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- - - - - . kten eisernen Stiften versehen find. Diefir Zuchthaus von 2 Zähren 4" Monaten ; Pfandleiher Fußbekleidung der Eavallerie, reitenden Artillerie re- Fischer und Tischler Zeidler jun. au» Reichenbach soll sich al» noch allen Beziehungen zweckentsprechend ' - auSgewiesen haben. Da» deutsche Reichsgericht hat folgende Ent scheidung getroffen: Ist eine Lebensversicherung dahin genommen, daß einem bestimmten Dritten nach dem Tode des Versicherungsnehmers eine Summe gezahlt werden soll, so ist mit dem Tode de« letzteren da» Recht auf die Versicherungssumme erworben. Die Gläubiger de« Verstorbenen haben an die Ver sicherungssumme keinen Anspruch. Oesterreich. Wien, 15. Juni. Unliebsames Aufsehen erregt die von den drei Tiroler Landesbischöfen auf dem Tiroler Landtag überreichte Declaration für die Glaubens-Einheit Tirols, welche schließlich gegen den Bestand der beiden evangelischen Gemeinden in Innsbruck und Meran Protest erhebt. Auch der Linzer Bischof Rudigier erhebt seine Stimme für die Wiederherstellung des Concordat«. Türkei. Der Aufstand der arabischen Stämme in Meso potamien und dem östlichen Syrien greift nach den neuesten Meldungen englischer Blätter immer weiter um sich. Die ganze Provinz El Chelif am persischen Meerbusen soll sich für Mansur erklärt haben, deir bereit« den Titel „Führer der Gläubigen" an genommen hat. A m e r i k a. New-Aork, 12. Juni. Unweit der Mündunn des Flusse« Connecticat fand gestern Abend um 11 Uhr ein Zusammenstoß zwischen den Dampfern „Stonington" und „Narragansett" statt, der von trau rigen Folgen begleitet war. ES herrschte zur Zeit eia dichter Nebel. An Bord des „Narragansett" brach Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß die Passagiere über Bord springen mußten, um sich vor dem Flammentode zu retten. Die Scene war eine herzzerreißende. Der Dampfer sank bald. Der größere Theil der Passagiere, etwa 350, wurde durch Boote und Rettungsflöße des „Stonington" und anderer Dampfer gerettet. Die Zahl der Umge kommenen wird auf 50 geschätzt. An Bord de» „Stonington" wird Niemand vermißt. Beide Dampfer gehören der New-Aork- und Stonington-Linie an- Auch au« Cuba wird ein entsetzliches Schiffsunglück gemeldet: Al« der spanische Kriegsdampfer CubL Espanola am 11. d. in Santiago de Cuba einfuhr, platzte sein Kessel, wodurch 20 Personen auf der Stelle getödtet und 113, darunter 88 spanische Sol daten, mehr oder weniger erheblich verletzt wurden. gestellt. Abend» jS Uhr: Die Wasserfluthen lassen »ach. 8 Menschen sind todt. 15. Juni, früh 7 Uhr: Die Gefahr ist vorüber. Die Pionntrre, unter Leitung de» PrrmierlieutenantS Seyfert, sind mit Herstellung von Communicatiouen und «ufräumuugS- arbeiten beschäftigt. —Herrnhut, 15. Juni, früh 8 Uhr: In Ober- und Riederrennersdorf sind 14 Häuser weggeschwemmt, 11 total beschädigt. 14 Personen werden vermißt. Wege, Stege und Brücken stud größtentheil« demolirt. — Löbau, 14. Juni, Nachmittag«. Die Zerstörung und der Schaden, welche der Wolkenbruch in Cunnersdorf und Berthels dorf angerichtet hat, sind enorm. Wie man dem „Dr. I? au« Berlin mittheilt, wurde bei der am 17. d. M. staltgefundenen PreiS- Vertheilung der internationalen Fischerei-Ausstellung der königl. sächs. Staatsregierung eine Dankadresse nebst goldener Medaille (die höchste, nur au Staaten vergebene Auszeichnung) für die Kollektiv« auSstellung de« Perlfischereiregals, der Generaldirection der königl. Sammlungen die goldene Medaille mit Ehrendiplom für die Kunstgegenstände au« Perlen de» grünen Gewölbes zuerkannt. az Umschau in dev Lausitz, 17. Juni. Deu 10. sind die Gebäude de« Gutsbesitzers Stein dorn zu Schwepnitz abgebrannt. — Der 31 jähr. Handarbeiter Bernhardt au« Rosenhain wurde wegen Diebstahl zu 1H Jahren Gefängniß und 1 Jahr Ehrenverlust verurtheilt; deSgl. erhielt au« gleicher Ursache 1 Jahr Ehrenverlust und 7 Monate Ge- sängniß der Handarbeiter Miertschink au« Nieder- Gurig; deSgl. au« gleicher Ursache die Dienstmagd geschiedene Baumbach au« Königsbrück 4 Monate Gefängniß; der Handarbeiter Schöne aus Weißig dei DreSdcn wurde wegen Diebstahl mit 2 Jahren Zuchthaus und 2 Jahren Ehrenverlust belegt, weil er schon 11 Mal wegen EigenthumSvergehen be straft war; dem Handarbeiter Jutte aus Wilthen wurde 8 monatliche Gefängnißstrafe zudictirt und »war wegen Diebereien. — Den 8. feierte zu Rieder-Oderwitz der Weber Bihan sein 50 jährige« Ehejubiläum. — Bei Sprengarbeiten in Oybin bei Alttau wurde ein Schädel und Knochenbestandtheile kolossaler Thiere entdeckt und der wissenschaftlichen Untersuchung übermittelt. — In den böhm. Grenz orten bei Zittau circulirten seit einiger Zeit falsche Zehnguldennoten. Der Lithograph Schäffer au« MittrlweigSdorf ist als Verfertiger ermittelt und elugezogen worden. Auch die Verfertiger von falschen Zweimarkstücken hat man erwischt. — Es ist sichere NllSficht vorhanden, daß Cunnewalde eine Sekundär« bahn bekommt, da der Bau einer Zwischenlinie von der Bautzen-Schandauer und Löbau-Zittauer Bahn zu erwarten steht. — Die Generalv-rsammlung »er Gewerbevereine der Lausitz wird den 27. Juni tu Neusalza stattfinden und soll auch u. A. über Ue Gerichtskostenfrage verhandelt werden. — In der Löbauer Gegend hat ein unbekannter Betrüger, auf deu gefahndet wird, verfallene österreichische StaatS- loose unter die Leute gebracht und sich dadurch Geld «schwindelt. — Am 12. d. wurde unweit Lang- hammer-dorf der Steinbrecher Großer, geb. aus Preititz bei Bautzen, vom Blitze erschlagen. — Der Gewerbevereln zu Bautzen gedenkt den 23. d. eine Exkursion nach Demitz zur Besichtigung der Stein« Brüche und der Glasfabrik zu machen. — Der Albertzwrigverein zu Ostritz hat zum Besten des Lraukenhause« zu Grunau eine Lotterie von Ge schenken veranstaltet, welche den 25. d. M. gezogen werden soll. Vom 20.-25. sind die Gewinne au»- gestellt und können gegen ein billige« Eintrittsgeld ft» Augenschein genommen werden. — Bei einer Brodrevision wurden in Zittau 24 6-Pfund- und 41 4-Pfund-Brode wegen Mindergewicht von 50 bi« 165 und 40 bi« 110 Gramm weggenommen. — Bei einer Versammlung zum Zweck der Gründung einer Molkerei und Molkereigenossenschaft zu Groß hähnchen war auch der Secretär de« landwirth- schaftlicheu Kreisvereins, Herr Director Brügger «m» Bautzen, erschienen. Da« Dunkel, welche» bisher über dem geheimniß- »ollea Raubanfall de« Postwagen» auf der Eisen- vahnstrecke beiKlingenberg gebreitet war, scheint sich, wenn di« Mittheilung der „Dr. Abendzeitung" wahr ist, zu lichten. Rach derselben ist der Eisen« Bahuräuber, der die Postofficlavten mit seinem Revolver la Schach hielt und den Briefkasten au»- räumte, «in früherer Dresdner Restaurateur, Namen» Habel, der kürzlich in Böhmen wegen eine» ganz wach demselben Modell verübten Verbrechen» in Haft genommen ist. Weitere Aufklärungen bleiben abzu warten. Der Procr- gegen Rechtsanwalt Schrap» mid Genossen in Zwickau, welcher sich Montag Md Dien-ta- vor de« Schwurgerichtshof in Planen , . «bspirlte, endete damit, daß der Tischler Zeidler sen. erhöhten Dauerhaftigkeit Vermischtes. — Ueber die Wolkenbrüche der letztem Tage liegen heute weitere, höchst betrübende Nach richten aus außersächsischen LandeStheilen, sowie auch au« Böhmen vor. So wird au« Li eben au in. Böhmen gemelder, daß infolge des seit Sonntag an dauernden starken Regen« der Mohelka-Bach ausge treten und der Stadttheil „Kleinseite" unter Wasser gesetzt ist, so daß in den gefährdeten Häusern die Einwohner au«ziehen mußten. Auch die Stadt Böhmisch-Aicha schwebte in großer Wassergefahr x, beide Vorstädte standen bereit« im Wasser und mußten geräumt «erden. Die Jser ist hoch angeschwollen. Bei Pilsen, Königgrätz und Budwei« sind starke Verwüstungen durch Hagel schlag angerichtet worden. — In Schlesien scheint rin weitumfassender Distrikt von dem Wetterschaden betroffen worden zu sein, so auch da» Terrain bei Grriffenberg und FlinSberg. Ganz be sonder« schwer ist der Kreis Lauban heimgesucht worden, denn der diesem Kreis erwachsene Schaden läßt sich gar nicht beschreiben. Bi» jetzt sind 51 Personen «l» vermißt gemeldet, mithin voraussichtlich ertrunken. Die Anzahl der ringestürzten Häuser und Brücken ist noch nicht zu übersehen. Da« Unwetter ist von FlinSberg au« über den südwestlichen Thrik de» Laubaner Kreise», an der böhmischen Grenze entlang über Gerlachsheim und Seidenberg bi» in die Zittauer Gegend gezogen. Leute, die auf dem Felde beschäftigt waren, konnten sich nur durch Er klettern hoher Bäume retten, auf denen sie stunden lang zubriogea mußten. Man erzählt, da» Wasser sei angekommen wie eine Chausseewalze, Alle» vernichtend und mit einer so rapiden Schnelligkeit r wachsend, daß rin Entrinnen unmöglich war. Die Chaussee von Marklissa in der Richtung nach Görlitz ist bei Gerlachsheim durchbrochen; die dort befind liche, etwa 20 Fuß hohe Brücke vernichtet, rin Theil de- Felsen«, über den die Dorfstraße führt, unter wühlt und auf eine Strecke von 200 Meter, bet einem auf 11,000 Centner zu schätzenden Gewicht,, fortzrrissen. In BellmanoSdorf soll man dem» Tod von 8 Einwohnern zu beklagen haben, drSgltlHem« vermißt man in Heitzertzdorf bet 8auba», sWU Wie man au« Berlin unter« 16. Juni meldet, dauerte die erste Conferenzsitzung von 2 bi« H4 Uhr und beschäftigte sich nach der Begrüßungs-Ansprache de« Fürsten Hohenlohe zunächst mit den Formalitäten, betreffend den Austausch der Vollmachten, und den GeschäfkordnungSfragen. Die nächste Conferenzsitzung findet erst Freitag oder Sonnabend statt. Die Botschafter Englands, Frankreichs, Oester- reich-UngarnS und Rußlands, Fürst Hohenlohe und die den Congreß-Bevollmächtigen beigegebenen Militär« waren am Mittwoch Nachmittag 5 Uhr zu einem Gala-Diner vom Fürsten Bismarck eingeladen. Da« Diner fand im sogenannten Congreßsaal de« Reichs- canzler-Palai« statt. Der türkische Botschafter Sadullah-Bcy und der griechische Gesandte v. Rhan- gab« hatten keine Einladung zum Diner erhalten. Die „Provinzial - Correspondenz" enthält einen Artikel über die in Berlin eröffnete Conferenz, in welchem es heißt: Die vom Congreß angegebene Linie konnte nur die allgemeine Richtung der Grenze angeben, indem sie nur Endpunkte, nicht den Lauf der Linie bezeichnete. Die Aufgabe der Conferenz sei zunächst, dem Laufe der im dreizehnten Congreß- Protokolle angezeigten Linie die möglichste Bestimmt heit zu geben und alsdann der Pforte und Griechen land die Annahme dieser Linie zu empfehlen, um dieselbe der vorzunrhmenden Grenzberichtigung zu Grunde zu legen. Die Vorlage wegen Einverleibung der Unter elbe in da« Zollgebiet soll am 14. Juni im Bunde«- rathe mit allen Stimmen gegen die der Hansestädte, während sich u. A. Mecklenburg - Strelitz und Reuß j. L. der Abstimmung enthielten, angenommen worden sein. Ein Antrag Hamburg« auf nochmalige Ver weisung der Vorlage an die Ausschüsse ward vorher abgelehnt. In dem officiellen Berichte über die be treffende Sitzung wird die» letztere bestätigt und er wähnt, daß der Reichskanzler den Vorsitz führte. Ferner heißt es in dem officiellen Berichte: „Der in erster Lesung gefaßte, dem preußischen Anträge entsprechende Beschluß, daß 1) vorbehaltlich der näheren Modalitäten der Ausführung der Elbstrom von Altona und Harburg abwärt« bis Cuxhaven in da« Zollgebiet eingeschloffen werde; 2) für den Fall der Beibehaltung von Grenzauffichtsstationen an beiden Ufern der Elbe abwärt» Altona und Harburg die Kosten dafür auch fernerhin auf ge meinschaftliche Rechnung getragen werden, ward bestätigt." Die seit Jahren für die deutsche Armee zur Lösung ausstehende Frage einer verbesserten Fuß bekleidung der Truppen wird nunmehr als allseitig entschieden bezeichnet. Die grsammten deutschen Fußtruppen sollen nach den betreffenden Mitthrilungen zu den langschäftigen Stiefeln mit einer Schaftlänge von 29 bi- 32 Centm., für welche die Entscheidung schon vor längerer Zeit erfolgt war, al- Aushilfe im Quartier rc. noch kurzschäftige Stiefel erhalten, welche zugleich für den Rothfall auf kurze Zeit di« langschäftigen Stiefel zu ersetzen geeignet sein werden. Diese letzteren besitzen Doppelsohlrv, die zur noch erhöhte« Dauerhaftigkeit auf der Sohlen flach« mit 5M«d umgrkvmme». ES herrscht schreckliche« Elend, au« Reichenbach wegen betrügerischen Bankerott- zu verzinkten eisernen Stiften versehen find. D Hilfe thut Roth. Der Nsenbahuvertthr ist eia- Zuchthaus von 2 Jahren 4 Monaten ; Pfandleiher Fußbekleidung der Eavallerie, reitenden Artillerie zu je einem Jahr Gefängniß wegen Beihilfe und Begünstigung zu böswilligem Bankerott unter An rechnung von je 4 Monaten Untersuchungshaft; Agent Gerber und Rechtsanwalt Schraps au« Zwickau wegen Beihilfe zu böswilligem ^Bankerott zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt wurden. M Weißenberg, 17. Juni. Unsere Stadt rüstet sich mit dem größten Eifer, den nächsten Sonntag, den 20. Juni, hier stattfindenden Sänger tag de« V. Kreises de« Oberlausitzcr Sängerbundes recht fcstlich zu gestalten und die angemeldeten aus wärtigen Sänger (ca. 220 an Zahl) würdig zu empfangen. Sämmtliche mit Bahn bi« Po mm ritz ankommenden Sänger werden von dieser 1-Stunde entfernten Station durch unrntgeldliche Geschirre ab geholt und wieder dahin zurückgebracht. — Die Umgegend von Bischofswerda (genannte Stadt, Rammenau, Burkau, Schmölln und Gaußig) haben 114 Sänger angesagt. — Zwar gellen die entsetzen erregenden Nothrufe unseres Oberlandes in unser Fest hinein, aber wir meinen gerade mit demselben segensreich zu wirken, indem wir mit ihm der Mildthätigkeit für die armen Ueberschwemmten einen recht großen Wirkungskreis öffnen. In der Wesenitz bei Neudörfel ertrank beim Baden der 15 Jahre alte Sohn de« Buchbinders Marx au« Stolpen. Der junge Mann hatte sich gerade an einer sehr tiefen Stelle zu weit in das Wasser gewagt und obgleich mehrere seiner Jugend genossen zugegen waren, konnten sie ihm doch, weil de« Schwimmens unkundig, keine Hilfe zur Rettung leisten.