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fser und man vermmhet, daß die Locomotive Waggon» (glücklicher Weise war r» lila ug) weggeschwemmt und unter einem Grd- Personen verehr 2,798,745 Mk., beförderte Güter 761,757,900 Silogr., Einnahmen au» dem Güter verkehr 3,197,611 Mk., Einnahme au« sonstigen Quellen 226,375 Mk, Gesammteinnahme 5,222,731 Mk. * Die Handarbeiieria Schneider za Dresden wurde, weil sie im König!. Forstreviere sich Tannen- und Fichtenzweigt, sowie Preiselbeerkräutig (im Mert he von ca. 60 Pfg.) zu einer Ranke geholt, von der Strafkammer zu 3 Monaten und 1 Tag GefLngniß verurtheilt und dabei noch mildernde Umstände angenommen. (Bemerkt muß werden, Laß die Sch. früher schon Vorbestrafüngeu sich zu- Pezogen) Früher war Entnahme von Preiselbeer- Lräutig nicht verboten, gegenwärtig gilt dieselbe al» gemeiner Diebstahl und wird bestraft. Da« Meininger Hofschausptel ist von Amster« Lam, wo e« mit epochemachendem Erfolge gastirte und in 36 Vorstellungen über 150,000 fl. verein nahmt, mit seinem reichhaltigen, kostbaren Apparate und hochkünstlerischen Personal in Leipzig einge« Grossen, um am 15. d. Im Carolatheater ein längere» Gastspiel zu eröffnen. Unsere Jäger mögen sich trösten, denn in Frank reich sind Rebhühner in diesem Jahre ebenso seltene Erscheinungen wie in Deutschland. Ein Rebhuhn Lostet in Pari« 7 Francs. Fasanen sind fast gar nicht aufzutreiben. In Deutschland wird der Mangel nn Rebhühnern fast auf allen Jagdrevieren beklagt. * 'Lei der 66. Jahresfeier der sächs. Hauptbibel- gesellschaft wurde u. A. mitgetheilt, daß die JahreS- rinnahmen 43,014 Mark 18 Pfg, die Ausgaben ^37,323 Mark 61 Pfg. betragen. Verbreitet wurden 13,017 heil. Schriften. * Die norddeutsche HagelvtrsicherungSgesellschaft chatte 1879 28,660 Mitglieder mit einer Ver sicherungssumme von 264,300,555 Mark 1880 ist dieselbe auf 34,918 mit 301,892,498 M. gestiegen. Die 2 Strolche, welche vor Kurzem am Lilien bein in der sächs. Schweiz an dem 'Larbier Masch inell einen Raubmordversuch unternahmen, sind am 13. d. an die Staatsanwaltschaft Dresden abgeliefert worden. Der Eine der Beiden nannte sich Weiser aus Mittweida; jetzt hat sich herausgestellt, daß dies micht sein Name, sondern derjenige eines jungen Mannes ist, welcher von ihm in der Gegend von Tharandt angefallen und seiner Papiere beraubt wurde. Auf einem Neubau an der Stephanstraße in Leipzig sti-ß man beim Ausschachten de» Grunde« auf ein Massengrab, welches wahrscheinlich aus der Leit der Leipziger Völkerschlacht herrührt. Leipzig, 14. September. Als ein besonders In den hiesigen gewerblichen und kommerziellen Kreisen Aufsehen erregender Rechtfall dürfte die Werurtheilung des hiesigen Director« re» Schulden- EinziehungS-BureauS und AuskunftS-Bureau« .Bor« Hchl" auch in weiteren Kreisen von Interesse sein, indem dem Beklagten wegen unrichtiger Auskunft . über einen Geschäftsinhaber 500 Mark Geldstrafe, eventuell 2 Monate Gefängniß, wie Geldbuße von 500 Mark an den Kläger unv außerdem Tragung .sämmtlicher Kosten zuertheilt wurde. Vermischter. — Besichtigung de» Bollö'schen Dampf-Omni- chu» durch den Kaiser. Die Volls'sche Dampf-Droschk« 'wurde durch Se. Majestät den Kaiser unlängst in Berlin im Palaishofe einer etwa 20 Minuten Währenden, eingehenden Betrachtung unterzogen. Der «atser erschien, begleitet vom Generalmajor Grafen Gchndorff, unmittelbar nachdem die .Droschke' in .WÄ-lWsstGLfabrrn war. Er ließ sich durch den Art der Geldmittel» deren veschäffuu- rrsp. i Wendung. Er macht« schließlich di« genauesten gaben über da» Verbrechen im Winterpalai«, zeichnete den Haupturheber, welcher jetzt b« längere Zeit io den Händen der Polizei sein Rach dem abgelegten Geständniß erhängte er im Gefängniß, einen Brief hinterlassend, in west er al» Ursache seine» Selbstmorde» die Reue den Berrath an seiner Partei augab. Z — Au» Neapel wird vom 9. September gv- schrieben: Der Vesuv ist seit einigen Tagen in voller Thätigkeit, und seit vorgestern fließt eia breiter Lavastrom auf der Nordostseite de- Ikgel» herab. Die Zahl der Besucher nimmt stündlich zu. Vor gestern ist leider einem derselben ein Unfall zutze- stoßen. Er wagte sich etwa« zu nahe an dm Rand de- Krater«, wurde mit einem Regen feuriger Asch« überschüttet und stürzte, die Flucht ergreifend, so unglücklich, daß er schwer verletzt in'« Hospital ge bracht werden mußte. — Am vergangenen Sonnabend Nacht ereignete . sich, wie au« London berichtet wird, auf der ; Südwestbahn unweit der Nine'Elm««Station während eine« heftigen Regen« eia bedauerliche» Unglück. Eine Locomotive, welche vou der uruea H Waterloo-Station nach dem Depot zurückfuhr, stieß - mit dem von der Waterloo-Station nach Hamptoa- Z Court fahrenden Zuge zusammen. Die Maschine de« Zuge« wurde von den Schienen geschleudert und der erste Waggon dritter Claffe vollständig zertrümmert. 1 Dabei sollen 8 Passagiere getödtet und etwa 40 Z mehr oder minder verletzt worden sein. - — Kopenhagen,16. Sept. Der Flußdampfer „Braunschweig" von Bremen nach Stettin ist in der Nordsee gesunken, einer von der Mannschaft ertrank, zwölf wurden gerettet und in Skagen ge landet; sie trafen heute in FriederikShaven eia. — Die Bergstadt Sala in Schweden wurde in der Nacht zum 14. September von einer Feuersbrunst heimgesucht. Uetzer 50 Gebäude wurden eingeäschert. — Ein 50jährige« Eisenbahnjubiläum haben wir auf dem Lontiuent noch nicht zu verzeichnen. Großbritannien feierte am 15. September da» 59jährige Fest der Eröffnung der Manchester- Liverpooler Bahn mit der verbesserten Stephen- son'schen Lokomotive. Wenn auch England schon seit 1814 Versuche mit Eisenbahnen gemacht, so datirt der Personenverkehr auf solchen doch erst von 1830 her. — Die erste Locomotivbahn in Deutsch- land war die 1835 eröffnete Nürnberg-Fürther Bahn, dann folgten 1837 Leipzig-Dresden, 1838 die erste Staatsbahn Braunschweig - Wolfenbüttel, ' darauf Berlin-Potsdam u. n. A. Frankreich blieb Anfangs im Eisenbahnwesen weit zurück. — Zu der schrecklichen Calastrophe auf dem Ebroflusse wird von Augenzeugen berichtet, daß da« Bild der schwerbepackt mit den Fluthen Ringenden ein unbeschreiblich traurige« gewesen sein soll. Jung« Civilisten warfen ihre Kleider ab und stürzten sich al» gute Schwimmer von der Brücke herab in den Fluß. Ihnen gelang e« auch, «ine große Anzahl Leute, u. A. auch den Obersten de« Regiment«, zu Z retten. Die meisten Rettungen aber verdankt man ' den umhertreibenden Planken, an welche viele der Ertrinkenden sich festzuklammern vermocht hatten. Da« Publikum warf in den Strom, wa« von Holz- theilen und ähnlichen schwimmenden Gegenständen zur Hand war. Vielleicht wären noch weit mehr Menschenleben gerettet worden, wenn sich die Leute nicht gegenseitig behindert und in die Tiefe gezogen hätten. Man sah ihrer mehrmals einen Knäuel von einem halben Dutzend mit wirr durcheinanderge- schlungenrn Gliedern an die Oberfläche kommen, um gleich darauf wieder in der Wafsertiefe zu versinken. Gerettet wurden im Ganzen 10 Offiziere und 145 Soldaten, e« ertranken 110ffiziere und 110 Soldaten. — Die CansaS-Pacificeisenbahn in den Vereinigten Staaten forscht seit geraumer Zeit nach einem ver mißten Zuge und hat, nachdem sie 2600 Dollar verausgabt, die Nachforschungen eingestellt. Etwa 400 Meilen westlich von CansaS-Ctch läuft da» Gelei« durch einen kleinen Ort, der vor einiger Zeit von einem furchtbaren Unwetter (Orean und Waffer« .. Hose) heimgesucht wurde, wodurch über 600 Fuß de» i Schieueageleise« weggeschwemmt worden stad. Die ) benachbarte Gegend, ein« riesige Prairte, stand 8 Fuß - ' unter Waffer und man vermuthet, daß die Lokomotive und die Waggon« (glücklicher Weise war r» kein H Paffagierzug) weggeschwemmt und unter einem Grd- rutsch begraben wurden. Dir» ist die zweite der- D art ge Begebenheit, denn im Jahre 1878 verschwand eiae Lokomotive im Trirbsande de» Kiowu-Lreek. Z — Am 5. September Nachmittag» traf« drei Parteien Zigeuner, 30—40 Erwachsene ohne di« H . Kinder, auf 8 Wage» in Keferloh« (nächst M W plötzlich macht« er die umfassendsten Geständnisse, Station Haar au der Müachea-Rostaheiüwr MW..M nannte die hervorragendsten Leiter der Nihilisten, «in und machten hinter de« rortigr» Gs«r»»W D erklärte die Organisation der verschwvruag und die Halt. S« eaistauden al»bald Streitigkeiten, «ad di» W Fürst Bismarck ist zum Minister für Handel mnd Gewerbe, Oberpräsident von Bölticher zum Staatssekretär de« Innern und zugleich zum StaatS- minister ernannt. Die Festungsartillerie in Mainz ist augen blicklich mit sehr interessanten Manöver» beschäftigt, indem vollständig krieg-tüchtige Battericen in den Werken der Südfronte unv Geschütze in Batterie ge bracht werden. E« handelt sich um möglichst rasche «rmlruug der Festungswerke, wie eine solche im Kriegsfall« zu geschehen hätte. Die Leistungen der Mannschaft sollen ausgezeichnet sein. König Ludwig von Baiern hat angeordnet, daß die letzte Aufführung de« Oberammergauer Passion«- (pieke« ein Privatissimum für ihn bilden soll. Die Passionsspiele gehen in diesem Monat zu Ende und so wird wahrscheinlich die Vorstellung am 26. allein Mr den König stattfinden. Oesterreich. Vuda-Pest, 15. September. Nach einer bei nahe 5stündigen stürmischen Sitzung wurde in Ab wesenheit sämmtlicher jüdischer Gemeinderäthe, welche wegen de« Feiertag« fehlten, die deutsche Theater- «oucrsfion mit 77 gegen 76 Stimmen abgelehnt. Polizeipräsidenten v. Madat, de» Mitbesitzer de» Patent» Herrn Barthold Aron« und den französischen Ingenieur Herrn Lecordier Vorsteven, um sodann deren erläuternden Bemerkungen mit der gespanntesten Aufmerksamkeit zu folgen. Die einzelnen inneren Theile wurden vou dem hohen Herrn mit lebhaftem Interesse in Augenschein genommen, dem der Kaiser unumwundenen Ausdruck lieh. Er prophezeite der Erfindung eine große Zukunft. S« Majestät entließ die Herren unter Ausdrücken hoher Befriedigung. — Unmittelbar an die Vorstellung vor dem Kaiser schloß sich eine Probefahrt mit dem Krieg«mioister v. Kamele. Der Wagen nahm di« Richtung nach Westeud und fuhr die Höhe zwischen Charlottenburg und Westeud im schärfsten Tempo hinauf. Der Kriegsminister, der daun wieder bi« vor sein Hau» gefahren wurde, war vou den Leistungen de» Gefährte- in hohem Grad« überrascht. — Ein Bittsteller hatte sich am 15. d. Borm. um 10 Uhr vor dem historischen Eckfenster de« Kaiserlichen Palai» in Berlin ausgestellt und hielt, al» S«. Majestät am Fenster erschien, einen großen Brief in die Höhe. Auf Anordnung de» Kaiser würde der Bittende durch einen Schutzmann in da» Palai» geführt und ihm seine Bittschrift abgenommen. — Die Wittwe de« Feldmarschalls Grafen v. Wrangrl, Gräfin Lydia von Wrangel geborene v. Below, ist, wie die „Kreuzzeitunz" meldet, am Sonnabend Abend 11 Uhr im vollendeten 88. Lebensjahre sanft verschieden. Lydia v. Below war am 23. Juni 1792 geboren; sie vermählte sich am 25. December 1810 mit dem damaligen Stab-ritt- meister Friedrich v. Wrangrl, dem späteren General« Felvmarschall und Grafen, mit dem Frau v. Wrangel 1860 die goldene, 1870 die diamantene Hochzeit feierte. Am 1. November 1877 löste der Tod va» Band einer innigen 67jährigen Ehe. — In der „Köln. Zig." wird der Vorschlag ge macht, nunmehr auch den Straßburger Dom au«- zubauen. Es fehlt noch der südliche Thurm und die harmonische Ausgestaltung de» westlichen Theil« de« Domes. Der im vorigen Jahre verstorbene Bauinspcctor Schuster hat einen vollständigen Plan aurgearbeitet, der jetzt gedruckt ist. — München, 14. Sept. Seit vorgestern Nackt« sind die höchsten Spitzen des Wetterstein- unv Karwendel-Gebirges bei Partenkirchen und Mittenwald mit frischem Schnee bedeckt. — (Eiae Brücke au» der Zeit Carl- de» Großen.) In der nächsten Nähe von Castell wird eben durch Taucher die Hebung der alten hölzernen Brückenpfeiler vorgenommen, und e« ist gelungen, bi» jetzt 40 solcher Pfeiler, die eine Länge von 4-5 Metern haben, zu Tage zu fördern, nach dem sie dort gegen 1000 Jahre geruht. — Eine Fabrik fals cher 20-Markscheine ist jetzt, wie berichtet worden, in Frankfurt a. M. entdeckt worden. Ein Steindrucker Haa» von dort wurde am 18. v. M. in Mainz bet Verausgabung eine« gefälschten Scheins angehalten. Ja seinem Besitz wurden damals noch 35 solcher falschen Scheine vorgefunden. Bei einer in seiner Wohnung abge haltenen Haussuchung wurden 82 Falsifikate be schlagnahmt und eine Presse und vier Steinplatten, sowie zur Anfertigung gebrauchte Chemikalien und sonstiges Material aufgehoben. In der gegen Haas geführten Untersuchung hat sich nun herauS- gestellt, daß auch ein Steindrucker (Witlkowsky) in Berlin sich bei der Anfertigung oder doch bei Ver ausgabung dieser Scheine beiheiligt hat, dessen Ver haftung bereit« erfolgt ist. — Schon wieder sind au« Thüringen mehrere größere Brandunsälle zu berichten. In der Nacht vom 10. zum 11. d. M. wurden in dem Dorfe Oberrod bei Schleusingen drei mit Getreide und Futter gefüllte groß« Scheunen und ein Seiten gebäude ein Raub der Flammen. Einige Tage vor her brannte e« in Veilsdorf bei Hildburghausen und wurden durch den Brand 6 Häuser in Asche gelegt. — Petersburg. Ende August meldete man die Arretirung de« „wahrscheinlichen' Attentats helden vom Winterpalai». Der Petersburger.Herold' enthält jetzt folgende interessante Detail-Ergänzungen zu jenen Mittheilungen: Vor etwa vier Monaten erschien auf einem der hiesigen Bahnhöfe rin schäbig gekleideter Mann, einen Handkoffer tragend. Wäh rend derselbe an den Billetschalter trat, übergab er den Koffer einem Gepäckträger, dem er dann die kleine Brühe mit einem Rubel Trinkgeld honorirte. Da« siel dem Gepäckträger auf, und er meldete e» der Bahnpolizei, welche den Betreffenden festnahm. Der mit Beschlag belegte Koffer enthielt die ver schiedensten Sprengstoffe, Proklamationen und ver botene Schriften. Bi» vor ungefähr vierzehn Tagen verweigerte > der Arretirte jeglich« Auskunft, dann