Volltext Seite (XML)
er sächlW LrMer Otto. O. Kupfer. - Bestellungen werden bei allen Postanstaltea bet deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend in der Srpeditlon diese« Blatte« angenommen. Fü«funddr?ißiWer^ Jahrgang. Ein furchtbares Geschick hat die im Gebiete der Mandau, Neiße und PlieSnitz gelegenen Ortschaften des Zittauer und Mauer Bezirk- betroffen. Die am 14. d. M. infolge von Wollenbrüchen daselbst uiedergcgangenen Waffermassen haben in dem Zeitraum von wenigen Stunden eine Überschwemmung herbei geführt, wie sie verheerender und schrecklicher in ihren Wirkungen kaum gedacht werben kann. Was in den Bereich der rasenden Fluthen gelangte, ist vernichtet worden. Bei der entsetzlichen Schnelle, mit welcher dieselben hereinbrachen, war eine Bergung de- EigenthumS unmöglich, selbst die Rettung de» Leben» ist leider Gotte« Bielen nicht gelungen. Ueber 40 Tovte sind bereit» aufgefunden und noch werden Personen vermißt, die zweifellos gleichfalls ein jähe» Ende in de» Wellen gefunden haben. Eine Anzahl Häuser und sonstige Gebäuve ist total vernichtet, vollständig weggespült und Hunderte halb zerstört over doch erheblich beschädigt. Gärten und Felder mit ihren reifenden Früchten sind verschlemmt und mit Trümmern bedeckt, Brücken und Dämme eingestürzt und durchbrochen mnd Straßen und Wege zerrissen und dem Verkehr entzogen. Der Verlust von Eigenthum ist durch die Ausdehnung der Ueberfluthung ein ungeheuerer und m» Ho beklagenSwerther, al« die Betroffenen in der Mehrzahl arme Weber sind, welche sich au« eigenen Mitteln Ersatz nicht beschaffen können. Angesichts diese« erschütternden Unglück- tritt die Pflicht zur Hilfeleistung, insbesondere für die zunächst gelegenen Kreise in dringendster Gestalt Hera». Ich wende mich daher an die Bewohner de« hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirk» mit der ergebenen Bitte, durch freiwillige Gaben zur Linderung de« unsäglichen Elende«, welche« durch die Macht der Elemente, über Tausende von Mitbewohnern unserer Provinz hereingebrochen, nach Krästa» beizutragen und ersuche die Herren Gemeindevorständc, sowie die Herren Gutsvorsteher, Sammelstellen in ihren Ortschaften und Bezirken zu errichten und die «ingegangenen Spenden mit Beschleunigung der Amtshauptmannschaft zuzuführen. Auch erklärt sich dieselbe zur Entgegennahme von Unterstützung-beiträgen selbst bereit und hat zu diesem Zwecke eine Sammelstelle an ihrer Caffe eröffnet. Ueber die eingegangene Gaben wird seiner Zeit öffentlich quittirt werden. Bautzen, am 17. Juni 1880. Königliche AmtShauptmannschast. von Salza. Bürgermeister Haberkorn in Zittau, tzeidhauytwam» ». »«st iu Bautzen Atutdhauptmau» ». Laß» la Zittau. K Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mel, Mittwoch» u. Sonnabend», und kostet einschließlich Her Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich I Mk. btt Pfg. Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannfchakt, -er König!. Schul-Znspection u. -es König!. HauptsteuersntteM zu Dautzen, sowie -es König!. Amtsgerichtes un- -es Sta-trathes zu Pijchofswer-a. Bekanntmachung. K Nachdem Herr Rittergutspachter Justu« Loui» Güntz in Malschwitz für die Dauer der Abwesenheit de« Herrn Oberförster Sachße daselbst al« , <OutSvorsteher-Stellvertreter de« gedachten Rittergutes in Pflicht genommen worden ist, so wird Solche» andurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Bautzen, am 18. Juni 1880. Königliche Amtshauptmannschaft. — von Salza Rein« la Bernstadt. Bekanntmachung Der unter Polizeiaussicht stehende, nachstehend» signalisirte Buchbinder Moritz Theodor Opitz au» Ober-Putzkau, welcher sich im Besitze eine» auf Hie Zeit vom 23. vorigen bi« zum 6. diese» Monat» gültigen Verweise« zum Arbeitsuchen in der Gegend von Pirna und Schandau befindet, ist nicht wieder Tzurückgekchrt und hat auch über seinen Verbleib keine Nachricht gegeben. Derselbe treibt sich muthmaßlich bettelnd umher und e« wird daher gebeten, Opitzea int Betretungsfalle zu verhaften und anher abzuliefern. Bautzen, den 15. Juni 1880. Die Königliche Amtshauptmannschaft. von Salza. O. Kupfer. Signalement: Name: Moritz Theodor Opitz. Alter: 54 H Jahr. Größe: 1„* Centimeter. Statur: mittel, schlank. Gesichtsform: oval. Gesichtsfarbe: blatz. Haare: hellbraun. Augen: grau-blau. Augenbrauen: dunkelblond. Bart: dunkelblond und rasirt. Nase, Mund: proportionirt, Stirn: niedrig. Kinn: länglich. .Zähne: mangelhaft. Besondere Kennzeichen: linke Wange eine Narbe. t ttz Derselbe ist bekleidet, entweder mit einem blauen Stoffüberzieher, schwarzer Tuchhose, brauner Stoffweste, grauer Tuchmütze und Halbstlefeln oder Hchwarzem rundem Fllzhut, grauen Stoffrock, dergleichen Weste und graugestreiften Hosen. Inserate, welche in diesem Blatte dir wettest» LerdrettWW finden, werden bi« Vienttag und -reitaa früh» Utz, «eä»» nommrn und k»stet die dreigespaltene Sorputzeil« 10 Pf» «eringster Jnseratenbetrag LS Pfg. Dringende Bitte um Hilfe! Ein schweres, in seinem Umfange und seinen Folgen noch gar nicht zu übersehendes Unglück, hat unsere Oberlausitz betroffen. Mm 14. Juni ergoß sich über einen großen Thetl ihrer Fluren ein wolkenbruchartiger Regen; in ungeahnter Schnelle wuchsen die Gewässer, «»bedeutende Bäche wurden zu reißenden Strömen, welche in kürzester Zeit in ihrem verheerenden Laufe Alles verwüsteten. Von den betroffenen Ortschaften sind vorzugsweise zu nennen: Rennersdorf, Cunnersdorf auf dem Eigen, Ober- und Ried«- ^Cunnersdorf bei Löbau, Bernstadt, Ober-, Mittel- und Niederoderwitz, Ober- und Niederruppersvorf, Hirschfelde, AltbernSdorf, Zittau und Umgegend, Schlegel, Ostritz, Schöna» a. d. S., KieSdorf a. d. E., Alt-Eibau. Eine sehr große Anzahl von Häusern ist vollständig weggertffen. Hunderte von Gebäuden sind von den Fluthen unterwühl» mnd in einem Maaße beschädigt, daß sie dem Einsturz drohen; säst alle Brücken sind zerstört, die Wege zerrissen. Die Zahl der Opfer, die in den tosenden Fluthen ihren Lod gefunden, ist noch nicht festgestellt. Der Lauf, den die Sewäffer ^genommen, bietet dem Beschauer ein grauenhaftes Bild der Verwüstung. Die Noch und der Jammer der meist armen Bewohner, die in kürzester Zeit alle ihre Habe verloren und denen keine Versicherung»- Anstalt Ersatz gewährt, ist groß. Wenn in irgend einem Falle, so chut hier Hilfe, schnelle, thatkräftige Hilfe Roth, denn die Mittel der meist armen Gemeinde» Hlnd eben so unzureichend, wie die Mittel deS Bezirks, um der armen Bevölkerung den erlittenen Schaden einigermaßen zu ersetzen. Auf die Privatwohlthätigkeit setzen wir daher unsere wesentliche Hoffnung und richten an Alle, die ein Herz haben für die Roth Ler Armen, die herzliche und dringende Bitte um baldige, recht reichliche Hilfe. Gaben aller Art sind willkommen, zu deren Annahme sich chie Unterzeichneten bereit erklären. D Einen besseren Erfolg würde unsere Sammlung haben, wenn in größeren Ortschaften zur Erleichterung für die freundlichen GebeM Sammelstellen errichtet würden. Die eingehenden Spenden sind von Zeit zu Zelt an die KreiShaüptmannschast zu Bautzen einzufendewH Aeber deren spätere Vertheilung wird ein Somit,e, das sich bilden wird, Entschließung fassen. Z Um thunlichste Verbreitung dieses Aufrufs durch kostenfreien Abdruck wird gebeten. HK bandeSältester Hrmptt in Bautzen. Pfarrer Bröstl in Rennersdorf. vr. ». Mayer auf Oberrupperddorf. - M vandeldkawwerprafideut Wann iu Herrnhut. „Pfarrer v. Mosch iu Bernstadt. Fabrikant »«ander Ludwig iu Riederoderwitz. G