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covferenz gezogen wurde, wird doch schließlich auch vou der Türkei zugestaaden werden müssen. Sachsen. Se. Mas. der König und Se. königl. Hoheit der Prinz Georg, welche am Freitag Nachmittag von Dresden nach Berlin gereist waren» sind in der ersten Morgenstunde de» Sonntag wieder In Dresden eingetroffen. In Berlin wurden sie auf dem Anhaltischen Bahnhofe, dessen Ankunftshalle durch elektrische» Licht prächtig erleuchtet war, vom Kaiser, dem Kronprinzen und dem Prinzen Karl in herzlichster Weise begrüßt. Der Kaiser trug die Uniform seine- sächsischen Infanterieregiment-, der König die seine- ostpreußischen DragonerregimentS und Prinz Georg die de- altmärkischen Ulanen regiments. Der Kaiser fuhr mit dem König, der Kronprinz mit dem Prinzen Georg in das königl. Schloß, wo die fürstlichen Brüder da» Diner ein nahmen. In seinem Arbeitssalon wurde König Albert mit dem Brustbilde seine- verstorbenen Vaters, König- Johann von Sachsen, überrascht, da« auf Anordnung de- Kaiser«, der stet» darauf bedacht ist, seinen Gästen persönliche Aufmerksamkeit zu erweisen, au- einer prächtigen Gruppe von blühenden Blumen hervorschaute. AbenvS nahmen die sächs. Gäste den Thee beim Kaiserpaare rin. Sonnabend früh wurde der König vom Kronprinzen zur Jagd im Grunewalde abgeholt, während Prinz Georg sich in Begleitung seines Adjutanten nach dem Rendezvousplatze begab. 330 Stück Damwild wurden geschossen, wovon der Kaiser 21 Schaufler und 29 Stück Wild (außerdem 1 Fuch»), König Albert 15 Schaufler und 23 Stück Wild erlegt hatten. In dem im Walve aufge schlagenen Zelte wurde da- Frühstück eingenommen, wobei der Kaiser ohne jede Spur von Ermüdung die Honneurs machte und die ganze Zeit in animir- ter Unterhaltung mit dem König Albert und Prinz Georg blieb. Gegen 3 Uhr erfolgte die Rückkehr nach Berlin, wo um 5 Uhr beim Kaiserpaar zu Ehren der Gäste ein Diner stattfand, an welchem u. A. Graf Molt'e und die Minister theilnahmen, und Abends nach 8 Uhr reisten König Albert und Prinz Georg, welche der Kronprinz nach dem Bahn hofe geleitete, nach Dresden zurück. Se. Majestät der König hat nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee allergnävigst zu genehmigen geruht: Die Ernennungen der außer- ctalsmäßigcn SecondelieutenantS Adler des 1. Feld- Art.-Reg. Nr. 12, Hentschel und v. Watzdorf des 2. Feld-Art.-Reg. Nr. 28, Heinicke, Arnold, Reum und Schramm de« Fuß-Art.-Reg. Nr. 12 zu etats mäßigen SecondelieutenantS der Artillerie; die Be förderung der Vicefeldwebel resp. Vicewachmeister der Res. Wimmer und Wiegandt des 1. (Leib-) Gren.-Reg. Nr. 100, Lindner, Friedel, Werner, Schilling, Kühnelt und Fickert des 2. Gren.-Reg. Nr. 101, Klötzer des 3. Jnf.-Rrg. Nr. 102, Grimm, Kotte, Hausse und Tuchatsch des 4. Jnf.-Reg. Nr. 103, Keller und Renner de» 5. Jnf.-Reg. Nr. 104, Merbach, Schüffner und Benzien de- 7. Inf-Reg. Nr. 106, Weickert, Fröbel, Bürde, Grützmann, Krüll, Fraustadt, Reinhardt und Schnauß de» 8. Jnf.-Reg. Nr. 107, Hantzsch, vr. Rüger, Rabeneck, Herold, Poland, Schmidt, Buhl, Papperitz, Rehbock und Duckardt de» Schützen- (Füsilier-) Reg. Nr. 108, Schmidt de» 2. Jäger-Bat. Nr. 13, Mehr de- Caribinier-Reg.» Reißig des 1. Ulanen-Reg. Nr. 17, SpieS des 1. Husaren-Reg. Nr. 18, Friedrich und Dietrich des I. Feld-Art.-Reg. Nr. 12, Redtel und GrooS de» 1. Feld-Art.-Reg. Nr. 28, Freitag, Hust, und Zeidler de» Fuß-Art.-Reg. Nr. 12, Reichest und Lehnert de» Pionnier-Bat. Nr. 12, sowie Krebs, Schmidt, Stalling und Geuck« de» Train-Bat. Nr. 12 zu SecondelieutenantS der Reserve in ihren Truppentheilen; die von dem Secondelieutenant der Reserve l)r. Neumann de» 3. Jnf.-Reg. Nr. 102 erbetene Verabschiedung au» allerhöchsten Kriegs diensten. Bischofswerda. Die morgen Donnerstag, den 16. d. M. stattfindende Mondfinsterniß ereignet sich in den frühen Abendstunden und ist eine totale. — Am Sonntag Nachmittag sind in verschiedenen Gegenden Sachsen» Gewitter aufgetroffen. Auch hier bemerkte man kurz vor 4 Uhr mehrmalige Blitze, welchen schwacher Donner folgte. In der Gegend von Bautzen soll da» Gewitter stärker auf getroffen sein. .. „ Da» Reich-Postamt zu Berlin erläßt die all jährliche Bekanntmachung wegen der Weihnachts sendungen durch die Post. E» ersucht um baldigen Beginn mit den WrihnachtSsendungen, und fordert dauerhafte Verpackung (dünne Pappkästen, schwache Schachteln, Eigarreokistchen rc. sind nicht zu be- Empfänger«. Zur Beschleunigung de« Betriebe» träge e« wesentlich bei, wenn die Sendungen franeirt werden. — Es wird weiter vom Reich-postamt darauf aufmerksam gemacht, daß e« zur Erneuerung der Zeitungs-Bestellung bei der Post, welche an» letzten diese- Monat- abläuft, derer zuvortgen aus drücklichen Erklärung und der Vorauszahlung de» Betrages für die neue Bezugszeit bedarf, und daß bei Erneuerung der Bestellung auf den ununter brochenen und vollständigen Bezug der Nummern nur in dem Falle gerechnet werden kann, wenn die Anmeldung rc. möglichst frühzeitig, etwa bi» 24. d. Mt». geschieht. Erfolgt die neue Be stellung auf eine täglich oder wöchentlich mindesten»- dreimal erscheinende Zeitung erst in den letzten Tagen diese» Monat«, oder auf eine weniger oft erschei nende Zeitung erst dann, wenn bereit« eine Nummer davon ausgegeb-n ist, so werden die bereit» er schienenen Nummern, soweit sie überhaupt noch zu beschaffen sind, nur auf ausdrückliches Verlangen de» Beziehers nachgeliefert, und hat Letzterer alsdann für das in diesem Falle nach dem Verlagsorte ab zusendende postdienstliche Bestellschreiben das Franco- von 10 Pfennig zu entrichten. T Schmölln, 9. Dec. Der seit ca. 30 Jahren mit viel Umsicht und reicher Erfahrung hier wirkende Gemeindevorstand und Standesbeamte Herr Schramm, ist auf die nächste Periode wieder einstimmig zum Gemeindevorstanve erwählt worden. Man sieht, daß man dessen Thätigkeit zu würdigen und dessen Umsicht zu schätzen weiß und daß man einsieht, wie eS immer für eine Gemeinde von Segen ist» wenn ein Mann, der sich in da« Geschäftsleben einge arbeitet und reiche Gesetzkenntniß erworben hat, recht lange in seinem Amte bleibt. — Unter Schramm'» Leitung ist zwei Jahre hindurch ein großer Theil. des Wege« durch da« Dorf mit Pflaster versehen worden und daß sich diese Maßnahme von großem Vortheil für viele Jahre erweisen wird, werden später auch Diejenigen einsehen, welche bis jetzt gegen die Pflasterung sich ausgesprochen. — Möge e» Herrn Schramm noch lange vergönnt sein, in Ge sundheit seines Amte« als Staats- und Gemeinde beamter pflegen zu können, wie bisher. * Da« Ergebniß der Volkszählung inHarthan war: 153 bewohnte Gebäude, 190 Hau-Haltungen,. 445 männliche und 450 weibliche Einwohner, zu» sammen 895 Einwohner. Im Jahre 1875 wurden 777 Einwohner gezählt, mithin 118 mehr als vorige« Mal. — Die Einwohnerzahl von Demitz ist seit letzter Zählung um 63 Personen gewachsen und auf 473 gestiegen. 8 Die .8. biov." schreiben aus Neschwitz: Dem 6. d. beobachtete der Referent einen Aepfelbaum im Hofe de- Hübner'schen Gasthofes, welcher frische» Laub und auch Blüthen zeigte. q. Umschau in der Lausitz, 14. December. Durch Feuer wurde vernichtet am 6. d. da» Dach des Hanspach'schcn BaucrhauscS zu WeigSdorf bei Zittau. — Der seit dem 30. Nov. vermißte 54- jährige Tuchmachergeselle Pohla au« Kamenz, Vater, von 5 Kindern, wurde am 9. d. tobt auf Lückendorfer Wald-Flur aufgcfunden. — Der Tagearbeiter Lehmann au» Ebersdorf, welcher bei dem abgebrannten Ließke in Ober-Cunnersdorf in Arbeit gestanden, ist: wegen Verdachts der Brandstiftung nach Löbau ein geliefert worden. — Am 4. d. ist der Grundstücks besitzer König au« Ringenhain in Neukirch an einem Stück Roßfleisch erstickt. — Der Fabrikarbeiter Scholze zu Hainitz wurde beim Abladen von Oel- fässern so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. — In kurzer Zeit wurden an 3 Orten (zu Stacha, Schönbrunn und Burkau) Gänsediebstähle ausgeführt- — Der Maschinenfabrikant Coppel au- Seifhenners dorf wurde in Dresden zu 1H Jahr Zuchthaus und 2 jähr. Ehrenrechtsverlust verurtheilt wegen 2 facher Verleitung zum Meineid, leichter Körperverletzung, Bedrohung, Nöthigung, Widerstand und Beamten beleidigung. — Vor Kurzem wurde dem Gutsbesitzer Wolen in Kopschin bei Crostwitz ein Pferd für mehr al» 600 Mark au» dem Stalle gestohlen. Der Dieb wurde bald darauf in Wittichenau mit sammt dem Pferde aufgegrlffen. Er war der Tagearbeiter Lehmann au- Jeßnitz. — In Zittau ist der Weih- nachtSbazar eröffnet worden, bei welchem sich 64 Aussteller betheiligt. — In Zittau beabsichtigt Mau Lehrwerkstätten für Kinder zu errichten, um Liebe zum Handwerk zu erwecken. Der Stadtrath hat die Angelegenheit dem Gewerbevereine daselbst zur Begutachtung übermittelt. — Der bisherige kath. Pfarrer zu Pirna, Herr Kretschmar, geboren tu Solschwitz bet Göda, ist zum Pfarrer vou Friedrich- stadt-Dre-drn ernannt worden. * Bet der Delegirtenversammluag de» allge meinen sächsischen Lehrervereia» zu Dresden «r- tattete Berger-Leipzig Bericht über di« „LommrntuS- tiftung" zu Leipzig. Die Bibliothek dieser Stiftung st in wenigen Jahren durch Schemmlgea und Kitt» scheinbar den Anlauf nimmt, sich der Herrschaft de» zierlichen Pantöffelchen» zu entziehen. Weiter hätte di« Sache keinen Zweck und im Uebrigrn bliebe Alles beim Alten. — Jetzt, wo die Dulcignofrage glücklich aus der Welt geschafft ist, wird die Note bekannt, in welcher der Leiter der österreichischen Politik Baron Havmerl« die bulgarische Regierung in energischer Weise an die ihr durch Artikel 10 de- Berliner Vertrage» auferlegten Verpflichtungen i» Betreff de» Eisenbahobaue« mahnt«. Die Linie Risch-Sofia-Bellova, deren Fertigstellung er fordert, bildet ein wichtige» Glied in der Kette der großen orientalischen BerkehrSstraßeu, auf deren Ausführung Oesterreich-Ungarn dringen muß. Die energische Sprache, welche der Minister in dieser Frage führte, hat seitens de» bulgarischen Fürsten eine ebenso energische Antwort gefunden. Alexander sagt kurz und bündig: Baut nur erst bi» an die Grenze unseres Lande«, wir werden dann die Bahn auch ohne eure Aufforderung schon weiter führen. Man sieht, daß der neue bulgarische Fürst in russischen Manieren schon recht bewandert ist. Wie e» scheint, geht Frankreich abermals einer Krisis entgegen. Der Zwist zwischen dem Ministerium und dem Senat wegen der SuSpendirung der Unabsetzbarkeit der Richter muß in Kurzem zum Austrage kommen. Die klerikale Liga hat Aussicht, daß der Senat da» Gesetz über die Reform de» Richterstande» verwirft unv so hofft man dann von konservativer Seite den Justizminister zu Falle zu bringen. Andererseits braucht Gambetta no»h- wendig ein Gesetz, welche« ihm den Richterstand für den bevorstehenden Wahlkampf überliefert, auch hat Gambetta in diesen Tagen sowohl im Senate, al» auch in der Deputirtenkammer Schlappen erlitten, für die er Revanche nehmen muß, soll sein Ansehen nicht stark darunter leiden. Rochefort'« Gesuch betreff« Errichtung eine» Denkmals zu Ehren der Commune ist vom Pariser Grmeinderath durch Uebergang zur Tagesordnung beseitigt worden. Rochefort spritzt nun seine Galle gegen den bekanntlich streng republikanischen Gemeinde rath au«. Im englischen Cabinet sind infolge der jüngsten unruhigen Auftritte in Irland und namentlich der letzten Rede de» Agitator» Parnell neue Schwierig keiten entstanden. E« ist sehr fraglich, ob angesichts der irischen Vorgänge die radikalen Mitglieder de« Cabinet» bei ihrem Widerstande gegen die Anwendung von Gewaltmaßregeln verharren können. Parnell hat seine letzten Ziele in einer Rede zu Waterford enthüllt, in der er unter Anderem sagte: „Wir er klären, daß es die Pflicht jede- Irländer« ist, sein Land frei zu machen, wenn er e» vermag. Wir werden mit konstitutionellen Mitteln arbeiten, so lange e» un» paßt. Wir weigern un», da» Land in die Schrecken de» Bürgerkrieges zu stürzen, so lange e» keine Aussicht hat; allein ich frage jeden wahren Irländer, sei er nun Priester oder Laie, ob er es nicht al« die erste Pflicht jedes Irländer« anerkennt, Alle« zu thun, um sein Land in den Stand zu setzen, seine Stellung unter den Nationen der Welt ein zunehmen. Unser augenblicklicher Weg liegt innerhalb der Linien der Constitution. England hat uns diese Constitution für seine eigenen Zwecke gegeben; wir werden sie für die unseren au-nützen, und sollte ich — oder Jemand, auf den ich Einfluß besitze — da« Volk Irland» jemals auffordern „über die Linie jener Constitution hinauszugehen, so werden wir die» offen und über dem Tisch und nicht unter falschem Vor wande thun." Tag» darauf empfing Parnell das Ehrenbürgerrecht der Stadt Waterford und erklärte in einer Beantwortung der UeberreichungSadresse, über das englische Regiment in Irland sei der Stab gebrochen und Irland werde schließlich seine legislative Unhabhängigkeit wieder erlangen. Wenn die Griechen sich nicht noch eine» Besseren besinnen, werden wir zum Frühjahr da unten einen neuen Krieg haben. Griechenland beansprucht die Grenze, welche die Berliner Nach- conferenz stipulirte; die Türkei verweigert dieselbe. Sie hat den Text einer Note festgestellt, welche jene Frage behandelt. Die Pforte hält danach al- äußerste Zugeständnisse die in ihrer Note vom 3. October angebotenen Abtretungen fest, nach welchen Larissa, Mrtzowo, Janina und Tschamurli von der Uebergab« ausgeschlossen bleiben. Sodann verlangt die Pforte den wirksamen Beistand der Mächte gegen die offenkundigen Rüstungen Griechenland», welche die Türkei zu einem gleichen Vorgehen zwängen. Möglich, daß die» Verlangen erfüllt wird, wenn e« auch den Wünschen de» englischen CabinetS »icht angepaßt sein mag. Herr Gladstone muß iudeß die Fehler seiner inneren Politik täglich in so ., hohem Maße fühlen, daß er sich schwerlich in nutzen), deutliche vollständige und haltbare Aufschrift »eiter« auswärtigt Verwickelungen zu Gunsten der der Packttr und namentlich recht große und kräftige Grtecheu riulasseu wird. Aber, wie dem auch sei, Bezeichnung de» Bestimmungsorte», sowie bei größeren diejenige Grenze, welch« von der Berliner Nach« Orten thunltchst die Angabe der Wohnung de«