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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 20.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190609205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19060920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19060920
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-09
- Tag 1906-09-20
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Monat
1906-09
-
Jahr
1906
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ren. Tas holländische Königspaar har gutem Vernehmen nach das früher dem verstorbenen Prinzen Albrecht von Preußen und gegenwärtig dessen Söhnen, den Grafen von Hohenau gehörige, bei Dresden an der Elbe aus halber Höhe gelegene Schloß Albrechtsberg gemietet und wird dort auf einige Zeit Wohnung nehmen. Die Ankunft des Königs paares rn Dresden dürfte für Anfang Oktober zu erwar ten sein. / — Dresden, 16. September. Eins der größten Dresdner Etablissements, die „Dresdner Blumen säle", in denen u. a. die große sozialistische Versammlung im Dezember 1605 stattfand, deren Teilnehmer zu jener be kannten Aufruhrszene am Zeughausplage anläßlich des Scheiterns der Landtags-Wahlrechtsreform führte, kommt am 8. November zur Zwangsversteigerung. Das Grundstück ist auf 307602 M. geschätzt — Dresden, 18. Septbr. Wie das „Dresdner Jour nal" hört, hat Seine Königliche Hoheit Prinz Johann Georg sich, dahin geäußert, daß er für alle ihm aus An laß seiner bevorstehenden Vermählung von Behörden, Städten und Korporationen usw. etwa zugedachte Geschenke dankt und dabei den Wunsch zu erkennen gegeben, daß die hierfür etwa in Aussicht genommenen Mittel zu wohltätigen Zwecken Verwendung finden möchten. — Leipzig, 17. September. Die Leipziger Stadt- kellerei, bekanntlich der vertragsmäßige Weinlieferant des Leipziger Ratskellers, hat für 1005 zum erstenmal den Rech nungsabschluß für ein ganzes Jahr feststellen können. Es wurden von der Stadtkellerei für 340 715 M. Weine an den Pächter des Ratskellers abgegeben, das sind fast 1000 M. an jedem der 365 Tage des Jahres. An städtische Anstalten (dasKrankenhaus :c.) wurden von der Stadtkellerei für 6588 M. Weine abgegeben. Für die Ergänzung des Weinlagers als Ersatz für die verkauften Weine wurde ein Betrag von 187 708 M. aufgewendet. Nach Abzug aller weiteren Un kosten ergab der Stadtkellereibetrieb im vergangenen Jahre den ansehnlichen Ueberschuß von 86148 M. — Zwickau, 17. September. Die Gewerbe- und Industrieausstellung ist nach 20wöchiger Dauer heute vormittag 11 Uhr im Beisein der staatlichen und städtischen Behörden, des Ehrenausschusses, des Ausstellungs vorstandes und der Leitung des Syndikus der Gewerbe kammer Chemnitz, des Vorsitzenden und des Syndikus der Gewerbekammer Plauen und von einer großen Besucherschar geschlossen worden. Der Vorsitzende des hiesigen Gewerbe vereins, Direktor Franke, warf in seiner Ansprache einen Rückblick auf die Geschichte dieser Ausstellung und teilte mit, daß aller Wahrscheinlichkeit nach die Ausstellung allen ihren Verpflichtungen werde nachkommen können, ohne die Garantie summe in Anspruch zu nehmen. (Man munkelt sogar von einem erklecklichen Ueberschusse. Der Berichterst.) Die Aus stellung habe gezeigt, das; unsere heimische, unsere erzgebirgische Industrie jederzeit in Wettbewerb mit den gewerblichen Leistungen anderer Bezirke treten könne. So haben denn auch 418 Aussteller mit Preisen bedacht werden können. Der Redner dankte allen, die durch Wort und Schrift und Tat das Werk der Ausstellung vorbereiten und durchführen halfen. Hierauf erfolgte durch Oberbürgermeister Keil die Mitteilung an den hiervon völlig überraschten Fabrikbesitzer Karl Wolf 86u., Erfinder der Grubensicherheitslampe, Mitin haber der Firma Friemann u. Wolf, Vorsitzender des Aus stellungsvorstandes, von seiner Ernennung durch den König zum Kommerzienrat. Nicht nur wegen der Verdienste um die Ausstellung, sondern auch für sein gemeinnütziges Wirken, für seine großartige Erfindung, für sein offenes Herz und seine offene Hand, für sein warmherziges Empfinden gegen über Armut und Elend sei ihm diese Auszeichnung zuteil geworden. Für den beurlaubten Kreishauptmann sprach das Schlußwort Geh. Regierungsrat I)i. Ayrer, der darauf hin wies, daß unser allverehrter König durch seinen erlauchten Namen der Ausstellung den wahren Glanz gegeben und durch Uebernahme des Protektorates warmes Interesse an dem Unternehmen betätigt habe. Er brachte ein dreifaches Hoch auf den König aus und erklärte dann die Ausstellung für geschlossen. Daran reihte sich ein Festmahl in der Haupt wirtschaft, bei dem die Preise bekannt gegeben wurden. — Plauen, 17. Septbr. In Zahlungsschwierig keiten befindet sich das bedeutende Londoner Warenhaus Venning, Williams and Douglas, und zwar betragen die Aktiven rund l 850 (XX) Mark, denen etwa 2 100000 Mk. Passiven gegenüberstehen. Die Gesellschaft bietet 75 Proz. Dividende, zahlbar in 3 Raten. Unter den zahlreichen Gläubigern der bedeutenden Firma finden sich be dauerlicherweise nicht wenige vogtländische, namentlich sind sehr viel Plauen'sche Firmen in Mitleidenschaft gezogen. Es kommen in Plauen nicht weniger als 38 Firmen mit Forde rungen im Gesamtbeträge von über 66 000 Mk. in Frage; in Falkenstein acht Firmen mit rund 15 (XX) Mk., in Auerbach vier Firmen mit 1840 Mk., in Oelsnitz i. V. eine Firma mit 7220 Mk., in Ellefeld 2 Firmen mit 3320 Mk., in Eiben stock zwei Firmen mit 3260 Mk., in Reichenbach eine Firma mit 740 Mk. Dazu kommen noch zahlreiche Gläubiger mit weniger als 100 Mk., so daß insgesamt das Vogtland einschl. Eibenstock i. E. mit rund 100 000 Mk. bei den Zahlungs schwierigkeiten der Firma beteiligt ist. Allem Anschein nach wird der angebotene Vergleich angenommen, aber ohne Frage auch versucht werden, eine höhere Dividende zu erzielen, da nach dem Verhältnis der Aktiven zu den Passiven von der Gesellschaft zugunsten der Gläubiger mehr getan werden kann. — Der Mörder T Hoß, rwr einiger Zeit zur Beob achtung seines Geisteszustandes sechs Wochen lang in der Irrenanstalt des Zuchthauses zu Waldheim untergebracht und dort nach sorgfältiger Untersuchung und Ueberwachung von den ihn beobachtenden Aerzten für uiizurechnungsfähig erklärt worden war, ist auf Grund dieses Gutachtens, nach- dem man ihn wieder nach der hiesigen Strafanstalt gebracht hatte, außer Strafverfolgung gesetzt worden. Am Sonnabend wurde Thoß durch zwei hiesige Schutzleute nach Waldheim zurückgebracht, wo er zu seiner dauernden Unterbringung in die dortige Landesanstall für Geisteskranke abgeliefert wurde. Damit hat das blutige Drama in der Jößnitzer Straße, das seinerzeit soviel Erregung hervorrief, seinen Abschluß gefunden. — Plauen. In der Abortgrube eines Hauses an der Zürnerstraße wurde ein neugeborenesKind weiblichen Geschlechts gefunden und noch lebend an das Tageslicht gebracht. Die Muller des Kindes ermittelte man in einer im Hause wohnenden 10 jährigen Arbeiterin. Sie gestand ein, das Kind zunächst zu erdrosseln versucht und es dann in den Abort geworfen zu haben. Mutter und Kind wurden zunächst in das Krankenhaus gebracht. — Hohenstein-Ernstthal, 17. Septbr. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Sonnabend abend in der Wohnung eines in der Limbacher Straße wohnhaften Klempnermeisters. Der 13 jährige Sohn desselben, der eine Schlüsselbüchse oder leere Patronenhülse mit Zündplättchen gefüllt hatte, legte dieselbe einstweilen in den Spielkasten seines 4 jährigen Bruders. Dieser fand den gefährlichen Gegenstand und spielte damit. Dabei explodierten die Zündplättchen und dem armen Kinde wurden 2 Finger der rechten Hand weggerissen. Auch wurde der Handteller so schwer verletzt, daß man glaubte, das Händchen nicht er halten zu können. Glücklicherweise hat sich der Zustand des Kleinen so gebessert, daß ein weiterer operativer Eingriff nicht nötig wird. Dieser Unfall ist um so bedauerlicher, als die in Frage kommende Familie mehrmals von Unfällen heimgesucht wurde. Einem Sohne wurde einst beim Sol datenspiel ein Auge ausgestoßen. Der obige Fall aber zeigt wieder, wie gefährlich für Kinder das Spielen mit sogenannten Schlüsselbüchsen und Feuerwerkskörpern ist. — Pirna, 16. Septbr. Gestern war hier der erschüt ternde Fall zu konstatieren, daß eine an den hies. „Anzeiger" gerichtete Todesanzeige die eigenen Schriftzüge des Verstorbenen trug. Von der Todesahnung erfüllt, hatte der hiesige Kaufmann Lemberg, ehe er sich einer Ope ration unterzog, die Anzeige von seinem Hinscheiden selbst zu Papier gebracht. — Die Ergebnisse der Einkommensteuer sollen in diesem Jahre in Sachsen noch etwas günstiger als im Vorjahre sein. Diese günstigen Ergebnisse dürften einen Rückschluß auf eine allgemeine Besserung in Handel und Wandel gestatten, zu mal auch von vielen Seiten bestätigt wird, daß Handel und In dustrie voll beschäftigt sind. Die Einkommensteuer wird nur noch im Jahre 1007 nach den um 25 Prozent erhöhten Sätzen erhoben, denn mit Ende des Jahres 1007 läuft die Frist ab, für welche diese erhöhte Steuer von den Ständen bewilligt worden ist und welche mit Ablauf der Frist nach den Erklärungen der Vertreter wegfallen soll. — Das heurige Jahr bewegt sich in ausfallen den Extremen. Auf sehr heiße Zeitabschnitte folgten außer ordentlich unternormale Perioden und umgekehrt. So war es auch in den legten Wochen wieder. Die abnormale Spät sommerglut des ersten Septemberdrittels schwand ganz plötz lich und machte einer ziemlich empfindlichen herbstlichen Kühle Platz. Bleigrauer Himmel und öftere Regenfälle charakteri sierten die letzte Woche. Während bis kurz vorher noch die leichteste und bequemste Sommerkleidung dominierte, ist nun der warme Ueberrock fast unentbehrlich, und niemand kann es mehr wagen, im Freien zu sitzen. Tritt auch der astro nomische und kalendarische Herbst erst mit dem 21. September seine Herrschaft an, so sieht man das Sommerende doch schon seit einer Woche mit Riesenschritten herannahen. Sitzung des Bezirksausschusses der Köuigkichen Amtshaupt mannschaft Schwarzenberg am 17. September 1906. In der heute Anfangs unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptmann Demmering und gegen Schluß unter dem Vorsitze des Herrn Bezirksassessor I)r. Apelt abgehaltenen Bezirksausschußsitzung wurde über 31 Gegenstände verhandelt. Genehmigt wurden die Gesuche u der Gemeinde Beierfeld um Erlaubnis zur Veränderung der Gas anstalt, I). des Fleischers Felix Lehmann in Grünstädtel um Erlaubnis zur Errichtung einer Groß- uud Kleinviehschlächterei. Weiter wurden genehmigt bez. befürwortet a. die Wegeeinziehung in Mittweida, d. Gewährung einer Staatsbeihilfe an die Gemeinde Bockau anläß lich eines Brückenbaues, o. Ausbezirkung der zuin Tännichtgute (Mittweida) gehörigen Flur stücke und einiger angrenzender Flurstücke aus dem Gemeinde bezirke Mittweida und deren Einbezirkung in den Gemeindebezirk Schwarzbach, ä. das Regulativ über das Anschlagwesen in der Gemeinde Ober- schl-ma, a. die Umbezirkung von Grundstücksflächen des Staatssorstreviers Bockau, k. die Geschäftsordnung für den Gemeinderat zu Grünstädtel. x. das Ortsstatut für die Gemeinde Carlsfeld, k. die Gewährung einer Staatsbeihilfe an die Gemeinde Raschau anläßl ch eines Wegebaues, i. die Gewährung einer Userbauunterstützung auS Staatsmitteln an die Gemeinde Oberschlema, k die Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit durch die Ge meinde Rcschau anläßlich der Erbauung eines Gemeinde- und Postamtsgebäudes. Dispensation wurde erteilt zu den Dismembrationen der Grundstücke Blatt 12 für Obcraffalter und Blatt 294 fiir Sosa. Zugestimmt wurde dem Erlasse einer Bekanntmachuug über daS sogenannte Streikpostenstehen auf öffentlichen Wegen und Plätzen. Das Gesuch des Schlossers Ernst Riedel in Bernsbach um Erlaubnis zur Errichtung einer Stauanlage wurde in öffentlich mündlicher Verhandlung bedingungsweise genehmigt und die dagegen erhobenen Widersprüche wurden abgewiesen. Dem Hermann Albin Schneider in Breitenbrunn wurde Erlaubnis zum Branntweinschank in Aussicht gestellt und die BerufSmäßigkeit des Bürgermeisters von Grünhain wurde anerkannt. Nachdem noch in den Sachen a. Zusammensetzung des Gemeinderats in Neuwelt, l>. Sparkassenordnung der Gemeinde Zschorlau, o. Wasserschäden, <1. Gesuch der Gemeinde Bernsbach um Gewährung von Wegebau unterstützung aus Staatsmitteln, e. Einbezirkung eines Teils von Obersachsenfeld nach Neuwelt, Entschließung gefaßt worden war, kamen 8 Anlagenrekurse und 1 Bezirks- anstaUsgesuch zur Erledigung. Aus der Wanöverzeit. Wir beten an dir Macht der Liebe. Von Fr. I. Eck. s Nachdruck verdotrpJ Mit klingendem Spiel rückte das Jägerbataillon ein. Auf dem Marktplatz, wo die alten Ulmen erquickenden Schatten unter ihrem dichten Laubdach spendeten, wurde Halt gemacht. Ein schmuckes Korps doch, die Jäger! Wie keck ihnen der Tschako mit dem grünen Eichenzweig stand! Manchem Greisbart kam cs vor, als webe um die grünen Laterlandsoerteidigcr noch etwas von Lützows Jägern aus den Tagen der Freiheitskämpfe und die jugend liche Heldengestalt Theodor Körners mit Leier und Schwert tauchte aus der Erinnerung vor ihnen auf. Die Jugend empfing die Grünem mit Hellem Jubel und im Herzen der Alten hallte der Jubel nach. Hei, wie funkelten und blitzten die Augen der jungen Mädchen I Der Busen wallte und wogte in freudiger Herzens regung, denn ein gar zu schmuckes Korps war's doch und wie sie alle so kühn und heldenhaft aussahen, die jugendfrischen Schützen, so herzeinnehmrnd, so mutig zum Angriff auf alle die liebereichen Herzen, die nur für Jäger noch schlugen und für nichts anderes mehr. Alle Dörfler waren auf dem Marktplatz versammelt zum Empfang ihrer Einquartierung, nur der Großbauer Kühl fehlte. — — — „Kühl! Wo wohnt Kühl?" fragte ein blonder Ober jäger um sich. Sofort waren einige Jungens als Führer I zur Hand. Sieben Jäger und ein Oberjäger marschierten auf den Hofplatz des Großbauern Kühl. Niemand empfing sie. Der Hof schien wie auSgr- storben — — — — — — — — — — — „Welche Gründe vermögen Sie vorzubringen für die Verlegung des Oberjägers Buchwald m ein anderes Quartier?" Der Großbauer stand mit finsterem Blick vor dem Kompagniechef. „Gründe? Gründe, Herr Hauptmann, habe ich natürlich, und das sind sogar alte und neue." Kühl stockte, als koste es ihm Ueberwindung, offen zu sein. „Reden Sie kurz," herrschte ihn der Hauptmann an. „Nun ja, kann geschehen. Der Vater des Oberjägers, der Oberförster Buchwald, ist mein Feind, mein alter Feind seit Jahr und Tag. Und sein Sohn, der Oberjäger, dieser" — — Er biß sich vergrimmt in die Lippe — — „Dieser besaß trotzdem die Dreistigkeit, meine Hedwig, meine einzige Tochter schon vor seiner Militärzeit mit verliebten Augen anzugaffen und sich ihr zu nähern. Dieser - dieser Mensch. So was mir und meiner Tochter." Der Groß bauer ballte die Fäuste. „Sind das Ihre Gründe alle?" „Alle? Jawohl, Herr Hauptmann, und ich denke genug." „Dann bleibt der Oberjäger Buchwald in seinem Quar tier. Sie aber warne ich vor jeder beleidigenden Handlungs weise gegen Ihre Einquartierung. Es sei Ihnen noch kund getan, daß der Oberjäger Buchwald im besten Ansehen bei seinen Vorgesetzten steht, und ihm nach Schluß der Manöver sein König bereits die Försterei hier in Steinbach verliehen hat." Kühl stampfte verbissen und vergrimmt über den Markt platz. Aber zähneknirschend murmelte er vor sich hin, wie gebrochen „das ist mein Tod." — — Der Sonntag war Ruhetag für die Jäger. Was konnte da wohl schöner sein als ein Jägerball! Die Musiker des Kirchortes Seedorf stellten sich unentgeltlich zur Verfügung, da die Bataillonsmusik in der Stadt ein quartiert worden war. Alle Hände regten sich zur Aus schmückung des Balllokales und der Hauptmann selbst schien sich sichtlich zu freuen über das hübsche Arrangement und die Opferfreudigkeit der Dörfler, die für ihre Jäger und ihren Durst soviel Bier beschafft hatten, daß das Ende da von weg war. Aber was für einen Durst hatten sich auch die schmucken Jäger aus den heißen Manöoertagen aufae- spart, einen Durst so endlos wie die unversiegbare Quelle. War das aber ein Staat mit den Dorfschönen in den Hellen Kleidern! Sie flogen nur so über den Marktplatz in das Ballhaus. Im Schnelltakt des Herzensjubels konnten die Beine kaum Schritt halten. Und selbst die Väter und Mütter machten mit, war so ein Jägerball doch eine Seltenheit, die sie noch gar nicht erlebt hatten. Vor dem Ballhaus hatten sich die sechs Musiker auf gestellt und bliesen nun, was das Zeug halten wollte, in die schöne stimmungsvolle Abenddämmerung ihre Ladung zum fröhlichen Feste hinein, daß es eine Freude war. Ein altes Mütterchen am Arm ihres Alten stieß mit schelmischen Zug im runenhaften Gesicht ihren Alten sanft an. „Weißt noch, Vater, weißt noch damals?" „Ja, Alte, damals " Und er grinste noch so glücklich dabei, als zöge das damals noch einmal wieder anfgefrischt durch seine Erinnerung. Mit ihren Gedanken in der Jugendferne, stolperte die Alte dabei. Im Nu hatte ein Jäger sie aufgefangen. Und, lieber Gott, wie kann's angehen! Wie verjüngt an des Jünglings Seite ging die Alte noch einmal am Lebensabend auf Erinncrungsflügeln mit ihrem schmucken Jägersmann tänzelnd durch den Saal. — — — — — — — Wie viel Lebensglück birgt doch ein Ballsaal! Das war ein Wiegen und Wogen im Reigen der Musik durch den Saal als gäbe es gar kein Manöverfeld mit Sandtreten und Bächeschwitzen mehr. Glückliche Jugend! In einer Saalnische stand Hermann Buchwald, der blonde Oberjäger, und neben ihm, den Kopf an seine Schulter gelehnt, Hedwig Kühl. Schöner, liebeseliger als die Blicke dieser beiden jungen Menschenkinder redeten, ist der Ausdruck innigster Liebe nicht denkbar. Sie gingen vollständig ineinander auf und um sie gab es in diesem Augenblick nur eine Welt voller Sonne und Wonne, einen wolkenlosen Himmel über ihnen, umstrahlt vom Sonnenglanze. Dann schwebten sie mit hinein in den Tanz; sie sahen nichts, sie hörten nichts, sie folgten mechanisch dem Takt der Musik im schwebenden Reigen, sie fühlten nur sich allein in der Welt, die ihnen das Glück ihrer Liebe geschaffen. Und dieser herrlichen Welt, diesem Wunderwerke Gottes in Menschenherzen drohte die Gefahr der Zertrümmerung? Der Hauptmann sah von der Treppenhöhe dem Tanze zu. Da fiel sein Blick auf den schmucken Oberjäger und die schöne Partnerin. Er lächelte erfreut über das schöne Menschenpaar und sein Glück, aber Das Auge des finstren Großbauers Kühl hatte auch das Menschenglück gesehen. Zornentstellt drängte er aus der Tür hinaus in den stillen Abend, dessen Frieden er entweihte durch einen Fluch - Durch die Morgenfrühe hallten von Dorf zu Dorf die Signale. Die Jäger rückten wieder in das Manöoergelände, viele mit dem Heimweh nach dem traulichen Kirchdorfe am See im Herzen. Heimweh dort, Sehnsucht nach den schmucken Jägern hier. — So ist es: Schwarz ist der Schatten der Freude. Der Morgen war wolkenlos hell und sonnig und doch war es im Hause des Großbauern Kühl so düster — — Grimmig und vergrämt ging der Großbauer im Zimmer auf und ab. „Hedwig!" Die Gerufene trat bald darauf ein. „Hedwig, Du warst doch zu dem Soldatentrubel?" „Warum nicht zu dem Jägerball gehen, Vater, wo alle waren, selbst auch Du? Und verboten hattest Du mir den Besuch des BalleS doch auch nicht" „Selbst auch ich!" Ein häßliches Hohnlachen begleitete die Worte. „Verboten? Nein! Ich hätte geglaubt, daß Du als meine Tochter den Besuch eines solchen Trubels unter Deiner Würde gehalten — —' „Ich halte mich für nichts mehr als jede andere Tochter unserer Nachbarn," antwortete Hedwig mit ruhiger Würde. „So A entstellte Hedi Du von ich'S. 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