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Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. Frrnsprrchrr Nr. 2ll>. — ! — ... — -ii—US- 53. Jahrgang. - ,1m — —— - > . ' L». Donnerstag, den 17. Mai Der Geburtstag Sr. Maj. des Königs Friedrich Angnst wird in diesem Jahre in folgender Weise gefeiert werden: Donnerstag, den 24. Mai 1906, abends 7 Uhr: Zapfenstreich, Freitag, den 25. Mai 1906, früh 6 Uhr: Weckruf, Schulfeierlichkeiten der Bürgerschule, Handelsschule und Kunstschul- zwcigabteilung. Nachmittags 2 Uhr: Festmahl im Nathausfaalc. Die städtischen und öffentlichen Gebäude werden Flaggcnschmuck erhallen. An die gesamte Einwohnerschaft ergeht das Ersuchen, auch ihrerseits durch Beflaggen der Häuser oder auf sonstige Weise zu einer würdigen Feier dieses Tages nach Kräften bei zutragen. Stadtrat Eibenstock, den >2 Mai I!>«>«!. Hesse. Müller. KochverraL. Der ernsteste Augenblick im Leben eines Volkes ist der Krieg, wo jeder waffenfähige Mann gerufen wird, mit Leib und Leben, mit Gut und Blut einzustehen für das, was über ihm auf Erden ist und dem einzelnen erst Wert verleiht, für das Vaterland. Man sollte meinen, es dürfte für jeden sittlich empfindenden Menschen in einem solchen Augenblick über haupt keine Frage geben, ob er diesem Rufe Folge leisten solle, oder nicht, und Jahrtausende sind verflossen, ohne daß jemand an diesem Grundpfeiler jedes staatlichen Lebens, der Vaterlandsliebe, zu rütteln gewagt hätte. Es ist der Sozial demokratie Vorbehalten gewesen, hier wie auf so vielen anderen Gebieten verwirrend zu wirken und das, was höchster Frevel war und bleiben wird, als Forderung für das internationale Proletariat zur Eroberung der Macht im Staate aufzustellen: den Verrat des Vaterlandes im Kriege. Kürzlich wurde diese Frage wieder einmal in der sozial demokratischen Wochenschrift „Die neue Gesellschaft" erörtert, und zwar sind es zwei deutsche Sozialdemokraten, Stampfer und Deutsch, die hier den direkten Hochverrat offen fordern. Stampfer verlangt, im Falle eines Krieges solle die Sozial demokratie untersuchen, wer die größte Schuld an ihm trage, und solchen „Freiheitsfeind und Friedensstörer" rechtzeitig von den anderen Mächten und dem eigenen Volke absondern. Aus seinen Ausführungen ergibt sich, daß er einen Krieg zwilchen Deutschland und Frankreich im Auge har und daß er in einem solchen Kriege die internationale Sozialdemokratie gegen sein Vaterland mobil zu machen gedenkt. Weniger entschieden drückt sich der andere sozialdemo kratische Schriftsteller zu dieser Frage aus, Julius Deutsch. Er sieht ein, daß, wenn große Interessen auf dem Spiele stehen, das Proletariat sich nicht mit der Erklärung werde abspeisen lassen, bei dem Kriege handele es sich nur um den Kampf zweier Kapitalistengruppen, der das Proletariat nichts angehe, schon weil ihm selber mit dem Siege durch den Aufschwung des Kapitals der größte Vorteil zufallen werde. Wenn dagegen der für das Proletariat zu erwartende Ge winn zu klein sei, um das Blutopfer zu rechtfertigen, dann müsse das Proletariat auch in der auswärtigen Politik die eigene Kapitalistenklasse bekämpfen. Eine wohltuende Ausnahme von diesem Liebäugeln mit dem Hochverrat macht ein österreichischer Sozialdemokrat, Karl Leuthner, der gleichfalls in der „Neuen Gesellschaft" es für die „selbstverständliche Pflicht eines jeden Volksgenossen, auch des Sozialdemokraten erklärt," im Kampfe zu seinem Volke zu stehen. Anschaulich schildert dieser „deutsche Sozial- vemokrat," welche Folgen eine durch das Verhalten deutscher Genossen verursachte deutsche Niederlage zur Folge haben würde. Am Rhein, am Neckar, am Main und vielleicht bis zur Elbe hin würden sich die Städte mit Trümmern bedecken, ihre Straßen würden sich mit Arbeitslosen füllen, und die Dörfer würden unter der Last der Einquartierung seufzen. „Auch wenn cs für uns als deutsche Sozialdemokraten nicht verdammte Pflicht und Schuldigkeit wäre," sagt Leuthner dann wörtlich, „zuerst und wieder und noch einmal für den deutschen Arbeiter und sein Wohl zu sorgen: sogar vom allgemeinen proletarischen Standpunkt aus ist kein größeres Unheil denkbar, als eine Niederlage und wirtschaft liche Zerstörung Deurschlanos — des Landes der zahlreichsten Arbeiterschaft." Dieses Urteil aus sozialdemokratischen Munde verdient überall die ernsteste Beachtung, ganz besonders aber in den Kreisen, die von der Sozialdemokratie betört sind und sich vom Vaterlande abgewandt haben. Leuthner zeigt, daß die deutschen maßgebenoen Führer der Sozialdemokraten auf Hochverrat ausgehen; er führt ferner den unwiderleglichen Beweis, daß diese Politik selbst vom sozialdemokratisch-revo lutionären Standpunkt aus nur das Gegenteil von dem er zielt, was sie erzielen soll: sie zerstört den Wohlstand der Arbeiter und führt zur Verwüstung. Wie lange wollen sich die deutschen Arbeiter von ihren Todfeinden an der Nase herunfführen lassen? TageSgeschichte. — Deutschland. Eine „reinliche Scheidung" der Freisinnigen Vereinigung scheint als Folge der Darmstädter Wahl nahe bevorzustehcn. Der Information wird aus „eingeweihten" Kreisen versichert, daß die Darm städter Wahl die seit langem latente Kluft innerhalb der Freisinnigen Vereinigung selbst erheblich erweitert, ja die Möglichkeit eines völligen Bruches zwischen den beiden Gruppen innerhalb des Wahlvereines der Liberalen in greifbare Nähe gerückt hat. Daß der alte Stamm der Freisinnigen Ver einigung sich schon recht lange in der Gesellschaft der Herren Barth, v. Gerlach und Naumann nicht mehr recht wohl fühlt, ist ja ein offenes Geheimnis. Tie übrigens nicht allein auf die verschiedene Haltung zur Sozialdemokratie zurückführenden Meinungsverschiedenheiten sollen durch die Darmstädter Vor gänge so akut geworden sein, daß man bereits allen Ernstes mit einem Exodus dieser alten Mitglieder rechnet. Während die Gruppe Schrader-Potthoff dann vereint mit den früheren Nationalsozialen eine neue „Sozialliberale" Partei bilden würde, würde aller Voraussicht nach der Gruppe Pachnickc nichts übrig bleiben, als bei den alten Freunden von der Freisinnigen Volkspartei Anschluß zu suchen. — Unsere Truppen in Südwestafrika haben die Grenze d c r K a p k o l o n i e überschritt e n und den Feind auf englischem Gebiete bekämpft. Diese Tar wird man mit Genugtuung in Deutschland aufnehmen: schon lange hatte man es erwartet. Deutschland hat sich deshalb entschuldigt, aber England hat diesen Einbruch veranlaßt. England hat die Pflicht, die Grenze so stark zu besetzen, daß von dort keine bewaffneten Banden nach dem deutschen Ge biete einbrechen konnten. Schon seit langer Zeit fallen Horden von Eingeborenen aus dem englischen Gebiete in unsere Kolonie em, der Krieg ist dadurch außerordentlich verlängert worden und hat uns ungeheuere Kosten verursacht: am schmerzhaftesten sind aber die Verluste an unseren braven Mannschaften. Man kann es daher verstehen, daß der be treffende Offizier die Grenze nicht mehr respektierte und die überraschte Bande Morengas auf britisches Gebiet verfolgte und dort angriff. An England ist es, daß es sich wegen dieses jahrelangen Versäumnisses entschuldigte. Wie würde wohl Großbritannien bei dem umgekehrten Verhältnisse auf treten. Hierbei zeigt es sich deutlich, daß England viel zu schwach ist, um seinen übergroßen Kolonialbesitz angemessen zu beschützen. Seinen internationalen Verpflichtungen kommr man nicht nach und verlangt von anderen strikte Innehaltung derselben. — Berlin, 14. Mai. Amtliche Meldung. Wie bereits berichtet worden ist, war Morenga Anfang April in der Gegend von Nkamas auf deutsches Gebiet zurückgekehrt, nach dem die Kap-Polizei seine Werft in nördlicher Richtung nach der Gegend von Rieffontein 8. 0. abtransporriert hatte. Morengas Spur ging dann verloren. Erft am 20. und 30. April wurde durch Augenzeugen festgestellt, daß Morenga sich in dem englischen Grenzort Bisseport östlich Klipdam gezeigt habe. Als er am 1. Mai auf deutsches Gebiet zurückkehrtc, nahm Hauptmann Bech (früher im Feldartillerie-Regiment Nr. 1l), der die Absperrungsiruppen an der Ostgrenze be fehligt, sogleich seine Verfolgung auf. Morenga überschritt alsbald mit seinen bewaffneten Orlogleuten wieder die Grenze. Ta die Kappolizci, den besten Willen vorausgesetzt, nicht in der Lage war, Morengas Entwaffnung zu erzwingen, dehnte Hauptmann Bech die Verfolgung auf britisches Gebiet aus. Am 4. Mai überraschte er Morenga mit 4t» Orlogleuten bei Romisvlai) 20 Kilometer östlich Gapüts. Ju einstündigem Gefecht fielen 26 Hottentotten, 23 Gewehre, loo Patronen und die Pferde Morengas wurden erbeutet. Morenga selbst erhielt 2 Streifschüsse und entfloh mit 6 unbewaffneten Begleitern. Hauptmann Bech kehrte nach kurzer Verfolgung aus deutsches Gebiet zurück. — Berlin, 14. Mai. Tas Kaiserliche Gouvernement berichtet aus D a r - e s - S a l a a m folgendes: Die Kom panie Schönberg operiert seit Anfang Mai am Nembue- fluß nördlich Liwale gegen die M a l u m b i l e u t c. Die Verluste der letzteren betrugen in einem kleinen Gefecht 40 Tote und 30 Gefangene. Die 15. Kompanie Wunderlich stellte eine sichere Verbindung zwischen Vidunda und Mahenge her. Ter Fährbetrieb bei Jsakara ist wieder eingerichtet. Die Operationen Johannes im Norden des Bezirks Ssongca nehmen einen günstigen Verlauf. Ter Süden von Ssongea erscheint beruhigt. — Berlin, 15. Mai. Es geht in militärischen Kreisen mit großer Bestimmtheit das Gerücht, daß der Hauptmann Bech, der bei der Verfolgung Moren gas die kapländische Grenze überschritt, bestraft werden soll, weil er sich gegen den strikten Befehl des Kaisers vergangen habe, die Grenze unter allen Umständen zu respektieren. Diese Angelegenheit macht in nationalen Kreisen unliebsames Aussehen. — Hamburg, 15. Mai. Mil den Tampsern „Monte : video" und „Ed.Woermann" ging gestern ein neuer Truppen- I und Pferde-Transport nach D e u t s ch S ü d west - afrika ab. Er umfaßt 14 O ffiziere und 27o Mannschaften, sowie looo Pferde. — England. Der Abschluß eines Vertrages, in dem Rußland und England sich gegenseitig ihren ostasiatischen Besitzstand gewährleisten, steht, wie die Information von unterrichteter Seite erfährt, nahe bevor. Es wäre jedoch verfehlt, auS dem Zustandekommen dieses Vertrages, der sich nicht nur auf die Gebiete, die beide Reiche in Asien im Besitz haben, erstrecken, sondern auch eine Art von Desinteressement - Erklärung mit Beziehung auf Persien darstellen dürfte, daraus schließen zu wollen,' daß nunmehr eine vollständig neue politische Konstellation in Europa ein treten werde. Tie Bemühungen, einen solchen Vertrag zustande zu bringen, reichen schon viele Jahre zurück, sie sind seiner zeit von England, und zwar, als noch Gladstone Premier minister war, angeregt worden. Politische Bedeutung kann das Abkommen jedoch insofern gewinnen, als beide Mächte, ihrer asiatischen Sorgen ledig, die Hände für Unternehmungen in anderen Gegenden freibekommen. Das Auftreten Eng lands dem Sultan gegenüber kann in dieser Beziehung als bemerkenswertes Anzeichen gelten. — Türke i. Der englisch-türkische Konflikt ist beigelegt. Das Reutersche Bureau meldet aus Kon stantinopel: In Beantwortung der Mitteilung des britischen Botschafters O'Connor, die die letzte türkische Note für in der Form unbefriedigend erklärte, hat die Pforte nunmehr die endgültige Annahme der britischen Forderungen notifiziert. — Amerika. Wie aus New-S)ork telegraphiert wird, ist der bekannte Führer der Deutschen in Amerika Karl Schurz gestorben. Mit ihm ist der bedeutendste Ver treter der zahlreichen Deutschen heimgegangen, die jenseits des Ozeans eine zweite Heimat gefunden haben. Die hohe Ver ehrung, die er bei den Stammesgenossen in den Vereinigten Staaten genoß, ist ein sprechender Beweis sür die seltene Stellung, die Karl Schurz sich durch geistige Begabung, Tat kraft und Charakter unter den Deutschen erworben hatte. Er stand ihnen in dem erfolgreichen Bestreben, deutsche Eigen art mit hingebender Arbeit sür das große Gemeinwesen, das ihnen eine gastliche Stätte gewährt, zu verbinden, als Vor bild vor Augen. Durch seine glänzende Beteiligung an den Kämpfen für die Erhaltung der Einheit der Nation, bei denen er hohe Führerstellungen innehatle, erscheint er als hervor ragendster Typus des amerikanischen Deutschtums, das un beirrt der Fahne des amerikanischen Staalsgedankens ge folgt ist. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 16. Mai. Der Vorstand des hiesigen kaiserl. Postamtes, Herr Postdirektor Singer, ist heule vormittag plötzlich im besten Mannesalter infolge Herzschlags verschieden. — Eibenstock, 16. Mai. Am Montag vormittag verunglückte am Carlsfeldersteig das 4jährige Söhnchen Felix des Maurerpoliers Bachman n von hier. Während das Fuhrwerk des Oekonomen Eichler auf der Straße stand, spielte der Kleine mit noch anderen Kindern direkt neben demselben im Sande. Auf noch unaufgeklärte Weise zogen plötzlich die vorgespannten Tiere an, wobei dem Kinde ein Rad über die Schulter ging und es infolgedessen einen Schlüsselbruch erlitt. Außerdem trug es noch einige Hautabschürfungen da von. Wem an dem Unglücksfall ein Verschulden trifft, konnte noch nicht festgestellt werden. — Eibenstock, 16. Mai. Bei dem am letztvergangenen Montag nachmittag hier ausgelroffcnen Gewitter schlug der Blitz in das Herrn Hermann Dörfsel, Winklerstr. hier gehörige Wohnhaus, ohne zu zünden, verursachte jedoch einigen Schaden an verschiedenen Stetten des Hauses. — Ei b e n st o ck, -16. Mai. Wie bereits erwähnt und auch aus dem heutigen Inserat ersichtlich, veranstaltet der hies. Albert Zweig verein am Sonnabend im Deut- ichen Hause ein Konzert nebst Theatervorstellung zu wohltätigen Zwecken. Die Ziele des Albertvereins sind ja zur Genüge bekannt, sodaß es eines weiteren Hinweises eigentlich nicht bedarf, um allen Bevölkerungsschichten den regen Besuch der Veranstaltung warm ans Herz zu legen. Die Mitwirkenden setzen sich aus bekannten und bewährten hiesigen und auswärtigen Kunstbcflissenen zusammen, sodaß jedem Besucher volle Gewähr für einen wirklich genußreichen Abend gegeben ist. Daß derselbe gerade auf einen Sonn abend fällt, wird hoffentlich niemand vom Besuch abhalren: in Rücksicht auf die auswärtigen Mitwirkenden war aber ein anderes Arrangement nicht leicht zu treffen. Im Interesse der guten Sache ist dem Unternehmen ein recht zahlreicher