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In Bautzen ist eine keiedsbaaknebvNlstvUs Ker säcWche Frzähler, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« «nd Umgegend. Amtsblatt der Königl. Amtohauptmannfchakt, der König!. Ichol-Inspection u. des König!. HauptsteneramteM zu Dauhen, sowie des Königl. Amtsgerichtes und des Stadtrathes zu Vilchofswerda. Hur Vermittelung von Wechsel- und Lombard-Geschäften errichtet und deren Verwaltung Herrn Georg Heinrich Reinhardt daselbst übertragen worden. Dresden, den 2. October 1880. Reichsbank stelle. Edler Fischer üvliLmrtmLekuuK. Die Weidennutzung an den StaatSeisenbahnstrecken Görlitz - Bischofswerda und Bautzen - Wilthen soll nach Bahn- mieistereien getrennt auf 3 Jahre verpachtet werden. . , Offerten sind in versiegelten Couverts mit der Aufschrift „Weidennutzung" -iS 1v. -Oktober d. I. anher elnzurelchen. -vte Wewerber bleiben bis 22. Oktober d. I. an ihre Offerten gebunden. Weitere Auskunft ertheilen die Bahnmeister. Bautzen, am 1. October 1880. Lö»isliellv8 ^dtlivüimgs - IvKvmvlir - kurv«». >7 gemeinschasten zur Ausführung bringe, sofort Frankreich verlassen Werre. Da nun aber die ««»- führung des zweiten Märzdecrete». in der nächst« Woche beginnen soll, so wird Mkr. Ezacki Paris gegen den 6. Oct. verlassen " Drohung ernstlich gemeint ist. Mächten einer näheren Erörterung unterzogen werden. Zu etwas anderem, al» zu einer solchen papiernen Action wird e» der hochedle Lord aber in diesem Falle sicherlich nicht bringen; in England hat man bekanntlich eine heilige Scheu vor Pulver und Schießgewehren. Hingegen gewinnt rS täglich mehr den Anschein, daß Rußland eventuell allein den Feuerbraod auf der Balkanhalbkiisel zu entfach« gesonnen ist. Tschernajew, hinreichend bekannt aus seiner Rolle vor Ausbruch de». russisch-türkischen Krieges al» Führer der serbischen Truppen gegen die osmanischen Streitkräfte, ist nämlich plötzlich am bewölkten Himmel Ostrumelien» wieder aufgetaucht, insofern er seine Ankunft in Ostrumelien auf den 9. Oct. angekündigt hat. Nach allem Borhergegangenen diese» russischen Generals kann die» nicht» Andere» be deuten, al» den Beginn der gewaltsamen LoSreißung Ostrumelien» von der Türkei. Ihm scheint von Neuem die Aufgabe zugesallen zu sein, die Dinge ür einen neuen Orientkrieg vorzubereiten, wa» nsofern allerdings auffallen muß, al» er in dem erbisch-türkischen Kriege im Jahre 1876 bekanntlich eine sehr traurige Rolle spielte und geschlagen wurde, wo er sich sehen ließ. Nun al» Mauerbrecher will man ihn in russischen Kreisen immer noch verwerthen, und in der That scheint die Pforte seine diesmalige Mission durch ihr indifferente» Verhalten wesentlich zu begünstigen. Gleichgültig gestattet sie die heute schon vollzogene Errichtung eine» russischen Eonsulat» in Slivno. Daß jede» auf türkischem Gebiet errichtete russische Eonsulat einen Keil bedeutet, der in den Organismus der Türkei hineingetrieben wird, bedarf keine» Beweise», aber trotzdem giebt die Pforte ohne Bedenken ihre Einwilligung zur Errichtung eine» Eonsulat» au dem gefährlichsten Orte in Ostrumelien. Die Pforte, welche ihre ganze Kraft einsetzt, um die ihr abgesprocheoen Gebiete in Thessalien und Epiru« zu behaupten, sieht ruhig dem Verlust ihrer wichtigsten Provinz Ostrumelien zu. Die Türkei ist allen, von dorther kommenden Berichten zufolge heute so weit, diese ihre Provinz wieder erobern zu müffeu. Nicht eine bulgarische Provinz ist au« Ostrumelien ge- worden, sondern ein russische» Gouvernement. Massenweise werden russische Offiziere dorthin ge schickt, um dem LctionS-Eomits zur Verfügung zu stehen. Sie treten so uogeuirt auf, daß sie nicht einmal ihre Uniformen oblegen. Der in Frankreich bet Ferrv abgehalteue Mioisterrath, zu dem sämmtliche Minister außer Eoustau« und Magate sich ringelnden hatten, be schäftigte sich hauptsächlich mit den orientalischen Angelegenheiten; auch wurde officiell al» Zeitpunkt für di, Sitzung de» Tribunal» für Eoofliar der 6. — Politilche Weltjchau. Die politische Signatur der vergangenen Woche ooncentrirte sich in der orientalischen Frage; denn Liese ist in rin Stadium getreten, da» jeden Tag uv» Thatsachen gegenüberstellen kann, deren Folgen für den europäischen Frieden ganz unberechenbar find. Zunächst ist al» wichtigste Meldung zu erwähnen, daß die Flottenkundgebung für aufgegeben aind die Abfahrt de» Geschwaders al» bevorstehend betrachtet wird. So wird wenigsten» der „ Ugence HavaS" aus Ragusa telegraphirt. Der Sultan Lenkt gar nicht daran, sich den Forderungen der Mächte gutwillig zu fügen und ist am wenigsten Lurch die in Aussicht stehende Comödie, welche die europäischen Flotten inscrniren sollen, dazu zu bewegen gewesen, da er sich sagen mußte, daß hinter derselben wohl viel Säbelgerasscl, aber keine Entschlossenheit Zu ernstem Vorgehen der Mächte steckte. Und in der That scheint die Mehrzahl der letzteren sich dafür zu bedanken, das Leben eine» ihrer Unter« thanen für englische Spezialinteressen zu opfern. An einer unschuldigen „Demonstration" betheiligten Pe sich wohl, aber sobald die Dinge anfingen, ernst zu werden, mochte ihnen wohl das Mißliche ihrer Handlungsweise zum Bewußtsein gekommen sein. Daß der Sultan fest entschlossen ist, die Dinge zum Aeußerstcn zu treiben, wird u. A. auch der „,Nat.«Ztg." durch ein Pariser Telegramm bestätigt, «ach welchem der Sultan die Intervention de» Kaiser« Wilhelm angerufen haben soll, um die Mächte von einer Action gegen Dulcigno abzuhalten, La er der Gewalt Gewalt entgegensetzen müsse. Der Kaiser soll mit dem Ausdruck des Bedauern» ablehnend E"tlvort«t haben unter Betonung der Solidarität der Mächte und der Nothwendigkeit, den Berliner Ver ¬ trag zur Ausführung zu bringen. Dir Antwort Le» Kaiser» konnte allerdings nicht ander» ausfallen, Lessen ungeachtet hat da» Scheitern der Demonstration viel Wahrscheinliche« für sich, zumal ganz bestimmt 'versichert wird, daß die französischen Schiffe bereit» Weisung erhalten hätten, sich an einer Action nicht HU betheiligen. Und wenn erst die französischen Schiffe abziehen, werden die deutschen und österreichischen bald folgen. Wir wünschen die» umsomehr, weil Lau« der unheilvolle Unruhestifter Lord Gladstone, der Urheber der Demonstration, vor ganz Europa ulblamirt daständ«; r» war rin Fehler, daß die Mächte sich von diesem sonderbaren Schwärmer «lt großen Worten anreden ließen. Maa berichtet, daß im Falle de» Scheitern» de, gemeinsamen Demonstration England mit Rußland vereint Vorgehen wolle. E» heißt, daß da» englische «abiuet im Begriffe steh«, in Verbindung mit der russisch« .Regierung «tu Memorandum au di« LpaetaNrrHht« zu richt«, tu welche« die Verhältnisse M^fLüWiWd bffwdrr» da» Verhalten d«» Mtz^Maimum gegenüber den Groß- M «, wenn sei» , W .. cle,' „Evsuemeut* W und andere Blätter fordern die Regierung auf, für W diesen Fall sofort den französischen Botschasterpostat M am Vatikan abzüschaffen. A In England ist mau inzwischen durch di« Ä irischen Wirren ungemein in Unruhe versetzt. W Dasselbe Volk, welche» im Orient, allerdings «ach H seiner Weise, Ordnung stiften will, kann sie nicht H einmal am eigenen Heerde aufrrcht erhalten. Die Z irischen Großgrundbesitzer verlangen von der Regierung natürlich Hilfe. Der unheilbare Doktrinarismus H (Mlttelpartei) der liberalen RegierungSmäuner erklärt - § jedoch alle außergewöhnlich« Mittel zu diesem Zwecke für unzulässig. Auch die „Pall Mall Gazette" warnt vor allen Repressivmaßregeln; Verbrech«, ) wie die gegen Lord Leitrim und Lord Mouatmorre» H verübten, würden durch die schärfsten Represfivmaß- H regeln nicht verhindert werden können. E» wär« zu beklagen, meint da- Blatt, wenn die Entrüstung über da- neue Verbrechen die Aufmerksamkeit »oa H der Hauptsache abzvge, nämlich ein« energisch« z Versuch zur Lösung der Laadfrage zu mach«. E« H rüsten sich deshalb die noch im Lande refidirmdeu Grundbesitzer, Irland zu verlass«, um dem Schicksal de- Lord Mountmorre- zu entgeh«. Dadurch h wird die allgemeine Verarmung auf der Jufrl noch '' mehr gesteigert. Die -0 Million« Acre» Laad. D welche Irland aufwetst, sind i« Besitz von 20,000 Gutsherren, von denen nur ein viertel auf stiaru H irischen Güte« refidtrt. Die gesammte Reutti Ä Irland- beträgt jährlich 10,800,000 Pfd. Stert.; Z davon gehen weit über drei MÜlioum regelmäßig I an die im «uvlande rrfidlreüdeu Grundbefitzer, der H Rest von der Gesammtreutt,' Mo ea. 7 Mill. Md. Ä Sterl., geht nach En,land für Eonsum-stritt», H Eapttalrente «. s. v. " Au« Italien kam dieser Lage di« MAL» daß der alte Garibaldi und feiu Sohn die MaW zur Deputirtenkammerutedrrgelkgt hab«, aoaek deshalb, weil die Regierung allt Freihettm Füßm träte. Die Sach« Hat *ab«r «i« aa«n anders vewaadtaiß. »artbaldt ist^Mrüsttt übtt di^vT. Haftung seine» Lchvi^ersohu^Ä^eN«ral» L«t^ Maa «Atzet dat«« att» «M , G«eral Lamtö war bei den Uuruhm betheSigt, w«lch« Mu 10. M tz. J. iu Eeauu stMaudta. «r -soll damals sUzM ruhig aufgetmt« sttn, «td ihw ift-r-WMAtchlW da) ta Genua ntcht;wt«aleichMg