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v > rz 1881- k»lvii«ivr i 8 Wiedmxrkäuftr erhallen hohe« Rabatt. !.» °ss 'S 1K sind in größter Auswahl zu Haden hei Friedrich May. Vom weltberühmten auf der 2. Pariser Weltausstellung prämiirten K. VV. L«^vr'8ekv» knust^iiip aus Breslau, vorzügliche« Minderung«, und Hausmittel h«i Husten, Heiserkeit, Verschleimung, Hals- u. Brustbeschwerden, halten Lager in Fl. h s Mk., ä 14 Mk., il 80 Pf. V. Ulvissaer in Bischofswerda. ^Ikrvä rkivmv in Radeberg. Vlvrrm. XLvknter in Kamenz. L. Alvklkorv in Stolpen, Vermischte-. — Dir Kaiserin von Oesterreich scheint nicht geneigt, sich durch die Wirren in Irland ihr Jagd vergnügen daselbst stören zu lassen. Sie gedenkt unmittelbar nach der Vermählung ihres Sohne- im Februar herüberzugehen, um die irischen Fuchsjagden auf sechs Wochen mitzumachen. Auf so lange wurde für sie Ormöndt Castle in der Grafschaft Kilkenny gemiethet. — 1483 ist vr. Marthin Luther geboren. Die Stadt Eisenach hat den Gedanken gefaßt, den 400- jährigen Jahrestag 1883 zu einem Jubiläum für da- protestantische Deutschland und alle Protestanten der Welt zu gestalten. »Die Wartburg mit der Stadt Eiseuach bildet den Mittelpunkt einer solchen Weltfeier; hier war es, wo Luther als Schüler gelebt, wo er al« Mann auf der Wartburg für die Vollendung seine« Reformationswerke» die Bibel in'S Deutsche übersetzt hat. Die Begründung eine« Luther-Museum- auf der Wartburg würde ein bleibende» «»denken sein und sich in würdiger Weise an da« einzig auf der Wartburg dastehende Luther zimmer anschließen.' — Au« Spremberg schreibt man: Die Ver haftung des Vuchdruckereibesitzer Döhle au« Sprem berg wegen Verausgabung falscher Hundertmarkscheine hat hier nicht geringe Bestürzung hervorgerufen, da Döhle auch hier ebenfalls solche Falsifikate veraus gabt haben soll. Die in seinem Geschäftslocale auf Antrag de« königl. Polizeipräsidiums zu Berlin vor genommene Haussuchung ist resultatlos verlaufen. Dagegen ist auf dem hiesigen Postamt eine Kiste an die Ehefrau de« Jnhaftirten, enthaltend ca. 800 Mk. in Gold und verschiedene Pelzwaaren, polizeilich mit Beschlag belegt worden. So viel bi« jetzt be kannt, sollen ca. 100 Falsifikate verausgabt sein. — In mehreren Berliner Geschäften sind in den letzten Tagen bei kleineren Einkäufen Reichs banknoten zu 100 Mark in Zahlung gegeben worden, welche sich bei genauerer Prüfung als unecht erwiesen haben. Die Falsifikate sind nach sachverständigem Gutachten wahrscheinlich von, mit Hilfe der Photo graphie, auf galvanischem Wege hergestellten Platten abgedruckt worden und eignen sich sehr zur Täuschung de« Publikums. Vom Laien sind sie bei einiger Aufmerksamkeit insbesondere daran zu erkennen, daß die Buchstaben der Strafandrohung unter dem rothen Controlstempel zusammengedrängt und größer sind und daß die blaue Färbung theils auf der Vorder-, theilS auf der Rückseite eine erheblich hellere ist, al» Li« echten ReichSbanknoten. — Wa« die Berliner Polizei kostet! Der Chef der Berliner Polizei, Herr v. Madai, der für die Sicherheit der Reichshauptstadt gegen die inneren Feinde de« VerbrecherthumS, für die Aufrechterhaltung der äußeren Ordnung zu sorgen hat, verfügt über ein Beamtenherr von 3607 Personen, also mehr als eine Brigade Mannschaften zählt. Er nimmt aber auch eine Stellung «in, welche thatsächlich höher ist, al« die eine« Brigadegenerals, obwohl er in der Beamtenhierarchie formal eine beträchtliche Stufe niedriger steht. Der Berliner Polizeipräsident ist durch den bloßen Umstand, daß er „das Ohr de« Kaiser«" hat, weit hinauSgehoben über seine College« in den Provinzial-Haupistädten. Der tägliche Bor trag bei dem Monarchen giebt seinem verant wortungsvollen Amte auch äußerlichen Glanz, macht ihn zu einer in hervorragendem Maße repräsentirenden Persönlichkeit. Seine Dotation ist deshalb der eine« Division-general» etat-mäßig gleichgestellt (11,400 M.). Madai bezieht sogar noch eine persönliche Zulage, so daß sein Gehalt mit 15,000 M. dem eine« Unterstaatssecretär« gleichkommt, vor welchem letzteren er noch den Vorzug freier Dienstwohnung hat. — Den engeren Stab des Berliner Polizei- BischofSwerda, den 24. November 1880. j 180 au« Krem» hier äuge- - kommen. Die Reparatur de« GaSfabrikschornstein« H wurde heute commissionell für gut befundeu; morgen begi nnt dir Gaserzeugung, Montag die Gasbeleuchtung. ß Der Gemeinderath nahm die Zuschrift de« Bauu«, daß die Reconstruction der Stadt «ine LandrSav- Z gelegenheit sei, sehr dankend zur Kenntniß. Mau 2, will eben einen Conflict bei dieser Affaire vermeiden. Die Noth der Arbeitslosen nimmt von Tag zu Lag zu, da Kleinindustrie und Gewerbe vollständig daniederliegen, der Consum abnimwt und ganz« Bevölkerung-klassen brodlo« sind. Zudem kommen noch Nachrichten au« der Posawina, daß dort Neber- schwemmungen infolge von Dammbrüchen eintretea. Selbst hier ist da« ganze NiederungSterrain bereit» inundirt, wodurch neue Noth erwächst. Die rin- laufenden Geldmittel werden nur zur Uaterstützuug Brodloser verwendet. Der Bürgermeister erließ heute eine Kundmachung, in welcher die Zunahme de« Fluchen« beklagt und Jeder, der gotte-lästernde Flüche aurspricht, mit Haft von 6 Stunden bi« zu 14 Tagen bedroht wird. — In der brasilianischen Provinz Santa Ca tharina haben kolossale Uebeychwemm ungen furcht bare Verwüstungen angerichtet. In einer einzigen Nacht stieg da« Wasser de« Flusse« um 20 Meter. Namentlich in der deutschen Colonie Blumenau sieht e« traurig au», ganze Straßen sind weggerisseu worden und Menschen erschlagen oder in den Fluthea ertrunken. Die Noth ist groß. — In der Nähe von Halle a. S. wurde eia 14 Jahre alte» Mädchen von mehreren Personell dabei betroffen, wie sie eine der Zuckersiederei-Com pagnie gehörende Feime mit 300 Schock Gerste in Brand steckte. Da» Getreide wurde vollständig zerstört. Da« Mädchen gab nach seiner Verhaftung an, e« habe sich Kartoffeln rösten wollen und zu diesem Zwecke ein kleine« Feuer in der Nähe der Feime angemacht, da« der letzteren durch den scharfen Wind zugesührt worden sei. Die Thäterin ist eia verkommenes Frauenzimmer (erst 14 Jahr!), da« in den letzten Tagen mehrfach wegen Umhertreibeu« polizeilich aufgegriffen und eben erst au« der Hast entlassen worden war. — Ein Zug der österreich. Carl-Ludwig«-Vaha hat Sonntag bei der Station Zborow ein Rudel von vierzehn Pferde» überfahren. Der Zug war genöthigt, anzuhalten. Die Weiterfahrt verzögerte sich um eine halbe Stunde. — (Schiffbruch.) In New-Jork einge gangene Depeschen au» Baltimore melden den End« September erfolgten Untergang de« Schooner« „Abraham Lincoln an der Küste von Liberia, wobei gegen 30 Personen den Tod gefunden haben. — Der bi« jetzt größte Kahn auf der böhmischen Elbe ist auf Ttchlowitzer Schiffswerft« der Gebrüder Pechang in Pschüra im Bau begriffen und dürfte noch im Laufe diese« Monat« vollendet sein ; derselbe wird nicht weniger al- ca. 14,000 Ctr. Tragfähigkeit besitzen. — * Der vr. Tanner in Amerika soll mit seiner 40tägigen Hungercur laut Mittheilung der „Jll. Welt" nicht weniger al« 137,600 Dollar verdient haben. Und zwar kamen durch Wetten ein: 17,223 Dollar«, durch seine Photographie 1500 Dollars, durch Eintrittsgeld von seinen Besucher« 78,915 Dollar», von verschiedenen Fabrikanten, die ihre Maaren mit seinem Namen versehen oder be legen durften, 11,102 Dollar«, vom Hause Liebig und Comp. 20,000 Dollars rc. Repertoir »er Königl. Hoftyeater ,u DrrSdqa. Altstadt: Mittwoch: Dal Testament de« Troßen Kur fürsten. -- Donnerstag: Der Barbier von Sevilla. (Zweite« und letzte« Gastspiel der Frau Adelin» Pattt und de« Herr« Riecolini.) — Freitag: Da« KLthchen von Heilbronn. — Präsidenten bilden ein Over-Regierung-rath, dessen Gehalt einschließlich Dirigenten- und Vertretungs zulage sich auf 6000 M. beläuft, und 2 RegierungS- räthe mit 4800 resp. 4200 M. Gehalt. Zum Stabe im weiteren Sinne gehören noch die 3 RegierungSräthe und AbtheilungS-Dirigenten, die 19 AbtheilungS-Dirigenten und Polizeiräthe, sowie die 10 Polizei-Assessoren, deren Bezüge von 2100 bi» 6000 M. variiren. Demnächst folgen die Bureau beamten erster und zweiter Llasse, nämlich 72 Polizei-Secretäre mit 2100 bi- 3600 M. und 76 Bureau-Aksistenten mit 1800 bi« 1950 M., weiter 12 Canzlisten mit 1650 bi» 2100 M. Gehalt. Zur Rendantur gehören 10 Beamte, nämlich 7 Buch halter, 1 Cassirer, 10berbuchhalter und 1 Rendant, von denen letzterer 4500, die übrigen 2100 bi« 3600 M. beziehen. Den subalternen Dienst (Boten, Executoreo, Portier, Castellan, Cassendiener, Hau«- inspector, Leichendiener, Aufseher im Polizeigewahr- sam) versehen 52 Beamte mit 960 bi« 1200 M. Gehalt, während die einzige bei der Berliner Polizei beamtete Frau, eine Aufseherin im Polizeigewahrsam, nur 720 M. bezieht. — An der Spitze der Schutz mannschaft steht der Polizei-Oberst (6000 M.) mit 13 Polizei-Hauptleuten (3600 bis 4200 M.) und 129 Polizei-Lieutenant« und Criminalcommissarien (2700 bis 3300 M.) Die 10 AbtheilungSwachtmeister der Schutzmannschaft beziehen im Durchschnitt 1650, die 277 Wachtmeister 1425, die 2919 Schutzmänner durchschnittlich 1200 M. — Die« sind die persön lichen Ausgaben für die Berliner Polizei, welche sich einschließlich der Wohnungsgeldzuschüsse (978,060 M.) und der Remunerirung von Hilfsarbeitern (231,402 M.) auf 6,165,327 M. belaufen und zu denen noch 275,840 M. sachliche Kosten hinzutreten, welche der Staat zu tragen hat. Die von der Stadtgemeinde aufzubringenden sehr bedeutenden sachlichen Kosten sind hierbei nicht in Betracht ge zogen. — Die Polizei-Verwaltung von Breslau erfordert nur etwa den 19. Theil de« Aufwandes, nämlich 347,985 M., und die gesammte außer berlinische Polizei in Preußen verursacht nur 3,260,404 M. Ausgaben, also etwa die Hälfte der Ausgaben für die Berliner Polizei. — (Unglücksfall im Kieler Hafen.) Am 19. d. Abends lind 6 Mann der Howald'schen Fabrik DiedrichSdorf bei der Heimfahrt nach Kiel im Hafen bei großem Seegang und Sturm ertrunken. Ein Arbeiter nur wurde gerettet. — Aus Agram vom 19. Nov. meldet die „Presse': Heute Nachts sind abermals zwei Stöße erfolgt, der erste leichtere um Z9 Uhr, der zweite stärkere um sj5 Uhr. Die Consequenz der anhaltenden Stöße ist die Erweiterung der bestehenden Risse, be sonders am Dom. Von allen Städten sind Unter- stützungSsumm-n angelangt, nur nicht von slavischen. Gestern herrschte großer Andrang bei dem Bürger meister, um momentane »uShilfen. Dieselben wurden gewährt, aber der Bittende angewiesen, Arbeiten zu übernehmen. Heute wurde ein Gottes dienst unter freiem Himmel abgehalten zur Feier de« Namenstage« der Kaiserin. — Weiter meldet die „Pr." vom 20. d. M. aus Agram: Heute Nacht wurden zwei heftige Erdstöße verspürt; der erste, um 41 Uhr, war ein kurzer, starker, verticaler Stoß; der zweite, um ^2 Uhr, ein dreimaliger Stoß. Gleichzeitig brach ein heftiges Gewitter au». Da unterirdische Rollen war aber deutlich unterscheidbar von dem Donner. Die Beunruhigung der Bevölkerung zeigte sich dadurch, daß Alles an die Fenster eilte, der strömende Regen verhinderte aber da» Verlassen der Häuser. Der Bürgermeister verordnete heute die Verankerung der Feuermauern mit Eisenklammern. Für den Winter erlaubt man die vorläufige Ver schalung offener Mauerstellen. Die Regengüsse hielten Sonnabend: Orpheu«"u. Eurydike.' Neustadt: Donner«, den ganzen Vormittag an. Gestern Abend sind tag: BersLSmte Arbeit — Sonnabend: Krieg im Frieden.