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es es es ls -ft r- te n n s n c, n r r r t r t du da« Geld haben. Aber, Muttchen, nicht über die Schnur hauen! — wir bleiben höchstens vierzehn Tage in Breslau. Ein längerer Aufenthalt wäre zu kostspielig für unsere Ver hältnisse." Die Baronin nahm eine gekränkte Miene an. „So un vernünftig bin ich denn doch nicht," schmollte sie; „ich gehe eigentlich nur Doras wegen mit. Glaub' mir, Fritz, im Gxunde genommen bliebe ich am liebsten daheim." „Willst du etwa Alice als Anstandsdame mitgehen lassen?" „Es gebührt nur einer Mutter, die ersten Schritte ihres Kindes in der Welt zu überwachen," versetzte Frau von Rosen höchst würdevoll. „Gut, Maina, also bis morgen — jetzt habe ich noch zu arbeiten." «Ich gehe schon, Fritz, ich gehe schon. Arbeite nur nicht zu lange — das greift die Nerven an." Sie nickte dem Sohne zu und ließ sich von ihm die Tür öffnen. „Wenn sie nur ein wenig inehr Tatkraft und Arbeits lust hätte," murmelte er; „was täten ivir, wenn wir Alice nicht hätten!" * * Das Weihnachtsfest war vorüber und hatte alle beschei denen Wünsche erfüllt. Aus dem Rosenhof wurden eifrige Zurüstungen für den Breslauer Aufenthalt getroffen. Doras Frohsinn war wieder zum Durchbruch gekommen: mit glänzenden Augen betrachtete sie all die hübschen Dinge, die für sie gekauft wurden. Den großen SilvesterbaU des adligen Kasinos in Breslau sollte sie schon milmachen. Zu diesem wichtigen Ereignis, ihrem ersten Ball, war nach langen Beratungen für das junge Mädchen ein blaßblaues, mit Lergißmeinuichtsträußen besetztes Kleid gewählt worden. „Du wirst in blau sehr vornehm aussehen," sagte die Baronin wohl zehnmal am Tage zu ihrer Tochter, „vergiß nur nicht, daß du die Baronesse von Rosen bist. — Das erste Auftreten entscheidet. Wenn du nicht weißt, wie du dich zu benehmen hast, sieh' nur nach mir, ich werde stets bereit sein, dir einen Wink zu geben. Ach Gott, wenn nur dieser erste Ball schon vorüber wäre! Hoffentlich verschafft dir dein Bruder hinreichend Tänzer; es wäre entsetzlich, wenn du als Mauerblümchen sitzen bliebest." Und die gute Dame konnte bei dieser Vorstellung in Helle Aufregung geraten. Dora lachte dann fröhlich auf mit der sorglosen Zuver sicht eines hübschen jungen Mädchens; sie hegte gar keinen Zweifel darüber, daß sie sehr viel tanzen würde. — — Und nun war auch der von der Baronin zu gleicher Zeit so heiß ersehnte und gefürchtete Tag da. Dora halte ein wenig Ballsieber, aber sie verstand es, eine unbefangene Haltung zu bewahren, und sah so reizend aus, daß selbst Frau von Rosen befriedigt erklärte: „Du wirst einen guten Eindruck machen, mein Kind." Sie selbst sah sehr vornehm aus in einem Kleide von silbergrauer Seide, im Haar einige Brillantsterne, „die letzten Reste einer schönen glanzvollen Zeit," wie sie stets seufzend zu sagen pflegte. Dora hatte ihre Tanzkarte bald gefüllt; sie strahlte vor Lust und Vergnügen und tanzte mit bewunderungswürdiger Ausdauer. Auch die Landrätin von Strehlen mit ihrer Tochter Emmy war da. Die Baronin tadelte heimlich an ihr das dunkelrote Samtkleid mit dem weißen Federaufputz und fand ihr Aus sehen entschieden viel zu jugendlich für eine Frau mit einer erwachsenen Tochter. Auch fand sie Emmy s hellgelbe, mit dunkelroten Kamelien gezierte Toilette viel zu auffallend; dieses absprechende Ur teil hinderte sie aber nicht, den beiden Damen sehr liebens würdig entgegeuzukommen und deren Einladung für den nächsten Abend freundlich anzunehmen. „Wir gehen erst in's Theater, man gibt Othello," sagte Frau von Strehlen, „dann nehmen sie den Tee bei uns. Nach einer so eifrig durchtanzten Ballnacht werden unsere jungen Damen einander gewiß eine Menge wichtiger Neuig keiten mitzuteilen haben." Frau von Rosen lächelte verbindlich — wie hübsch doch das alles war! Heul' der große Ball, morgen die Loge im Theater — ach ja, das Leben war doch schön — wenn man nur immer die Mittel dazu hätte, um es sich angenehm zu machen. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Ein ordnungsliebender Selbstmörder ist oder war ein Schreiner, der sich dieser Tage in Romanshorn am Bodensee erschoß. Er hatte vorher selbst seinen Sarg angefertigt, ihn auch schön bemalt, und dann dem Leichen besorger einen Brief geschrieben, daß er um eine bestimmte Zeit die Leiche abholen könne. — Eine Geduldsarbeit. Hannanumia Maraki- ohi ist ein hervorragender japanischer Bildhauer, der in Tokio eine gewisse Berühmtheit genießt. Sein letztes Werk, das wie der „Gil Blas" mitteilt, im Augenblick der Gegenstand aller Unterhaltungen in Tokio ist, stellt seine eigene Statue dar, die er in Lebensgröße aus Holz gearbeitet - bat. Die Arbeit repräsentiert eine Geduldsprobe, wie sie wohl nur der Asiate fertig bringt; sie besteht aus 2000 einzelnen Holzstücken, die durch unsichtbare Zapfenlöcher untereinander zusammen gefügt sind. Der Künstler hat in dem Schädel unzählige mikroskopisch kleine Löcher angebracht, von denen jedes ein Haar enthält. Alle Einzelheiten sind in dein ganzen Werke so sorgfältig beobachtet, daß der höchste Grad der Aehnlich- keit erreicht scheint. Selbst die flaumige Behaarung der Hand ist ganz genau wieder gegeben. Die Aehnlichkeit ist so groß, daß die Statue, wenn ihr Verfertiger in derselben Stellung sich neben sie stellt, von dem Original nicht unter schieden werden kann. — Auch ein Genuß. „Jetzt sammelst du auch An sichtskarten?" — „Ja, weißt du, erst seitdem ich Automobil fahre. Wenn ich fahre, kann ich nicht auf die Naturschön- hcilen achten, dann kauf ich mir Ansichtskarten, schicke sie mir zu und genieße zu Hause meine Reise." dsvvübrtbei^ Vs - . oisnnlio — mekl Die peinlichste Sauverkeit in der Herstellung und Verpackung aller Nahrungsmittel wird nicht mit Unrecht durch gesetzliche und polizeiliche Vor schriften in Demfckland gefordert. Das Hal erzieherisch auf alle Beteiligten gewirkt. Der Kaufmann weiß, daß er gute, saubere Ware führen muß, daS Publikum verlangt nur solche, die sich bewäbrt hat und bevorzugt naturgemäß Artikel, deren Echtheit cs infolge ihrer Originalpackung selbst kontrollieren kann. Einen Beweis hierfür liefert die bekannte Mohra- Margarinc, deren erst seit kurzer Zeit eingeführte geschmackvolle Original- Karton - Packung in I - und ' , Psund - Stücken bei allen Käufern großen Beifall sand und jetzt überall verlangt wird. Die größten und technisch voll kommendsten Fabrik - Anlagen der A. L. Mohr Aktiengesellschaft Altona- Bahrenfeld, — woselbst die Möhra- Margarine bergestellt wird, — ge statten allerdings auch, daß allen Anforderungen an Qualität der Ware und Sauberkeit in deren Herstellung in gewissenhaftester Weise entsprochen werden kann. M o h r a - Margarine führen daher die meisten Lebens mittelgeschäfte. Chemnitzer Marktpreise am 19. Mai 1906. Weizen, fremde Sorten 8Mk. 75 Pf. biS M Mk 25 Pf. pro 50 Kilo - sächsischer, 8 -- 80 - - 9 . — Roggen, niedl. sächs., 8 - 10 . . 8 . 60 - preuß.. 8 s 50 - - 8 - 60 s ""7?" - kiesiger. 8 s 35 , . 8 . 4n 2* As - fremder, 8 s 60 « - 8 - KO Braugerste, fremde, — s — s - s — . sächsische. — s » s — -- — s s - s Futtergerste 6 » 25 - - 7 . 20 Hafer, sächsischer 8 s 40 - - 8 . 70 - preußischer 8 s so. . 8 . 05 - ausländischer 8 s 80 . . 9 , 20 j —2^ Kocherbsen 8 s 50 - - 10 . — Mahl- u. Futtererbsen 8 < s - 8 - 75 Leu, S s 20 . - 3 - 70 Stroh, Flegeldrusch. 2 - 50 - - 2 - 80 - Maschinendrusch, 2 - - 2 . 50 Kartoffeln, 2 - 40 ' . 2 . 50 Butter 2 » 40 - - 2 . 60 . . 1 . Standesamtliche Nachrichten vo» Schönheide vom 13. bis mit 18. Mai 1806. GeburtSsälle: 125) Dem Bürstenfabrikarbeiter Gustav Rudolf Lenk hier I T. 126) Dem ans. Bäckermeister Ernst Ludwig Börner in Neuheidc I S. 127) Dem Kaufmann Ernst Paul Günthel hier I S. 128) Der led. Bürstensabrikarbeiterin Minna Auguste Möckcl hier 1 T. 128) Der led. Wirtschaftsgehilfin Flora Wanda Reiter hier 1 S. 130) Dem Bahn arbeiter Emil Tröger hier 1 S. 131) Dem Maurer Emil Männel in Neu heide I S. 132) Dem Bäcker Franz Louis Häckel hier I S. 133) Dem Bürstensabrikarbeiter Eduard Max Löscher hier I S. 134) Dem Hand arbeiter Friedrich Moritz Zahn hier 1 T. 13b) Dem led. Dienstmädchen Frieda Maria Männel hier 1 S. Aufgebote: a. hiesige: 28) Bürstensabrikarbeiter Robert Hugo Möckel hier mit Bürstensabrikarbeiterin Anna Frieda Riediger hier. h. auswärtige: N) Parkettarbeiter Rudolph Unger hier mit Haus tochter Marie Elsa Heinig in Lugau. 12) Eisendreher Karl Heinrich Fischer hier mit Ausbesserin Louise Christiane Lina Wurzbacher in Plauen i. V. z. Z. Lichtenbrunn. Eheschließungen: keine. Sterbcsällc: 74) Rosalie verwitwete Genscher geborene Männel hier, ohne Beruf, 77 I. 75) Elsa, T. des Bürstensabrikarbciters Albert Louis Mothes hier, 2 M. 76) Olga Marie, T. des Eisengießers Hugo Hermann Wunderlich hier, 8 M. 14 T. 77) Eine Totgeburt. 78) Hedwig Helene, L. des Bürstenfabrikardeiter« Friedrich Arno Häcker hier, 5 T. 78) Olga Auguste, T. de« Maurers Ernst Emil Landrock in Neuheide, 2 M Atrchennachrichte» aus Schönheide. 4»i«melsa-rl»sest. (Donnerstag, de» 24. Mai 1906.) Früh 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. Pastor Gerlach. Vorm. 8 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Pfarrer Wolf Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienft. Pastor Gerlach. Neueste Nachrichten. (Wolff s Telegraphisches Bureau.) — Dresden, 20. Mai. Prinz Johann Georg eröffnete heute mittag in Gegenwart der Staatsminister Graf Hohenthal, v. Metzsch, v. Schlieben, der Generäle v. Broizem, v. Hausen, v. Schweinitz, des Generaldirektors v. Kirchbach, Oberpostdirektors Halte, Kreishauplmanns Schmiedel, der Geheimen Räte Baumann, Waenlig, Opelt, Stadler und anderer Slaatswürdenträger und Offiziere, sowie des akademischen Senats die Sächsische Kunstausstellung auf der Brühl'schen Terrasse. Graf Otto Vitzthum hielt die Ansprache. — Dresden, 20. Mai. In Villa Strehlen fand heute nachmittag bei der Königin - Witwe Familientafel statt, an der die Prinzessin Mathilde, Prinz Johann Georg und die Söhne des Königs und der Herzog Karl Borwin von Mecklenburg - Strehlitz teilnahmen. — Leipzig, 19. Mai. (Privattelegramm.) lieber das Vermögen der Braunkohlengewerkschaften Zwenkau G. m. b. H. ist heute vom Amtsgericht Zwenkau Konkurs eröffnet worden. Die Gesellschaft befand sich schon seit längerer Zeit in sehr schwieriger Lage. Den letzten Anstoß zum Konkurs hat der vor einiger Zeit ausgebrochene Streik gegeben, welcher die Förderungen zum großen Teile lahm legte. Als Verlustträger kommen hauptsächlich die am Werke selbst beteiligten Interessenten in Betracht. Die Forderungen der sonstigen Gläubiger betragen nur ca. 90000 Mk, Die vorläufige Aufrechterhaltung des Betriebes ist gesichert. Als Konkursverwalter fungiert Herr Rechtsanwalt Di. Rudolf Steckner in Leipzig. — Mügeln bei Oschatz, 20. Mai. (Privattelegramm.) Ein schwerer Wolkenbruch ist in der letzten Nacht zwischen 12 und I Uhr hier niedergegangen. Betroffen wurden Mügeln, Altmügeln, Baderig, Gaudlitz und Glossen. Das Waffer war bis l'/z Meter hoch gestiegen. Der Material schaden ist bedeutend, Menschenleben sind nicht zu beklagen. — Berlin, 20. Mai. (Amtliche Meldung.) Nach einem Telegramm des Gouvernements von Deutsch-Ost afrika ist die Unterwerfung der gebirgigen Landschaften Ukinga und Upangawa am nordöstlichen Gestade des Nyassa Sees in der zweiten Hälfte des April beendet worben, nach dem die Expedition des Majors Johannes den Eingeborenen in verschiedenen Kämpfen einen Verlust von 400 Toten, 600 Gefangenen und zahlreichem Vieh beigebracht hatte. Das Detachement Johannes hatte demnächst sich weiter nach Osten gewendet und seine Tätigkeit nach dem Süden von Mahenge verlegt, um im Verein mit den dortigen Truppen einen konzentrischen Angriff gegen die Landschaft Mgende zu unter nehmen. — Der Sultan Schabruma macht den Versuch, von Songea über die portugisische Grenze zu entkommen. Gegen maßregeln sind getroffen worden. — Stuttgart, 20. Mai. Durch den ungeheuren Reg en fall, der von gestern abend bis heute mittag andauerte, sind namentlich im südlichen und mittleren Landesteile Wür- tembergs gewaltige Ueberschwemmungen ent standen. Am schwersten heimgesucht wurde Reutlingen, wo u. a. zwei Fabriken eingerissen wurden und das Wasser alles fortschwemmte. Auch ein ganzes Sargmagaziu wurde fort geschwemmt. Der ganze mittlere Neckar bildet einen riesigen See von Plochingen bis Oehringen, ebenso zwischen Nörd lingen und Plochingen. Der Regen hat heute nachmittag nach b Uhr in Württemberg aufgehört. — Budapest, 20. Mai. Kaiser Franz Josef ist heute abend hier eingetroffen und von einer nach Zehn tausenden zählenden Menge begeistert begrüßt worden. — Rom, 20. Mai. Der König hatte heute zwecks Lösung der Krise Unterredungen mit Fivali, Giolitti und Gallo. — Loudun (Dep. Vienne), 20. Mai. Heute nachmittag platzte in St. Chartres (Kanton Monconteau) eine Bombe. 7 Personen wurden schwer verletzt, einzelnen wur den die Beine abgerissen, mehrere andere wurden leichter verletzt. — Madrid, 20. Mai. (Privattelegramm). In ver schiedenen Proviinen sank das Thermometer unter den Ge frierpunkt. Am Sonnabend und Sonntag hat es in Sego via, Avilla und den Pyrenäen geschneit. IM" -WM 150. Königlich Sächsischer Landes-Lotterie (Meyung 1. Klaffe am 13. u. 14. Juni) h-l. Oustav Lmil Uttel am Postplatz. Zeichner-Herein. Himmelfahrt morgens '7 Uhr: Oberer Bhf. n. d. tÄreifenftein Gäste willkommen. Line vamenuhr ist gefunden worden. Abzuholen bei I-umIUütkvt. ülanrnthai. kür Mrtv! Vorschriftsmäßige Sierpreis-PIakate sind zu haben in der Buchdruckerei von klintt Unnnedoliki. versendet nbernllliin nllei dilliAst LL fsu! Iliim, Ulimiütr. Küster tr. Hessen t'r. Rucksondunx. ÄMiil, n Pfund 6 P emsige, empfiehlt AI«x ff Kappler Pöklinge, ff Brübwürstel empfiehlt ÄsindLeL. Ein Sticker wird sofort gesucht Xokr»Nk»tr»-«« 6. Line Mama vvelelie iiiren Xiinlern eine b'rensie bereiten rvill, ^ibt ilmeii Xuellen und Unddinxs. bereitet mit Idr Ovtlivr'u Unell- pnlver und Uuddinsspulver n 10 ?t<x. (Z 8t. 2b Utss.) Die CesellÄt'te emptelllen diese lOOnsillionen- tnell ben'llllrten -Dtillel! Metall-, Pfosten- u. Eichenholzsärge, sowie Kindcrsärge in allen Preislagen hält stets am Lager Cibcnstock. Makulatur-Papier ist wieder zu haben bei klmll N»nnoI»»Iin. vr. Nichter's rlrktromotorischr TakukalsdLnäör, um Kindern das Zahnen zu er leichtern. Das langjährige gute Renomme der Fabrik und der immer sich vergrößernde Absatz derselben bürgen für die Güte dieser Artikel, welche ächt zu haben sind bei Knill Unnnokokn. Oesterreichisch« Kronen 85,Piß.