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7-, gemeine Eyrenzetchev Hold ihm verliehen. tuch und Md» -). Weißenberg und Zittau 58 Vertreter, sowie auch Lett Handel-- und GewerbekaMmer-Secretär vr. SSbntt au» Zittau etngefundeu. Da Bischofswerda dem genannten verbände nicht mehr angehört, ttotz- drm abn Einladung «halten hatte, so glaubte doch der hies. Gewerbevrrrin in wohlerwogen« Würdigung, d« Wichtigkeit d« Tagesordnung entsprechend, dtt Einladung Folge leiste« zu müssen, namentlich waren e- die Punkte: 3. Besprechung üb« die durch Gesetz festgesetzten Gnicht-kosten; 4. üb« Beibehaltung oder Aufhebung der Jabrmärkte; 5. üb« Innungs- Angelegenheiten; 6. Anträge, welche die Abordnung eio« Deputation rechtfertigten ; Punkt 1 und 2, 7 und 8 berührten nur Verbands-Angelegenheiten, vormittag» 10 Uhr begannen die Bnhandlungen und wurden zuvörderst Herr Oberlehr« Schmidt (Bautzen) zum ersten, Herr Bürgermeister Tuchatsch (Neusalza) zum zweiten Vorsitzenden und Hr. Lehr« Kohlberger (Neusalza) zum Schriftführer gewählt. In Rücksicht darauf, daß Bischofswerda dem ver bände nicht mehr angehört, «griff Herr Täubrich (Bischofswerda) das Wort: »Haben die Vertreter derjenigen Vereine, welche dem verbände nicht an gehören, da- Recht, sich au den Verhandlungen zu betheiligen und mit abzustimmen?' Nach langer« Debatte, an welcher man sich lebhaft betheiligte und vom Rechtsstandpunkte au- die- ablehnen zu müssen glaubte, erklärte Bischofswerda, .daß es, da es die Einladung bedingungslos «halten habe und darauf hin derselben gefolgt sei, auch das Recht habe, sich an den Punkten 3-6 der Verhandlungen zu be theiligen und mit abzustimmen,' wa» schließlich auch einstimmig genehmigt wurde. Punkt 3 leitete Herr Controleur GerichtSschreiber Born (Neusalza) ein, indem er in klarer objektiver Weise die jetzigen gesetzlichen Bestimmungen beziehentlich der Gerichts kosten in streitigen, sowie freiwilligen Sachen vor führte und zum Theil aus der Praxis durch Beispiele erläuterte. Die hinauf folgende Debatte führte zu folgend« von Sust (Bautzen) gestellten und Held (Zittau) erweiterten Resolution: .Da die Gewerb- treibenden durch da- Gesetz üb« die Gerichtskosten sich beschwert fühlen, so spricht der VerbandStag der Gewerbevereine der sächsischen Oberlausitz die Er wartung au-, daß sowohl die hohe kgl. sächsische Staatsregierung im BuudeSrathe, als auch die Herren Abgeordneten de» 1., 2. und 3. Wahlkreises im Reichstage auf eine Herabsetzung der Gerichts kosten hinwirken werden.' Zu Punkt 4 hatte Herr Goldarbeit« Reiche (Bautzen) da- Referat über nommen, indem « sich eine- Weiteren über die vom Marktverein und Stadtrath in Chemnitz aufgeworfene Frage »üb« Beibehaltung oder Abschaffung der Jahrmärkte' verbreitete. Bei der hierauf folgenden fast zweistündigen Debatte ergab sich, daß man all seitig für Beibehaltung der Jahrmärkte sich aussprach und wurde der vom Herrn Referenten gestellte An trag: .Bei dem Congresie de- Verbandes der sächs. Gewerbe« und Handwerkervereine zu beantragen, daß sich derselbe für die Nothwendigkeit der Beibehaltung der bestehenden Jahrmärkte ausspreche und dafür wirke,' angenommen. Hierauf wies Herr Täubrich (Bischofswerda) die Bortheile und Nothwendigkeit der Beibehaltung der Jahrmärkte nach und gab, durch statistische Zahlen unterstützt, seinen Ansichten Geltung; sein «weitert« Antrag, .daß sich der Con- greß an maßgebender Stelle für Einführung der Jahrmärkte, wie sie vor 1861 bestanden, verwenden möge', (wonach Bischof-werda wieder vier Jahr märkte erhalten würde) wurde einstimmig ange« nommeu. Ueber Punkt 5., JnnungSangrlegenheiten, ist in diesem Blatte schon ausführlich berichtet worden und wurde ber betreffende Antrag von Sust (Bautzen) und der Zusatz von Reiche (Bautzen) ein gebracht. Die beim Mittagessen vorgenommene Sammlung für die Oberlaüfltz« Waffercalamitosen ergab 50 M. 20 Pf. Die Verhandlungen, welchen wir den besten Erfolg wünschen, dauerten bi» Abend halb 7 Uhr. — 6. Juli. In d« Au-sttllung der Deutschen Wolleo-Judustrie in Leipzig find au- hiesig« Stadt die Firmen folgend« Tuchfabriken vertreten: F. G. Herrmann «. Sohn, Eh. G. Großmann'» Söhne, I. E. Eckardt u. Söhne, Friedrich Meißner, voui» Meißner, Hermann Havisch. — Die Gewitter am Donner-tag Nachmittag, welch« anch bet nn« mehrere Entladungen mit sich brachten, haben auch anderwärts mehrfachen Schaden an Leben und Eigeathum verursacht. Ein Blitz schlug in den Zeithainer Kirchthurm, beschädigte die große Glock« und fuhr tu die Sakristei, dann »um Altar heraus, denselben, sowie die Wand be schädigend und die Debatte der sogenannten Ritter gruft zertrümmernd. In Reu-Schövberg und Ebersbach schlug dtt Blitz je in rin Wohnhaus sd vernichtete dieselben vollständig. Sa WehrS- deflrn und zumal auch da» Polizeipräsidium Ach in gleichem Ginne geäußert, d« Magistrat ent schied, daß keine Veranlassung »orliege, die Auf hebung der Jahrmärkte zur Zeit zu bewirken. Rach einem neu«ding» ausgestellten Berzeichniß hat die deutsche Armee mit Ausschluß der Hairischrn Armeecorp« 377 Garnisonen inne. Da« Hauptereigniß de« Tage« in Frankreich bildet dir Berathung und der Beschluß in der Amnestie-Debatte de- Senate- vom 3. Juli. Nach fünfstündig« heiß« Debatte nahm der Senat die Amnestie, mit Ausnahme der Mörder und Brandleger, mit 143 gegen 138 Stimmen an. Zufolge ein« durchaus zuverlässigen Meldung au- Constantinopel nach London ist von der Serail partei, die sich mit den Sofia» verbunden, da» Aeußerste für den Sultan zu befürchten, wenn er in der Griecheofrage nachgeben würde. In Constan- tinopel herrscht ungeheure Aufregung. Die Alt- Türken prtitioniren angeblich beim Sultan um Entfaltung der Propheten Fahne und Verkündung de» heiligen Kriege». Die Blätter melden, für die Christen in Konstantinopel bestehe die Gefahr «ine» Massacre. Au» Athen schreibt man unterm 4. Juli: Die Mrgierung hat die Armeereserve einberufen. — Man fieht hier mit begreiflicher Spannung der Antwort d« Pforte auf die in den nächsten Tagen zu über reichende Collectivnore der Conferenzmächte entgegen. Die griechische Regierung acceptirt jedenfalls loyal die Conferenzbeschlüsse und wird durchweg eine Halt ung einnehmen, die diesen Beschlüssen angemessen ist. Sollten türkischerseitS Schwierigkeiten erhoben werden, so wird Griechenland den Rath der Conferenz- wöchte in Anspruch nehmen und dementsprechend sein weitere» Verfahren einrichten. Sachsen. Ueber den Aufenthalt Sr. Majestät de- König in Leipzig wird Folgendes berichtet: Am 3. Juli Vormittags besuchte Se. Majestät in Begleitung de« Staatsministers v. Gerber die Vorlesungen de» Herrn Geh. Rath Professor vr. Heinze (von 9 bi« 10 Uhr) und de« Herrn Vevtvr msgnik. Professor vr. Lange (von 10—11 Uhr). Um H12 Uhr begab sich Se. Majestät nach der Kunst-Schriftgießerei von Scheiter L Giesecke und nahm von allen Branchen de» Geschäfts Kenntniß. Der König war Augenzeuge der Herstellung de» Gießens ein« Bleitype, welche die Profilansicht de» Antlitze» Sr. Majestät zeigte, und an deren Seiten in erhöhter Schrift zu lesen stand: „Zur Erinnerung an den Besuch Sr. Maj. de- König« Albert am 2. Juli 1880, I. G. Schelt« L Giesecke, Leipzig". Hierauf beehrte der König die Verlagsbuchhandlung und Buchbinderei von Friedrich Volckmar, sowie die Dampfbuchbinderei von Fritzsche mit seinem Besuche, worauf da» Diner im Palat» stattfand. Nachmittag 3 Uhr begab sich Se. Majestät wieder in Begleitung de» CultuS- minister« nach d« Universität und wohnte den Vor lesungen der Professoren vr. Wundt, vr. Erb und vr. Ribbeck bei. Am Abend fand Tafel im Palai statt, zu welcher zahlreiche Einladungen ergangen waren. Heute Vormittag nahm Se. Majestät die Parade der beiden in Leipzig garnisonirrnden Infanterie-Regimenter ab und wohnte sodann den Vorlesungen der Professoren vr. Friedberg und vr. Hi» bei. Am 3. d. Abend» hat Se. Majestät da» Theater besucht, wo die Posse der „jüngste Lieutenant" mit Ernestine Wegner zur Aufführung gelangte. Se. Majestät der König hat Professor vr. Lange, den derzeitigen Rector der Universität Leipzig, bei Gelegenheit sein« Anwesenheit in dieser Stadt am Sonnabend, zum Geheimen Hofrath ernannt. Rach 33jähriger verdienstlicher Wirksamkeit im Aisenbahndtenste trat am 1. Juli d. I. der Bahn- Hofi-Jnspector Barby in Bautzen in dm vohl- »erdienten Ruhestand. Se. Maj. der König verlieh ihm da» Ritterkreuz 2. Classe vom Verdienstorden, da» « au« den Händen de« Herrn Generaldirector» v« StaatSeiseubahnen empfing. Am gleichen Tage tt« der Bahnwärter Kmoch, ein alter, wackerer Beamt« an der sächsifch-böhmischm Linie, in Pension, «in Strahl der Freude fiel in sein Krankenzimmer, al« «io Mitglied der k. Grueraldlrection, dm Weg «ach Dohna nicht scheuend, ihm persönlich da- all- «meine Ehrenzeichen überreicht«, da» seine« König- Huld ihm verliehen. * Bischofswerda, 5. Juli, vqügli» de« in vor. Nr. unsere- Blatte» enthaltenen Referat» üb« die am 30. Juni d. I- in Neu salza abaehaktene Generalversammlung de« .verbände» der Grwrrbe- »ereive der sächsischen Oberlaufitz' sei hi« noch Folgend« nachgrtragm: Au genannt« Vnsammlung l fich aas den Orten Bautzen, Bischofswerda, vdt, Cunewalde, Eber-bach, Elstra, Groß- AsHsstttvatd«, tztrschfelde, Kamenz, Löbau, «ächttaa, Schirgiswalde, Augst vom Blitz grtrosftn und sofort grtödtet vordem Der herbeigerufroe Arzt konnte nur dm «folgt« Tod constatirm. Auf der Zittauer Gchießwiest. ist fnn« der Zimmermann Strudln« von dem Dachgerüste de- großen Schützenzrlte«, wo er tütz , Ausrichten einer Fahnenstange beschäftigt war, VM " dem Gewittersturme hrrabgeweht und schwer verletzt - worden. — 6. Juli. Vor circa 3 Wochen passirte «S, daß di« am Fuß? der letzten Seite befindliche Druck firma d. Bl. durch Versehen eingestoßen und vom Setzer ) fehlerhaft wird« ausgestellt worden war, so daßsich da» WVrtchm „von" zwischen dem Namen Emu befand. Schnell wurde in ungereimter Weise an den / „lieben Briefkastenmann" der Dresdner Nachricht«» geschrieben, um diese nach der Ansicht eine» groß« —kopfeS böchst anmaßende Veränderung der Firma „eines so winzigen Localblättchens", wir der Schreib« . sagt, in gehöriger Weise zu geiseln. Was sagte ab« d« „liebe Briefkastenmann der Dresdner Nach richten?" — Hier ist die Antwort desselben; „Gutsbesitzer Freudenberg, Schönbrunn. Dem Redakteur May ist es gar nicht eingefallen, sich durch da» au» Versehen einmal eiogeschobene „von" adelig machen zu wollen. Und solchen Unsinn lassen Sie sich durch Käufer jun. in Bischofswerda niederschreiben, weil Sie es selbst nicht einmal fettig bringen? Euch soll doch gleich ". D« Auftrag ¬ geber wird zufriedengestellt sein und der unbedachte Schreiber dürfte in Zukunft solche Gefälligkeiten verweigern. ag Umschau in der Lausitz, 5. Juli. Den 27. Juni ist da» 2 jähr. Mädchen de» Schmied, Hultsch in Niederneukirch in der Wesenitz ertrunken. — Den 24. Juni sind zu Spreewitz (preuß. Laus.) die Gebäude de» Nahrungsbesitzers Noach am 22. die deö Gutsbesitzer» Bauer unweit Cprem- berg (pr. L ) abgebrannt und sind dabei 14 Stück Vieh mit umgekommen, nur 2 Pferde und 1 Kuh konnten gerettet werden. — Nach langjährig« treuer Wirksamkeit tritt zu Michaelis Herr Pastor Leupold zu Reibersdorf in den wohlverdienten Ruhestand. (Derselbe, geb. 1817, ward 1843 Rector und Orga nist in Dahlen, 1844 Diaconi» dort und wirkt seit 1849 al» Pfarrer in Reibersdorf.) Se. Majestät hat dem treuverdienten Seelsorger, der sich ab« auch bei gemeinnützigen Vereinen in hervorragender Weise bethätigte, da« Ritterkreuz I. Classe vom Ver dienstorden verliehen, welches ihm durch Henn Kirchenrath vr. Schmidt in Bautzen am 29. Juni feierlich übeneicht worden ist. — Bei der Meißner Confirenz am 29. Juni hielt unser lausitzer Lands mann, Herr Stadtdiaconu» Linschke au» Plauen im Boigtlande, geb. in Göda, einen höchst interessanten und beifällig aufgenommenen Vortrag: .üb« die Abendmahlspraxis mit bes. Berücksichtigung der Selbstcommunion und der Abendcommunion", welcher zum Druck befördert werden soll. Vermischtes. — Lauban, 3. Juli. Nach einer vorläufigen Berechnung sind durch da» Hochwasser am 14. Juni im Lauban« Kreise 436 Gebäude beschädigt worden. Hiervon sind 128 Gebäude ganz weggerissen oder nicht mehr reparaturfähig, 209 Gebäude stark be schädigt (mit einem Schaden von mehr wie 100 Mark pro Gebäude), 99 leicht beschädigt (mit einem Schaden unter 100 Mark pro Gebäude). Die zur Ersetzung de- Schaden» unumgänglich nothwendige Summe hat sich noch nicht feststellen lasten, wird sich jedoch schwerlich unter 1 Million Mark be ziffern. Unterstützungsbeiträge werden ja von Nah und Fern täglich eingesandt, haben ab« bisher erst die Höhe von circa 20,000 Mark erreicht; e» ist die- ein sehr kleiner Theil des Nothwendigsten und bleibt somit noch außerordentlich viel zu thun übrig. — Ein Wirth in Elberfeld schlitzte sich dieser Tage in der Frühstunde mit einem scharfen Mess« den Bauch von unten bi» oben auf. Die That ist in einem Anfall von nervösem Fieber und v«- muthlich dabei eingetretener Geistesstörung geschehen. heim König!. Schöffengerichte zu Bischofswerda Freitag, den 9. Juli 1880. vor«. 9 Uhr gegen den Zimmermann Friedrich Ehregott Pfeifer au- Obernrukirch wegen Dieb« stahl- nach 8 242 de- Reichsstrafgesetzbuch» Bonn. 10 Uhr gegen den Steioarbeitrr Ernst Büttner au« Helmsdorf wegen unbefugte« Bt weinhandel» nach 8 33 Mo. 147 sud 1 d. Gew. . vor«. 111 Uhr gegen den Schuhmacher Ehripi Yrirdrich Rink au» Abhor» wegen BeemtAv» beleidig»»- und Vetteln» Nach 88 185, ISS ( 361» de- ReichSstrafgesetzbuch». ' Nach». 3 Uhr -eg« di« ledige Pauli» LALL"" , vtt GtraWetzvuchß.