MASCHINENTECHNISCHE DENKMALE An einigen Stellen wurde bereits auf alte Bergmaschinen hingewiesen. Die Maschinen des früheren Bergbaus nehmen einen hervorragenden Platz in der Entwicklung der Technik ein und wären es wert, entsprechend aus führlich behandelt zu werden. Darauf soll hier aus mehreren Gründen verzichtet werden. Erstens behandelt die vorliegende Arbeit nur die noch erhaltenen berg baulichen Denkmale, und zwar insbesondere die, die jedermann aufsuchen kann. Die alten Bergmaschinen aber sind fast alle verfallen oder ab gebrochen worden, auch dort, wo die Grubengebäude selbst noch stehen. Die Maschinen waren nach maschinentechnischen Fortschritten oder nach Stillegung des Bergbaus wertlos und verschwanden, während die Gebäude für andere Zwecke benutzt und instand gehalten wurden. Die wenigen, noch vorhandenen alten Maschinen sind zudem — wie es im Bergbau nicht anders zu erwarten ist — fast alle unter Tage eingebaut und so nicht für jeden zugänglich. Zweitens sind kürzere Darstellungen und Einzelarbeiten über die er haltenen maschinentechnischen Denkmale schon früher erschienen (z. B. Fritzsche, O.: Das Schwarzenberg-Gebläse, 1937; Emrich: Das Wassersäulenpumpwerk im 8. Lichtloch des Rothschönberger Stollens, 1934; W a g e nb r e t h : Bergbauliche Denkmale im Lichte der Bergbau technik Agricolas, 1957). Eine umfassende Behandlung der erhaltenen alten Maschinen aber würde den Rahmen dieser Schrift sprengen. So sei hier nur ein Überblick gegeben, den wir mit den untertägigen Maschinen beginnen wollen. Ein K e h r r a d aus dem Jahre 1856 hängt noch in seiner Radstube am Schacht der Roten Grube in Freiberg, in etwa 80 m Tiefe über dem Hauptstollenumbruch. Das etwa 12 m hohe* und 2,25 m breite Rad besteht aus Holz, besitzt aber Schaufeln aus Eisenblech. Direkt mit seiner etwa 800 mm starken Welle gekuppelt ist die eiserne Seilkorb welle. Auf den beiden eisernen Seilkörben (Fördertrommeln) liegen Draht seile, die von den Körben aus nach über Tage geleitet und über die Seil scheiben in den Schacht zurück in dessen Fördertrümer geführt wurden. Die Schützen- und Bremseinrichtung war von über Tage aus zu bedienen, ist aber wie auch das Gerinne nur noch zum Teil erhalten. Das Kehrrad wurde mittelschlägig beaufschlagt, da das verfügbare Gefälle zwischen dem Alten Tiefen Fürstenstollen und dem Hauptstollenumbruch nur 6,8 m beträgt. Die ganze Anlage kam erst 1944 außer Betrieb, als ein Bomben treffer das Treibehaus der Roten Grube zerstörte. * Bedeutet: Rad von 12 m Durchmesser