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Vermischter. — Ein entfttzlicher Unglück«fall wird den „Z. N." an« dem jenseit« der böhmischen Grenze gelegenen Städtchen Ntrmros mitgetheilt. In dem nahen Dorf« Barzdorf bediente sich dieser Tage der WirthschaftSbesttzer B., ein allgemein geachteter und strebsamer Landwirth, zur Einreibung eine» kranken Pferde» einer Mixtur, die nach Gebrauch, nicht wohl aufbewahrt, seinen Lindern ans eine unerklärliche Weis« in die Hände gelangte. Da« älteste derselben, ein Mädchen von ungefähr 9 Jahren, spielt« den „Doctor" und rieb zuerst ihren jüngeren 3 Geschwistern und dann sich selbst mit der erwähnten Mixtur die Augen ein. Die traurigen Folgen stellten sich sehr bald ein. Die Lugen begannen au» dem Kopfe herau«zutreten, da« Weiße derselben wurde unter ungeheurem Schmerze der betauera«werthea Wesra allmählig schwarz und nach kurzer Zeit waren sämmtliche 4 Kinder de« genannten Wirthschaft«befltzer« vollständig erblindet. Der Schwerz der unglücklichen Eltern kennt keine Grenzen, sie sind ob de» schrecklichen Vorfälle« der Verzweiflung »ahe. Für Eltern aber möge die« neuerding« eine Warnung sein, derartige Sachen vor Kindern in eine möglichst sichere Verwahrung zu bringen. — (Eine eingrmauerte Nonne.) Die „Niederschlesische Ztg." berichtet au« Görlitz: „Bei der Revision der Fundamentirung der PeterSkirchrn- thürme stieß man jüngst auf eine Stelle, in welcher nach den historischen Ueberlieferungen eine Nonne «iugemauert war. Außer den Knochenüberresten, welche sehr gut erhalten waren, da sie von der Luft gänzlich abgeschlossen, fand man einen mit reichen Stickereien versehenen Sermel der Nonne vor, welcher ebenfall« nicht allein sehr gut, sondern sogar voll ständig weiß erhalten «ar. Nach der Chronik soll die Einmauerung im 14. Jahrhundert geschehen sein, so daß der Leinwandrest ungefähr ein Alter von 500 Jahren hat." — Der bekannte Bankier Baron Sothen in Wien wurde am 10. Juni Abend« auf seiner Be sitzung bei Wien von seinem Förster erschossen und verschied bald nach erhaltener Wunde. Der Mörder, Namen« Hütler, ist bereit« verhaftet. Sothen stand ihm 59. Lebensjahre und war durch zahllose von ihm arrangirte Armenlotteriea bekannt. — Die Er mordung de« Bankier« erfolgt« auf dessen Landgut« Kodrnzl. Al« Motiv der Thal wird Rache angegeben. -- An« Amerika berichtet der New - Korker Lorrespondrnt der „Daily New«": Die Flut» der Einwanderung wächst ; seit dem 1. Juni stud 20,046 Personen gelandet, darunter befanden sich über 8000 Deutsche, 3300 Irländer, 1800 Engländer, 1800 Oesterreicher, nahezu 1700 Schweden, mehr al« 800 Norwegianer, 400 Schweizer und die Uebrigeu au« Italien, Dänemark und anderen Ländern. Die Agenten der Hamburger und Bremer Dampfer theilten mit, daß ihre Gesellschaften sich für eine vergrößerte Au«wanderung vorbereiten, und daß viele wegen Mangel an Beförderungsmitteln Zurückbleiben mußten. Ja Deutschland greift die Auswanderung hauptsächlich in Ost- und Westpreußea, Posen, Hol stein, den Bergwerk»districteu in Westphalen und den Rheinprovinzrn um sich. — Wie unvorsichtig immer noch vielfach Eisen- bahnreisende mit Unterbringung von Gepäck in über den Köpfen der Reisenden angebrachten Regalen oder Netzen umgehen, beweist folgender Fall, welcher der betr. Dame bald da« Leben kostete. Am 6. d. M. fuhr eine Dame im direkten Wagen von Berlin nach FraozenSbad zur Kur und hatte a. A. auch einen Koffer über ihrem Kopfe untergebracht, bei der Station Bitterfeld fiel nun der Koffer herab und traf die Dame derart, daß man sie anfänglich für todt hielt. Die angewandten Belebung«mittel fruchteten zwar, dir Dame fühlte sich jedoch bi« zu ihrem Bestimmungsorte unwohl. — -f Die seit 48 Jahren bestehende, auf Gegen seitigkeit gegründete Hannover-Braunschweigische Hagelschädenversicherung<gesellschaft hatte während der Zeit ihre« Gestehen« circa 1148 Mill. Mark Versicherungssumme und hat über 11 Mill. Mark Entschädigungen gezahlt. Davon kamen allein auf da« abnorme Jahr 1880 iz Mill. Mark. Der Durchschnittprei« von 12 Jahren stellte sich auf 99 Pfg. Beitragssumme auf 100 Mark. Pro 1878 wurden nur 55 Pf. und pro 1879 wurden nur 65 Pf. erhoben. Die Versicherung tritt sofort nach der Anmeldung bei der Direktion ein; die Zahlung de« Jahresbeitrages geschieht erst im Decemder und ist keine NachschußzahlungSverbindlichkeit bei dieser Gesellschaft in Kraft. — Unbedingt ist es zn vermeiden, kühlende Ge tränke während oder kurz nach dem Genüsse fetter Speisen oder fetter Saucen zu sich zu nehme«. Da« Fett gerinnt dann im Magen, trennt sich von den übrigen Speisen und da diese gerönne«» ölige Masse leichter ist el« der übrige Inhalt de« Magen«, so schwimmt sie oben auf und erzeugt allerlei schmerzhafte Empfindungen, Druck, Brennen t« der Herzgrube u. s. w. In allen diesen Fälle« ist übrigen« rin Gläschen guten Branntwein« (Cognac) sehr zu empfehlen. Wer indessen keinen Braunt- wein trinken mag, dem wird in den meisten Fälle« ein Gla« kohlensaure« Wasser helfen. — Ein Präparat, da« zwar seit einigen Jahr« zu den hervorragendst«n Arzneimitttlu gehört, aber in den Haushaltung«« und in der Landwirthschaft noch sehr wenig oder auch gar nicht angeweudet wird, obgleich diese« hier mit vielem Erfolg in Au- Wendung kommen kann, ist die Salichlsäurr, welche in ganz bedeutender Weise antiseptisch (fäul- nißhindernd), antizhmotisch (gährung«hemmend) und antipyretisch (fieberwidrig) wirkt. Diese Salicyl säure au« der Fabrik von vr. v. Heyden in Dresden verhütet z. B. für mehrere Tage die freiwillige Ge rinnung der Milch, wenn man sie pulverförmig (circa z Gramm per Liter) frischer Milch unter gutem Umrühren zusetzt. Eine solch« geringe Menge ist selbst dem zartesten Klnde»organi«mu« unschädlich. Bei Bereitung der Butter nehme man, um gute, haltbare Waare zu gewinnen, zum letzten Waschen Salicylsäure-Lösung (per Liter Wasser 1—1^ Gramm Salicylsäure) und knete fleißig durch. Mit günstigem Erfolge ist diese« Präparat auch angeweudet worden al» Borbeugungsmittel gegen verschiedene häufig auftretende Krankheiten der Thiere, z. B. de- Milz brände«, de« Rothlauf«, der Bräune, der Maul- und Klauenseuche u. s. w. Und selbst, wenn die Krankheit schon «»getreten war, hat man noch sehr günstige Resultate erzielt durch die Anwendung diese« Mittel«. So erfolgte beispielsweise die Heilung der Maul- und Klauenseuche in wenig Tagen einfach mittelst täglich mehrmaliger Abwaschungen der kranken Stellen mit lauem Salicylwasser und jedes mal darauffolgenden Einpudern« der Klauen mit Salicylpulver. ikirsvkvi» VvrpLvktnllK. Die diesjährige Kirschennutzung von den Rittergüter« Glstra u Gödlau soll Sonnabend, de« 18. Juni, Vormittags 9 Uhr, im Gasthaus zum Herrenhaus in Elstra unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen in 2 Abtheilungen gegen sofortige baare Zahlung verpachtet werden. Elstra, den 10. Juni 1881. Herrmann. Itirsvkvn V vrpLvktunK. Sonntag, den 19. Juni, Nachmittags 4 Uhr, sollen die Kirschen der CvMMUN Pohla verpachtet werden. Pohla, den IS. Juni 1881. 1)61» OsmsinäsralL. I. Harnapp. AilHen-Zs erpachtung. Auf dem Rittergute Schmochtitz ist die diesjährige Ktrschnutzung sofort zu verpachten. Auktion. MmMlllNM, da« Neueste und Beste in diesem Fache, empfiehlt lMO x, kokls»«!, vkniuelnir. 8peeialitLt: Umschlagetücher . . . vo« 3 M — Pf. a«, Kinderplaid« .... - 2— - - Tachemirfichu .... - 1 - SO - - (sehr kleidsam) Echt gemiMe Lo«g-Ehale- - 18 - - - - Herreuplaid« - , — . . bekanntlich größte Au«wahl, Preise sehr billig. C H. Wunderling, Drssäsn, krisckrlvd In »IsodvtsHkvra» ewpüoblt sein grösstes l-ager in 8olusid-,6sxtr--Lurus- svniv StouLpolkarbsL einer geneigten Veavbtuug. Veilvdellblauscbvarre Oopir- unä 8talllk«äer- Vlotv la. Ünal Violett« Salon-Vinte, nickt oopiriSbig, violot dleibenä, ongl. lllasokeniayon. Illiarlu-, Solrreld- unä Oopir-Vinte la Ü"»I ventscke Kaiser-Vinte. rlsen-vallus-Vinte, tief äuub»Iüies»»llä, rva äe« ersten Xutori tüten als äie beste Kallus-Viut« emploklvn. »otde Oarmln-, Sokrelb- unä Oopir - Vtttte. Lnvre varmjn rentable parkuws, ans koinstan kraus. Oanuin bereitet, üobt l» Ünal. keine rotbe Sebrelb-Vinte. . VtekäunIleibUuu! Seluolb- «al LüchmvlNA veaNebe Veiessr»pben-<0qwAebe»)-Vinte, «WU Am LS. Juni, von Borm. L« Uhr ab, MM» sollen wegen Pachtaufgabe ans dem «Mm Rittergute Berthelsdorf bei Neustadt bei Stolpen ein großer Theil lebendes und todteS Inventar, al-: Kühe, Jungvieh, Bullen, nur Thiere rein Holländer Race, tragende Zuchtschweine, Kutsch- undWirthschastSwagen, Getreide-und Grasmähmaschinen, Rüben- undHeckselschneide- maschinen, sowie Wendepflüge, Jauchenfäffer und andere WirthschaftSgeräthe meist bietend gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Für da- verlauste Vieh kann 10 Tage futterfreie Standzeit gewährt werden. „ / Winkler, Pachte