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... dmchdenHra. Kftchenrath Schmidt «»« Bautzen ward der ueuerwähtte Pastor, zeither Diacou in Neukirch, Herr Vrvßel, feier- Nchst iu fein neue» Amt eingewlesen. Da» Gottes hau« hatte fich durch den Ruf seine» vor Kurzem erst erhaltenen trefflichen Geläute» gänzlich überfüllt, selbst au» den Nachbargrmeinden und au» unserer Nachbarstadt Bischofswerda waren der frommen Beter Biele erschienen. Der grelle Bater de» neuen Pfarrer» saß nebst dem Herrn Collator, Herrn von Hartmann, den Kirchenvorständen und dem Herrn Pfarrer au« Hau-walde am Altarplatze, wo der Herr vr. Schmidt in gediegener Linweisung-rede den feierlichen Actu« für die Herzen aller Anwesenden zu einem wahrhaft erhebend-erbaulichen zu machen wußte. Darnach betrat der Eingewiesene die Kanzel und predigte mit Kraft und Wärme unter Zugrund- legung de» vorgeschriebrnen SonntagStrxtr» über da« zweite Wiedererscheinen de» Herrn im Kreise der Jünger und de« anfänglich ungläubigen Thoma«: «Wie der Herr sich zu den Seinen bekennt?" Er bekennt sich aber zu den Seinen auf dreifach« Weise und zwar 1) al» Wunderheld, 2) al« Friedensfürst und 3) al« Herzen-könig. Neukirch sah den Seel sorger ungern scheiden, Frankenthal hat den Verlust de« Herrn klag. Ott»'« ersetzt bekommen. Möge, da« hörte man allgemein »»«sprechen, möge die Vor sehung un« diesen Mann recht lange in unge schwächter Kraft erhalten, sowie die greisen Nachbarn in Rammenau und Hauswalde immer noch in Segen amtiren. 4 Umschau in der Lausitz, 2. Mai. Den 23. April ist die 52jährige Schwester Küster in Herrnhut so unglücklich von einer Treppe ge fallen, daß sie einige Tage darauf starb. — Der 28 Jahre alte Weber und Dienstknecht Schwerdtner au» Neudorf a. d. Eigen wurde zu 1H Jahr Zucht- Hau« und 3 Jahr Ehrenverlust verunheilt, weil er gestohlen und zwischen Naundorf und Großhenners dorf an der CommunicalionSstraße 14 Stück 4jähr. Apfelbäume umgebrochen hatte. — Der nach 46jähr. Dienstzeit abgegangene Schuldirector Herr Michael zu Ebersbach erhielt von Sr. Maj. dem König da» Vrrdienstkreuz. An seiner Stelle wurde am 21. April durch Herrn Schulrath Grüllich der neu erwählte Director Herr Schmiel in sein Amt feierlich «iogewiesen. Gleiche» geschah durch Herrn vr. Wild am 24. April in Malschwitz mit Herrn Kirchschul lehrer Schmoke, bisher Lehrer in Warthe. — Für den 8. ländlichen Wahlkreis ist Herr Bürgermeister Heinze au« Pulsnitz zum Landtagsabgeordneten al» Candidat (covservativ) aufgestellt worden. — Dem ObergenSdarm Buck zu Bautzen ist da« AlbrechtS- krruz verliehen worden. — In Kamenz ist eine Ausstellung von weiblichen Handarbeiten au» 30 Schulen veranstaltet worden, bei welcher an 1200 verschiedene weibliche Arbeiten Vorlagen. — In Settendorf bei Ostritz wird eine neue evangelische Kirche und in OberleuterSdorf und zu Neukirch werden neue Schulen gebaut. — An 27. April wurde zu Mittel die von der Frau Gräfin von Einsiedel eingerichtete Spielschule festlich eiugeweiht. * Nach dem Berichte de« »Meteorologischen Bureau« in Leipzig" wurden im Jahre 1880 25 neue Regenmesser angeschaffr. 1881 dürften 150 bi« 200 Regenstationen in Thätigkeit gesetzt sein. 17 Zeitungen, mehrere Städte und einige land- wirthschaftliche Vereine beziehen vom genannten Bureau die Wetterprognosen. -f* Den 24. April ist zu Meißen der Botaniker qnd Fachschriftsteller, vr. Ludwig Rabenhorst, gestorben, der sich durch seine Forschungen in seinem Gebiete (namentlich al« Moose- und Algenkenner) einen Weltruf erworben. Er war nicht nur ein tüchtiger Kenner der deutschen Flora, sondern auch der vieler europäischen Staaten. Mit den nam haftesten Naturforschern Europa« stand er im Wechsel verkehr^ Amtsgericht Pulsnitz, vr. Erich Wtlibald Kreukrl bei de« Amtsgericht Reichenau und Franz Richard Müller bet dem Amt«gericht Oschatz sind iu gleicher Dienststellung, und zwar Jahn zum Amtsgericht Oschatz, vr. Krenkel zum Amt«gericht Pul»uitz und Müller zum Amt«gerlcht Reichenau, versetzt worden. Au« dem vmoaltung-berichte vom vorigen Jahre für Bautzen ist zu ersehen, daß die Einwohnerzahl von 13,165 i« Jahre 1871 gegenwärtig auf 17,613 gestiegen ist. Da» Armenwesen erforderte 12,390 Mark Ausgaben. Die 3 Fraüenhospitäler hatten «ine Einnahme von 14,424 Mark und eine Ausgabe von 13,973 Mark, da« Siadtkrankenhau« 36,691 und 33,499 Mark. Beim Schulwesen be trugen die Einnahmen 102,230 Mark, die Ausgaben 94305 Mark. Bei der städtischen Sparkasse hatten die Einleger am Ende de» Jahre» 1880 ein Gut haben von 10,057,027 Mark. Am 25. April ist der Director de« zoologischen Garten« in Dresden, Herr Albin Schöpf, dessen Name mit der Geschichte de» genannten In stitut« eng verknüpft ist, im 58. Lebensjahre gestorben und am Donnerstag Nachmittag dessen Leichnam nach Gotha befördert worden, woselbst, dem Wunsche de« Entschlafenen zufolge, die Verbrennung desselben (Sonnabend Nachmittag) stattgefunden hat. Dem Vernehmen nach werden bei der diesjährigen Dresdner Pferde - Ausstellung den zur Prämiiruog vorgeschlagrnen Pferden noch besondere Probeleistungen auferlegt werden und sollen zu diesem Zwecke Arbeitepferde eine auf einem Baum« wagen verladene Last von 150 Centner Roheisen eine Strecke weit in weichem Boden fortbewegen und Reiipferd« eine Vorführung auf frischem Straßen pflaster bestehen. Die zu bewegende Probelast ist bereit« zur Stelle, ebenso wurde ein Stück de« MusteruogSplatze« mit Straßevpflaster versehen. Der erste Bericht de« „Dr. I." über die gegen wärtige Leipziger Messe behandelt den Ledermarkt, von dem u. A. gesagt wird: Die am Montag be gonnene Ledermeffe eröffnete in wenig animirter Stimmung. Balo jedoch veränderte sich der passive Zustand, da eine unerwartet große Zahl kleiner Käufer auf dem Markte erschien und durch lebhaften Zuspruch ein gut Theil beitrug, die Ledermesse in befriedigender Weise zu gestalten und die Preise zu befestigen. Freilich stehen die immer noch allzuhohen Preise der rohen Häute und Felle nicht im Einklänge mit den erzielten Preisen für Garleder. Die Bor- räthe aller Gattungen Kipsfahlleder in braun und schwarz genügten nicht dem sich kundgebenden Be darf, und e» wurden die Lager dieses Artikel» schnell geräumt, sowie größere Bestellungen für Lieferungen auf Zeit an gute Fabrikanten ertheilt. Minder lebhaft gefragt waren Rindleder und schwerere Sohlleder, welche Gattungen wie fast alljährlich beim Beginn der Sommersaison etwa« vernachlässigt bleiben. E« ist zu wünschen, daß die Ziehungen au» den Gruben für die nächsten Monate thunlich beschränkt bleiben; alsdann steht ein flotter und vortheilhaftrr Verkauf auch für die so belangreiche Branche der Unterlederindustrie während de» laufen den Jahre» in sicherer Aussicht. Auf dem Schaf ledermarkt ging der Verkauf besonder» flott von statten und die Abtheilung alaungarer Schaffelle beeiferte sich einer Haussetendenz, wie sie in solchem Grade nicht immer wahrnehmbar ist. Braune, lohgare, sowie gefärbte und sämischgare Felle waren gleichfalls in befriedigender Nachfrage. Der Schluß der Messe blieb, sonach günstig, und es berechtigt auf den Geschäftsgang der folgenden Monate für die Lederbranche die Zuversicht einer normalen und ge sunden Entwickelung dieser Industrie. Zu der in Halle am 15. Mai zur Eröffnung gelangenden Industrie-Ausstellung für da» Gebiet Provinz und Königreich Sachsen haben fich 1650 Au»steller gemeldet. Verschiedene Bahnen, darunter auch die Generaldirection der sächsischen Staat«- k'vivstv rotk« ItlvesaLt empfehlen E. 8. Huste 8» «Lohn. Kochbücher, empfiehlt die Buchhandlung von Friedrich May in Bischofswerda: Davidi s praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. Gebund. Mk s. Scheibler s allgemeines deutsches Kochbuch für «Ue Stände. Geb. Mk. 4.S0. «K^urtch's vollständiges Handbuch für Küche u. Hau». Geb. Mk. 3. Kux'- Kochbuch, gründliche Anweisung, einfache und feine Speisen mit möglichster Sparsamkeit zu bereiten. Geb. Mk. 3. ßKuer Kochbuch. Brochürt Mk. 1. Am Sonntag Abend tzll Uhr wurde auf de» Altstädte, Vütervahuhofe in Dresden ein Schaffner Namen» Scholz, welcher von Plauen her auf dem Bahnglek« zum Dienst gehen wollte, von der Maschine de» au« Chemnitz ankommenden Personen zuge« erfaßt und in den Graben der Böschung ge worfen, wodurch der Tod augenblicklich herbeigeführt wurde. Der Verunglückte hinterläßt Frau und 2 Kinder. Am 29. April Abend« hat der arbeitsscheue, de« NichtSthun zugeneigte Photograph Kreller in Frei berg seine arbeitsame, brave Frau, Mutter von 4 kleinen Kindern, derartig mißhandelt, daß selbige schwer verwundet im Siechkorbe nach dem Kranken hause gebracht werden mußte. K. ist sofort arretirt worden. Alle, welche die arme, unglückliche Frau kennen, schildern selbige al« unermüdlich fleißig und thätig, welche sich und ihre Familie durch ihrer Hände Fleiß ernähren mußte. Vermischtes. — Bezüglich der Judenhetze in Elisabethgrad wird berichtet, daß 17 Jueen gttödtet worden sind; ebenso kamen die schrecklichsten Verwundungen vor. Nachdem die betrunkenen Bauern aus der Stadt gejagt waren, that die Behörde anfang« garnicht», um die Juden in den Dörfern zu schützen, die denn auch jenen Mordbanden zum Opfer sielen. Wie viel Juden ermordet, Häuser zerstört und Eigenthum geraubt, läßt sich vorläufig noch garnicht constatiren. (s. Beilage: Verm.) — Große« Aufsehen erregt in den Räumen der Gewerbe« und Industrie-Ausstellung in Halle da» Riesens aß an dem Bierpavillon der Halle'scheu Actienbrauerei. Dasselbe soll nächst dem Heidelberger Faß da» größte in Deutschland und 1200 Centner schwer sein und 40,000 Liter, 10,000 weniger al» da» Heidelberger, fassen. — Den eifrigen Nachforschungen der Gendarmerie ist e« gelungen, den Dieben auf die Spur zu kommen, welche au« einem Dux er Kohlenwerke eine Partie Dynamit gestohlen hatten. Dieselben sind eia Ar-, beiter de« betroffenen Werke« und dessen 15 jährige Tochter. Der Arbeiter hatte da« Dynamit an ver schiedenen Orten angebotev, ohne jedoch Käufer zu finden. — Sm 29. April wurde die dritte diesjährige Nummer der Kurliste von Te plitz und Schönau auSgegeben. Dieselbe weist 145 Parteien mit 207 Kurgästen, und nach Hinzurechnung der Touristen und Passanten in Teplitz bis 25. April im Ganzen 4427 Fremde aus. — Wie man der „Nat.-Ztg." au« Petersburg Mittheilt, hat der Henker der Nihilisten die ihm zuertheilten 250 Knutenhiebe nicht wegen der Exe- cution selbst erhalten, sondern weil er die Stricke der Gehängten in kleine Stücke zerschnitten und al» „Reliquien" verkaufte. Die Stücke sind mit fabel haften Preisen verkauft worden. lFortsetzung kn der Beilage). Hauptverhandlungen hei» König!. Schöffengericht zu Bischostwerda Dienstag, den 10. Mai 1881. Börm. 9 Uhr gegen den Riemerlehrling Alwin Loui» Berndt auS Neustadt wegen Diebstahls. Bonn. tzIO Uhr gegen den Sattler Richard Juli»» Börner und dessen Ehefrau in Uhyst und deu Thierarzt Carl Wilhelm Börner in Elstra wegen Hinterziehung der Zwangsvollstreckung u. Beihilfe. «epertoir »er Küntgl. Hoftheatrr z'ü^FrT«»«»! Altstadt: Mittwoch: Preciosa. -- Donnerstag: Lest. (Oper.) - zreitaa: Gräfin Lea. Sonnabend: Thusnelda. Neustadt: Donnerstag: Der Vetter. Der Zigeuner. — Sonnabend: Unser Zigeuner. 'iirarantt! 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