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Mittwoch, dm ls. Decemb« >- Bestellungen werden bet allen Postanstalten de« deutschen Reiche«, für Lischof«werda und Umgegend in der Srpeditton diese« Blatte« angenommen. Künf«ndd«MWer Jahrgang. für den Verkehr gesperrt werden. Glaubnitz, den 7. December 1880. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, VRtttwoch« u. Sonnabend-, und kostet einschließlich Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l Mk. SV Pfg. Gegen mündelmäßige Hypothek sind verschiedene StiftungScapitalien sofort oder mit Beginn de- Jahre» 1881 auszuleihen und wollen sich darauf -Reflectirende an den unterzeichneten Stadtrath wenden. Etadtrath Bischofswerda, den 10. December 1880. Sin». Heinrich Kühn, Gemeindevorst. Freitag, den >7. December 1880, Vormittags 10 Uhr, Hollen im Ritter'fchen Grundstücke »u Kynitzfch zwei Kühe, eine Dreschmaschine und eine Heckermaschine meistbietend gegen sofortige Erzählung versteigert werden, was andurch bekannt gemacht wird. Bischofswerda, am 10. December 1880. Appolt, Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht daselbst. Bekanntmachung Da die Königliche Amtkhauptmannschast Kamenz im Einverständniß mit dem Bezirksausschuß beschlossen hat, die von der Gemeinde Glaubn itz beantragte Cassation der beiden Fußwege 1) der von der Seuritzmühle längst der Burkauer Grenze durchschneidende auf Jiedlitzer und Uhyster Fluren auSmündendr Fußweg und 2) der von Burkau kommende und nach der Glaubnitzmühle zu führende Fußweg Hie Genehmigung zu ertheilen, so wird Solches hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die bezeichneten Fußwege vom 1. Januar 1881 Bekanntmachung. Die Gemeinde und Gutsherrschaft Ober-Putzkau erklärt, lt. Beschlusses der König!. Amtshauptmannschaft Bautzen, daß der CommunicationSweg ^genannt Johnenweg) von Putzkau nach Tröbigau für den Winter vom 15. d. M. bei Schnee gesperrt wird. Letzterer hat sich während der Sperrung nach dem Viaduct Putzkau auf die Bautzner Straße zu bewegen. Dieses wird andurch bekannt gemacht. Ober-Putzkau, am 12. December 1880. Ernst W-mme, Gutsvorstrher. ob der Patent zur Protestpartei gehört oder, noch blutige Thränea weint, weil die deutschen Fahnen auf den Wällen von Straßburg wehen, da» thue ich nicht ; oder daß ich, wenn «in Vater kommt und mich bittet, daß sein Sohn auf einige Tag« in'S Land dürfe, weil seine Mutter auf dem Sterbebette liegt, Inquisition üben sollte, anstatt zu denken, wie ich der Mutter die letzte Freude und dem Sohne den Segen der Mutter gewähren könnte, da« thue ich auch nicht. Aber da» gefährdet doch das Deutsch, thum nicht, da» ist ja ächt deutsch. Se. Majestät der Kaiser hat mich in da» Land gesandt, Wunden zu heilen, nicht solche zu schlagen, ich soll Gefühle schonen, die in der Natur liegen bei der Trennung de» Landet vou einem Staate wie Frankreich, nach zweihundertjährigem Zusammenhänge mit diesem; ich soll durch gerechte, die geistigen und materiellen Interessen fördernd« Verwaltung den Elsaß-Lothringern diesen Uebergang erleichtern. Da« ist die Instruction, „ die mein Kaiser mir gegeben.' Diese trefflichen - ; Worte werden im ganzen Lande gewiß freudigen. Beifall finden. Au» Oesterreich ward eine Mioisterkrifi»- figualtfirt, jedoch glauben Wiener Blätter nicht an» den Ernst dersrlben. Graf Taaff« soll über die Ezechen ungehalten und entschlossen sein, von der Regierung zurückzutreten, fall» der Heißhunger seiner guten Freude nach immer neuen Zugeständnissen nicht bald sein« Grenze erreicht. E« ist die Äte Geschichte «st den Geistern, die man rief, und dann nicht wieder lo» wird. Wie aes«t, die Wien« Blätter stad der Meinung, »aß Graf Taaffe sich nur in der Situation eine» Lustspielgatten befind«, d«r von Zeit zu Z«tt da» Bevürfniß fühlt, fest»« Umgebung zu versichern, « steh« keineswegs unter de» Ptmtosfst d«r Mbtm Ehegatti», mld d, Politische Wettschau. E« war zu erwarten, daß im preußischen Abge- »rdnetenhause die Berathung de« CultuSetat« aber- Mal» den Culturkampf in den Vordergrund drücken würde. So ist es auch geschehen. Al« am Donners tage die Verhandlung begann, bewahrheitete sich das Sprichwort: .Allzuscharf macht schartig!' Herr Ab- geordneter Windhorst eröffnete nämlich die Debatte rnit einem so großen Aufwand von Uebertreibungen und mit einem Organ, so laut, daß, wie er selbst Hoffnungsvoll andeutcte, man ihn .Unter den Linden' wohl hören würde und sollte da« noch nicht der Fall sein, dann würde er noch lauter sprechen. Indessen, nach dem vulgären Sprichwort, hilft da« Schreien bekanntlich gar nicht, nur Thatsachen be weisen und solche hat der »verehrte Herr' nicht vor- znbringen. Auf den Einwand, den man etwa gegen tchn erheben könnt«, warum da« Centrum der kirchen politischen Vorlage des letzten Sommer« nicht zuge- stimmt habe — erwiderte er vorbeugend: da« Äeutrum wolle nicht die Kirche von Gotte» Gnaden -u einer Kirche von Minister» Gnaden degradiren. Ja demselben Athemzuge aber tadelte er den CultuS« Minister, warum dieser nicht die Verhandlungen mit Rom weitrr fortsühre? Diese» Verlangen war Angesicht» der unerhörten Beschuldigungen gegen die Absichten der königlichen StaatSregierung nicht» »Weniger al» politisch klug. Der Herr CultuS- Minister von Pottkammer erwiderte, wenn man, wie der Vorredner, fich solcher Uebertreibungen schuldig «ache, dann werde man der Kirch« wenig dienen. Die Zukunft sei mit einem dichten Schleier umhüllt, «in «»«weg nirgend» zu finden. Die Verantwort- ltchkeit falle auf die Gegner. Wenn der Staat fich -micht selbst aufgrbrn wolle, dann dürfe er an den FnudamMte» der kircheopolttischeu Gesetzgebung nicht «üMln lasten, »us di« Frage de» Vorredner»: thm»? erwiderte Ker sächsische Lrzähler, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend. Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschakt, -er König!. Schul-Znspection u. -es König!. Hauptsteueramtes zu Bautzen, sowie -es König!. Amtsgerichtes un- -es Kta-trathes zu Bijchofswer-a. Inserate, welch» in diesem Blatt« dir «eitest« «erdrritmm find«», «rrden bi« vi«n«tag und Frritaa früh» Uhr ana». nommrn und kostet dir drkig«spalt«nr Sorputzril« 10 Pf. ««ringstrr 2ns«rat«nbrtrag Lb Pfg. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 15. December 1880, Nachmittag 6 Ubr. Tagesordnung: Geschäftliche Mittheilungen. — Einführung der obligatorischen Trichinenschau.Huste, Vorsteher. Carl August Donath, Gemeindevorstand. der Herr Cultusminister, daß die königliche Staat«- habe ich bei den Besuchen des Landes wiederholt regierung nach den gemachten Erfahrungen e» mit ausgesprochen. Daß ich aber, wenn mir ein Fall ihrer Würde und der Würde der preußischen zur Entscheidung vorgetragen wird, fragen sollte, Monarchie für verknüpft halte, eine ruhige, ab wartende Haltung einzuaehmen, welche gekennzeichnet sein werde durch eine pflichtgemäße, thunlichst schonende Ausführung der Maigesetze. Wenn di« Möglichkeit der Wiederaufnahme der Verhandlungen sich ergeben sollte, dann werde die königliche StaatSregierung sich dieser Pflicht nicht entziehen. Bi« dahin möge das Hau» da« Vertrauen haben, daß die königliche StaatSregierung mit Ausdauer, Muth und Energie die auf ihr lastende Aufgabe tragen werde. Eine weitere politische Kundgebung von hervor ragender Bedeutung ist au« Elsaß-Lothringen zu verzeichnen. Der dortige Statthalter, General von Manteuffel, hatte Anfang voriger Woche den Landes ausschuß an seiner Tafel versammelt. In einer längeren Rede sprach Herr von Manteuffel sich über die RegierungSpraxi« und über die gegen ihn er hobenen Anklagen au», al« od sein Regim zu franzosenfreundlich sei. Ja Bezug auf trsteren Punkt stellt er folgende» Programm auf: .Festhalten an der bisherigen rein sachlichen Erledigung der Fragen selbstständiger Vertretung der Interessen de» Lande«, Festhalten an der bisher bewährten Mäßigung, aber auch offen furchtlose Anrrkennungder Zusammengehörig keit von Elsaß-Lothringen mit Deutschland. Mißver stehen Sie mich nicht, meine Herren, ich verlange heut« noch kein« Sympathien für diese Zusammengehörig keit. Mein Rath ist nur, daß da» Land r» fich klar macht, daß dieselbe definitiv ist.' Zu den An klagen übergebend, sagte er .Man hat mich angrklagt, daß ich da« Deutschthum gefährd« und eine Schwäch« übe -egen frauzvfische Sympathien. Ich glaube nicht, daß der stolzeste Römer je stolzer auf Rom gewesen ist, al» ich «» auf mein Vaterland bin, und. daß die Landesrinwobuer, velch« mit dem »u»lande pactiren sollte», da» Tischtuch zwischen sich «ad mir zerreißen,