grübe) das berühmte Mineral Argyrodit auftritt, aus dem erstmalig Clemens Winkler das Germanium gewonnen hat. Die „Fl uorb ar y tische Bleierzformation“ ist durch die Gangarten Schwerspat (Baryt) und Flußspat gekennzeichnet, wozu in verschiedener Menge noch Quarz tritt. Der Schwerspat ist weiß und in tafeligen Kristallen ausgebildet, der Flußspat kommt häufig in gelben Würfeln kristallisiert vor. Das Haupterz ist silberarmer Bleiglanz, dazu tritt etwas helle Zinkblende, Kupferkies, Markasit und Fahlerz. Die Gänge dieser Formation streichen vorwiegend WNW—OSO und haben besondere Bedeutung nördlich von Freiberg im Raum Großschirma—Hals brücke. Ihr gehört auch der „Halsbrücker Spat“ an, der mit über 8 km Länge einer der längsten Freiberger Gangzüge ist und sich in der Land schaft auch über Tage durch große Pingenzüge, das sind Einbrüche über alten Abbauhohlräumen, kenntlich macht. Bild 2. Lagerungsverhältnisse von Erzgängen (Schematisches Blockbild). 1. Aus keilender Gang; 2. Sich auf tuender Gang; 3. Sich zerschlagender Gang; 4. Trü mer, die sich zu einem Gang scharen; 5. Gangkreuz zweier verschieden alter Gänge; 6. Die Richtung bergmännischen Streckenvortriebs Lagerungsverhältnisse (Bild 2) und Inhalt der Gänge sind aber meist komplizierter, als es die vorstehende Unterscheidung der Gänge nach Streichrichtung und Gangfüllung vermuten lassen. Die Mächtigkeit eines Ganges kann z. B. zwischen wenigen Millimetern und 6 m schwanken. Hört er in der Richtung, in der ihn der Bergmann unter Tage verfolgt, allmäh lich auf, so „keilt er aus“. Gewinnt er in gleicher Richtung an Mächtigkeit, so „tut er sich auf“, was sich bei Erzgängen der Bergmann natürlich stets wünscht. Ähnlich bedeutet wohl der bekannte Bergmannsgruß „Glückauf“ eigentlich „Glück tue die Gänge auf“. Ein Gang kann sich auch „zer schlagen“, d. h. in mehrere Teilgänge, sog. Trümer, teilen. Oder aber mehrere Trümer „scharen“ sich, d. h. vereinigen sich. Kreuzen sich zwei