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er hat sich Ke unterm 18. vorigen Monat« erlassene Borladung de« Müllergrsellen Otto Brandt au» Talbendorf. Bischofswerda, am 9. Oktober 1882. Der Königliche Amtsauwalt. ' - Vkomundt, Res. ilitärreförmru, de» lichra Unterricht« und der Jnstiz-Reorga aabelaagt. Da« Wiederqnftrettu Gamheft«'«, de« er verhältnißmäß auch in Deutschland l Brdürsuiß- und »ahme darüber, „ .. — —, versagen, so ich Gr. Majestät nur ratheu, so ost an die H«t appttltr«, bi« darüber die nothvendtge Virse Srttschrtft «scheint wöchtntlich »wri Mal, Mittwoch« u. Sonnabend«, und kost« ttnschlichlich ««Sonnabende «scheinenden „belletristischen Beilage" - vierteljährlich > ML SO Pfg. Inserat«, «eich« in diele» Blatt» di« find«, ««den bi« vienttag und Frttb aommm und kostet die Beringst« Inseraten betrag Entscheidung erreicht ist, und ich werde kein vedrnkeu tragen, Sr. Majestät zu ratheu, den preußischen Landtag, sobald er nur gewählt ist, zu berufen, ihm diese Frage zu stellen und ohne Weitere« von Neuem an di« WWer-zu appellir«, wem» un« wiederum in der bisherigen Weise auSgewicheu wird." Run steht es aber heute unmittelbar vor den Wahlen um die Steuerfrage dunkler als je. Offiziöse Stimmen haben nur versichert, daß der Landtag über die Bedürfnißfrage zur Reform sich äußern soll. Darnach scheint e», daß die große Lehre, vom Patrimonium der Enterbten und die groß« Sozialreform dem Canzler selbst nicht mehr al« unfehlbare« Dogma gelten; er will offenbar nicht mehr den Sprung in'« Dunkle machen. Bon einer großen Exkursion aus dem Reiche der sozialen Träume hrimkehrmd, kann die innere Politik sich wieder der liberalen Praxis zuwenden, um zunächst da« Erreichbare zu schmieden und dann von Fall zu Fall fortzuschreite«. Diese echt BiSmarLsche Politik nach Außen empfiehlt sich auch im Innern. Eine völlige soziale Beglückung de« deutschen Volke« ist zur Zeit ebenso uuerretchbar, wie die .Bereinigten Staaten von Europa' mitfammt der Abschaffung der Armeen und dem Reiche der Völker- und Bruderliebe! — In Berlin wurde vor einigen Tagen ein Prozeß gegen einen Mann verhandelt, welcher angeklagt war, seine Frau und seine vier Kinderchen getödtet zu haben, um sich mit einer Frauensperson, mit welcher er schon seit Jahren Umgang hatte, ungehindert verheirathen zu können. Der grausige Vorfall au sich mag au dieser Stelle außer Bettacht bleiben; aber die Person de» Angeklagten fordert die Betrachtung heraus, weil st« un- typisch zu sein scheint für eine den gewisse Gattung von Giftpflanzen, wie sie nur auf ... dem Boden der Großstadt emporwuchert. Der noch an, aber sie wird tu nächster Zttt voran«- Angeklagte, wie entgegeutrat, I . ein Mann von scharfem Verstände Geiste, der in dem Kampfe mit der Mann zu stellen wußte. Aber tu diesem Bestellungen »«dm bei all« pvstaastaltm dr« brutsch« Reiche«, für Bischofswerda «ad Umgrgmb la der Expedition dtrsr« Blatte« angenoamun. Siebe««uddreltzder Jahrgang. ier sächWe Frzähker Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen un- Umgegend. Amtsblatt der Königl. Amtshimptmannschatt, der Känigl. Ichul-Inspection u. des Königl. HapptsteuersMe» zu Sauhen, sowie des Königl. Amtsgerichtes und des Aladtratheo zu Pischofswev-a Bekanntmachung. Die diesjährige Bezirks-Lehrerkonfere»» wird Dienstag, den 24. Oktober er., »on vormittag« 9 Uhr ab in der Aula der hiesigen Bürgerschule stattfinden. Auf dieser Konferenz wird Herr Kantor Lieschke aus Göda einen Vortrag über: „die Lichtseiten des Lrhrerbernfö" und Herr Oberlehrer Liebing ^»on hier einen dergleichen über „die schmmäßige Behandlung der Lesestücke" halten, letzterer seine Darlegungen auch durch eine Lektion veranschaulichen. Sämmtliche Herren Direktoren, Lehrer und Lehrerinnen de« Bezirk« wollen sich zu dieser Konferenz riufinden. Auch werden die Herren Orttschul- inspektoren, Vorsitzenden und sonstigen Mitglieder der Schulvorstände, wie alle, welche sich sonst für Aufgabe und Entwickelung de« Volksschulweseu« interessieren, freundlichst eiugeladen. Rach Schluß der Konferenz steht der große Saal des Hotel Laue, ebenso wie im vergangenen Jahre, den Herren Lehrern und ihren Angehörigen, wie den übrigen Teilnehmern an der Konferenz al« Sammelpunkt zur Verfügung, und wird auch hier einer zahlreichen Beteiligung entgegengrsehen. - Bautzen, am 27. September 1882. Der Königliche B e z i r k « - S ch u l - I n s p e c t o r vr Wild , - ... in anderen mit ihr Übereinstimme. Wer BerldW Gerichtsverhandlungen häufiger studirt, wird ähnllchm Gestalten schon oft begegnet sei«, E« ist hier nur ein ganz befonderv-fcharf hrrvorttrtender Charakter, der sich dem erstarrenden Blicke zeigt, aber allein steht er nicht. Richt die Wege all« seiner Gesinnungsgenossen führen zur Anklagebank, am allerwenigsten wegen Morde«. Aber wer in Hk Großstadt in einzelne» Schichten de« Volke« sich umsehen will und kann, der wird Hunderten »von Menschen begegnen mit scharfem, durchdringende«^ Verstände, aber mit völlig verdorrtem Gemüthslebea und darum aller Wurzeln beraubt, welche dem Menschen einen Halt zu geben vermögen. Sollte darum eine solche Gerichtsverhandlung nicht «nhsts mehr sein, al« «in die Nerven reizende» Drama - Sollte uuserm Geschlecht nicht mit ernster Stimme die Mahnung daraus entgrgeu tön«, dir ethisch« Momente des Menschenleben« wieder voll und ganz zur Geltung zu bring« und die Jubeltöae über unsere herrliche Eivilisation ein wenig herab zustimmen? Der österreichische Kaisrrstaat hat nunmehr auch seine Juden Hetze im groß« Style hinter sich. Die au« dem Prrßburger Lomitat etogttaufeu« Schilderung«, obgleich man sie jetzt al« theilweise übertrieben bezeichnet» lassen erkenn«, daß die dor tige Hetze ähnlichen Vorfällen tu Südroßland an Umfang nicht vitt nachsteht. Dem energisch« Ein schreiten dr« von der ungarischen Regierung nach H Preßburg entsendeten Lommiffar« ist e« in erst« Linie zu dank«, daß die Exreffe in Preßburg und umliegenden Ortschaft« beendigt worden fitw. In Frankreich dauert die politisch« Stille wie er ün«"in der Gerichtsverhandlung sichtlich heftigen Stürm« Platz machen?' Samketta war trotz seine« niedrigen Bildungsgrade« hat gelegentlich eine« Frühstück«, welch«« er jüngst »on scharfem Verstände uud gewandtem seinen Freunden gab, mit voll« Backen wiesex m : Anklage sein« di« große Posaune gestoßen and versichert, d ... , .... diesem Manne sich lebhaft an den Verhandlungen der franzöj verritth nicht« eine Spur von Gefühl; gleichgiltig Deputittenkammer zu betheiligen gedenke, sprach er von seiner Frau, welche er der Untreue wa« die Frag« der Milltärreformru, steuer mttihrrn Millionen Exemtionen bribehalt« beschuldigte, -leichgiltt-er von dem Lode feiner ' werd«, da« ganz« veraltete Institut? Soll die hohe Kinder, den nach feiner Darstellung seine Fra« - - tzerbrlaeführt haben sollt«. Einer kirchlich« Gemetnschaft gehörte der Angeklagte nicht an, an« der Landeskirche war er ausgrfchied«. Unter fein« Baret-Verleihuug an de Büchern fand man nicht eine«, welche« dem Pari« airbt den dortigen GeMüth Nahrung zu geb« vermocht hätte, dagegen Polemik«. Ezacky hatte naturwissenschaftliche Schrift« darwintsttscher Vor Richtung und sozialdemokratisch« Schrift« Befragt, s ob er sich zur Bozialdemokratt, bekenne, gab d« Ange- t Hi Politische Wellschau Im deutschen Reiche war r« in vergangener Woche recht still, die große Politik ruht« fast ganz. Nur im Nachbarstaat« Preuße« brachte die Wahl bewegung etwa« Leben in die Mafien. In der Regel spielen kurz vor den Wahlen die verschiedenen Programme eine Hauptrolle; wir verzichten gern darauf, dieselben hier näher zu besprechen, nur eine« Umstandes sei dabei gedacht. Die preußische Regierung hat diesmal gar kein Programm veröffent licht, daß sie dieserhalb überhaupt kein Programm habe, ist jedenfalls nicht richtig. Zum Mindesten besteht an leitender Stelle das alte Programm, welche« man als die „canzlerische Reform' bezeichnet. Aber selbst diese« Programm hat eine Lücke erhalten. Der eigentliche Kern — da« TabackSmonopol — fehlt ihm und e» soll angeblich auch vom Ber- wrndungSgesetze nicht mehr die Rede sein. Biel« meinen, die Regierung publicire deshalb kein Programm, damit der Opposition der Stoff zur Wahlagitation entzogen werde. Jndeß ist dieser Standpunkt wohl etwa» gesucht. Er scheint nur eingenommen zu werden, weil keine andere Gelegenheit gebot« ist, der Regierung etwa« am Zeuge zu sticken. Hat die Regierung ein neue« Programm, so wird e« schlecht gemacht; hat sie kein«, so wird di« Regierung getadelt, daß sie eben kein Programm hat. Da« jetzt beliebte Mittelding, daß die Regierung ihr feste» Programm hat, aber die Publikation einmal unterläßt, paßt Niemanden recht. Wenn man sich der Wort« erinnert, mit welchen der Reichskanzler am 12. Sunt d. I. sich in seiner Monopolrede im Reichstage über die Struerfrage aussprach, so hätte man annehmen follen, die Wahibcwegung werde sich um nicht andere« drehen, al« um die Frage de« Druck« an -direkten Steuern und der zur Abhilfe dienenden Mittel. Der Reichskanzler äußerte damal«: .Wir erwarten, daß bei den Neuwahlen in Preußen die Trage: Fühlt da« preußische Volk wirklich «in« Steuerdruck, dessen Erleichterung e« wünscht oder sicht? «in Hauptkriterium bilde. Soll die Elafieu« steuer mit ihr« Millionen Exemtionen beibehalt« Belastung der Gemeinden bttbehaltm werdeu, ohne m« «schwieg«, >'L'