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wiederwähkt und zwar wahrschetnlichdurch Sccla- matiou. Der Zufall hat e« gefügt, daß Herr Bürger meister Haberkon» an dem Tage der Präsidenten wahl (2. Sept.) gerade seinen 7V. Geburtstag begehen wird. Al» Mitglied und Vorsitzenden der Landtag«- eommisstoo zur Verwaltung der Staatsschulden nennt man den Abg. Ackermann. Zum Vorsitzenden der Finanzdeputatiou, Abth. X. (ordentlicher Staat«- hau«halt) gedenken dl« Cooservativen den Abg. Uhle- mavn zu wühlen, der schon seit Jahren Mitglied und stellvertretender Vorsitzender diese« wichtigsten Landtag-au-schuffe« ist. Den Vorsitz in der Abth. L. de« Finanzausschüsse« (Eisenbahnen und außer ordentliche« Budget) wird wahrscheinlich der Abg. May, den Vorsitz in den Deputation über den Rechenschaftsbericht Abg. Günther, den in der Pelitiou«- und Veschwerdeputation der Abg. vr. Pfeiffer be halten. Da« soeben zur Ausgabe gelangte Verordnungs blatt de- evangelisch-lutherischen Lande«- consistoriumS für das Königreich Sachsen publicirt eine vom 22. d. datirte Verordnung an die KreiS- hauptmanuschaft Bautzen, al- Consistorialbehörde, sowie an sämmiliche Superintendenten und evangelisch lutherische Geistliche de« Landes, die kirchliche Feier de« Verfassung-feste« in diesem Jahre und die Landtagegebete betreffend. Die Verordnung besagt: »Der bevorstehende 12. Sonntag nach Trinitati«, an welchem, al« am 4. September, in Gemäßheit der Verordnung de« König!. Ministerium« de« Cultu« und öffentlichen Untericht« vom 27. Juli 1833 da« Constitution-fest kirchlich mit zu begehen ist, gewinnt insofern noch eine besondere Bedeutung, al- an dem selben der Jahrestag der feierlichen Uebergabe der Verfassung-Urkunde zum fünfzigsten Male wieder kehrt und Sc. Majestät der König beschlossen hat, für diese Zeit die Stände des Lande« zu einem ordentlichen Landtage einbrrufen zu lassey." Die evangelisch-lutherischen Geistlichen des Lande-, welche in ihren an dem gedachten Tage zu haltenden Predigten hierauf in geeigneter Weise Rücksicht zu nehmen haben werden, erhalten zugleich Anweisung, am 4. kommenden Monat« anstatt de« allgemeinen KirchengebetS ein der Verordnung beigefügtes in An wendung zu bringen, während der Dauer de« Landtag ober in da« allgemeine Kirchengebet nach der Fürbitte für da« König!. Hau» eine ebenfalls dem Wortlaute nach augefügte Fürbitte für die Stände des Lande einzuschalten. Die letzte LavdeSshnode hatte dem Kirchenregiment den Wunsch zu erkennen gegeben, r« möge der Pfarrwahlmodu« in einer Weise geändert werden, daß die älteren Geistlichen nicht mehr in dem Maße, wie e« gegenwärtig nicht selten stattfinde, durch Bevorzugung und Anstellung jüngerer Geistlichen geschädigt werden. Von Seiten de« Kirchenregiment« wurde sorgfältige Erwägung der Sachlage zugesagt und e« ist von demselben vor kurzem eine Verordnung erlassen worden, in welcher Lollatoren und Kirchen vorstände ersucht werden, bei der Besetzung von geistlichen Stellen doch alle Nebenrücksichten fallen zu lassen. Die Lollatoren insonderheit sollen neben der Brkenntoißtreue und Tüchtigkeit der Bewerber auch da« Leben«- und Dievstalter und sonstige Leben-Verhältnisse derselben in da« Auge fassen, und die Kirchenvorstände insonderheit sollen vor allem bei der Wahl ihr Augenmerk richten auf die Förderung de« kirchlichen Wohle- ihrer Gemeinden und sollen selbst gewissenhaft die Geeigentheit de« Bewerber erwägen, nicht aber durch den fremden Einfluß sich bestimmen laste«. veim Trompeterchor de- königl. sächs. Garde retter-Regiment« ist der Chorführer desselben, Herr Otto Kunze, zum Stab-trompeter ernannt und al« Nachfolger de« königl. Lapellmeister« Friedrich Wagner gewählt worden. Um diese Stelle hatten sich über 40 Musikdirektoren der preußischen und baierischen Armee beworben. Rach mehrmonatltchen schweren Leiden ist am 26. August der um die Stadtgrmeinde Dresden hochverdiente, in allen Kreisen der Bürgerschaft hochverehrte Bürgermeister a. D. Neubert, 72 Jahre alt, gestorben, dem bei feinem am Schluss« de« Jahre« 187S nach nahezu 25jähriger Amtirung erfolgten Au«scheiden au» seinem Amte da« Ehren bürgerrecht der Stadt verliehen worden war. Anfang August d. I. waren im Dienste der Sächsischen StaatSbahnen nicht weniger al« 23,968 Personen, und zwar 8361 vramte und 13,607 Arbeiter. Auf die Hauptverwaltung ent fallen davon 240 vramte und 314 Arbeiter, auf di« Station-Verwaltung 2932 Beamte und 6859 Arbeiter, auf die Bahuuutrrhaltuog und van 2217 Beamte und 4075 Arbeiter,?auf di« Fahrdienst-, Maschinen- und Magazinverwaltuog 2952 Beamte und 4359 Arbeiter. Von de« gegenwärtig betriebenen Sächsischen Staats- und Privatbahnea li^en 74 - in Steigung resp. Fall und 26 K in der Horizontale. Die größte Steigung beträgt 1 : 34 auf den Kohlen bahnen bei Dresden und 1 : 40 auf den Nairn Dre«den-Chemnitz, Chemnitz-Adorf, Schneeberg- Niederschlema und Pirna-Berggießhübel. Nach der Horizontalprojection liegen 51 K von allen Strecken in gerader Linie und 45 8 in Krümmungen, deren kleinster Halbmesser bei den Kohlenbahnen 50 Meter, bei den Bahnen für Personenverkehr 170 Meter be trägt. 41 K der Bahnen liegen auf Dämmen btt zu 27 Meter Höhe, 30 A in Einschnitten bi« zu 36 Meter Tiefe, 29 A in Terrainglelche, 4767 Straßen und Wege kreuzen die Bahn, und liegen davon 3032 im Niveau der Bahn, 319 sind über führt, 1416 unterführt. An Viaducten und Brücken, bei denen di« Spannweite der größten Oeffnung mehr al- 10 Meter beträgt, sind 386 vorhanden. Die bedruteudsten Anlagen sind: Göltzschthal-Viaduct bei Netzschkau mit 509 Meter Länge, 79 Meter Höhe und 31 Meter Spannweite der größten Oeff« nung, Elsterthal-Diaduct bei Jocketa mit 281 Meter Länge, 69 Meter Höhe und 32 Meter Spannweite der größten Oeffnung, Muldenthal-Viaduct bei Cossen mit 381 Meter Länge, 67 Meter Höhe und 26 Meter Spannweite, Abdrücke bei Riesa mit 388 Meter Länge, 15 Meter Höhe und 100 Meter Spannweite der größten Oeffnung. Dir Zahl der Tunnel« auf den Sächsischen Bahnen beträgt 31 mit einer Gesammt- länge von 5,419 Kilom. Der längste ist der bei Niederau mit 513 Meter Länge. Die Gesammtlänge der Gleise beträgt 3846,774 Kilom.; darin liegen 7523,253 Kilom. Schienen mit einem Gesammtge- wicht von 260,706 Tonnen, 6537 Weichen, 3,446,850 Stück imprägnirte und 738,909 nicht imprägoirle GleiSquerschwellen, 781,939 Meter Weichenschwellen und 16,370 Steinwürfel. Die auf den Bahnhöfen und Haltestellen gelegenen Gebäude bedecken eine Fläche von 611,849 Quadratm. — 61,18 Hektar. Die Länge der Telegraphen-Leitung-drähte beträgt 5574 Kilom. Die Befürchtung, daß der in einigen Ortschaften bei Pirna constatirte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche sich noch weiter verbreiten würde, hat sich leider sehr schnell bestätigt, da jetzt auch der Au-bruch der Seuche unter dem Viehbestand de« Grundstücksbesitzer« W. Richter in Weißig bei Königstein bezirkSthierärztlich constatirt worden ist. In Gaußig wurde ein Arbeiter infolge Scheu werden« der Pferde von einer Dreschmaschine so unglücklich überfahren, daß alsbald darnach sein Tod erfolgte. Der Vater des Verstorbenen verunglückte vor längerer Zeit auf die gleiche Weise. Die FabrikarbeiterSehefran B. in Zaukeroda bei Plauen beabsichtigte am 24. August Vormittag« ihr einjährige« Kind zu baden. Da- in der Bade wanne befindliche Wasser war zum Baden jedoch viel zu heiß, we-halb die Frau nach dem Hof ging, um kalte« Master zu holen und dasselbe zuzugießen. Während diese- Augenblickes begab sich da« Kind an die Wanne und stürzt« kopfüber in da« heiße Master. Der Schmerzensschrei des kleinen Wesen ries sofort die Mutter herbei, welche ihren Pflegling aber leider in so verbrühtem Zustand aufhob, daß beim Ausziehen de« Hemdchen« die Haut an letzterem hängen blieb. Da« Kind ist noch am Nachmittag desselben Tage- seinen Leiden erlegen. Vermischte-. — Wiesbaden, 28. August. Auf dem Sänger fest erhielt beim Gesangwettstreit der Sängerchor de« Lehrerverein« in Frankfurt am Main den ersten Prei«; der Liederkranz in Regensburg den zweiten Prei«; der Säogerkret« in Köln den dritten und der Männergesang-Berein in Bonn den vierten Prei«. — In der zweiten Abtheilung gewann den ersten Prei«: Die Hilaria in Aachen, den zweiten Prei«: der Singvereiv in Nürnberg, den dritten Preis: die Liedertafel in Mainz, den vierten Prei«: die Liedertafel in Würzburg. — In der dritten und letzten Abtheilung gewann der Männergesaogvereia Hannover den ersten, der Männergesangverein Graz den zweiten, der MSnnrrgesangverein Mainz den dritten und der Reebsche Männerchor au« Frank furt am Main den vierten Preis. Der engere Wett streit bebaut am 30. August. — Der seit 1878 in Gotha aufgestellte Leichen« verbrennung«apparat ist bi« jetzt — in einem Zeit räume von 2ß Jahren — in 57 Fällen zur Be stattung von Leichen mittelst Feuer benutzt worden, und zwar wurden Leichen verbrannt: im Jahre 1878 (Decbr.) 1, 1879 17, im Iah« 1880 16, im Sahn 1881 (bi« 19. August) 23. E« ist «lso tm laufenden Sah« «ine «esentliche Mehrbeuvtzuvg des Apparate« eingetrrtrn. verbrannt sind Personen, aus : V». fast und Der Der Sothck 'S-, Dresden 7, Münch« 8, «MW Leipzig T Breslau 1, Hanvover 1, Neustadt „ _ 1, Bamberg 1, Wieu 1, Naumburg 1, Lisiogeu ., Karttruhe I, Osterode a. H. 1, Regensburg I, Soburg 1, Ortettberg 1, Graz 1, Berlin 1, Har- . thau b. Chemnitz 1, Pari« 1, Weimar I, Barmen 5 1, Altona 1, und Frankfurt a. M. 1. Rach dem Geschlecht sind e« 47 männliche und 10 weibliche Leichen gewesen; dem Gelehrtenstande gehörten an 19 Personen (darunter 10 Aerzte) dem Militär stande (Offiziere) 4. Unter den verbrannten Leichen befinden sich ferner 4 Namen, deren Träger adlig * Warrn. — In Gotha langte am Freitag Abend, H von Dover über Calais kommend, die Leiche de« an Altersschwäche verstorbenen Herrn Sohn Eduard L Trelavnh au» Sompling mit der Eisenbahn au. ' Die Leiche wurde am Sonnabend verbrannt; e« war diese« die 58. Leichenverbrennung in Gotha. L — Wie au« Warschau mitgetheilt wird, ist di« Rinderpest in der Gubernialstadt Petrokow und der ! nächsten Umgegend ausgebrochen. In der Gemeinde < Mlhnek herrscht die Rinderpest ebenfalls, aber nicht so intensiv. — Ein 4jjährige« Mädchen au« Neugommla (Reuß) hat sich in voriger Woche beim Beerensucheu ' verlaufen und ist erst nach 4 Tagen von einem anderen kleinen Mädchen, das nach Holz gegangen - war, aufgefunden worden. Der alrbald herbeigeeilte Vater fand sein Töchterchen zwar mit zerrissenen Kleidern und sehr entstellt noch lebend vor, doch war dasselbe bei dem kurz nach seiner Tran«portirung in« Elternhaus erfolgten Erscheinen de« Arzte« in- folge Entkräftung und Nahrungsmangel«, also ver hungern« bereit« eine Leiche. — Im Dorfe Neustift bei Zettwing in Böhmen sind am 23. d. in kurzer Zett 6 Bauern« wirthschaften mit den gefüllten Getrrideschruoen ei« - Raub der Flammen geworden. Zwei WirthschastS- besitzern ist dabei da« gesammte Vieh io den Stallungen verbrannt. Leider sind auch 3 Kinder, welche in einem hölzernen Gemache schliefen, in den Flammen um'« Leben gekommen. Zwei andere Menschen konnten nur mit großer Mühe au« dem Flammenmeere gerettet werden; doch ist einer von denselben, ein Bauernsohn, am ganze« Körper mit Brandblasen bedeckt, so daß er kaum mit dem Leben davonkommrn dürfte. Die Entstehungsursache des Brandes ist bi« jetzt noch nicht mit Sicherheit er mittelt worden. — (Eisenbahn-Unglück.) Am 23. August Nachmittag gegen 4 Uhr fand zwischen Merzweiler und Schweighausen, Station der Saargemünder- Hagenauer Linie, die Entgleisung und Zertrümmerung eine« Güterzuge« statt. Ein Bauer von Eussenheim öffnete sich mit Gewalt eine sonst verschlossene Barriere, die nur mit besonderer Erlaub niß der nächsten Bahnwärter benutzt werden darf, um mit seinem mit vier Pferden bespannten Wagen da« Geleise zu passtreo; letzterer, welcher mit langen Holzstämmen beladen war, blieb stecken, während gerade von einer etwa 100 Meter entfernten Curve rin Güterzug heranbrauste. Die Lokomotive, sowie die übrigen 11 Wagen entgleisten und wurden vollständig zertrümmert, der Heizer, Zugführer 2 Personen sind verletzt, indeß nicht gefährlich, betreffende Bauer wurde in Haft genommen. Schaden ist sehr bedeutend. — Der Consum an Getränken bet dem deutschen Festschießen in München wird von den „N. N." dahin festgestellt, daß in der Festhalle und den fünf Restaurationen de« Festplatzr« zusammea 3295,10 Hektoliter Bier, 9425 Flaschen Weißwein, 2393 Flaschen Rothwein, 487 Flaschen mousflreode Weine, 842 Flaschen Champagner und 4526 Flaschen Mineralwasser getrunken worden sind. — Am vorige« Sonntag ist die erste Lokomotive von Bozen in Meran angekommen. Dieselbe brauchte zur Fahrt nicht ganz Ijj Stunden. — Im ersten Halbjahr von 1881 faaden in Italien 850 Mordthaten und 557 Mordversuch« statt. — (Ein Kerker-Veteran.) Sm Zuchthause zu Caen in Frankreich starb kürzlich ein Sträfling, Loutt De-jardin«, Im Alter von 87 Jahren, welcher nicht weniger al« 57 Jahre seine« bewegten Lebens i« Kerker verbracht hatte. — Au« New-Aork meldet mau unter« 29. August: An der süvatlautischen Küste wüthete am Sonaabend uud gestern «in heftiger Ostorkaa, durch welchen großer Schäden angerichtet wurde. Die telegraphische Verbindung mit Euba ist unterbrochen. «»»erroir der Königl. Hottheater zu chre«»r>». Xltftadtr Mittwoch« Vie Jäger. — vonnerStag, Kann- Häuser. — Freitag: Vie Waise au« Sowood. — Gnmadmd, «armen. _ . - Neuftadtr Donnerstag« Sin Lusthiel. — Sonnabend« Xus der »rautfahrt.