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Dor tivor Tü, Die die ' nng wer! wäki Met «m« 3»li der «i U« 14. Juni diese« Jahre« Abend« in der elften Stunde find au« einem Gute de« Dorfe» Demitz 8 Stück junge FeldtauLen entwendet vordem- Zur Ermittelung de-Thäter« und Wiedererlangung de« Gestohlenen wird Solche« hierdurch bekannt gemacht. Bischofswerda, am 1. Juli 1880. Der Königliche Amt»anwaltr vr. Höcker Pr. In der Zeit vom 9. zum 10. Juni d. I. find au» einem Verkaufeladen Hierselbst 1 Paar getragene lederne Mädchenstiefelchen mit Hackenösen, nein chlt und mit neuen Absätzen im ungefähren Werthe von 3 Mark 50 Pfennigen entwendet worden. Behuf» Ermittelung de« Thäter» und Wiedererlangung de» Gestohlenen wird Solches hierdurch bekannt gemacht. Bischofswerda, am 3. Juli 1880. Der Königliche Amtsanwalt. vr. Höcker. Pr. Freitag, den 9. dieses Monats, Vormittags io Uhr, Kömmt im Hofe de» Amtsgericht» hier eine Cylinderuhr mit Kette zur Versteigerung. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 3. Juli 1880. Der Gerichtsvollzieher: Appolt. Grle-igt Hat sich der hinter dem Weber Carl Gottfried Pietsch au» Ringenhain unter'm 29. Mai d. I. erlassene Steckbrief durch Pietsch'» Aufgreifung, Bischofswerda, den 5. Juli 1880. Der Königliche Amtsanwalt: vr. Höcker. Pr. Freitag, den 9. Juli 1889, Bonn, i L Uhr, Holle» in der Lehmann'schen Schänke zu Spittwitz ein Kleiderschrank und eine Kommode meistbietend gegen sofortige baare Bezahlung versteigert werden, watz emduröb bekannt gemacht wird. Königliche» «mt»gericht Bischofswerda, am 3. Juli 1880. Der Gerichtsvollzieher. Appott. lenken beschlossen hatte, haben in dem Protokolle der Conferenz Erwähnung gefunden. Das Resultat dieser Nachconferenz wird mit ganz besonderem In teresse in Oesterreich ausgenommen werden, und die Anwesenheit der hervorragendsten Journalisten von Wien und Pest in Berlin beweist zur Genüge, daß man in der Regulirung der griechisch-türkischen Grenze und in den Consequenzen dieser Angelegen heit eine Lebensfrage für die auswärtige Politik Oesterreichs erkennt. Auch für die inneren Ver hältnisse des österreichischen Kaiserstaates ist der Fortschritt der Zersetzung in der Türkei, welcher durch die bedeutende Gebietserweiterung Griechen lands gethan wird, von großer Bedeutung, da die Ungarn nach wie vor türkenfreundlich sind, während man in der Hofburg, wie in den deutsch-öster reichischen Kreisen mit Recht einer Actions- und Annexionspolitik sich zuneigt. Allem Anschein nach ist Oesterreich bei der Lösung der orientalischen Wirren noch eine große Rolle zugedacht. Der Schwerpunkt der österreichischen Politik fällt nach Osten und in kurzer Zeit, je nach der Haltung der Türkei früher oder später, wird von Wien aus da» Schicksal der Pforte entschieden werden. Fürst Bismarck ist nach Friedrichsruhe abgereist und hat sein Leiborgan, die Norddeutsche Allgemeine Zeitung ermächtigt, mitzutheilen, daß er sich daselbst aller nicht dringlichen Dienstgeschäfte enthalten und alle Privatgesuche unbeantwortet lassen werde. Jeder mann gönnt dem Canzler nach anstrengender Thätig- keit und bei seinem leider schwankenden Gesundheits zustände die Erholung und Ruhe, und wenn die Presse bei seiner Abreise noch ein Gesuch an ihn richtet, so enthält es den Wunsch, der Canzler möge die Gesuche der Lektoren und Staatsanwälte um Ausfüllung der autographirten Strafanträge gleichfalls al- Privatgesuche betrachten und unbe antwortet lasten. Die fast chronisch gewordene österreichische Minlsterkrist» hat nun doch endlich ihren Abschluß gefunden. Da» Cabinrt Taaffe ist geblieben, nur die verfassungstreuen Mitglieder schieden aus und sind durch Czechen und Polen ersetzt worden. Während der Bade- und Sommersaison werden die Herren wohl ihre Pottefeuille» behalten können ; aber sobald wieder mehr politisches Leben in die Welt kommt, dürften sie schwerlich de» Volksver tretungen gegenüber Stand halten. Die italienische Politik scheint jetzt den Schlaf der Gerechten zu halten, denn von dort her kommen gar keine Nachrichten von nur irgend welcher Be deutung. In Frankreich find, nachdem da» Amnestie- Gesetz durch die Deputittenkammer angenommen worven, Aller Augen auf den Senat gerichtet, da derselbe zur Genehmiguog de» Gesetze» ohne alle Umstände schwerlich geneigt fein dürfte. Da» lieber- ... gewicht ist übrigen» durch die Annahme diese« Ge- der Frag« «in, die jetzt Dienstag, den 13. Juli, von Vormittags 8 Uhr an, Versteigerung von Schert- und Stockholz auf dem Holzschlag an der Schmölln-Demitzer Grenze und von Langhaufen an der Chaussee beim PohlhanSteich- Versammlung auf dem genannten Holzschlag. Stadtrath Bischofswerda, am 2. Juli 1880. Sinz Politische Weltschau. Daß die Gerichtskosten, welche seit dem 1. Dctober 1879 zur Erhebung kommen, sehr hoch sind, wird von allen Seiten, auch von den Urhebern de» GerichtSkostengesetzeS selbst anerkannt. Nament lich das Zustellungswesen ist ein sehr wunder Punkt, dessen Unzulänglichkeit sich klar und deutlich längst herausgestellt hat. Man will nur, wie offiziös ver sichert wird, noch Erfahrungen sammeln, um hier Arnderungen eintreten zu lasten. Wenn auf diese Erfahrungen nur nicht lange gewartet werden möchte. Denn jeder Tag länger schädigt nicht nur materiell die Geschäftskreise auf das Empfindlichste, sondern zieht auch für das gesummte Volksleben verhängniß- isolle Folgen nach sich. Das RechtSbewußtsein im fikllke wird verringert, wenn der Weg, sein Recht zu erlangen, dem Einzelnen übermäßig vertheuert wird. DaS ist ein Schaden, der sich nicht leicht wieder heilen läßt, und auf ihn sollte die Presse immer wieder aus'» Neue aufmerksam machen. Sein Recht zu wahren, das ist, wie der große Rechtslehrer Jhering erst vor einigen Jahren geistvoll nachgewiesen, für den Einzelnen eine unabweisbare Pflicht. Wie «cher steht es denn in der Wirklichkeit um die Geltendmachung des Rechts? In 60 Fällen unter IkK ' 100 wird der Streitende sich sagen, daß, selbst wenn D <r den Prozeß gewinnt, die Gericht»- und Ndvokaten- D Kosten sich höher belaufen, al» der Werth des Object», L? und wird darum lieber darauf verzichten, ein Recht, A ha» ihm nicht» eiubringt, unter Umständen aber «och Geld kostet, geltend zu machen. Das wissen L.... genug Gauner sich zu Nutze zu machen und lassen tm Vertrauen darauf, daß der Gläubiger au« Furcht «or den Kosten doch nicht klagen wird, alle Mahnungen und Vorstellungen desselben einfach un« L beachtet. Täglich kann man e» erleben, daß solcher Gestalt ein böswilliger Schuldner seinem vertrauen- M < den Gläubiger «in Schnippchen schlägt. Wo soll unter solchen Umständen RechtSbewußtsein und Recht«- Ws Lebe im Volke bleiben, wenn man sich sagen muß, daß da« Unrecht Hohn lächelnd triumphirt? M Am vorigen Donnerstage hielt die Berliner M Nachconferenz ihre Schlußsitzung und unterzeichnete M dir Fiualactr, welche den Louferenzbeschluß enthält. Godaaa wurde eine Collettivoote angenommen, W durch welche der Confrrenzbeschluß der Türkei und Griechenland mitgrtheill werden soll. Diese von Mß «Leu Mächten unterzeichnete Note wird in Cou- M siautinopel und Athen je von dem dortigen ältesten W hHlomatischrn Vertreter der sechs Mächte den be« Ms treffenden Negierungen übergeben werd«. Di« An- WM gäbe, daß in Athen und Constanttuopel verschieden WM Amtende Roten übergeben werden sollt«, ist folglich AM «arichtig. Sogenannte Secuudärfragea, wie die l Lrberuahme de» türkisch« Schnldemheilr» seit«» x M Griechenland» und die Freiheit der «ulte, auf welch« Losseren» di« Auf»«rksan»kit der Mächte zu Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den 7. Juli 188V, Nachmittag 6 Uhr. Tagesordnung: Anträge de» zur Aufsuchung geeigneter Steuerobjecte niedergesetzten Ausschusses. — Stadtbebauungsplan. — Rechnungen der Herrmann'schen Stiftungen. — Rechnung der StadtkrankenhauScasse. — Rechnung der Sportelcasse auf das Jahr 1879. Huste. setze« besiegelt. Seine Gegner fordern, daß diese» thatsächliche Uebergewicht auch formell zum Aus druck gebracht werde und Gambetta an die Spitze des Ministeriums trete — natürlich in der stillew Hoffnung, daß er sich dadurch abnutzen werde. Gam betta aber ist schlau genug, lieber zu warten, bi» er die ganze Macht in die Hände bekommt und seine Karten nicht vorzeitig auszuspielen. — Neben dem Amnestie-Gesetz beschäftigt die Franzosen die Schließung der Jesuitenklöster. Nirgend» ist e» zu Ruhestörungen bemerkenSwerther Art ge kommen. Die versammelten VolkSmasten spaltet« sich in zwei Lager, welche je die Jesuitenpatres und die Republik hoch leben ließen. Die „ehrwürdigen Väter' sind überall nur der Gewalt gewichen, und an einzelnen Orten mußten die Klosterpforten und die Zellenthüren vom Schlosser geöffnet oder ge sprengt werden. Die meisten Jesuiten gehen in'» Ausland und die Republikaner wünschen ihnen „glück liche Reise', während die Klerikalen, Royalisten und Bonapartisten „auf Wiedersehen' riefen. Belgien und der Vatikan haben ihre dip lomatischen Beziehungen völlig gelöst. Die Re gierung bleibt fest, und die Katholiken trösten sich damit, daß die Regierung bald einsehen möge, wie sehr sie einer päpstlichen Nuntiatur bedürfe. In Brüssel sind Schaar« französischer Mönche einge troffen, welche sich nach England und Amerika be geben. In England hat die Ausschließung de« Depu taten Bradlaugh au« dem Unterhause viel Staub aufgewirbelt. Bradlaugh hatte sich als Gottesleugner geweigert, den Cid zu leisten, welchen jede» Mitglied de» Hause» bet seinem Eintritt zu schwören hat. Später erbot er sich, eine Versicherung an Eides statt abzugeben, wurde jedoch damit äbgewiesen und schließlich, wie er den Eintritt in'- Hau- erzwinge» wollte, verhaftet. Gladstone hat nun auf'- Neue den Antrag gestellt, Bradlaugh gegen eidesstattliche Versicherung zuzulasten; aber Northcote hat hlerzw rin Amendement eingebracht, welche« diesen Antrag al» unannehmbar verwirft. Unterliegt bet der De batte hierüber die Regierung, wa» wohl nicht un möglich ist, so sind die Tage Gladstone'» gezählt- Diese anfänglich ganz unscheinbare EideSaffatre hat sich also zu einer CabinetSfrage zugespitzt. — Der Ausschuß der Londoner Rechtsanwälte hat beschlossen, Massenversammlungen in allen Theilen de» Lande» zu veranlass« und rin Flugblatt zu verbreiten, dar ein« Protest gegen Errichtung de« Denkmal» für den Prinzen Napoleon in der Westminster-Abtei enthält. Die Frage der Aufhebung der Jahrmarkt« hatz kürzlich auch den Magistrat von Berlin beschäftigt Veranlaßt durch eine Petition um Aushebung dew-> Märkte, setzte er etue Commission M.MKWWM