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Euch würdig Belfort'-, de- Elsaß und Frankreichs, welche» den Tag erwartet, wo e- die Schmach der Niederlage abwaschen wird." d. I., sodaß der Abbruch de» der ActiengesellschW zur Feldschlößchen-Brauerei gehörigen Etablifsemem-M vermuthlich am 1. April beginnen wird. Der „demokratische Verein für Sachsen" wirb W am 13. Juni eine Generalversammlung in DresdeU H abhalten. Im „Zwickauer Tgbl." veröffentlicht Rechtsanwalt M vr. Schumann in Plauen folgende Erklärung) ? Gegenüber den die Zeitungen durchlaufenden unwahren ; Nachrichten über den Grund der Verhaftung des I Rechtsanwalt» SchrapS in Zwickau mache ich hiermit al» sein Bertheidiger bekannt, daß derselbe wegen angeblicher Beihilfe zu einem betrügerische» Bankerott unter Anklage gestellt und verhaftet worden ist. Es sind bereits seinerseits Schritte gethan, um die stenographische Aufnahme der Verhandlungen und die ausführliche Veröffentlichung derselben zu veran« . lassen. Aus Dresden brachten wir jüngst au» einem dortigen Blatte eine haarsträubende Geschichte, die in Meran pussirt sein sollte, wo angeblich an einem jungen sterbenden Israeliten ein bekehrungSwüthiger katholischer Geistlicher eine ZivangStaufe hätte voll ziehen wollen. Die „Franks. Zkg." erklärt nun in einem glaubwürdigen Berichte, daß diese Historie nicht wahr sei. Der junge Mann hatte zwar selbst mehrfach den Pfarrer zu sprechen gewünscht, um sich taufen zu lassen. Letzterer war auch wegen der dringenden Bitten erschienen, zeigte sich aber nicht geneigt, den Willen de« Sterbenden zu erfüllen, sondern tröstete den jungen Mann damit, daß sich weiter über die Sache reden ließe, wenn er erst wieder gesund wäre. Ein Glaubensgenosse de» Sterbenden, welcher bei der Szene anwesend war, > bezeugt, daß von einem Versuche deS Priester«, den Kranken zu taufen, keine Rede war. Die hocherregte Mutter hatte sich in übertriebener Besorgniß einen solchen Ausgang nur eingebildet. Dies zur Steuer der Wahrheit. Nach Ausweis der Statistik des sächs. Feuer- wehrverbandeS gehörten 1879 zu demselben in deu Kreishauptmannschaflcn Bautzen 62 Feuerwehren, darunter 6l freiwillige Im Ganzen 402 Feuerwehren, darunter 377 frei willige mit 30,719 Feuerwehrmännern, darunter 23,800 freiwillige. Dieselben bedienten 321 zwei rädrige und 415 vierrädrige Spritzen, und 934 ein- holmige und 872 zweiholmige Leitern. Die Ge meinden, welchen diese Feuerwehren angehören, zählen zusammen 1,615,092 Einwohner und besitzen insgesammt 1218 Spritzen mit 147,279 Metern Schlauch. Die Einnahmen der sächsischen Staatsbahnen in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres über steigen die vom gleichen Zeiträume des Vorjahre« um 1,200,000 M. Au« der Residenz kommen Meldungen von schlechtem Gesundheitszustand. Die Diphtheriti», welche Dresden schon gar nicht mehr verläßt, hat in der verflossenen Woche wieder zugenommen und außerdem sind auch einige Blattern-TodeSfälle zu verzeichnen gewesen. Bautzen. Im Vergleich zu früher ist da» Studiren viel thcurer geworden, «eruiere, auch wenn sie geistig noch so befähigt sind, können e» jetzt kaum wagen, zu studiren. So hat auch unter den Wenden da« Studiren sehr nachgelassen. Be sonders ist ein sehr empfindlicher Mangel an wen dischen Theologen entstanden, so daß mehrere wen dische Pfarrstellen nicht blos in der Nieder-, sondern auch in der Oberlausitz schon seit geraumer Zeit unbesetzt sind. Darum wird der Verein, der sich Mittwoch nach Pfingsten hier constituirte, „der Verein zur Unterstützung studirender Wenden', vor aussichtlich viele Theilnahme finden. Mit Ein stimmigkeit wurden die Herren Referendar Mütter lein in Bautzen zum Vorsitzenden und Apotheker Miersch (in Firma Gebr. Miersch) hirrselbst zum Cassirer gewählt. In Zschopau brach am Freitag Abend in einem von vielen meist ganz unbemittelten Familien be wohnten Hause der Chemnitzergaffe ein Feuer au-, welche» da» Wohnhaus in kurzer Zeit einäschert«. Bei völliger Windstille und thätigem Eingreifen der Feuerwehr blieb da» Feuer auf seinen Heerv be schränkt. Leider hat ein in dem Hause wohnender Mann in den Flammen einen schrecklichen Tod ge funden. i In Klein-Zschocher bei Leipzig starb ia l voriger Woche eia 2 jährige» Kind infolge Insektenstiche» binnen 2 Tagen ; da» Jnsect H<M* . H da» Kind oberhalb de» linken Auge» gestochen, worauf di« Geschwulst einen enormen Umfang an» - nahm und selbst sofortige ärztlich« Hilfe «rfolglq» , war. gang de« Täback» vom Fabrikanten an den Eonsu« menten wird durch 374,843Taback-fabrikathandlungen vermittelt. Bon denselben haben indeß nicht mehr al» 7915 einen solchen Umfang, daß sie eine Person ««»schließlich ernähren könnten. Rohtabackshandel, Labackssabrikation und Handel mit TabackSfabrikation zusammen beschäftigten im Jahre 1878 535,708 Personen oder l.,,« Proc. der Gesammtbevölkerung. Die Bertheilung dieser Personen auf die einzelnen Staaten und LandeStheile ist derart verschieden, daß auf Bremen, Hamburg und Baden 2 bi« 5j Proc., aus Ost- und Westpreußen, Pommern und Posen dagegen nur 0„ bi» 0,, Procent entfallen. Der durchschnittliche jährliche Tabacksverbrauch läßt sich auf 3,,, Pfund und der hierfür gemachte Geldauf wand auf 5,,, M. für den Einwohner veranschlagen. Der österreichische Kaiser Franz Joseph hat am Montag Nachmittag 5 Uhr Prag verlassen und die Reise nach Galizien angetrcten. Am Sonntag be suchte der Kaiser in Begleitung de« Kronprinzen da« Festschießen de» Prager bürgerlichen Scharf- schützencorps und betheiligte sich an dem Schießen. Eine große Anzahl anderer böhmischer Schützenvereine war durch ihre Commandanten bei dem Schießen vertreten. Von der Schützcninsel begab sich der Kaiser nach der Garnisonsschirßstättr und wohnte auch dort dem Schießen bei. Am Montag früh nahm der Kaiser Truppeninspcctionen vor; bei der Abreise hatten die Vereine dieselbe Stellung ein genommen wie bei der Ankunft. Der „Post" berichtet man aus Petersburg, daß der Tod der Kaiserin immerhin unerwartet kam, da sich die Verewigte noch am 4. Juni ziemlich kräftig gefühlt und mit ihren Kindern und Schwiegertöchtern scherzend unterhalten hatte. Auch ihr Leibarzt, vr. Botkin, hatte noch vor Kurzem die Hoffnung ausgesprochen, die Kaiserin bis zum Ende des Sommers erhalten zu können. Obgleich seit langer Zeit vorbereitet, wurde der Kaiser durch die Trauerbotschaft erschüttert. Etwa um H11 Uhr traf er im Winterpalais eia und küßte, bestig weinend, die «heuere Dahingeschiedene auf Antlitz und Hände. Dann kniete er am Sterbelager nieder und betete lange Zeit. Besonders ergriffen ist auch die einzige Tochter der hochseligen Kaiserin, die Herzogin von Edinburg, Großfürstin Marie, welche die Mutter mit rührender Sorgfalt gepflegt hat. — Am 5. d., Mittags 12 Uhr, wurde die Leiche der Kaiserin im feierlichen Zuge vom Sterbezimmer in die im Palais gelegene Kirche getragen. Der Sarg wurde von Mitgliedern der kaiserlichen Familie getragen, und zwar am Kopfende vom Kaiser und dem Großsürsten-Thronfolger, rechts von dem Groß fürsten Wladimir Constantin und dem Prinzen Peter von Oldenburg, links von dem Großfürsten Alexei, Sergej und Paul. Unmittelbar hinter dem Sarge folgten die Gemahlin des Großfürsten-Thron- folger« und die übrigen Großfürstinnen. Nachdem der Sarg auf dem mit Purpursammet bedeckten, reich mit Gold verzierten Katafalk aufgestellt worden war, hielt der Metropolit die kirchliche Leichenfeier. Nach Beendigung der Liturgie fand die ergreifende Ceremonie des Abschiednehmens von der Entschlafenen statt. Alle, wie sie nach der Reihe an den Sarg traten, waren sehr erregt; der Kaiser war tiefernst und bleich, der Thronfolger hielt mit Mühe die Thränen zurück. Hierauf zog sich die kaiserliche Familie in feierlichem Zuge zurück. Die Anwesenden wurden nun zum Handkusse bei der Verewigten zugelassen. Der offene Sarg ist zum großen Theile mit Blumen und Kränzen bedeckt. — Der Kronprinz de« Deutschen Reiches ist am 6. Juni Abend« in Petersburg ein getroffen. Er wurde am Bahnhofe von sämmtlichen i Großfürsten und in ZarSkee Selo vom Kaiser f empfangen. Gleichzeitig mit dem Kronprinzen sind ' auch der Prinz Alexander von Hessen und der Herzog Paul von Mecklenburg-Schwerin dort angekommen. In der Capelle der russischen Botschaft zu Paris fand am 6. d. unter sehr zahlreicher Betheiligung ein Trauergottesdienst für die verstorbene Kaiserin von Rußland statt; der Präsident Grevy sowie der Ministerpräsident Frehcinet waren durch ihre CabinetS- chef» vertreten. — Bei der am 6. d. in Lyon statt gehabten engeren Wahl wurde Ballue, welchen die gemäßigten Republikaner unterstützten, mit 8290 Stimmen zum Deputirten gewählt. Blanqui erhielt »ur 5947 Stimmen. Daß die Revanchegedanken bei den Franzosen und franzbselnden Elsässern noch immer fortleben, kann man au» Folgendem ersehen: Der klerikale Deputirte Keller, welchen der Krieg-Minister de» CommandoS de» Belforter Territorial-Regiment» der Nationalgarde enthob, erließ am 2. Juni einen Tagesbefehl, in welchem er sagt: „Diese Entscheidung beraubt mich der einzigen Genugthuung, welche ich «stmbw, am Lage der Rache a» Eurer Spitz« zu , ^^W»./ Eri»«rt Euch, dafz ihr dir Avantgarde WWKtzM.Fkrckr «lszssisthn Erde seid ; zeigt Sachsen. Die Rückkehr Ihrer Majestäten von Schloß Rehefeld findet nach den neueren Bestimmungen nicht Mittwoch, sondern Freitag den 11. d. statt und werden dieselben dann das Hoflager in Pillnitz beziehen. Se. Majestät der König wird am Freitag Vormittag sich im königlichen Schloß in Dresden Regierungsgeschäften widmen und dann nach Pillnitz fahren. Auf allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgtem Ablebens Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Alexandrowna von Rußland am königl. Hofe die Trauer auf drei Wochen, vom 5. bis mit 25. d. angelegt. Ain 4. Juni feierte Herr Geheime Rath v. Zahn in Dresden da» 25jährige Jubiläum seiner AmtS- thätigkeit in seiner Eigenschaft als Vorstand der 4. Ablheilung des Ministerium des Innern. Die erste Begrüßung zu seinem Festtag erhielt der Jubilar nach seinen Angehörigen von den Canzlei- beamten der 4. «btheilung, worauf Se. Excellenz der Herr Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz erschien und dem Jubilar im Auftrage Sr. Majestät des Königs das ihm von demselben verliehene Comthurkreuz I. Classe des Verdienstorden« überreichte. Sodann kamen die Räthe und Assessoren der 4. Ablheilung, denen sich noch mehrere dem Ministerium de« Innern unterstehende höhere Beamten angcschlossen hatten. Ferner erschien eine Deputation der sämmlichen Räthe der übrigen Abteilungen und eine Deputation der Landcsanstalten. Mittags fand im engeren Familien kreise de« Jubilars ein Diner statt, zu dem nur noch eine Anzahl der Mitarbeiter deS Jubilars ge laden waren. Umschau in der Lausitz, 7. Juni. Den 3. ist die 3jährige Tochter des Weber« W. Thonig in Wehrsdors in einem Brunnen ertrunken. — Der Consumverein zu Overwitz, welcher 544 Mitglieder zählt, hat im laufenden VercinSjahre einen Umsatz von 102,132 Mark 8 Pf. gehabt. — Nach Beendigung de« Schießens zu Nicder-Oderwitz wurden, wie die« schon mehrere Jahre dort üblich, eine Anzahl von Armen gespeist. — Herr Pastor Willkomm zu Gersdors verabschiedete sich von seiner Gemeinde, um nach 40jähriger treuer Wirksamkeit in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. — Den 13. soll in Gersdors ein Turnfest des Gau- vereinS am Kottmar abgehalten werden (Dazu gehören die Vereine Cunnersdorf, Ebersbach, Eibau, Gersdors, Ober-Oderwitz und Walddorf). — Den 27. gedenkt der Militärverein zu Seifhennersdorf das Fest seines 25jährigen Bestehens herrlich zu begehen. — In Großpostwitz wurde vor Kurzem die neuerbaute schöne Schule durch Herrn Bezirks- schulinspector I)r. Wild und Herrn Pastor Mrosak eingeweiht. Dabei erhielt der Herr Pastor Mrosak von dem Kirchcnvorstande einen schönen Regulator und Herr Kirchschullehrer Liebsch den Titel Cantor. Noch übergab Herr Fabrikbesitzer und ReichStagS- abgeordneter Grützner in Heinitz eine namhafte Summe zur Gründung einer Volksbibliothek. — Der Kirche zu Strahwalde sind von unbekannter Hand eine prächtige Altar- und eine eben solche Kanzelbekleidung geschenkt worden. Mit größtem Eifer sind die Vorbereitungen zu dem am 20. Juni s. v. in Weißenberg statt findenden Kreissängertage, zu welchem sämmtliche dem Kreise angehörigen Vereine (Bautzen: Sängerbund und Männergesangverein, Löbau, Bischofswerda, Gaußig, Schmölln, Burkau und Rammenau) eine mehr oder minder zahlreiche Betheiligung zugesagt haben, begonnen worden. Nach den ertheilten Zu sagen sind ca. 200 auswärtige Sänger zu erwarten. Sämmtliche die Bahn benutzenden Sängergäste werden durch unentgeltlich gestellte Geschirre von Pommritz abgeholt und dahin zurückbefördert. Die Generaldirection der Staatsbahnen hat in entgegen kommendster Weise da« Halten de» Nacht» 2 Uhr 55 Minuten von Görlitz nach Dresden gehenden Personenzuge» an den Stationen Pommritz, Seitschen, Demitz zugesagt. Giebt der Himmel günstige» Wetter, so dürfte unser Städtlein die Stätte eine herrlichen Feste» werden, denn sowohl da» Programm zu dem auf unserem schön gelegenen Schießplätze stattfindenden Concerte, wie da» für'» ganze Fest getroffene Arrangement lassen nicht» zu wünschen übrig. Wie au» Dresden verlautet, wird da» durch seine reizende Lagt allgemein bekannte Helbig'sche Etablissement an der Augustusbrücke nur noch kurze Zeit bestehen, da der Fiscus, auf dessen Grund und Boden da» ganz« Etablissement steht, denselben frei zu haben wünscht. Man erwartet di« an halbjährige Frist gebundene Kündigung de» kgl, Ministrrium» auf Freimachung de- Terrain» für den 1. October war. Leipzig 70 - - 66 Dresden 84 - 80 Zwickau 186 - - 170