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«3 Mittwoch, den ll. August. Wer säcUche Lrzähl^ Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend B Mittwoch, den 2S. August 188«, Viskmarkl in O b « r - v u k i r v k , in unmittelbarer Nähe des Gasthofs zur goldnen Krone und des Bahnhofes zu Ober-Neukirch. iSMM WMWU' ' ' ajMW Inserate, ««Ich« in dies«» Matte dir weit«-» MwkMMtz Mm, waden bi« vimStag uud Freitag früh» Uhr aaae- nouunm und k»sttt die dreigespaltm« «or»uq«Ür 1s ps. Geringster Inseratmbttrag 2ü Pfg. und dem Papste dem Ministerpräsidenten Frere- Orban Anlaß, da« Verhalten de« Vatikan« la der Schulgesetzangelegeaheit mit den schärfsten, kaum noch parlamentarischen Ausdrücken zu geißeln. Ma» be fürchtet, die rechte Seite de« Senat« werde sich der Feierlichkeit am 16. August fernhalten, dagegen wird die Deputirtenkammer dieser politischen Feier in corpore beiwohnen. . Trotz heftigen Widerstreben« der orthodox-prote ¬ stantischen Partei hat jetzt auch die erst« Karniner .. L Holland- die Einwilligung zur Einführung des Z neuen Schulgesetze« am 1. November gegeben Md Z die hierzu nöthigen Crediw de« Staat» zur Vw- - H füguog gestellt. A Dänemark vertreibt sich die Zeit mit Volks versammlungen über da« Heergesetz und über die Thätigkeit der Abgeordneten zu dem Folkething. Schweden hat in den letzten Tagen de« Juli seine Arbeiterversammlungen über die Erweiterung des Stimmrechts gehabt. Die Verhandlungen zwischenRußland und China haben mit der Ankunft de« chinesischen Gesandt« Marquis Tseng begonnen, und die Hoffnung, der Conflict werde auf gütlichem Wege beigelegt werden können, gewinnt an Böden. Im Uebrigen ist über innere russische Angelegenheiten nicht« zu bemerken. Montenegro setzt seine Rüstungen fort, eia Gleiche« thut der Sultan, welcher gleichzeitig die Albanesen mit Waffen, Munition, Geld und deser« tirenden türkischen Truppen unterstützt und dieselben zum Widerstande gegen die Griechen ermuthigt. Griechenland hat die Kammern rinbrrnfen und die Mobilmachung der Armee angeordnrt; doch ist damit keineswegs rin sofortiger Eintritt in die Action verbunden, denn ehe die Armee schlagfertig gemacht ist, vergehen Monate, und bi« dahin wird da« Kämpfen in den Bergen zur Unmöglichkeit ge worden sein. — Europa will die Erhaltung des Frieden« in Europa, und wenn sich die Griechen raufen wollen, so kann die Sache localistrt werden und so zum Sustraze kommen. Da« Annahme-Manifest de» demokratischen Präüdentschaft«- Candidatea, General Hancock, hat die Conservativen, Republikaner und Demokraten d« Bereinigten Staate» von Nord-Amerika auf« Neue davon überzeugt, wie vorzüglich ihr« Wahl gewesen ist und mit welchem Stolz« sie auf ihren Candidatea blicken können. Der republikanische Landivat, Garfielv, hat sich t« einer Cooferenz der Führer seiner Partei au« seiner Heimath nach New- Norkbegtben. Vom Kriege der südamerikanische!« Republiken liegen neue Nachrichten nicht vor, i einen einstweiligen Abschluß scheinen dagegen die argentinischen Wirre» gefMdea za hab«. Präsident Avellaneda nebst der Ratidnairmiermm arbeiteten mit allen Mitteln dafür, dem Geuerm F Roca die Nachfolgerschaft in der sichern. De« wollte sich, aufgew Gouverneur Lejedor, di« Prodi» nicht fügen. Avellaneda «ad di« verließen die Stadt, verlegt« d« 1 Belgwao uad zog« dart die im i Besttllukgm ««dm bet allm Postaastattm de« deutschen «eich«, für Bischofswerda und Umgegmd in d« Srpedttton diese« Blatte« angenommen. Bekanntmachung. Nachdem der Oeconomie-Juspector Herr August Pfennig in Weidlitz heute al« stellvertretender Gut-Vorsteher für die Gutsbezirke Weidlitz uud ^Pannewitz in Pflicht genommen worden ist, wird Solches hiermit zur öffentlichen Kenatoiß gebracht. Bautzen, am 2. August 1880. Königliche Amtshauptmannschaft. In Stellvertretung: S Kupfer. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschatt, -er König!. Ichut-Znspection u. -es König!. HAUptsteuermnteG zu Pauhen, sowie -es König!. Amtsgerichtes un- -es Sta-trathes zu Pischofswer-a. Vies« Zeitschrift erscheine w-chrntlich zwei »dal, Vkittwoch« u. Sonnabends, und kostet einschließlich Her Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich l Mk. SV Pfg. Potitische Wettschau. Me U^Gastt-n^ sich^ü s7br"27ust-b-n sche7nk°'D?e Od-r^d'di? B^ Seinem hohen Freunde und Verbündeten, dem Kaiser Franz Joseph nach Ischl, um mit demselben U wierundzwanzig SMnden in traulichem und ver- brüchen, und anhaltenden Regengüssen ausgetreten traulichem Verkehr zu verbringen, wohl auch nochmal« mit dem Fürsten Milan von Serbien, welcher be reit« in Ischl ringetroffen ist, zusammrnzutreffen. Dagegen gewinnt e« den Anschein, al« werde der Fürst von Rumänien, welcher vor seiner Abreise nach Deutschland noch zwei Tage in Jassy verweilen will, den Kaiser Wilhelm nicht mehr im genannten Badeorte antreffen. Wa« dort zwischen den -hohen Freunden, welche geschulte Diplomaten und Minister nicht zur Seite haben, besprochen werden wird, ob überhaupt diese Zusammenkunft eine politische Bedeutung hat und gewissermaßen die Sanctionirung der Ortoberbesprechungen mit deren Friedenszielen fein soll: — da« Alle« entzieht sich jeder sicheren Feststellung und den Combinationen halten wir un« an dieser Stelle womöglich noch ferner al« sonst. Zn der abgelaufenen Woche hat auch die Periode der zehnjährigen Gedenktage begonnen, welche von dem deutschen Volke gesammelt und ruhig, den Blick de« Danke« zu dem Heldengreise und Beschirmer de« Meiches emporgrrichtet, begangen werden. Wa« die innere Politik Deutschland« angeht, -so haben nur dir Loburger Conferenzen die allgemeine Aufmerksamkeit gefesselt. Wa« man von dem Gegen« stände der Berathungen und deren Resultat erfahren hat, klingt wenig präcls. E« wurde, so viel steht fest , über eine weitere Ausbildung de« Reichssteuer« systrm« und über die Verwendung der Mehrein nahmen au« den neuen Steuern zur Verminderung 1>er Steuerclassen in den einzelnen Staaten ver handelt, und r« soll hierüber eine Verständigung er zielt worden sein. Die Orientfrage hat auch in den letzten Tagen die Cabinetr Europa« und di« — Börsen beschäftigt, während die Völker die täglichen Bulletins über die Eollectivnoten der Mächte und die türkischen Antworten, über die im Prinzipe beschlossene Flotten« Demonstration, über griechische Mobilmachung, muth« waßliche Erledigung der montenegrinischen Grenzfrage, über Frankreich» vorsichtige Haltung, Englands Iso« liruag, Albanien« Zuckungen, de« Sultan-Rüstungen, Mußlaud« Jntriguenspirl: während, sage» wir, die Böller die Bulletin- über alle diese Erscheinungen mit Ruhe und mit der Zuversicht, daß ihnen der Frieden erhalten bleiben wird, gelesen haben. Wa« wir beim Begin« de« neuen Acte« der großen orientalische« Frage sofort ausgesprochen haben, tritt -allmäli- mehr und mehr in den Vordergrund. Deutschland Md Oesterreich-Uagaru stad berufen, im Orient «ine hervorragende, ja die entscheidend« Rolle 1« spiele». Diese Uebrneoguag gewinne« nach Md MA auch die aaderrn Mächte, dies« Ueberzrnguug MW-MMAtzW» Europa« Beruhigung Md et« DMaM SW der Dinge eia. nebst einigen Nebenflüssen sind infolge von Wolken Da« blühende Mähren und Oesterreichisch« Schlesien ist von einem Unglück heimgesucht worden, welche« der furchtbaren Szegediner Catastrophe an Umfang und Schrecklichkeit leider nicht allzu« i und haben furchtbare Ueberschwemmungen verursacht. Ein großer Theil der Ernte ist vernichtet, Straßen Md Eisenbahnen sind zerstört, Brücken eiugestürzt: —"'der Schaden berechnet sich nach Millionen, aber Menschenleben scheinen dem entfesselte« Elemente nicht -Mt Opfer gefallen zu fein. Ist» Uebrigen ist in Oesterreich noch immer die Sprachenfrage auf der Tagesordnung. tGalizien aber bereitet sich auf einen feierlichen Empfang des nächsten» dort rintreffenden Kaiser- Franz Joseph vor. Au» der Schweiz ist nichtS und au» Italien nur da« Gerücht von einer leichten Unpäßlichkeit de« heiligen Vater« infolge anstrengender Arbeiten, sowie von Unterhandlungen mit Frankreich über die Aus führung der die Congregationen betreffenden März decrete zu erwähnen. Diese Decrete werden jetzt wohl energischer zur Anwendung gebracht werden, obgleich einige Mitglieder de« französischen Cabinet« und Grevy selbst der Schonung zugeneigt sind. Die Republik hat einen glänzenden Sieg errungen. Bei den am 1. August stattgehabten Genrralrathswahlen haben die Anhänger der republikanischen Parteien, und in erster Linie die Gambettisten, den Monarchisten und den Klerikalen 243 Sitze abgerungen, und sind dadurch in 70 Departement- zur Majorität gelangt; diese Generalräthe werde« im Jahre 1882 die Ergänzungswahlen für den Senat, auf dessen Be seitigung die Radikalen mit andauernder Heftigkeit dringen, in den Händen haben. Wa« vorau«zusehen war, ist eingetroffen: da englische Oberhaus hat die irische Pächter-Ent« schädigungS-Bill mit der überwältigenden Majorität von 282 gegen 51 Stimmen »erworfen und mit diesem Votum die schwierige Stellung de« Mini sterium«, dessen Haupt, Gladstone, erkrankt ist, nicht verbessert. Die Engländer haben sich von dem ersten Schrecken, den ihnen die Niederlage de» General« Burrow in Afghanistan eiugejagt hatte, erholt, seitdem die sichere Kunde nach London ge langt ist, daß der Sieger Ajub Khan nur langsam vorrückt und die englische« Generäle Zeit gewinnen werden, da« einen Augenblick bedroht gewesene Kan dahar entsetzen zu können. — Die an da« Ministerium gestellte Forderung, Sir Bartl« Frere au« Südafrika abzuberufen, ist jetzt erfüllt worden, nachdem dessen Conföderatiousversuche gescheitert sind. Der vor malige Biceköaig in Indien, Lord Lytton, ist in Plymouth eingetroffen. Sa Belgien ist am 8. August die außer ordentliche Session der Kammern eröffnet worden «ad gleich in den ersten Sitzungen stad Reibungen eatstaadea. T« Senate verzichtet« dir Rechte auf jede Betheiligung an der Zusammensetzuaz de« Vor standes; in der Deputirtenkammer gab «tue Sater- prllatio» über de» Conflict MAU daM^ierung