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7^. alle- besser 7. Januar. werden sollte, das meist« Interesse. Viel Klarheit über dir eigentlichen Motive zur^ Einbringung einer solchm Vorlage — die. dem Einen viel zu weit, de« Anderen nicht weit genug ging — haben die theil- weise recht erregt geführten Debatten wohl kaum gewährt und Erfolg hat da- Gesetz auch nicht ge habt. Geschickt und glücklich ist da» Vorgehen der Regierung in dieser Frage nicht zu nennen gewesen. Fügen wir dieser kurzen Charakteristik de» ver gangenen Jahres, wie e» sich in Bezug auf Deutsch lands innere Zustände zeigte, nur noch hinzu, daß die Ernte im Allgemeinen eine recht traurige und unergiebige genannt werden mußte, daß Handel und Industrie nach einem kurzen durch starke amerikanische Nachfrage hervorgerufenen Anlaufe nur ganz lang sam von den früher geschlagenen Wunden sich zu erholen begonnen, daß Ueberschwrmmuugeu und Wolkenbrüche viel Unheil anrichtrten — so haben wir in flüchtigen Strichen rin Bild gezeichnet, welches wohl schwerlich einen befriedigenden Eindruck hervorruft. Möge da» neue Jahr machen l Bekanntmachung. Nachdem von Seiten der Königlichen Amtshauptmannschaft Bautzen bewilligt worden ist, daß der von hier nach Burkau führende CommunicationSweg Li« zu seinem Auftreffen auf die Bischofswerda-Kamenzer Chaussee für diesen Winter unauSgeworfen bleiben und gesperrt werden kann, so wird für diese Zeit der dortige Verkehr auf die BischofSwerda-Großröhr-dorfer und Bischofswerda-Kamenzer Chaussee verwiesen. R a m m e n a u , am 31. December 1880. Fichte, -Gemeindevorstand. '' ''. Inseratr, welch« ia dirsrm «Statt, di« mtteß» «ettttst»» fiudm, ««dm btt vtmttag «Nb Fmttaa ftSHS Ahr aw« «»»mm and Ostet die drei,«spalte« «»machittt 1» Pf. Geringster Iasemtmbettag 2ü Psg. Vies« SritschM erscheint «Schmtlich zwei Mal, Mittwoch» u. Sonnabend», und kostet einschließlich ^d« Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Lrilage" vierteljShrlich l Vtt. SV Psg. Die Aufhebung der Frrihafrnstellung Hamburg'» und der Anschluß Alton«'» an den AMerrM, ' gleichfalls vom ReichScanzler verfolgte» Prostet, wirbelte eine Zeit lang viel Staub auf. Scheint dis Sache auch auf gelegenere Zeit vertagt, so ist sie doch gewiß nicht auf immer fallen gelassen und e« sieht auch ganz darnach au», al» wären die Aus sichten auf Verwirklichung jene» Gedanken gestiegen. Haftpflicht und «rbeiterversicherung waren gleichfalls viel erörterte Fragen. Commerzienrath Baare in Bochum, der über diese Angelegenheit mit dem ReichScanzler verhandelt hatte, veröffentlichte später einen Entwurf, welcher Unfallversicherung au» ge meinsamen Beiträgen von Arbeitern, Arbeitgebern und Comunen beabsichtigte. Wie der ReichScanzler sich zu diesem Gedanken stellt und ob er sich nicht mit noch viel weitergehenden Plänen beschäftigt, ist unbekannt. Jedenfalls wird der zunächst für Preußen in'S Leben gerufene DolkSwirthschastSrath auch mit dieser Sache noch beschäftigt werden. Die Agitation der Anhänger der Doppelwährung, welche im vergangenen Jahre sich wieder recht breit machte, ist so gut wie zum Schweigen gebracht. Man darf hoffen, daß der Streit nun endlich zu Gunsten der reinen Goldwährung entschieden ist. Ebenso darf die vom Grafen Wilhelm Bismarck in Anregung gebrachte Idee, die Wechselfähigkeit einzelner BevölkerungSclassen einzuschränken oder aufzuheben, al» aufgegeben gelten, nachdem sich die überwiegende Mehrheit der Interessenten gegen stde Beschränkung der Wechselfähigkeit ausgesprochen. Die Steuerfragen, welche nachgerade breovend werden, sind ihrer Lösung nur wenig näher gerückt. Die Steuerreform ist etwa« in'S Stocken gerathea und auch in dieser Hinsicht läßt da» abgelaufeue Jahr dem neuen ein tüchtiges Stück Arbeit übrig. Einstweilen hat die preußische Regierung versucht, für die im nächsten Frühjahr bevorstehende Berathuug neuer Reichssteuern durch den vor Kurzem dem Ab geordnetenhause vorgelegten Entwurf eines ,Ver« Wendungs-Gesetze»' Stimmung zu machen, durch welches bestimmt werden soll, welche Steuern in Preußen zu ermäßigen sind, sobald durch jene erst «och zu bewilligenden Reichsstmern Urberschüsse vom Reiche an den preußischen Staat abgeführt werden. Auch der verkauf dieses Felles des noch nicht er- legte« Bären wird im ar««» Jahn zum «uStrag kommen. Im Uebrigeu fand — m« die» hin noch zu erwähnen — di« Klrchengesetz - Vorlage, durch welch« die Beendigt»«- des LmturkampfrS ««gebahnt Das deutsche Reich im alten Jahre. Mit Freude und Genugthuung kann man al» Deutscher wohl kaum auf das abgelaufene Jahr zurückblicken. Wir wollen hier ganz absehen von den Partciverhältnissen, die in ihm viel zerklüfteter ge worden als sie vorher waren, und nur der gesetz geberischen Thätigkeit in kurzen und allgemeinen 'Umrissen gedenken. Von den Arbeiten, welche der Reichstag zu er ledigen hatte, fand die Verlängerung der Giltigkeit de» Militär-Ctat» um weitere 7 Jahre und die Vermehrung de« stehenden Heere« um 26,000 Mann keinen erhebliche« Widerspruch, obgleich dadurch ein recht ansehnlicher Theil der im Sommer vorher be willigten neuen Steuern aufgezehrt wurde. Daß die Verhandlungen glatt und rasch verliefen, hatte wohl größtentheils seinen Grund in den kriegerischen Aus sichten, welche sich zu Anfang des Jahre» eröffneten. Ebenso wurde die Verlängerung de« Socialisten« gesetzeS, kraft dessen nun auch über Hamburg der kleine Belagerungszustand verhängt worden ist, ohne erhebliche Opposition genehmigt. Unliebsames Auf sehen erregte die in Breslau erfolgte Beschlagnahme von Briefen, da die Maßregel nicht im Verlaufe einer gegen eine bestimmte Persönlichkeit eingeleiteten Untersuchung, sondern nur zum Zweck von Ermitt lungen behufs Einleitung einer Untersuchung vorge nommen wurde und in der bestehenden Gesetzgebung ihre Rechtfertigung nicht fand. Ein Schritt der Gesetzgebung, durch welchen unzweifelhafte Schäden de« wirthschaftlichen Leben« beseitigt werden sollten, war da» Wuchergesetz. Ob dasselbe den Wucher beseitigen oder auch nur erheb lich «inschrSnken wird, mag bezweifelt werden. Aber irotzdem war da« Gesetz notwendig und die Gr- «ehmigung desselben ist von prinzipieller Wichtigkeit. Der Staat nämlich soll und darf nicht ruhig zu sehen, wie seine Bürger von elenden Wuchern« auS- aebeuiet werden; er muß den Wucher al» etwa» Strafbares brandmarken. Auf dem eigentlich socialpolitischen Gebiete sind verschieden« Anläufe gemacht worden, welche jedoch -eiarn nrnnenSwerthen Erfolg bisher nicht erreichten. Mit der Samoa-Vorlage wollte die ReichSrcgieruug Lea ersten schüchterne« Anfang zur Verfolgung einer kräftigen Eolonialpolitik machen. Die Gelegenheit rchaz« war abn sehr schlecht gewählt und so fiel denn d^ ganze Projekt iks» Wasser. Hoffentlich ist die Golontalfrage nicht für immer begrab«. Deutsches Reich. Stz Umschau in der Lausitz Die 7 jährige Tochter des FärbrreibesitzrrS Zumpe in Ober-FriederSdorf wurde von einem beladene» Wagen überfahren und ihr beide Oberschenkel fast zermalmt. — In Dresden wurde der schon mehr mals bestrafte Maurer O. Rud. Neumann au» Hainewalde wegen Diebstahl und Schwindeleien zu 6 Jahren Zuchthaus und 6 Jahr« SbreurrchtS- vrrlust, sowie Stellung unter Polizeiaufsicht ver- urtheilt. — Dem Maurer Haschke zu Zittau ist die silberne Medaille und dem Maurer Lehmann dort eine Belohnung von 20 Mark verliehe» Word« wegen Rettung von Menschenleben bei der Wasser flut- am 14. Juni 1880. — Zu« vau einer neu« Kirche zu Settendorf bet Ostrttz flud bet der allge meinen Kirchrncollecte am IS. Sept. v. I. UML Mark 17 Pf. eiogrkomm«. — Der St. Michaeli«, kirch« zu Bautzen wurde eine sehr schöne «nm Lanzel-, Altar- und Tauffiein-Velleidung arscheakt und zwar von ein« Ktrcheagäugerto, die früher in Vies« Kirche conflrmitt «ordtv. — Durch Feuer wurde vernichtet: die sogenannte Fichttlscheuke.bet Ober-FriederSdorf. — Dtt 40 Mr. Fleischer Häset ist bet Ober-S-Hland a. «. vmmglikd, kdM er bet der herrschenden Ftnstttvitz i» da» Lttfbach W u»d ertrank. - In DitttlSdorf ttt BansdweWwVsr Der sächWe LrzWr, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Königl. Amlshauptmannschatt, der Königl. Schul-Inspection u. des Königl. Hauptsteueramtes zu Pärchen, sowie des Königl. Amtsgerichtes u«d des Atadtrattzes zu Bischofswerda. Gtbührrn für Inserat« von aulmärt« «erben, wenn von den Einsendern nkcht ander« bestimmt, durch Postnachnahme erhobt». .... GechövnddreTKWer Ja-rtza«-. , . „ 1880 fälligen VormundschaftSberichte, wozu gedruckte Formulare allhier in Empfang genommen werde» können, alsbald nach Jahresschluß und längsten» bis Ende Januar I88L Lei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 3 Mark anher einzureichen. Königliche« Amtsgericht Bischofswerdja, am 17. December 1880. ManitiuS Bon dem unterzeichneten Königl. Amtsgericht soll den 2l. März >881 da» dem Hausbesitzer Johann Emil Schramm in Birkenrode zugehörige HäuSleraahmagS-Srundstück Nr. 6 de- CatasterS, Nr. 8 des Grund- und Hhpotheken- Luch« für Birkenrode, welches Grundstück am 15. December 1880 ohne Berücksichtigung der Oblastea auf 2700 Marr gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, wa« uoter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle au-hängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 18. December 1880. Königliche» Amtsgericht. Süchler