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O. Kupfer. O. Kupfer. Sonnabend, dm lo. Montag, den 12. Juli L88O, Vormittags 11 Uhr, 'sollen im Gasthofe zur Deutschen Eiche in Nieder-Neukirch 16 Stück Fenster meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden, wa« hiermit bekannt gemacht wird. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 29. Juni 1880. D e r G e r i ch t « v o l l z i e h e r. Appolt Dringende Bitte «m Hilfe! Ein schweres, in seinem Umfange und seinen Folgen noch gar nicht zu übersehendes Unglück, hat unsere Oberlausitz betroffen. Am 14. Juni ergoß sich über einen großen Theil ihrer Fluren ein wolkenbruchartiger Regen; in ungeahnter Schnelle wuchsen die Gewässer, ««bedeutende Bäche wurden zu reißenden Strömen, welche in kürzester Zeit in ihrem verheerenden Laufe AlleS verwüsteten. Von den betroffenen Ortschaften sind vorzugsweise zu nennen: Rennersdorf, CunnerSdorf auf dem Eigen, Ober- und Rieder- Cunnersdorf bei Löbau, Bernstadt, Ober«, Mittel- und Nieveroderwitz, Ober- und NiederrupperSdorf, Hirschfelde, AltbernSdorf, Zittau und Amgegend, Schlegel, Ostritz, Schönau a. d. E., KieSdorf a. d. E., Alt-Eibau. Eine sehr große Anzahl von Häusern ist vollständig weggerissen. Hunderte von Gebäuden sind von den Fluchen unterwühlt «nd in einem Maaße beschädigt, daß sie dem Einsturz drohen; säst alle Brücken sind zerstört, die Wege zerrissen. Die Zahl der Opfer, die in den tosenden Fluchen ihren Tod gefunden, ist noch nicht festgestellt. Der Lauf, den die Gewässer genommen, bietet dem Beschauer ein grauenhaftes Bild der Verwüstung. Die Noch und der Jammer der meist armen Bewohner, die in kürzester Zeit alle ihre Habe verloren und denen keine Versicherung-- Anstalt Ersatz gewährt, ist groß. Wenn in irgend einem Falle, so thut hier Hilfe, schnelle, chatkräftige Hilfe Noch, denn die Mittel der meist armen Gemeinde» sind eben so unzureichend, wie die Mittel des Bezirks, um der armen Bevölkerung den erlittenen Schaden einigermaßen zu ersetzen. Alls die Privatwohlthätigkeit setzen wir daher unsere wesentliche Hoffnung und richten an Alle, die ein Herz haben für die Roth der Armen, die herzliche und dringende Bitte um baldige, recht reichliche Hilfe. Gaben aller Art sind willkommen, zu deren Annahme Hie Unterzeichneten bereit erklären. Einen besseren Erfolg würde unsere Sammlung haben, wenn in größeren Ortschaften zur Erleichterung für die freundlichen Geber -Sammelstellen errichtet würden. Die eingehenden Spenden sind von Zeit zu Zeit an die Kreishauptmannschaft zu Bautzev einzufenden. Lieber deren spätere Vertheilung wird ein Comitee, daS sich bilden wird, Entschließung fassen. Um thunlichste Verbreitung dieses Aufrufs durch kostenfreien Abdruck wird gebeten. Bekanntmachung. H Nachdem Herr Rittergutspachter Friedrich Carl Nicke in Luppa für die Rittergüter Luppa uno Bocka al« Gutsvorsteher in Pflicht genommen worden ist, so wird Solches andurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Bautzen, am 6. Juli 1880. Königliche Amtshauptmannschaft. von Salza. Landesältester Hempel in Bautzen, vandrlskammerpräsident Wauer in Herrnhut. Amtshauptmann v. Tbkelau in Löbau, vr. Pfeiffer auf Burkersdorf. Bürgermeister Reiner in Bernstadt. Bekanntmachung. . Am 3. d. M. ist in Malschwitz rin junger Mensch von ca. 20 Jahren aufgegriffea worden, welcher Seiten des Königlichen B^rr-arztes «s sinnig erkannt worden ist. Derselbe ist wahrscheinlich stumm, scheint aber im Besitze de» Gehör« zu sein und vermag sich in keiner Weise verständlich z .m o^m § Der Eingelieferte führt nichts bei sich, was auf seinen Namen oder seine Herkunft schließen läßt, nur der Umstand, daß er nut einer kurzen blauen l.etnwa o^ Lacke bekleidet ist, wie solche in der Preußischen Niederlausitz getragen zu werden pflegt, läßt vermuthen, daß er auch in jener Gegend zu ^use ist. L-er kannte ist, außer mit dieser Jacke, bekleidet mit Stoffbeinkleidern von unbestimmter, ursprünglich wohl von grauer Farbe und mit dunklem Galon versetzen, emeM weißleinenen Hemd, einer verschossenen Stoffmütze und Gurthosenträgern, von denen der eine weiß und der andere bunt ist. Ä Jedermann, welcher über die Person dieses Unbekannten nähere Auskunft zu geben im Stande ist, wird gebeten, Solche« mit thunlichster BeschleumgllUtz. onher zu bewirken. Bautzen, am 7. Juli 1880. Königliche Amtshauptmannschaft. von Salza Ersehe uungen vom Parteistandpunkte au« verwerthen dort Niemand au« dem >- zu wollen. Nein, mll dem Zolltarif hat die Au«, der Militärau-gaben. w r r» zu oraagrn uno wreetzk «v,geu ,Ur Wanderung nicht da« Geringste zu thun. Wer da» in denjenigen Schichten de« Bold chß«. allaynejue Polk«wohl knüpfen sich daran- Mit behauptet, dem trübt Uebelwollen oder Partei- hauptsächlich die AÄwandtter « den Orüodeu für dir «»«Wanderung sind die meisten fanatismu« da« Urtheil. Der Zolltarif ka»u hier fühlbar aevorden: tzte btsberiaeu - " " " «if schon de«halb nicht in Frage kommen, Mtl die Kreise, wäbrevdder Laud^ -- sagen Dienstag, den 13. Juli, von Vormittags 8 Uhr an, Versteigerung von Scheit- und Stockholz auf dem Holzschlag an der Schmölln-Demitzer Grenze und von Langhaufen an der Chaussee beim PohlhanSterch. Versammlung auf dem genannten Holzschlag. Stadtrath Bischofswerda, am 2. Juli 1880. Sinz die Einen; die vermehrten Militärlasten sind für neuen Zolltarif« absolut nichts verspürt Haden. «... Man frage doch die Taufende, die sich zur Lu«- Wanderung rüsten, ob ihnenda» LeSrn in Deutschland " einen deutlicheren Beweis für die Leichtfertigkeit, seit dem 1. October vor. S. HeUder vorkommt, mit welcher heutzutage öffentliche Meinung gemacht früher; kaum ein Einziger wird die Frage mit „ wird, al« diese bequeme Art, die Ursachen der Er- beantworten können. Ebensowenig verschulden Militärlasten allein di« «»«Wanderung; sie flat Frankreich nicht geringer als bei on« und trr ' ' ' " ade.- Dir Vermehr e bevvrsteht, lst a« Lotte«, «w dnm» Jer sächWe Lrzähler, Wochenblatt Mr Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er Königs. Amtshauptmannschatt, -er Königs. Schul-Inspection «. -es Königs. Hauptsteueramtes zu Dautzen, sowie -es Königs. Amtsgerichtes un- -es Sta-trathes zu Disch Pfarrer Bröstl m Rennersdorf. vr. v. Mayer auf Oberrupp.csdorf. Pfarrer v. Mosch in Bernstadt. Fabrikant Alexander Ludwig i« Niedero-exwitz. Bürgermeister Haberkom in Zittau. Pfarrer Richter in Nitter-Cunnerödorf. KreiShauptmann v. Beust in Bautzen. Gemeindevorstand Eifler in Cunnersdorf a. d. E. Amtshauptmann » Zahn in Zittau. Gemeindevorstand Gäbler in pberöderwitz. Dte Auswanderung. da« Volk unerschwinglich und treiben r« zur Aus- Jn diesem Frühjahre hat di« Auswanderung au« Wanderung — sagen die Anderen. E« gtebt kaum Deutschland eine weit größere «u«dehnung gewonnen, ein- ' 6l« seit Jahren. Schaarenweise ziehen die Europa- mit ... . müden über'« Meer, um sich dort eine neue Heimath wird, al« diese bequeme Art, die Ursachen der Er^ -u gründen. Bermuthlich wird die Ziffer der Au«- scheinungen de« Tage« zu untersuchen. Am schärfsten -Wanderer diese« Jahr eine Höhe erreichen, wie kaum aber ist da« Verfahren zu verurtheilen, alle solche Le zuvor. " " "" . Woher kommt plötzlich diese« Au-wandrruua«- fieber? Ist e« zu beklagen und welch« Folgen füi » ^»0 - 'MtMW tz