artige Heblinge besaßen. Parallel zu der Stempelreihe war eine Daumen welle so verlagert, daß die Daumen beim Umgang der Welle unter die Heblinge griffen, die Stempel anhoben und nach weiterer Drehung der Welle wieder fallen ließen. Das im Naßpochwerk unter Wasserzusatz fein zerkleinerte Fördergut wurde dann Herden aufgegeben. Das sind schwach schräg gestellte rechteckige Flächen mit Rillen. Diese Herde wurden in einer Richtung ruckartig gestoßen. Dazu floß Wasser über die Herdfläche und trennte das seitlich aufgegebene Fördergut, unterstützt durch die Be wegung des Herdes, dem spezifischen Gewicht nach in taubes Material (sandförmige Abgänge) und Erzkonzentrat, indem es die leichteren Ab gänge weiter in seiner Fließrichtung fortspülte als das Erz. Auch sog. Setz wäschen benutzte man im Freiberger Bergbau. Darunter versteht man wassergefüllte Behälter, in denen das kleinkörnige Fördergut ruckartig gehoben wird, so daß beim Zurückfallen die schwereren Erzpartikel schneller zu Boden sinken und sich deshalb im unteren Bereich des Auf gabegutes ansammeln. Man benötigte Wasser jedoch nicht nur für die Aufbereitungsverfahren an sich, sondern auch als Antriebskraft für die Aufbereitungsmaschinen. Das ließ sich um so leichter durchführen, als man in der Lage der Aufbereitung nicht so gebunden war wie mit dem Schachtansatzpunkt an den Gang. Wir finden also Aufbereitungsanlagen eher an schon vorhandenen Kunstgräben, als daß man solche zu neuen Aufbereitungen erst hinführte. Diese Standortfragen führten allerdings bei etlichen Gruben zu der Notwendigkeit, besondere Einrichtungen für den Erztransport von der Grube zur Aufbereitung und von dieser zur Hütte zu schaffen. Dort übernahm der Hüttenmann das Erz zu weiterer Verarbeitung, was wir hier nicht weiter verfolgen wollen. Zum Bergbaubetrieb gehören jedoch noch Hilfsgebäude für verschie dene Zwecke, worauf aber erst bei der Beschreibung der Baudenkmale näher eingegangen werden soll.