Unglück auf der französischen Mae« Mann unvorsichtiger Weist durch «mw Schuß im Gesicht uad an beiden Armen, Mcklicher Welfe nicht schwer, verletzt. Ein am Mittwoch von einer Kreuzotter grdiflener Soabe au- Sehma ist an den Folgen de« Bisse« gestorben. In Harth au bei Chemnitz fiel während eine« Gesellschaft-Vergnügen« auf einem Tanzsaale plötzlich der Kronleuchter in vrn Saal herab, wodurch mehrere Lampen zerbrochen wurden und da« Petroleum zu brennen aofiug. Durch schnelle« Ueberstreuen von Asche wurden die Flammen sofort gelöscht, so daß der Saal nach 10 Miauten wieder brauchbar war. Au« Berlin schreibt man untmn 7. September: Zu den .Wahlen' läßt die di««wöchrutliche .Provinzial- Corresp.' sich in folgender Weist vernehmen r Durch kaiserliche Verordnung sind die Neuwahlen zum Reichstage, dessen dreijährige Geltung am 30. Juli d. I. zu Ende gegangen ist, nunmehr auf den 27. Oktober festgesetzt. Der Zeitpunkt konnte mit Rück sicht auf die Beschäftigung der ländlichen Bevölkerung nicht früher, mit Bezug auf die parlamentarische Thä- tigkeit de« nächsten Winter« nicht später gewählt werden. E« handelt sich bei dem bevorstehenden Wahlkampf um Große«, e« handelt sich in Wahrheit um da« Wohl de« ganzen Vaterlandes und jeder einzelnen Schicht der Bevölkerung, denn dieser Reichs tag soll entscheiden, ob dir Reformen unsere« ge« sammten wtrthschastlichen Leben«, welche Fürst Bismarck kräftig angebahnl hat, welche aber die vereinigten liberalen Parteien lebhaft bekämpfen, wirklich in« Leben treten — oder die Gegner der Regierung, deren aufrichtigste und rntschirdeuste Or gane al« ihr Ziel .Fort mit Bismarck' offen ver künden , Recht behalten und damit nicht blo» die wirthschastliche Entwickelung unsere« Baterlande«, sondern die ganze Politik Bismarck«, die Politik der Selbstständigkeit und Größe Deutschland« von Neuem in Frage gestellt werden soll. 'Die Regierung wird ihrerseits nicht- versäumen, um die WÄHler, welche ihr folgen und sie unterstützen wollen, «ach ihrem Recht und ihrer Pflicht, über die Ziele, die verfolgt und über die Wege dazu, die sie für die richtigen hält, vollständig in« klare zu setzen, umsomehr, je eifriger die Widersacher thätig sind, dir« in den Augen der Wähler zu verdunkeln. Die Regierung hat e« offen «»«gesprochen, daß die Wähler eia Recht darauf haben, ihre Ansicht zu kennen, und daß e« die Wahlfreiheit verkümmern hieße, wenn sie allein sich darüber au-schweigen wollte, während ihre Gegner so laut reden. Die Regierung und alle, die zu ihrer Vertretung berufen sind, werden de«ha!b nicht blö dle Richtung «»geben, welche die Regierung selbst verfolgt, sondern auch auf die Gefahren aufmerk sam machen, welche nach Ansicht der Regierung in der Richtung der ihr feindlichen Parteien liegt. Aber vor Allem und zunächst kommt r» darauf au, daß die Mäaner, welche Vertrauen zu der Regierung haben, die» auch durch die wirkliche TheiMahme Güd bahn.")' Nach einn Depesche dn "Köln.'Ztg.'- an den Wahlen beweisen und daß sie fich von Pari« find die Folgen de- Zusammenstöße« ve« vor.iherein die Möglichkeit dieser Theilnahme — - - -- - - sichern, indem sie sich persönlich davon überzeugen, daß durch Eintragung ihre- N,ameu« in die Wahl listen ihr Wahlrecht anerkannt ist. Außerdem mögen sie bei Freunden und Bekannten schon jetzt kräftig für die Regierung de- Kaiser» eiutretru, welche mit treuer Hingebung da- Wohl de- Volke« allein zu fördern bestrebt ist. - Am vergangenen Sonnabend ist e« in Stolp in Pommer» trotz der vielfachen Mahnungen und Warnungen der Behörden und der Presse wieder zu einem Krawall gekommen, wobei Ladenthüren i-raelitischer Handelsleute und eine Anzahl Schau-. fenster zertrümmert wurden. Gegen 30 Personen würden verhaftet und theil« leicht«, theil« schwerer verwundet. Rußland. Petersburg, 7. September. Ein Extrablatt de- .Regierungsboten' meldet: Heute rrfol-te die sammenkunft mit dem Kaiser Wilhelm.' Amerika. . Der Präsident der Bereinigten Staaten Nord- Amerika'- ist au- Washington »ach Loug-Brauch übersiedelt worde». Die Uebersührung wat mit einiger Erregung für den Patienten verbunden ; doch sprechen di« Aerzte die Hoffmmg au«; dass der Zu stand de- kranken bald wieder «in besserer sei« wird. Vermischte-. — * Bei dem Gustav-Wwkf-Fesie i» Dort mund wurd« «. A. bekaaut gegeben, daß die Gustav-Advlf-Verrine ia Deutschland im Jahre