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„Und vestrllungrn wrrdm bri allen Postanstalten del deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend in der Expedition diese« Blatte« angenommen. Küufunddr^lßWer^ Jahrgang. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« u. Sonnabend«, und kostet einschließlich Her Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich > MI. KV Pfg. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschatt, -er König!. Schul-Inspection u. -es König!. Hauptsteueramte» zu Bautzen, sowie -es König!. Amtsgerichtes un- -es Sta-trathes z« Mjchofswer-a. luSdrllcken, Politische Weltjchau Ja allen Gauen des deutschen Vaterlandes wurde in der abgelaufenen Woche die zehnjährige Wieder kehr de» Sedantages festlich begangen. Auch Kaiser Wilhelm wählte diese hochwichtige Zeit, um durch Hinen Erlaß an die deutsche Armee seinen Gefühlen der Dankbarkeit Ausdruck zu geben. Ebenso hat der greise Monarch angeordnet, daß am Geburtstag Friedrich Wilhelm des IV. von Preußen dir Dombau feier in Cöln am Rhein stattfinden soll. Cöln, die ulte Bischofsstadt, hatte den berechtigten Wunsch kundgegeben, diese Feier bald zu begehen. Die Rheinprovinz, zwar ein Heerd des Ultramontanismus, aber an Patriotismus hinter keiner anderen Provinz zurückstehend, schloß sich diesem Wunsche an. In der Natur der Sache liegt es, daß der unbeendete Multurkampf seine Schatten auf die Cölner Dombau feier wirft. Unzweifelhaft würde der Kaiser gern sehen, daß am 15. October die hohe katholische Geistlichkeit an dem nationalen Feste theilnehmen würde. Wäre die Geistlichkeit mehr national al- römisch, lebte in unserem Klerus dieselbe Liebe zum Baterlande, wie sie die griechisch-katholische Geistlich keit erfüllt, es müßte als ein Unding bezeichnet werden, daß ein Veto von Rom die Theilnahme deutscher Priester an einem deutschen Ehrentage zu verhindern im Stande sei. Trotz aller frühem Dementi'- soll die Flotten demonstration jetzt doch noch in Scene gesetzt werden. Ragusa ist zum Sammelplatz einer stolzen Armada auserkoren, wie sie unser Jahrhundert in fo eigenartiger Zusammensetzung noch nicht gesehen hat. Oesterreich, Deutschland, Rußland, Frankreich, England und Italien, fürwahr ein stolzer Bund zu Meer, der wohl geeignet ist, auch einen mächtigeren Staat als die arme Türkei einzuschüchtern! In dieser bunten Flotte sind stolze Panzerschiffe, Aviso'S, Eorvetten und sogar einige alte Holzschiffe vertreten. Die 15 Schiffe repräsentiren Tausende von Pferde« ckräften und ihre Bemannung gleicht einer kleinen Armee, denn sie zählt über 6000 Mann. Die Dalmatinische Küste wird ein interessante« Schauspiel sehen. Ein ChaoS von Gerüchten schwebt über den neuen Steuerprojecten des Reiches. Es ist dies um so erklärlicher, als in den Kreisen der Re gierung gleichfalls noch Unklarheit zu herrschen scheint, welche Steuern und in welcher Form diese dem Reichstage vorzulegen und plausibel zu machen sind. Die Steuerfrage ist verworren und zerfahren, und so wenig jeder Reichstag prinzipiell abgeneigt sein dürfte, der Regierung die Mittel zu bewilligen, welche das Reich bedarf, so dürfte ein weiteres Experimen tier« ohne Vorlegung eines festen Planes keinerlei Aussicht auf Erfolg haben. Wie verlautet, soll in dieser Beziehung allerdings dem Reichstage eine Denkschrift zugehen, welche die Nothwendigkeit der nm zu bewilligenden indirekten Steuern nachweisen, fall» es mit der Entlastung von den direkten Steuern in den Einzelstaaten Ernst werden soll. Die Mehr heit de- Reichstages aber dürfte mit einem solchen Nachweis nicht befriedigt werden, sondern auf die Vorlage eine» definitiven Steuerreform-Programm- hindrängen. Man hat mit den bisher bewilligten Steuern die gewünschten Ueberschüsse nicht zu er zielen vermocht, und da die Steuern da» Wirthschaft« liche bedrücken, so daß ein beträchtlicher Rückgang in den Steuerrrträgen zu verzeichnen ist, so bieten -auch die neuen Steuem keine Garantie für die Er zielung von Ueberschüffrn. Ehe man daher immer Inserate, welch« in dtrfe« Blatt« di« writrft« Berbrttttmg findm, w«rdm bi« vintttag und F«itag früh» «h» ana«, nomm«n und I«sttt di« drkizrspaltmr Sorpu«z«Uk IN Pf. »«ringst« Jnstratmdrtrag 2L Pfg. betrachtet. Bi et, und g«s«b« «rk«hr mebr b «, daß nicht « eben, unnütz g n da« Tromm, Veit« steht a» lnoneiren »ut antwortlichkrit kür eia Auftreten zu übernehmen, da» schnurstracks den Abfichten de- Votum» der Deputirtenkammer zuwiderlaufe. Uebrlgrn- ist auch Constans nicht radikal, denn er will keineswegs gegen alle Congregationen vorgehen, sondern nur gegen diejenigen, welche mit Jesuit« zusammenhängeu. — Der Jnteressenstreit mit Italien um Tunis dauert in Frankreich noch fort, dürste indessen nicht dtp ernsten Charakter anuehmen, den man ihm hier und beimißt. In den Niederlanden ist die junge Königin Emma von einer Prinzessin entbunden worden, welche einst zwar in den Generalstaaten, aber nicht in Luxemburg, wo nur die männliche Suceesston gilt, erbberechtigt ist. Der nächste Erbe Luxemburg» wäre Adolf von Nassau, in dessen Erbrecht jedoch Preußen eingetreten ist — eine interessante Zukunft»- frage. Der deutsche Gesandte in Dänemark Baron Magnus, ist zur Zeit zwar nur beurlaubt, doch ' dürste der Urlaub sich wohl in eine Abberufung umwandrln. In diesem Falle hätte Baron Magau» den Verlust seine» Posten» der französischen Schau spielerin Sarah Bernhardt zu verdanken. Bei einem Abschiedsbanket, welche» genannter Künstlerin gegeben wurde, soll außer dem deutschen Diplomaten nur noch ein Canzlist der französischen Botschaft an wesend gewesen sein. Dieser ließ die Alliirten .Dänemark und Frankreich" leben und Baron Magnus schluckte den Toast schweigend hinunter. Wie gesagt, beurlaubt ist Baron Magnu» bereit»; ob mündliche Aufklärung noch erforderlich erachtet wird, darüber verlautet nicht». In England erwartet man energische Maß regeln gegen die Irländer, welche halb und halb im Aufstande begriffen sind. — Ueber da» Schicksal de» General Robert» in Afghanistan herrscht noch Besorgniß, da man einen neuen Angriff Ayub Khan» erwartet und Kandahar» Widerstandsfähigkeit für zweifelhaft gilt. Die F lottendemonstratlon beginnt faßbare Form zu gewinnen. Im Laufe de» 5 Sept, sind eine deutsche Corvette (Victoria) und zwei englische Cor- vetten in Ragusa angekommen. ES sind nunmehr 14 Kriegsschiffe im dortigen Hafen versammelt; gleichzeitig sind ein englisches Panzerschiff, an Bord der Vizeadmiral Seymour, und die Paazerbrigg „Temeraire" in Ragusa eingelaufen. In London herrscht Jubel. Im Oberhause ver las Lord Enfield ein Telegramm, wonach General Roberts die Streitmacht Ajub Khan» angegriffen, zerstreut und 27 Kanonen de» Feindes erobert hat. Er machte 10,000 Gefangene. Der Feind hat dm Argandabfluß aufwärts den Rückzug angetrrten. Nach einer amtlichen Meldung au» Kandahar vom 2. d. hatten die englischen Truppen bei dem Angriff auf die Streitkräfte Ajub Khan» 3 Offiziere und 86 Mann Verwundete, 4 der letzteren find inzwischen gestorben. Der Verlust der indischen Truppen beträgt 11 Todte und 72 Verwundete. Die Cavallerie sollte am 3. d. nach Kohrrau ab gehen; eine andere Abthellung marschirt dem General Phayre entgegen, welcher angewiesen ist, nicht W viele Truppen vorzuschirben, sondern die Tran-p-rt- mittrl für Beschaffung von Borräthea M Leben»-«' Mitteln zu verwenden. Die Cavallerie t-dtttr M der Verfolgung der fliehenden Armee Ajub KhaVG 400 Mann. —— - < ' ' er sächWe Irzähker, listen, verehrt, üg poetisch ar ,r anderen S- ntung im men! gestalten, von d Wer wollte Leider ist es « In der That chte ist «S, d »reitet liegt: I lesen wir dar« Hungen daS Bal Letzt, wir erseh» der Industriell^ chwinaen imnV sntereffe au» g gleichen Kreis-- LrfindungSkratI >e» AnnoncirenI kurz, wer wollN Kleinen thut sil t« Inserat, thH >te, in derselb I igung zum FoM rng, 'M ein Wunsch, n jede» Ding velcher mit bi riellen Welt s >me nicht in ist eine gedp orwitrtSprebe sche Vortheile cktische Mann rng de» beglth „kriegen" «er men wollte, , Verlust de» In nnilienvaters, t des sogenam gefiihrtin, für lichen Wege su at nicht erfun haft, die mit and geht, die ürfnissen »erd« t" ist oft eb schöne Leserin -blicher, noch hschimmern so ch jenen Schl r Ansprüchen i jener Zeit, we ur aus schuldi er Herolde chenden Publi zierenden Fürs i zu zahlen. Stunde das St :s „Doktor Ei Fläschchen sei einfinden wei zu machen. . m verschwunden „ fühlen wir i in der That n und eine töne» denn aus die Lrompeten ist i :l, wie azrf ein deutlich vor ! zu, mit ihr wu :ie, die Indus belebenden Ol des Buchdruck le Gedanken rkannt zu mack hneckenpost da orzuwachsen, i Aera mit eili „der, wenn n ' Druckerschwö ,roße Anzahl i völkeruna — e , des Inserat und Verkehr n - heute muß , se Kleider gest Rolle im geschi mmer und ini> »ruckerschwärze Versuchung n ml diesem Geg „r heiter und d „icht gewagt, 1 taktischen Mai r Nebenerzeug Förderer derseli utzutage wrrk Am 24. August d. I. Nachmittags sind au» einer Wohnung in Niederburkau eine Spindeluhr und ein Paar dunkelcarrirte, ziemlich neue Buckskin chosen gestohlen worden, wa» Behuf« Ermittelung de» Diebe» und Wiedererlangung de« Gestohlenen bekannt gemacht wird. Bautzen, den 31. August 1880. Königliche Staatsanwaltschaft. vr. Fiedler. und immer wieder dem Verkehr und dem Geschäfts leben in hart bedrängter Lage Geld entzieht, dürfte eine Ruhepause, deren Schwierigkeiten nicht durch neue Steuern, sondern durch eine ReichSanleihe zu beheben sind, sich empfehlen. Fürst Bismarck ist allerdings andrer Meinung, denn er hält die neuen Steuern für eine Art nothwendiger Ergänzung seiner Steuerpolitik. Man berichtet daher, der Canzler gebe sich die außerordentlichste Mühe, für dir neu- projectirten Steuern eine Mehrheit im Reichstage zu erzielen, und er sei entschlossen, für den Fall der abermaligen Ablehnung der Steuervorlagen von der Auslösung de» Reichstag« Gebrauch zu machen. Bei der herrschenden Volksstimmung dürften aber die Wahlen da» Resultat haben, die Zahl der Gegner neuer Steuern im Reichstage beträchtlich zu ver mehren. Der Aufenthalt de» österreichischen Kaiser in Krakau und seine Begegnung mit einem Abge sandten de» Czaaren hat hin und wieder Anlaß zu politischen Combinationen gegeben. Einer Krakauer Meldung zufolge überbrachte der Warschauer Gouvereur AlbedinSki, der im Namen de» CzaarS den Kaiser zu begrüßen kam, diesem eia Handschreiben de« russischen Herrschers. Die Meldung ist offiziell noch nicht bestätigt, aber man bezweifelt sie deshalb doch nicht. Bemerkt wird nur, daß an die That- sache selbst in keinem Falle politische Combinationen in Bezug auf die österreichisch-russischen Beziehungen geknüpft werden dürften. Der Abgesandte de» Czaar» wird sich, wie dies bei derartigen Anlässen der Fall zu sein pflegt, eben durch ein Handschreiben seine» Monarchen beim Kaiser vorgestellt haben, eine größere Bedeutung dürfte der Sache indeß nicht bei zulegen sein. Eine andere Begrüßung de» Kaiser» dürste in politischer Hinsicht mehr in'» Gewicht fallen. Der rumänische Kriegsminister Slaniceanu wird nämlich in Czernowitz den Kaiser im Namen de» Fürsten von Rumänien begrüßen. In Italien fand am 2. Sept, ein Minister rath statt. — Da» demnächst erscheinende Grünbuch enthält Aktenstücke von der Unterzeichnung des Ber liner Vertrags an bi« zum 5. Juni 1880. Die englische für die Flottendemonstration bestimmte Schiffsdivision ist von Palermo nach Ragusa abge gangen ; eine italienische Schiffsdivision begiebt sich ebenfalls nach Ragusa. — Ein böse» Gerücht wurde durch Florentiner Blätter verbreitet, und macht be sonder» in militärischen Kreisen unliebsames Auf sehen. Diesem Gerücht zufolge hätte nämlich ein in der Ogrisonti-Caserne im strengen Arreste befind licher Capitän de» daselbst garnisonirenden 50. In fanterie-Regiment» die vor seiner Thür aufgestellte Schildwache mittelst zweier Revolverschüffe schwer verwundet, weil dieselbe, der erhaltenen Instruction getreu, sich dem Vorhaben de» erwähnten Haupt mannes, seinen Arrest zu brechen und sich zur Naci zeit au» der Caserne zu entfernen, widersetzt habe. Auch der Hauptmann soll durch einen Bajonnetstich der Schildwache verwundet worden sein. Bisher liegt jedoch eine offizielle Bestätigung diese» Gerücht nicht vor. In Frankreich drohen Zwiste innerhalb des Ministerium». Der Minister de- Cultu» soll keines wegs mit dem Ministerpräsidenten de Frryclnet be treff» der Ausführung oder vielmehr der Nichtaus führung der Märzdecrete einverstanden sein. Con stans soll an da» Ministerium geschrieben haben, er werde feine Entlassung einreichen, fall» man ihm bei der Ausführung der Mstrzdecretr nicht freie Hand lasse, da er keineswegs geneigt sei, die Ver«