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am I1i»<et>nt>vrkttr-L>lt»il - tteloI»«i»l»erU «elvtienver» - Litt«» bei eine die mit E» Kircvlicye Natyvlchten Am Johannistage (Donnerstag predigt in der Gottesackerkirche Vormittag« 8 Uhr: Herr p. l)r Wetzel. Eingesandt. DaS Musikcorps der hiesigen Schützengarde, welche» infolge seines rüstigen Strebens schon manche« schönen Erfolg verzeichnen konnte, wird, wie im Jnseratentheile zu ersehen, nächsten Donnerstag (Johannisfest) Abends 6 Uhr unter den Linden vor dem Schützenhause zum Besten der schwer heim-, gesuchten Oberlausitzcr concertiren. Wir wünschen im Interesse deS so edlen Zweckes einen recht zahl- reichen Besuch des Concerte». «,i»W »,i» » * ! *l» man dir» entdeckte, wurde Nietzel natWlW aufgeforvert, die muthwillige Verunreinigung shstM zu beseitigen. Zu diesem Zwecke wurde die ÄW geöffnet. Der Telegraphist, Schutzmann SchjW (Nr. 765) saß während der ganzen Zeit an sela«W Apparate und verzehrte ahnungslos sein AbendbrtzW als Nietzel plötzlich an den Tisch trat, ein auf deittW selben liegende» Brodmesser ergriff und e» dem Br-^ amten mit solcher Wucht in'« rechte Auge stieß, d<H- die Spitze der Klinge hinten zum Genick wieder- herau-drang und Schulz mit kurzem Aufschrei leb-' los zur Erde stürzte. Die College» des Unglücklich^; waren im ersten Momente wie gelähmt vor Schreck«, denn der entsetzliche Vorgang hatte kaum einige Augenblicke in Anspruch genommen. Als eS ihnÄ dann mit großer Mühe gelungen war, das Messer aus dem Kopfe herauSzvziehen, sahen sie, daß Schulz bereits eine Leiche war. — Nietzel benahm sich den ihm gemachten Vorwürfen gegenüber unglaublich frech. Er erklärte, eS sei ihm ganz gleichgültig, ob man ihn lebenslänglich einsperre oder gar einen Kopf kürzer mache. Kurz nach der That waren bereits V rtreter der Staatsanwaltschaft, der Unter suchungsrichter und der Chef d-r Criminalpolizri, Graf Pückler, an Ort und Stelle erschienen, um den Thatbestand festzustellcn; dann wurde Nietzel zum Untersuchungsrichter in die Skadtooigtei abgeführt. Der Ermordete hinterläßt eine Frau und vier Kinder, denen sich bald eia sünfteS zugesellen dürst«. — Auch bei den jetzt mit ihm angestellten Verhören hat Nietzel eine unglaubliche Rohheit an den Tag gelegt. «Üuver empfehlen, ebenso überhaupt «ater allen Denjenigen, welche sich für die staatlichen und wirth- fchaftlichen Einrichtungen Sachsen« interrsfiren, Ver breitung finden. Der Preis für 16 Druckbogen ist «in ungemein billiger. Die Heuernte, welche nunmehr überall in Gang kommt, dürft« Heuer sehr günstig verlaufen, wen» «in alter erfahrener Oeconom Recht behält, der uns versichert, daß wir auf längere Zeit hinaus sehr trockene Witterung mit hohen Hitzegraden in der Mittagszeit und kühle» Rächten mit starkem Thau haben würden. , Kaum von den Wasserfluthe» entronnen und nicht ohne mancherlei empfindlichen Schaden erlitten zu haben, drohte der großen H. C. Müller'schen Flachs spinnerei in Hirschberg bei Zittau am Donners tag Abend durch da« feindliche Element de« Feuers «ine neue Gefahr. Die naßgewordenen FlachSvor« räche waren durch Selbstentzündung in Brand ge rochen. Um größere« Unglück zu verhüten, bedurfte «S eilig rettender Arme, und weil an Ort und Stelle wegen der WasserSNoth noch die Aufräumungs arbeiten alle Arbeitskräfte in Anspruch nahmen, eilte ein telegraphisch berufene« Militärkommando an die gefährdete Stelle und half die Massenvorräthe auS- räumen, um die Entzündungsstelle unschädlich zu machen. Durch da» bereit» gemeldete Schadenfeuer in Reichenbach i. B. sind fünf Familien obdachlos geworden, von denen die Menzel'schr fast alle« be wegliche Eigrnthum, die übrigen dasselbe zum Theil den Flammen prriSgeben mußten, wa« umsomehr zu beklagen ist, al« dieselben bei keiner Versicherungs gesellschaft mit ihrem Mobiliar Aufnahme haben finden können. Die allgemeine Bestürzung und Verwirrung während diese« Brandes hat ein ge wissenlose« Individuum leider auSzunützcn gewußt, daß eS einem der Calamitosen eine Summe Geld, man spricht von 600 Mark, entwendete. In einer Localmittheilung der „Leipziger Zeitung" war vor einiger Zeit die Angabe enthalten, daß man sich genöthig gesehen habe, die Anfang« bis zum 10. d. Mi. festgesetzte Frist zur Einlieferung der für die Leipziger Wollwaaren-Industrie-Ausstellung be stimmten Gegenstände bi« zum 1. Juli zu ver längern. Don autorisirter Seite geht der genannten Zeitung nun die Mittheilung zu, daß diese Angabe aus einem Jrrthum beruhe, daß vielmehr alle Aus steller gebeten sind, so bald al« möglich ihre Waaren «inzuliefern, da die Ausstellung auf jeden Fall 1. Juli eröffnet werde. Aus einem Waldgrundstücke zu Wachau Radeberg wurde am Donnerstag Nachmittag Frau leblos und völlig verbrannt aufgefunden, sich dem Anschein nach durch Anzünder« der Petroleum getränkten Kleider selbst gerödtet hat. ist noch nicht festgestellt, wer die Person ist. am Sonnabend obdachlosen, schon seit lang« verwahrlosten Strolch eine entsetzliche Blutthat verübt. Der 52jährige arbeitslose Tischler Hermann Friedrich Christian Nietzel (geboren am 12. Mürz 1828 in Schneid» liagen) war «egen Verübung groben Unfug« - er hatte Frauen und Mädchen auf den Straßen be- leirigt — durch den Schutzmann Krüger auf der nachdem der Großherzvg ein Guaven- Wache einaeliefrrt worden. Dort hatte man ihn, rUÜhetlte» abschlägig beschiedr», In de« da er sich sehr renitent benahm, in eine Zell« ringe- Für dir Urbrrschwrmmten der Oberlausitz -singen in der Expedition dieser Blattes ein: R. 5 Mk., I. M. S MS, Ungen. t Mk., 2) Mk. gesammelt unter vier Landsleute» nach fröhlichem Mahle in Lorch am Rhein. (H., Gl-, Fr. u. My.) P. 2 Mk. ' Weitere Koben werden gern angenommen. (Reperkoir der König!. Hoftheater zu Dresden:) Altstadt. Donnerstag: Brunhild«. Freitag: Di« Meistersinger von Nürnberg. Sonnabend: Brunhilde. mit hohen Mauern umschlossenen Hosraum de- sperrt. Hier tobte und schrie der SistiM^ Darmstadter Provinzialarrrsthause« mittel« de« verunreinigte auch die Zelle in scheußlichster W Fallbeile« vollzogen. ' "" — Der „voh." berichtet man au« Teplitz, 20. Juni: Den inundirten Kohleowerkeo in D u x wurde behördlich die Entwässerung der Schächte bis auf Weiteres untersagt und Regierung-rath BezirkS- hauptmann Merbeller in dieser Frage zur Statt halterei berufen. — (Heuschrecken-Plage in Rußland.) Ein Zug der transkaukasischen Poti-TifliS-Eisenbahn wurde nach dem „Kawkav" am 24. Mai durch Heu- schreckenmaffen, welche den Bahnköiper bedeckten, aufgehaltcn und konnte nur in einzelnen Theilen auf die Station Ksanki gebracht werven. — Bern. Eine interessante, wahrheitsgetreue Geschichte theilen die „B. N." aus Neuenburg mit. Bor mehreren Jahren ging rin Student der Theologie mit einigen Freunden am Ufer des See» spazieren, wo sie auf einen im Lesen eine« Buche» vertieften Fremden trafen, dessen unansehnliches Aeußere den letzteren Anlaß zu Gespött« gab. Der junge Theologe verwies ihnen, den zukünftigen Pfarrer in sich fühlend, dieses Benehmen ganz ernstlichst, worauf der Fremde ihm einige Worte des Danke« aussprach, und sich dann zwischen beiden eine Unterhaltung entspann, welche Anlaß zu näherer Bekanntschaft und einer jahrelangen Correspondenz gab. Da erhielt der inzwischen Pfarrer und Familienvater gewordene junge Theologe von dem bei Orleans wohnenden Fremden die Einladung, mit Familie zu ihm auf einige Wochen auf Besuch zu kommen. Letzterer leistete der Einladung Folge, und fitzt erst stellte sich heraus, daß der Correspondenzsreund ein vornehmer Herr und reicher Schloß- und Grundbesitzer war. Nach längerem angenehmen Aufenthalt auf dessen Schloß in die Heimalh zurückgekehrt, erhielt der junge Geistliche von dem Fremden ein Schreiben mit einem Testament, das ihn zum Universalerben von dessen mehrere Millionen betragendem Vermögen einsetzte unter der einzigen Bedingung, daß der Erbe das Schloß bei Orleans zu seinem Aufenthalt wähle und den hochbetagten Erblasser bi« zu seinem Tode freundlich an Leib und Seele pflege. — (Feuersbrunst.) Wie man aus Pest meldet, ist die Stadt Homonna im Zemplincr Comitat durch eine Feuersbrunst in einen Trümmerhaufen verwandelt. Viele Personen sind verbrannt, viele verwundet. — (Thurmsenkung.) In Münster ist der Thurm der Lambertikirche etwa 5H Fuß aus dem Loth gewichen und muß abgetragen werden. Dieser Thurm bat bekanntlich geschichtliche Bedeutung, weil an demselben hoch oben die eisernen Käfige hängen, in denen die Gebeine der Hauptansührer der Wieder täufer nach ihrer Hinrichtung, 1536, heute noch bleichen. — Die Valentin'sche Käse-Affaire in Berlin hat jetzt ihren definitiven Abschluß dadurch gefunden, daß ter Verbrecher am Mittwoch zur Verbüßung der gegen ihn erkannten vierwöchigen Gcfängniß- strafe nach Plötzensee abgesührt worden ist Da von ihm gegen da« ihn außerdem noch zu 500 M. Geldbuße verurtheilende Erkenntniß eingelegte Rechts mittel ist in der AppellationSinstanz verworfen worden. — Ein verhängnißvolle« Mißverständniß ereignete sich dieser Tage in Kladno bei Prag. Der OrtS- geistliche beabsichtigte, eine Reise anzutretev, und um die Wohnung in seiner Abwesenheit bewacht zu haben, verständigte er hiervon den Gemetndewachmann. Die Abreise verschob sich aber zufälligerweise, ohne daß der Wachmann davon verständigt wurde. Der selbe kam nun Nacht» zum Pfarrgebäude und da er ein Fenster offen sah, war er fest überzeugt, daß verwegene Diebe die Abwesenheit de« Geistlichen bereit» au-nützen wollen und sich in'» Inner« ein geschlichen haben. Er näherte sich in dem Dunkel der Nacht vorsichtig dem Gebäude, da kracht plötzlich eia Schuß au» dem Fenster und der Wachmann finkt tödtlich in die Brust getroffen zu Boden. Der Seelsorger hatte die heranschleichende Gestalt wahr genommen und nach derselben in der Ueberzeuguvg geschossen, daß e« rin diebischer Geselle sei. Der arme Wachmann, welcher Vater von drei unversorgten Kindern ist, verschied anderen Tage« an den Folgen der Verletzung. — In einer Polizeiwache zu Berlin wurde am Sonnabend Abend gegen 9 Uhr von einem Vermischtes. — Z (Wolkenbruch bei Lorch am Rhein.) Bon einem Augenzeugen wird ,un« geschrieben: Sonntag den 20. Juni Nachmittag« kurz nach 6^ Uhr entlud sich in unmittelbarer Nähe de« so freund lich gelegenen Städtchens Lorch im Rheingau ein von Schloßen und Hagel begleitete« Unwetter und ver nichtete in kurzer Zeit die sämmtlichrn Weinpflanz- ungen der nächsten Umgebung. Die Waffermaflen spülten da« Erdreich bergab und versperrten die Eisenbahngleise, so daß der Verkehr eingestellt werden mußte. Bahnhof und Schwan-Hotel standen in Zeit von kaum 10 Minuten unter Wasser und die hier weilenden Fremden Mußten sich über Mauern »ad Zäune, durch Dick und Dünn flüchtend, nach den ersten Stockwerken der an der Bahn gelegenen Hotel« zu bergen suchen. Zwei Frauen und ein Kind wurden in unmittelbarer Näh« de« Bahnhof« von dem hrrabstürzevden Wasser und Schlamm mit Lortgespühlt und konnten nur durch kräftige Hände einiger beherzter Bahnarbeiter dem Element wieder entrissen werden. Erst nach Verlauf von 4 Stunden wurde e« möglich, durch telegraphisch herbrigerufene Arbeitskräfte da« verschüttete Eifenbahnglei« wieder fr i zu legen und die fremden Passagiere ihren Be stimmungsorten zuzuführen. — (Sisenbahu-Unglück.) «u» London lelegraphirt man: „Man hört von einem entsetzlichen Unglücke auf der Localbahn. Ein Güterzug passirte in der letzten Nacht die «rücke über de« Fluß Wye Zwischen Hah und Brecon, al« die Brück« einstürzte. Der ganze Zug stürzte in'« Wasser, Führer und Heizer wurden grtödtet. Einige Stunde» früher hatte ein Zug, der mit «»«flügler» gefüllt war, die Lrück« pasfirt." > — Am 17. d. M. Morgen« um 6 Uhr wurde La« vvm Schwurgericht-Hof in Darmstadt -egen Len Muttrrmörder Pfaff von Oberramstadt gefällte LM«nrtheil, nachdem der Großherzog ei» Guaven» ^22 «,3S 7,7 7,17 Reichenberg . Abfahrt Machendorf . . . . Kratzau Weiskirchen . . . . Vrottau . . . . . Zittau . . . Ankunft Zittau . . . Abfahrt Scheibt Mitteloderwitz . . . Oberoderwitz .... Oberdorf Oberoderwitz . Eibau Alt- und Neugersdorf . Ebersbach Neusatz« Laubenheim .... Sohland . . . . . Schirgiswalde . . . Wilthen Obern euktrch .... Niederneukirch . . . Vutzkau Schmtlln .... Bischofswerda Abfahrt Schmölln .... Putzkau .... Niederneukirch . . Oberneukirch . . . Wilthen .... Schirgiswalde . . Sohland .... Laubenheim . . . Neusalza .... Ebersbach .... Alt» u. Neugersdorf Eibau Oberdorf Oberoderwitz Oberoderwitz . . . Mitteloderwitz . . Scheibt Zittau . . Ankunft Zittau . . Abfahrt Grottau .... Welkkirchen . . . Kratzau Machendorf . . . Relchenderg Ankunft 7,25 10,20 l,5O 4,40 w * * * * 7,50 10,52 2,37 5,5 10,16 7,58 1l,5 5,13 10,23 8,11 11,28 A 5,26 10,3» W M M M w V 8,4Z 11,58 s 5,58 11,8 8,58 12,12 st s» 6,l1 11,21 9,7 12,21 a» 6,20 11^0 9,15 12,28 4» 6,27 1l,3S * 9,»5 s 6,46 11,64 9,49 1^26 8 70 — - 9,59 1,36 7,l0 12,16 10,55 l,47 8,0 1l,«S 2,0 8/4 * 11,39 2,20 Dtz 8,35 G 12,7 r,4t 8,56 8,20 1,0 8,39 1,18 E 8,58 1^6 9,10 1,47 4,15 10,7 3,0 4,24 10,15 3,13 4,38 10,30 3^5 4,5« 10,46 3,58 5,4 10,54 4,10 5,,6 IlL 4,24 5,26 1l,13 4^37 E » V b^tz 11,45 5,1» «,9 11,56 5^1 »,18 W E - E 4M s tz>a