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Bekanntmachung. Am 1. December 1880 hat in dem gesammten deutschen Reiche eine Volkszählung stattzufinden. Bei der außerordentlichen Wichtigkeit dieses ZählungSgeschäfte« hat man vorauszusetzen, daß nicht nur die in den Zählerlisten vorgelegten Fragen allenthalben auf das Gewissenhafteste beantwortet, sonder» Daß auch Alle Diejenigen, welche von den Ortebehördcn zu Ausführung diese» Geschäftes werden zugezogen werden, den ihnen übertragenen Functionen mit Sorgfalt und Pflichttreue sich unterziehen werden. In Gemäßheit der Verordnung des Königlichen Ministerium de» Innern vom 16. September 1880 wird hierdurch Folgende» bekannt gemacht: 1) Die Ausführung der Volkszählung liegt nach 8 4 unter 1 der Verordnung in der Stadt! Schirgiswalde dem dasigen Stadtgemeinderathe, in den übrigen Ortschaften, einschließlich der selbstständigen Gutsbezirke, den Gemeindevorständea ob. 2) Die Herren Gemeindevertreter sind berechtigt, diese» Geschäft einer besonderen ZählungScommisston zu übertragen und e» ist in diesem Falle solche bi» zum 15. November zu bilden. 3) Die Herren Gemeindevertreter bez. die erwählte Zählung»commisston haben bi« zum 20. November den Ort in einzelne Zählbezirke, deren keiner mehr al- 40 Haushaltungen groß sein darf, einzutheilen, die Zähler zu ernennen und gehörig zu instruiren. 4) Die AuStheilung der Zählungslisten hat in der Zeit vom 25. bi» mit 30. November zu erfolgen. 5) Die Haushaltungsvorstände haben am 1. December Vormittag« die Listen auSzusüllen. 6) Vom 1. December Mittags an und am 2. December find die ausgefüllten'Listen von den bestellten Zählern einzusammeln. 7) Die Zähler haben diese Listen durchzusehen, da nöthig zu ergänzen und zu berichtigen, nach Nummern zu ordnen, da» Ergebniß in die Control-Liste einzutragen, solche abzuschließen und zu beglaubigen, und da» gesammte Zählung-material de« Zählbezirk» in ein Paquet zusammenzuschnüren, mit Aufschrift zu versehen, und spätesten« am 5. December 1880 an den Vorstand der Gemeinde bez. dir Zählungs- Commission zurückzugeben. 8) Von dieser sind die einzelnen ZählungSpaquete eine» Orte» mit Aufschrift und Nummer zu versehen, gehörig zu ordnen, und zusammea- zupacken und nebst den unbenutzt gebliebenen Formularen am lo. Januar 1881 bei Vermeidung von 10 Mark Ordnungsstrafe anher einzusendeo. Bautzen, am 29. October 1880. Königliche Amtshauptmannschaft. von Salza. Steglich. Donnerstag, den 4. November d. I., / von 9 Uhr Vormittags an, soll eine Parthie dürre» Brennholz im hiesigen Communwald versteigert werden, und wollen sich Erstehung-lustige zur gedachten Zeit am Schützenhause hier «infinden. Stadtrath Bischofswerda, am 28. October 1880. Sin,. Pritsche. Gegen das 12 jährige Schulmädchen Emma Auguste Schöne au» Bischofswerda, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Betrug» verhängt. E» wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in da» AmtSgerichtS-Gefängniß zu Bischofswerda abzuliefern. Bischofswerda, am 2. November 1880. Der Königliche Amtsanwalt. vr Höcker. ohnehin viel Widerspruch gefunden. Selbst der eifrigste Bertheidiger der Institution wird kaum be haupten wollen, daß die dort gehaltenen Reden sich auf der früheren Höhe hielten. Wie lange noch, und auch der volkswirthschastliche Congreß wird ein gehen zum Winterschlafes Doch rin Lichtblick kam am Donnerstage au» Berlin, denn seit langer Zeit war die bei Eröffnung de- preußischen Landtages gehaltene Thronrede wieder im Stande, in Bezug auf die Finanzen eine Besserung aozuzeigen. Im Ordinarium bleiben die Einnahmen nicht hinter den Ausgaben zurück und nur die unerwartete« AuSgabea d«S Extraordinarium» erfordern eine außerordentliche Deckung. An diesem Aufschwung sind nicht nur die Reichssteuern betheiligt, sondern auch di« Ueberschüsse der Betriebsverwaltung der verstaatlichten Eisenbahnen. Das Ordinarium weist sogar einen erheblichen Ueberschuß nach, mittelst dessen «in erster Nachlaß der Steuern ««gekündigt wird. Wir dürfen demnach wohl hoffen, auch unser nächste» sächsisches Budget werde uns kein Defizit, sondern einen Ueberschuß bescheeren, um mindesten» die jetzigen Gtrurrzuschläge zu vermindern oder ganz los zu werden. Bekanntlich wurden seiner Zeit in Oesterreich Politische Weltfchau. Immer öder, einsamer und unbehaglicher wird «» draußen in der Natur. Die Stürme brausen Aber Feld und Wald, rütteln an Allem, was ihnen in den Weg kommt, werfen um, wa» nicht fest steht «nd singen in unheimlichen Tönen der Natur ihr Grablied. Der vorsichtige Bürger hat seine größeren Spaziergänge schon längst eingestellt und in der Häuslichkeit sich so eingerichtet, daß er mit Ruhe den kommenden Ereignissen entgegensetzen kann. Die Vorgänge in der Natur finden ihr Spiegelbild im Politischen Leben, nicht eben deshalb, weil jetzt in den zahlreich stattfindenden politischen Partei-Ver sammlungen so viel Wind gemacht wird — nein, well auch im politischen Lebe« alle« recht grau und kahl auSsteht; weil da» Lerhältniß ehemals be freundeter Parteien recht frostig geworden ist und sich Alles ttckbe und öd« ausnimmt. Der jüngst la Berlin versammelte volkswirthschastliche Longrcß «achte keine Ausnahme von dieser Regel. Wenn «an bedenkt, welch,» Ansehen der Longreß einst genoß, wie gefeiert die Namen der Männer waren, welch« dort als Redner auftraten, und wenn man »an damit die letzten Verhandlungen vergleicht, so überkoauum uns unwillkürlich Herbstgedanken, auch der Berfaffuagsparlri die Zügel der Regierung ent- von einer Prüfung der Beschlüsse abgesehen, die ja rissen, «eil sie die auswärttgr Politik der Monarchie, Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, dm 3. Rovdr. 1880, Nachmittag 6 Uhr. Tagesordnung: Spar- und Schulcassen-Rechnungen auf da» Jahr 1879. — Haushaltplan auf da» Jahr 1881. — Wahl von 2 Mitgliedern und deren Stellvertretern zur Einschätzungs-Commission. Huste, Vorsteher. wie diese sich infolge der orientalischen Wirren ge staltete, nicht unterstützte und demgemäß nicht nm die Besetzung Bosnien« tadelte, sondern auch in der Bewilligung der HeerrSauSgaben Schwierigkeit« machte. In diesem Jahre scheint man den Fehler vermeiden zu wollen. Wenigsten» genehmigte am Mittwoch der Budgetausschuß der österreichisch« Delegation ohne Einwand der Forderungen des Kriegsministerium». Eine bemerkenSwerthe Debatte fand nur bei der Berathung de« Pensions-Etats statt, wo mau eine größere Sparsamkeit sür wünschen-werth erklärte. Den Delegationen wurde übrigens auch da» Rothbuch vorgrlegt. Di« Acten- stücke, welch« in dieser Sammlung enthalten fiich, bringen durchau» nicht» von Wichtigkeit, was «an nicht schon wüßte, und sind so harmlos, daß «an bei dieser Lectüre bequem rinschlafen kann. So oft «in« solch« Sammlung diplomatischer Aktenstücke eirnr fremden Volksvertretung vorgelegt wird, les« wir In deutschen «lüttem auch das Bebaue« darüb«, daß die deutsche Regierung diesem Beispiele nicht folgt. Wir können es aber uur billig», daß «sn Papier und Drucktasten spart, wenn mau nicht wehr mitthrilen kann uud will, als was dies, Rothz Blau-, Grün- vud Gelbbücher gewöhnlich besaß« Die bunt« Umschläge, di« diese« Sammlung« d« Name« geben, finden wir ab«, ganz am Platze^ O. Kupfer. Bekanntmachung. In Ausführung eine» Beschlusses de» hiesigen Bezirksausschusses wird andurch den Führern von Hundefuhrwerken die Mitbenutzung derselben zu« Fahren bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe bi» zu 15 Mark, ev. entsprechender Haftstrafe untersagt. Bautzen, den 29. Oktober 1880. Die Königliche »mt-hauptmannschaft. von Salza Aer sächWe LrziW Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« «nd Umgegend Amtsblatt -er Königl. Amtshauptmannschakt, -er Königl. Schul-Infpection u. -es Königl. Hauptsteuerr zu Dauhen, forme -es Königl. Amtsgerichtes un- -es Ata-trathes zu Vifchofswer-a.