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IIL rchfeier: ert Amts- Vll Anzchebllltt für den flefirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung «s L»«« Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanftalten. Lrtegr.-Adreste: Amtsblatt. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinlpaltige Zeile 12 Pf. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pf. Frrnlprcchrr Nr. 219. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. —.-n>' - 53. Aahrgang. — - Dimstag, den 29. Mai Im Konkursverfahren über das Vermögen des Bürstenmachers H L-oni« I «Iftaer in Schönheivc, Alleminhaber der Firma K. L. Leiüner daselbst, wird Termin zur Prüfung einer nachträglich angemeldeten Forderung auf den 9. Juni 1906, norm. 10 Mr anberaumt. König l. Amtsgericht Eibenstock. Dem hiesigen Ortsschätzungsausschusse für die staatl. Schlachtviehvcrsichcrung gehören in der Zeit vom 1. Juni 1906 bis zum 31. Mai 1909 folgende Herren an: Bürgermeister Hesse, Vorsitzender, Stadtrat Justizrat Landrock, 1. stellv. Vorsitzender, „ Alfred Meichßner, 2. Amtstierarzt Rudolf Günther, > Freibankfleischer Emil Eichler, / Mitglieder, Landwirt Louis Seidel, ) Landwirt Paul Großmann, l Ernst Rau , stellvertretende Mitglieder. Ttadtrat Eibenstock, den 26. Mai 1906. .Hesse. M. In dem Konkltt'sverfahre» über das Vermögen des Schuhmachermeisters W)Ii »rüeltiivr in Oberstützen ¬ grün soll mit Genehmigung des Konkursgerichts die Schlußverteiiung erfolgen. Verfügbar sind 1545 Mk. 02 Pf., davon sind die Kosten des Verfahrens zu kürzen. Forderungen sind 105 Mk. bevorrechtigte und 5596 Mk. 51 Pf. nichtbevorrechtigte zu berücksichtigen. Eibenstock, den 26. Mai 1906. Hrlsr. AleLoÜLiier, Konkursverw. en. 36: el U. nommenen Wahlrechtsentwurf auszusprcchen. Die Minister welche d^e Entlassung des^ Ministeriums fordert, üwcden. Ä sammet- Bandenführer auszuliefern, da es ihn als politischen Ver n > . . v - - ... . Mc !U> U Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Reichstag vertagte sich M bis zum 13. November. r ! — Berlin, 26. Mai. Der Reichstag hat heute den Bau der Bahn Kubub-Keetmanshoop abgelehnt und für die Ansiedler-Entschädigung 500000 Mk. bewilligt, ferner lehnte er mit 143 gegen 119 Stimmen bei 9 Stimmenthal tungen den Gehalt des Staatssekretärs des Kolonialamtes ab. Berlin, 26. Mai. Dem „L.-A." wird aus Dar - es-Salaam telegraphiert: Hauptmann Nigmann meldet aus Jringa, daß bis jetzt sieben Hauptanführer der Auf ständischen des Bezirks auf der Station festgesetzt worden sind. Es fehlt dort nur noch ein Rädelsführer. Zahlreiche kleinere Unterwerfungen mit Waffenabgabe finden dauernd statt. sOH? Insgesamt haben sich bisher 900 waffenfähige Männer frei- , willig unterworfen. Aus Mah enge wird berichtet, daß die Iumben der Ulangaebene sich zum größten Teil unterworfen haben, ebenso schreiten die Unterwerfungen in den Sultanaten , sowie, Jtakarra und Kiberege fort. Offener Widerstand wird zur- r billig- zeit nur noch in der Landschaft Mgende geleistet. Die auf- ständisch gewesenen Iumben Ukurumzima und Kilangwana des Bezirks Morogoro sind am 15. gehängt worden. b* — Wie die „Post" erfährt, schweben zwischen der deutschen und der Kapr^ierung Unterhandlungen über die Aus rosigem lieferu ng Moren gas. England ist nicht geneigt, den ' Amet- Bandenführer auszuliefern, da es ihn als politischen Ver- Teint sirecher behandelt, der nicht ausgeliefert werden muß. Er ist nach englischer Meinung ein deutscher Untertan, der sich gegen die deutsche Herrschaft aufgelehnt hat. Deutscherseits betrachtet man dagegen Morenga als gemeinen Verbrecher, der an der Spitze einer Räuberbande Mord und Raub verübt hat und bei seinen Raubzügen nicht politische Zwecke im Auge hatte, sondern nur aus Rache und Raublust gehandelt hat. Beide Anschauungen stehen sich also schroff gegenüber. Zur Aus- » lieferung seitens Englands dürfte cs wohl kaum kommen, da England sich vervflichtet hat, Morenga in absolut sicherem Ge- wahrsam zwei Tagemärsche von der Grenze zu halten. Es sragt sich nur, wie lange die Internierung dauert, ob sie Ichz» wirklich absolut sicher ist und ob Morenga nicht über kurz oder lang doch wieder Raubzüge unternimmt. — Eine ander- lachm we'te Meldung besagt: Morenga wird im Kapstadter Tokai- ' Gefängnis untergebracht werden und darin bleiben, bis in »ncku Deutsch-Südwest-Afrika der Friede wiederhergestellt ist. 1 —Rußland. In der Duma-Sitzuüg vom Sonn- EU abend beantwortete die Regierung die Adresse der Duma. rB Das Haus beschloß darauf fast einstimmig eine Resolution, an welche die Entlassung des Ministeriums fordert. — Schweden. Am Schluffe der vorvergangenen Woche hatte das schwedische Ministerium einschließlich der beiden inzwischen zurückgetretenen Minister das Ansuchen an den König gerichtet, wegen der abweichenden Beschlüsse beider Kammern in der Wahlrechtsfrage Neuwahlen zur Zweiten Kammer auszuschreiben, um den Wählern Gelegen heit zu geben, sich über den von der Ersten Kammer ange- tschen hatten hinzugefügt, daß, wenn der König dem Ansuchen nicht igung entspräche, das Kabinett sich genötigt sähe, seine Demission td. zu geben. Nach reiflicher Erwägung antwortete, wie aus Stockholm telegraphiert wird, am Freitag der König, daß er das Ansuchen des Kabinetts nicht annehmen und Neuwahlen . zur Zweiten Kammer nicht ausschreiben lassen könne, weil 190»', ex ein solches Vorgehen weder als logisch noch als parla- end. mentarisch richtig ansehe. Infolge hiervon reichten sämtliche v. Mitglieder der Regierung ihr Abschiedsgesuch ein. Der König ersuchte den früheren Staatsrat A. Pctersson, eine neue Regierung zu bilden, dieser lehnte das Anerbieten WU jedoch ab. Darauf übertrug der König dem Generaldirektor des Telegraphenwesens Lindman die Bildung des neuen Kabinetts. Lokale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 28. Mai. Die Firma A. L. Unger, die gestern das 50jährige Jubiläum ihres Bestehens < feierte, wurde durch ein stadträtliches Schreiben wärmstens beglückwünscht. Außerdem brachten die Herren Bürgermeister Hesse und Stadtverordnercnvorsteher Diersch namens der Stadtgemeinde dem Geschäftsführer, Herrn Kaufmann William Unger hier, noch mündlich die besten Wünsche für ferneres Gedeihen der Firma dar. Die Handelskammer hatte eine Glückwunschadresse in einer Mappe übersandt, die das hiesige Kammermitglied, Herr Kaufmann Max Ludwig mit herzlichen Glückwünschen überreichte. Herr Ludwig übermittelte auch der in Marienbad zur Kur weilenden Frau Ernestine Unger, ver Witwe des Gründers der Firma, wärmste Glückwünsche. Der Kaufmännische Verein gratulierte durch eine Deputation von 4 Mitgliedern, die ein Diplom in Eichenholzrahmen übergab. — Eibenstock, 28. Mai. In herkömmlicher Weise wurde der diesjährige Geburtstag des Landesherrn von der Handelsschule und der Z w e i g a b t e i l uu g der Königl. Kunstschule durch einen Aktus, zudem sich auch eine Anzahl Vertreter und Gönner dieser Anstalten eingefunden hatte, im festlich geschmückten Zeichensaale feier lich begangen. Gemeinschaftlicher Gesang, Gebet und Dekla mationen leiteten die Feier würdig ein. In seiner Festrede feierte Herr Handelsschuldirektor Illgen in beredten Worten die großen Verdienste, die unser Landesherr in der Zeit seiner bisherigen Regierung um unseres Sachsenlandes Wohl, insbesondere um die Erhaltung des Deutschtums sich erworben hat. In einer Parallele zwischen Gerhard Hauptmann und Sudermann erläuterte der Redner die moderne Dramatik und wies mit markanten Worten die Angriffe des Auslandes auf unsere Bühnendichtungen zurück. Eine Aufforderung zur Erhaltung der deutschen Sprache im Auslande sowie Deklamationen und gemeinschaftlicher Gesang schlossen die erhebende Feier. — Eibenstock, 28. Mai. Die hiesige Bürgerschule feierte Königsgeburtstag durch einen Aktus in der Turn halle mit beifolgendem Programm: Allgemeiner Gesang; Gebet, gesprochen von Herrn Rausch: Für König und Vaterland, Kinderchor; Festrede; Herr Müller behandelte in warmempfundener freier Rede den Ausspruch Schillers Arbeit ist des Biirgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis. Ehrt den König keine Würde, Ehret uns der Hände Fleiß! (Aus: Tas Li.d von der Glocke.) Den König segne Gott; Deklamation: a. der Sachsen Gebet am Geburtstage ihres Königs, d. Friedrich August-Lied; Wie lieb ich dich mein Sachsenland; Deklamation: a. Sachsens bravster Sohn, b. Segne Gott das Haus Wertin; Schluß gesang. Die Lieder- resp. Gesangsvorträge und Schülerdekla mationen waren durchweg als sehr gelungene zu bezeichnen. Die Feier wurde u. a. auch von den Herren Pfarrer ?. Ge bauer und Kaufmann B. Löscher als Mitgliedern des Schul ausschusses mit ihrer Anwesenheit beehrt. — Eibenstock, 28. Mai. Zwei besonders inter essante Theatervorstellungen stehen unS für Dienstag und Mittwoch im Deutschen Hause bevor, wo laut Ankündigung im Inseratenteil das Original Tegernseer Bauerntheater gastiert. Nicht nur in den größeren Städten Deutschlands, der Schweiz und Oesterreich-Ungarns ist dasselbe bisher mit gutem Erfolg aufgetreten, sondern auch aus einer 7 monatigen Kunstreise in Nordamerika. Auch Kaiser Wilhelm wohnte gelegentlich einer Vorstellung bei. Aus alledem ist zu schließen, daß das Ensemble wirklich Ge diegenes leistet und glauben wir daher den Besuch mit gutem Gewissen empfehlen zu können. — Eibenstock, 28. Mai. Die gestrige Theater aufführung der Direktion Richter im Feldschlößchen erfreute sich eines guten Besuches. Am Mittwoch gedenkt Herr Richter laut Inserat ein einmaliges Gastspiel des Hof schauspielers Rudolph Portal vom Hoftheater in Altenburg zu veranstalten. Genannter Herr, eine wirklich tüchtige Kraft, wird in Kadelburgs Lustspiel „Großstadtluft" den Fabrikant Schrödter spielen. Hoffentlich bringt diese Darbietung endlich der strebsamen Direktion auch den erwünschten klingenden Erfolg. Die Wahl des Tages ist allerdings nicht glücklich im Hinblick auf die am gleichen Tage im Deutschen Hause stattfindende Vorstellung des Tegernseer Bauerntheaters. — Schönheide. Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs wurde im hiesigen One in feierlicher Weise begangen. Bereits am Vorabende hielt der Militärvercin 1898 in den Lokalitäten des Rathauses eiue patriotische Feier ab, zu welcher öffentliche Einladung ergangen war. Die Beteiligung ver schiedener Kreise war eine zahlreiche, gewiß ein Beweis dafür, daß diese angeregte Festlichkeit Anklang gefunden hatte. Den Kommers eröffnete der Vorsitzende, Herr Elektrizitätswerks direktor Alberti mit einer herzlichen Begrüßung der anwesenden Kameraden und erschienenen Gäste, sowie einem dreifachen Hurra auf Se. Majestät Kaiser Wilhelm II. Im Mittel punkte des Abends stand die markige Ansprache des Herrn Schuldirektor Grohmann, betreffend die Mannentreue des sächs. Volkes. Die wohlgelungene Rede fand Ausklang in einem dreifachen Hurra auf Se. Majestät den König. Das selbe tat auch in bezug auf das Vaterland Herr Lehrer Flath. Auf allseitige Zustimmung wurde an Se. Majestät den König ein Huldigungstelegramm abgesandt. Den weiteren Verlauf des Festabends füllten allgemeine patriotische Gesänge, Vor träge des Männergesangvereins und musikalische Darbietungen der Tauscherscheu Kapelle, sowie gesangliche Solovorträge des Rathauspächters Herrn Rudolph aus. Währenddesseu ertönten vom Marktplatze heraus die Klänge des Zapfenstreiches. Am 25. Mai frühmorgens weckte die Schläfer eine schneidige Reveille. Vormittag 10 Uhr wurde iu der Turnhalle ein Schulaktus abgehalten, wobei Herr Lehrer Hecker I in seiner Festrede über die Landesfarben Grün und Weiß in ihrer Bedeutung für unsere Jugend als die Farben der Hoffnung und der Unschuld sprach. — An dem am Abend des Tages stattgefundenen Festessen beteiligten sich gleichfalls eine große Anzahl Herren. An der Kirchcnparade nahmen teil die beiden Militärvereine 1898, 1863 und der von Schönheiderhammer. Letztere hielten noch am Sonntag abend eine Feier ab — Dresden, 25. Mai. Se. Majestät der König hat, wie das „Dresdner Journal" berichtet, aus Anlaß seines Geburtstages geruht, 64 Strafgefangenen aus Gnaden die Freiheit zu schenken. — Leipzig, 24 Mai. Zu Ehren des Vorsitzenden der deutschen Turnerschaft Dr. Götz, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, versammelten sich gestern abend im Festraum des Leipziger Zentraltheaters eine größere Anzahl Leipziger Turner, zu dem sich ein Teil der Mitglieder des Ausschusses der deutschen Turnerschast, sowie viele Vertreter auswärtiger Turnvereine gesellten, zu einem Festkommers, der sich zu einer großartigen Kundgebung gestaltete. Ter stellvertretende Vorsitzende, Professor Hahn-Hamburg, hielt die Festrede, in welcher er dem Dank der gesamten deutschen Turnerschaft beredten Ausdruck gab. Professor Rühl-Stettiu verlas alsdann den Wortlaut der künstlerisch ausgestatieten Glückwunschadresse, worauf vr. Götz für die zahlreichen Ehrun gen, die ihm zuteil gewordeu waren, seinen Dank aussprach. Heute vormittag fand im Hause der Familie Götz eiue Feier statt. Nachdem die Familie und die Freunde des Hauses ihre Glückwünsche dargebracht hatten, versammelten sich um 11 Uhr die Ausschußmitglieder der deutschen Turnerschaft und die Abgeordneten der Gaue und Vereine. Im Namen des Ausschusses übermittelte der Schatzmeister der deutschen Turnerschaft Kauzleirat Atzrott Berlin dem vr. Götz die Wünsche der deutschen Turnerschaft. Er teilte dem Geburts tagskinde mit, daß die Turnerschaft eine Sammlung von 18000 M. zusammengebracht habe als Grundstock zu einer I)r. Ferdinand Götz-stiftung, deren Zweck der Gefeierte be stimmen möge. Außerdem übermittelte der Redner im Auf trage des preußischen Kultusministers den von Sr. Majestät dem Kaiser dem Jubilar wegen seiner großen Verdienste um das deutsche Turnwcsen verliehenen Kronenorden dritter Klasse, wofür der Gefeierte seinen Dank aussprach. — Leipzig, 25. Mai. In der vergangenen Nachtisch wie das „Leipziger Tageblatt" meldet, ein auf der Fahrt nach Oschatz befindliches Automobil, das dem praktischen Arzte I)r. Sulzberger gehört, in der Nähe von Leisnig explodiert. Hierbei wurde der Bezirksarzt I)r. Schmidt so schwer verletzt,