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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 26.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-190606264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-19060626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-19060626
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-26
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Monat
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Jahr
1906
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schlossen haben. Mit berechtigter Genugtuung schreibt die „Deutsche Arbeitgeber Zeitung" über diese Schöpfung: „Das bisher von der Leitung des Vereins deutscher Arbeitgeber verbünde nach dieser Richtung hin Geschaffene stellt die Krönung des stattlichen Baues dar, dessen Fundamente vor nunmehr zwei Jahren in Gestalt der Begründung des ge nannten Vereins gelegt worden sind. Erst von jetzt ab kann die auf die Sicherung des Friedens abzielende Kriegsrüstung der Zentrale als der Sachlage vollauf entsprechend angesehen werden. Der segensreiche Einfluß dieses wichtigen Vorganges auf die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse im Reich dürste sich der gegnerischen Kritik zum Trotz sehr bald in augen fälliger Weise dartun." — Zur Zeit weilt eine Anzahl deutscher Redakteure auf Besuch ui England. Zu diesem Besuche schreibt die „Weser-Zeitung": „Das Ziel des Besuches ist die Zerstreu ung von gegenseitigen Vorurteilen. Die Anregung ist von englischer Seile ausgegangen und in Deutschland fast ein mütig freundlichster Aufnahme begegnet. Das englisch-deutsche Freundschaftskomitee, das so vorurteilsfrei die Sache in die Hand genommen, hat sich durchaus nicht auf eine bestimmte Parteirichtung beschränkt, und die etwa 50 Herren, die die Reise antraken, können in ihrer Gesamtheit sehr wohl als ein getreuer Spiegel der öffentlichen Meinung angesehen wer den. Wir wünschen von Herzen, daß dieser Spiegel ein so freundliches Bild von dem gastgebenden Lande empfange, wie es von den geistig so hochstehenden leitenden Männern der Veranstaltung, Lord Avebury an der Spitze, unzweifel haft beabsichtigt ist, und hoffen, das; unsere Landsleute es mit gleicher Treue und Freundlichkeit zurückgeben. Die gegen seitige Verständigung der Rationen liegt iin Zuge der Zeit. Zwischen Deutschland und England bedarf es keiner beson der» Abmachungen, weil zwischen beiden Ländern auch nicht eine einzige Streitfrage schwebt. Was not tut, ist, daß die Volksstimmung von der Einsicht in die Tatsache geleitet wird. Und wenn sie sich dabei mehr als bisher vergegenwärtigt, was die beiden Völker im Dienste der Humanität geleistet haben, so wird das von segensreichen Folgen sein. Das Land Shakespeares, Newtons, Darwins, das Land Pitts und Wellingtons, das den Begriff und das Vorbild des konsti tutionellen Staates geliefert hat, wird mit dem Lande Luthers, des grossen Friedrich, Goethes, Humboldts und Bismarcks stets geistige Berührungspunkte in so überwältigender Anzahl antreffen, daß die Beilegung etwa auftretender Differenzen stets unter einem günstigen Stern stehen sollte." — Oesterreich-Ungarn. In den Meldungen von dem glänzenden Empfang, der Kaiser Franz Jo sef bei seiner jetzigen Anwesenheit in Böhmen zuteil wird, spiegelt sich offenbar eine optimistische Auffassung über eine sich vollziehende Annäherung zwischen Deutschen und Tsche chen wieder. Und in der Tat kann man es als einen Fort schritt betrachten, daß der Einzug des Kaisers ohne jeden Mißton unter einträchtiger Beteiligung beider Nationalitäten vor sich ging und daß die Tschechen nicht auch diese Gelegen heit zu lärmenden Kundgebungen gegen das Deutschtum be nutzten. Wenn die unter dem Drucke der ungarischen wirt schaftlichen Forderungen erfolgte Annäherung der Parteien Oesterreichs hinsichtlich des Verhältnisses zwischen der deut schen und der tschechischen Bevölkerung sich von nachhaltigem günstigen Einflüsse erweisen sollte, so könnte die Herausforderung seitens Ungarns dem österreichischen Kaiserstaate noch zum Segen werden, denn der ganze Jammer der innerpolitischen Zustände diesseits der Leitha ist auf die nationalen Streitig keiten in Böhmen zurückzuführen, und eine Verständigung der Deutschen mit den Tschechen würde mit einem Schlage der Misere ein Ende bereiten, würde das Parlament aktionsfähig erhalten, den Staat nach innen und außen kräftigen und ihm das ihm gebührende, aber längst verloren gegangene Uebergewicht über die trans-leithanische Reichshälfte zurück gewinnen. Auch die Berufung parlamentarischer Minister in das Kabinett hat bekanntlich zu der Hoffnung einer Annäher ung der Nationalitäten Anlaß gegeben, aber große Erwartungen darf man trotzdem und auch trotz des friedlichen Zusammen feierns in Reichenberg nicht hegen, denn schon wiederholt waren die Aussichten auf eine Verständigung nicht ungünstig, im entscheidenden Augenblick jedoch zerschlug sich letztere immer wieder. Die Zeiten, wo es gelingen konnte, die unter der Krone der Habsburger vereinigten Län derindividualitäten zu einem einheitlichen Staatswesen mit vorherrschender deutscher Kultur und Sprache umzugestalten, sind vorüber, und die hauptsächlichste Bresche in diese Möglich keit hat das österreichische Staatsgrundgesetz von 1867 selbst gelegt, indem es die deutsche Sprache eines ihrer mächtigsten Attribute als Staatssprache durch den Artikel XIX beraubte. — Im böhmischen Gerichtsbezirk Asch leben unter 31000 Deutschen 3 Tschechen. Man könnte danach annehmen, daß hier kein Streit sein könne über die Herrschaft von Deutsch oder Tschechisch. Aber grundfalsch, die Tschechen denken gar nicht daran, hier irgend etwas vom „Recht der Minderheit" preiszugeben. Kürzlich sollte vor dem Bezirks gericht eine Verhandlung stattfinden, sie mußte aber vertagt werden weil der Verteidiger, der tschechisch - radikale Abge ordnete I)r. Basea aus Prag, die Verhandlung in tschechischer Sprache forderte, obwohl er und der Ange klagte durchaus geläufig deutsch sprachen. Leider war in ganz Asch und Umgebung kein Mensch auszutreiben, der der tschechischen Weltsprache kundig war und als Dolmetscher hätte dienen können. Ehe der neue Termin da war, hatte sich nun aller Kreise der deutschen Bevölkerung ob der tschechischen Unverschämtheit eine solche Empörung bemächtigt, daß die Verhandlung neuerdings auf unbestimmte Zeit ver tagt werden mußte. Es heißt nun, die tschechische Verhand lung solle nach Brüx verlegt werden, in welchem Bezirk dank dem tschechischen Arbeiterzuzug der letzten Zeit 26° also ein Viertel der Einwohner, Tschechen sind. Man kann sich denken, wie man in Brüx sich über diese Aussicht freut. Die deutsche Gemeindeverwaltung an der Spitze der Be völkerung hat ihrem begründeten Unwillen bereits Ausdruck gegeben. — Schweden. Wie der Draht aus Stockholm meldet, hat der König angeordnet, daß eine aus drei Mitgliedern der Ersten und drei Mitgliedern der zweiten Kammer be stehende Kommission eingesetzt werde, die das Justizdeparte ment bei der Ausarbeitung eines Wahlgesetzentwurfes, durch den das allgemeine Wahlrecht zur Zweiten Kammer und die Proporkionalwahl für die Erste Kammer eingeführt wird, unterstützen soll. — Norwegen. Die Krönung des Königs und der Königin hat am Freitag vormittag in der Domkirche zu Drontheim stattgefunden. Bei dem vor der Kirche errichteten Pavillon wurden die Majestäten von der Geist lichkeit begrüßt und von dieser und den obersten Staats würdenträgern in feierlicher Prozession in die Kirche geleitet. Nach einem Ehoralgesang hielt der Bischof von Chnstiania die Predigt, worauf der erste Teil der Krönungs-Kantate vorgelragen wurde. Sodann schritt der König zum Throne. Die Oberadjudanten nahmen ihm den Fürstenmantel ab, der auf den Altar gelegt wurde. Der Justitiarius des höchsten Gerichts nahm den Königsmantel vom Altar und legte iHn im Verein mit dem Bischof von Drontheim um die Schultern des Königs, der sodann niederkniete und die Salbung von dem Bischof von Drontheim auf Stirn und Handgelenk empfing. Nachdem der König sich erhoben und auf den Thron gesetzt hatte, nahm Staatsminister Michelsen die königliche Krone vom Altar und setzte sie mit dem Bischof von Drontheim dem Könige aufs Haupt. Der Minister des Auswärtigen Lövland übergab dem König das Szepter, Staatsrat Arctander übereichte ihm den Reichsapfel, und Staatsrat Olssön das Schwert. Bei jeder dieser Handlungen sprach der Bischof von Drontheim ein Gebet. Nach dem letzten wurde ein Salut von 42 Schuß abgegeben. Nach abermaligem Gebet und Segen schritt die Königin unter Klängen der Orgel zum Throne. Nachdem sie ebenfals mit dem Königlichen Mantel bekleidet worden war, kniete sie nieder und wurde von dem Bischof von Drontheim an Stirn und Handgelenk gesalbt. Hieraus erfolgte derselbe Vorgang wie bei dem Könige. Der Königin wurde die Krone aufs Haupt gesetzt und Szepter und Apfel wurden ihr gereicht. Der Bischof von Bergen sprach ein Gebet und erteilte den Segen. Hierauf ertönte Salut und abermaliges Orgelspiel. Als die letzten Töne verklungen waren, erklärte der Präsident des Storthing den Krönungsakt für vollzogen. Nunmehr defi lierten die Bischöfe vor dem König und der Königin, die dann in derselben Ordnung wie beim Eintritt mit dem Ge folge die Kirche verließen und im Wagen nach dem Schloß zurückkehrten. Der Jubel der Bevölkerung, der auf der Hinfahrt zur Kirche dem Königspaar entgegenschallte, steigerte sich auf der Rückfahrt noch bedeutend. Immer und immer wieder brachte die Menge den Majestäten Ovationen dar. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 25. Juni. Wettervorhersage: Montag, den 25. 6. 06., abends 6 Uhr bis Dienstag, den 26.6.06. abends: Schwache südliche Winde; vielfach heiter; stellenweise Gewitter; etwas wärmer. — Eibenstock, 25. Juni. Am Freitag nachmittag mußte auf hiesigem oberen Bahnhof ein der Spediteur firma Roßner gehöriges Pferd getötet werden. Demselben wurde durch das Ausschlagen des anderen mit vorgespannten Tieres ein Bein entzweigeschlagen. — Eibenstock, 25. Juni. Wegen Diebstahlsverdachts wurde gestern von der hiesigen Schutzmaniuchaft ein junger Sticker von hier verhaftet. — Dresden, 22. Juni. Der Deutsche Land wirtschaftsrat trat heute hier zu einer zweitägigen Sitzung zusammen: Minister Graf v. Hohenthal hieß den Landwirtsrat namens der sächsischen Regierung herzlich will kommen und hob hervor, daß sich die Landwirtschaft auch in dem industriell hoch entwickelten Sachsen durch unermüd liche Pflege und zähe Energie zu einer ansehnlichen Höhe emporgeschwungen habe. Die Regierung stehe der Landwirt schaft mit demselben Wohlwollen gegenüber wie der Industrie, und werde fortgesetzt bestrebt sein, beide mit gleicher Liebe zu behandeln. Auch der König nehme an den Arbeiten des Landwirtschaftrats das größte Interesse. Der Minister ver kündet dann eine Anzahl vom Könige aus Anlaß der Tagung des Landwirtschastsrats verliehene Auszeichnungen. Später folgten die Herren einer Einladung zur Königlichen Tafel nach dem Residenzschlosse. — Dresden, 23. Juni. Das „Dresdner Journal" schreibt: Nach einer von verschiedenen auswärtigen und Dresdner Zeitungen gebrachten Mitteilung soll sich der König in einem Kreise von Offizieren über seine Stellung zum Duell geäußert haben. Wir sind zu der Erklärung er mächtigt, daß diese Nachricht auf Erfindung beruht. — Leipzig, 23. Juni. Heute nachmittag wurden in einem Kornfelde bei Liebertwolkwitz der 27 Jahre alte Ma schinentechniker Heinrich Jacobi, aus Geismar gebürtig und in Leipzig, Albertstraße 50, wohnhaft, und ein junges Mäd chen, das Elisabeth Müller heißen und aus Meißen stammen soll, mit Schußwunden in den Köpfen auf gefunden. Beide wurden schwer verletzt nach dem Kranken hause überführt. Offenbar handelt es sich um eine Liebesaffäre. — Z w i ck a u, 21. Juni. Ein aufregender Vor fall trug sich am Donnerstag morgen in einem Hause am Römcrplatze zu. In einem Zimmer der ersten Etage hatte sich eine Frau eingeschlossen, die tobsüchtig geworden war. Unter lautem Geschrei demolierte sie die ganze Inneneinrichtung. Ein Maler holte eine Leiter herbei, um die Kranke durch das Fenster herunterzuholen. In demselben Augenblicke sprang aber die Frau auf die Straße, ohne sich jedoch Schaden zu zufügen. Als zwei Schutzleute die Frau fortbringen wollten, entstand ein verzweifeltes Ringen. Nur mit Hilfe mehrerer Vorübergehender gelang es, die Kranke in Sicherheit zu bringen. — Annaberg, 22. Juni. Der erzgebirgische Bergbau soll an verschiedenen Orten wieder ausgenommen werden. Nachdem Herr Landtagsabgeordneter Farbenwerks- desitzer Zschierlich in Geyer vor längerer Zeit bereits vom Bergamt Freiberg Mutungsrecht für den Himmlisch Heer- Stollen bei Buchholz erworben, ist jetzt auch das Bergwerk am Sauberg bei Ehrenfriedersdorf an das Syndikat für Verwertung deutscher Zinnbergwerke, G. m. b. H. in Berlin, um den Preis von 60000 Mk. verkauft worden. — Schneeberg. Bei der am Pfingstfest für den all gemeinen Kirchenfonds gesammelten Kirchenkollekte wurde in den einzelnen Parochien der Ephorie Schneeberg eingelegt wie folgt: In Schneeberg Mark 61,02, Griesbach 8,56, Albernau 28,87, Aue St. Nikolai 144,50, Aue - Klösterlein - Zelle 24—, Beierfeld 28,65, Bernbach 35,58, Beutha 4,42, Bockau 44,go, Breitenbrunn 11,—, Carlsfeld 14,—, Crandorf 10,—, Eibenstock 100,-, Grünhain 20,—, Strafanstalt Grünhain IZ5, Grünstädtel 22,79, Hartenstein 28,40, Hunds hübel 22,—, Johanngeorgenstadt 35,70, Lauter 42,85, Lößnitz 58,50, Markersbach 18,—, Neustädte! 42,—, Neuwelt 38,20, Oberpfannenstiel 1lA>, Oberschlema 14,—, Niederschlema 17,83, Raschau 23,—, Rittersgrün 14,24, Schönheide 72^1, Schwarzenberg 63,95, Sosa 33zn, Stützengrün 28,44, Thierfeld 11^1, Wildbach 7,12, Langenbach 8,60, Zschorlau 32,—. In Summa Mk. 1181,81. — Lauter, 21. Juni. Im hiesigen Schulhause sind dieser Tage mittelst Einsteigens aus einem verschlossenen Tisch kasten des Bibliothekzimmers 30 Mark entwendet worden. — Bockau, 23. Juni. Gestern Mittag Hegen 12 Uhr ist in dem Wohnhause der hiesigen O b erf 0 rst ere i ein Schadenfeuer entstanden, wodurch der Dachstuhl voll ständig niederbrannte. Das Gebäude ist gegenwärtig unbe wohnt, da sich die Oberförsterfamilie auf Reisen befindet. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Entstehungs ursache des Feuers ist zur Zeit noch unbekannt. — Auerbach, 23. Juni. Auf bisher unaufgeklärte Weise ist heute in den ersten Morgenstunden in der auf dem sogen. Lamnitzer gelegenen Scheune, z. Zt. dem Bauunter nehmer Herrn M. Blätterlein gehörend, Feuer ausgekommen und mit dem gesamten Inhalt vollständig niedergebrannt. Man vermutet, daß unbefugter Weise in der betreffenden Scheune genächtigt und dabei auf irgend eine Art der Brand verursacht worden ist. — Limbach, 22. Juni. Um rascher vorwärts zu kommen, beging ein hiesiger Buchhändler auf seinem Morgen ausflug zu Rad die Unvorsichtigkeit, sein Fahrzeug an dem Motorrad eines Freundes zu befestigen, und fuhr nun in dem selben rasenden Tempo auf Wüstenbrand zu. Doch nicht all zulange währte diese Herrlichkeit. Im Wüstenbrander Walde fuhr er an einen Baumstumpf an und wurde derart vom Rade geschleudert, daß er bewußtlos liegen blieb. Im Wagen nach Hause gebracht, stellte es sich heraus, daß er außer ziemlich schweren Verletzungen an Kops, Armen und Beinen vermutlich auch eine Gehirnerschütterung erlitten hat. — Hohenstein-E., 21. Juni. Die am 11. d. M. aus dem Schnellzug herausgestürzte, aus Geislingen in Württem berg stammende Frau Burgund nebst ihrem Töchterchen, die im hiesigen städtischen Krankenhause ausgenommen wurden, sind soweit wieder hergestellt, daß beide zu ihren Angehörigen in Gieslingen zurückkehren können. — Zeithain, 22. Juni. Heute früh in der achten Stunde entlud sich auf bisher noch unaufgeklärte Weise vor Beginn des Schießens in der Sammelstellung ein Geschütz der ersten Batterie des 4. Feldartillerie-Regiments Nr. 48. Das Geschoß krepierte auf dem einige Schritte hinter der Rohrmündung stehenden Vordersattelpfcrde des folgenden Geschützes. Durch Sprengteile wurde ein Fahrer schwer ver letzt und starb bald darauf. Außerdem wurde das daneben stehende Geschützführerpferd so beschädigt, daß es getötet werden mußte. Per Hag von Langensalza. Eine geschichtliche Erinnerung von vr. Ernst Wohl. (viaqvrua verboten.) Wer sich die Geschichte der Einigung des neuen deutschen Reiches zur Aufgabe seines Studiums gemacht hat, darf nicht etwa mit jenen denkwürdigen Tagen der Jahre 1870 71 be ginnen, in denen Nord und Süd vereint gegen den Franz mann zu Felde zog. Er muß tiefer graben. Er muß weiter in die Vergangenheit zurückgehen. Die Napoleonische Invasion und ihre Bekäinpfung^miaren wohl die ersten Stadien dieser Einigungsbestrebungen, die 1848 lauter denn je an das Tor der deutschen Oeffentlichkeit pochten, die aber zum ersten Male greifbarere Gestalt annahmen im Jahre 1866, in jenen Tagen des deutschen Bruderkrieges, in denen der Name Langensalza keine geringe Bedeutung hat. Heute ist Langensalza eine Kreisstadt im preußischen Regierungsbezirk Erfurt. An der Salza, unweit der Unstrut gelegen, ist der Ort eine blühende Industriestadt. Ein in der Nähe befindliches Schwefelbad macht es auch gleichzeitig zu einer vielbesuchten Heilstätte für Kranke und Erholungs bedürftige. Die Geschichte vermeldet, daß Langensalza 1211 init Stadtrechten ausgestattet wurde. Ursprünglich zum Be sitzstand der Herren von Salza gehörig, verkauften diele (1344) den Ort an den Landgrafen von Thüringen. Bei der Teilung Sachsens kam Langensalza an die Albcrtinische Linie, und verblieb dieser bis zu dem Zeitpunkt (1815), da der Ort dem preußischen Gebiet einverleibt wurde. Das Städtchen selbst, das jetzt gegen 14000 Einwohner zählt, ist lieblich gelegen und erfreut das Auge des Wanderers, den der Weg durch diesen Teil der thüringischen Lande führt. Es ist em herr liches Fleckchen Erde und man denkt bei seiner Betrachtung wohl an alles andere, nur nicht an Kampf und Schlacht. Und doch kommt der Ort Langensalza als Schlachtfeld nicht weniger denn vier Mal in der Geschichte vor. Am 9. Juni 1075 gewann hier Kaiser Heinrich IV. eine Schlacht gegen die Sachsen. Dann meldet die Kriegsgeschichte weiter, daß am 15. Februar 1761 Preußen und Engländer im Ver ein die Reichsarmee in die Flucht schlugen. Dann kamen die Befreiungskriege; wieder war es Langensalza, wo am 17. April 1813 ein Gefecht zwischen Preußen und Bayern stattfand, in welchem die ersteren Sieger blieben. Dann kam das Jahr 1866, dessen Vorgeschichte jedoch, selbst in dem engen Rahmen dieser kurzen Betrachtung, hier gestreift werden muß. Oesterreich, dessen Ansehen durch die Napoleonischen Verheerungen in Europa einen argen Stoß erlitten hatte, mußte — die Verhältnisse drängten förmlich dazu — alles daran setzen, um sich nicht durch das machtvoll aufstrebende Preußen ganz in den Schatten stellen zu lassen. Die Kriegsoperation der beiden Rivalen im Jahre 1864 war wohl Anstoß gebend. Die schleswiH-holsteinische Frage rief immer lauter und dringlicher nach emer endgültigen Erledig ung. Man wußte wohl von vornherein auf beiden Seiten, daß diese Entscheidung niemals aus Kongressen würde gelöst werden können. Jeder der beiden Gegner suchte jedoch, be vor es zum endgültigen Bruch und zur Kriegserklärung kam, soviel Chancen, wie nur irgend möglich, für sich zu gewinnen. Preußen suchte eine Annäherung an Italien und Oesterreich suchte die Mitglieder des Bundes, darunter Hessen und Hanno ver für sich zu gewinnen. Es kamen die bekannten Vorgänge in Holstein (5., 7., 11. und 14. Juni), deren Folge am 17. und 18. Juni die beiderseitigen Kriegserklärungen waren. Es sollte kein Krieg von langer Dauer, aber doch einer von den größten und weittragendsten Entscheidungen werden, die die Geschichte je aufzuweisen. Hessen und Hannover hatten sich bekanntlich auf die Seite Oesterreichs gestellt. Trotz der Vorstellungen Bismarcks war dies geschehen. Doch die Preußen zauderten nicht. Am 15. Juni ging General v. Manteuffel über die Elbe, besetzte Harburg, Lüneburg und Celle, am 17. rückten preußische Truppen in Hannover ein. Stade und Emden kapitulierten, und zu gleicher Zeit besetzten die Preußen auch Kassel. Allem die Hannoveraner, zuerst wohl etwas überrascht durch das frische Drauflosgehen der Preußen, sammelten sich so rasch sie konnten. 12000 Mann Fußvolk, 2000 Reiter und 42 Kanonen waren rasch beisammen. Unterhandlungen, die eingeleitet waren, führten zu keinem rechten Ende, und so kam gemordet Jnfanter Hannove der Prer an einen hin zu wehrten aber mv antreten, veraner Kapitula Wa des Tagl führer G in Hülle Lob, dal auch als Soldatei Rek werden einprägei gesichert Fronten rasch uni zutreten, arrigen Ü Neutral» der and> von Lan denn es nummeri zwingen, die nich zweiter ü mit dem blicke. U setzten zi das Dich Dar Lcmgenso Sie wurf frei half es i hieß es s Abei konnte si zu ziehen Holsen hc Eini herrlichen an ein 2 Wal liegend z der Tafe zunehmer Er 1 vermeidli nach eine die ganz« Mai Gesellschc Dingen > umspielte Sie zuhalten, Sie Gatten. 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