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so bemerkenswert machten, waren ihm früh zu eigen. So schrieb er seiner Mutter als 17jähriger zum Geburtstag, um sie über den frühen Tod seines Bruders Her mann zu trösten: „Meiner guten Mutter zum Geburtstage von Ihrem Clemens Brich an, du herrlichster der Tage, Mit deinem goldnen Morgentraum! Enthebt Euch aller Sorg und Klage, Heut gebt allein der Freude Raum! Wie manche Lippe nennt den Namen, Wie Mancher preist die milde Hand, Wie freut der Arme sich der Gaben, Die er bei Dir, o Mutter, fand! Zwar ist ein schweres Jahr vergangen, Zwar quälet trüber Gram und Schmerz Und all die Sorgen, ach die bangen, Das tiefbetrübte Elternherz, Allein dort oben wohnt ein Auge, Das über allen Wesen wacht Und das mit seinem Gotteshauche So mild den Erdenkindern lacht, Das Welten schuf und sie zertrümmert, Das sich in Blitz und Donner zeigt, Das allen hilft, wenn sie bekümmert, Des Güte zu den Wolken reicht. Wer wollte zeigen, wenn ein Wesen Am hellen Tag, in dunkler Nacht, Das schon am Anfang da gewesen, So mild, so freundlich uns bewacht? O, laß uns glauben, laß uns hoffen, Laß uns vertrauen ihm allein, Dann steht der Weg zum Himmel offen, Dann führet er die Seinen ein. Blickt froh hinauf zum Himmelsbogen, Wie leuchtet dort die Sonn' so klar! Sie kommt so heiter hergezogen - Mit ihr ein neues, heitres Jahr!“ Zu Michaelis 1856 beendete Clemens seine Studien an der Gewerbeschule in Chemnitz. Sein Weg ist für ihn klar: er will an der Bergakademie in Freiberg stu dieren und sich, wie alle seine Ahnen, dem Hüttenfach widmen. Sein Vater war