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Nachconferenz jur Äsung der orientalischen rung ihr scharfe« Schwert zerbräche, währen m noch immer ist die Conferenzangelegen- festen« der Eurie keinerlei Garantien besäße, ladium der Vorberathung begriffen. Da- an und für sich zeigt Fürst Bismarck dak Bestellungen werden bei allen Postanstaltea de« deutschen Reiche«, für Bischofswerda und Umgegend in der Spedition diese« Blatte« angenommen. Kü-funddreWMer^ Jahrgung. Vies» Zeitschrift erscheint »Schentlich zwei Rtal, Mittwoch« u. Sonnabend«, und kostet einschließlich Wer Bonnabendierscheinenden „belletristischen Beilage vierteljährlich I Mk. bi, Pfg. Kr sächsische Frzähker, Wochenblatt für Bischofswerda^Stolpen und Umgegend. Amtsblatt der Königl. Amtshauptmannschakt, der König!. Achul-Inspection u. des Mömgt. Hs»PW«er«»ts» zu Dautzen, sowie des A-nigl. Amtsgerichtes und des Itadtrathes zu Pischofswerds. und er gedenkt ja bekanntlich trotz der Ablehnung au« der Abstimmung^ vom der Curie die Formen debattireu und beschließen zu lassen, unter welchen «in noch weitere« Entgegen kommen möglich ist. Dabei verschweigt er allerdings nicht, daß e« thöricht sein würde, wenn die Regie während mau 71- «brr an und für sich zeigt Fürst Bismarck dabei eine Friedensliebe, die ungewöhnlich west geht und möglicherweise vom preußischen Landtag« nicht gut geheißen werden wird. Ist da- Centrum trotz alle dem und alledem feindlich, der Papst trotz allem Entgegenkommen hartnäckig widerstrebend, warum soll da« preußische Volk nicht ruhig warten, da es warten kann? Deutschland hat seinen guten Willen gezeigt, e« ist nicht nöthig, ihn noch einmal eclatant zu bekunden, um vielleicht zum dritten Male abge wiesen zu werden. Vielleicht, oder vielmehr wahr scheinlich wird die Kirche entgegenkommender werden, wenn man die Gesetze bestehen und Alle« beim Alten läßt. Da« „Dresdner Journal" führt au«, daß die neuen kirchenpolitischen Vorlagen zugleich einen durchgreifenden Wechsel de» bisher auf Seiten der Regierung beobachteten Kampfsystem- namentlich hinsichtlich der Mittel de« Kampfe», in sich schließe. E» wird dabei auf den Unterschied der preußischen Malgesetze und der österreichischen Kirchengesetze aufmerksam gemacht, der darin bestehe, daß Letztere vorwiegend den Lharacter von BerwaltungSgesetzen, Erstere den von Justizgesetzen haben. Wer dem österreichischen System den Vorzug gebe, weil das selbe die Möglichkeit biete, auch die practischen Gesichtspunkte neben denjenigen de- strengen Rechte» zur Geltung zu bringen, der werde auch die Vorlage de« Herra von Puttkammer willkommen heißen. .Die preußische Regierung ist west davon entfernt, einen prinzipiellen Rückschritt zu machen, oder den Weg nach Canossa einzuschlagen, sie hält die Grund sätze, die in de« Maigesetzen ausgesprochen sind, allenthalben aufrecht, aber sie will ihre Durchführung nicht mehr den Länden de« unbeugsamen Richter amt« überlasten, sondern selbst in die Hände nehmen, ^arlitor in re, suaviter in woäo'', da« ist die Devise für die neueste Phase de« sogenannten .Cultur- kampfe«' tu Preußen, und es ist wohl möglich, daß dieser Systemwechsel dazu dient, den unseligen Streit zum friedlichen Ausgange zu führen.' Während in Oesterreich noch vor venig Wochen mit aller Bestimmtheit behauptet wurde, daß va« CabtNet Taaff« unmittelbar nach dem End« der ReichSrath«-Session seine Demission eiareichea werd«, ist heute, «ach der ofsteielleu Vertagung he« Parlament«, nichts von eine« derartigen Schritte Inserat«, welch« ia diesem BIM«, »»»estcheBtMelM find», »«dm bi«vtmstagund FreitagftGANH» a»j und testet di« drrigchmttmr 1S W Geringster Snfrrattnbttrag 2L Pf- Gegen die Schuhmachersehefrau Anna verehel. Kotatko geb. Nejedly, gebürtig au« Detente-Brodel in Böhmen, zuletzt in Obrrputzkau aufhältlich» L7 Jahre alt, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahl- verhängt. , E» wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in da» AmtSgerichtS-Gefängniß zu Bischofswerda abzuliesern. Bischofswerda, den 28. Mai 1880. SöniglicheSAmtsgericht. - vr. Höcker. . - Dienstag, den 8. Juni d. I., früh 8 Uhr, Tortsetzung der Scheitholz-, Stockholz- und Reißig-Auction auf dem Holzschlag an der große- breiten «chneiße und an der Schmölln-DemWr Grenze. Versammlung auf dem erstgenannten Holzschlage. Stadtrath Bischofswerda, am 31. Mai 1880. Sinz. _ - Nach Vorschrift 8 24 des Gesetze» vom 3. December 1868 sind die Landtagswahllisten im Monat Juni jeden Jahre« einer Revision zu unterwerf». Auf die jetzt vorzunehmende Revision wird andurch mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß jedem Betheiligten die Einsicht der in der ytem« ÄkathSexpedition auSliegendrn Liste freisteht, etwaige Reklamationen aber rechtzeitig anzubringeu sind, da nach erfolgter Anordnung einer Wahl die Vrahlltflea Hofort zu schließen sind und den bis dahin nicht erledigten Reklamationen für diese Wahl keine weitere Folge zu geben ist. Bischofswerda, den 1. Juni 1880. DerRathderStadtBifchof-werda. Sinz. — Politische Weltschau. Die öffentliche Aufmerksamkeit beschäftigte sich Zn der vergangenen Woche mehr mit einigen Erlassen de« Reichskanzler», als mit der in Aussicht ge nommenen Träge; denn heit im Stadium Hegen geben die Erlasse de» Fürsten Bismarck an den deutschen Botschafter in Wien vollen Aufschluß Lber etwaige Unklarheiten in den Motiven zur -Kirchenvorlage. Sie stellen klar, daß e« nicht die Staatsregierung, sondern der Papst ist, welcher das Zustandekommen de» kirchlichen Frieden» hindert. Micht beim Papst, sondern bei der deutschen Reichs regierung sind Ehrlichkeit und Friedensliebe vor handen. Indem Leo die weitgehenden Zugeständnisse che« Staate» ablehnte, um noch mehr zu erpressen, vergaß er, daß e» sich nicht um einen Vertrag zwischen Personen handelt, nicht um eia Geschäft, ha» für den Schlauesten den meisten Gewinn bringt, sondern um eine öffentliche Angelegenheit, in welcher außer Deutschland die ganze Welt Antheil nimmt, um «ine Frage de» Geiste» und der Herzen, der Ehrlichkeit und de» Recht», deren Lösung zu er- schweren oder unmöglich zu machen, kein Verdienst D, sondern den Unversöhnlichen in der öffentlichen Achtung herabsetzen muß. Die preußische Staats- regieruvg hat bisher die Courtoisie gezeigt, an die Aufrichtigkeit der Friedensliebe de« Vatikan« zu glauben; sie hat sich deu Anschein gegeben, al» ver stehe sie die Schwierigkeiten z« würdigen, welche die Haltung de« Centrum» der römischen Kirchen diplomatie bereitet. Nachdem der Canzler aber erkannt hat, daß sich nicht da» Centrum hinter den Papst, sondern der Papst hinter da» Centrum ver- steckt, spricht er offen die schwere Verschuldung de» Papstes au», von dem ein Wort genügt hätte, um die Centrumsleute von ihrer steten Bekämpfung der Regierung zurückzubrlvgrn. Der Papst ist ver antwortlich für di« Haltung de» Centrum». Wich tiger al« diese Kritik ist der Hinweis auf dir Zu- Zunft. Die Fortsetzung de« Culturkampfe«, eine neue Auflage der Hetzereien und Drohungen stad nicht geeignet, die Regierung einzuschüchtern. Der Staat leidet darunter, aber die Kirche jedenfalls noch mehr. Sn dieser Hinsicht spricht Fürst Bismarck offen au», daß die katholische Agitation im Sande zu früh ihr Pulver verschossen hab«; mehr, al« sie bisher erreicht, werd« sie trotz aller Anstrengungen niemals erreichen, «ad da der Staat bisher die Anfeindungen ertragen Hab«, so hat «r auch in Zukunft nicht« zu fürchten, Ank der Lortreffllchkeit jener Gesetze, di« er zum N vifferu bereit ist. Der Reichskanzler schil- .. ,, ÜT. dich Praktische Eutaegenkommeu, Reglern», za hören. Wie Uchüöt'ist'di« bereits bewiesen Pü, früher allerdings bestandene Absicht, »dir Loufrqurnzra aufgegeben worden. Offenbar hat dabei der um stand den Ausschlag gegeben, daß die Rechte de» Abgeordnetenhauses nicht wieder in der Minorität geblieben ist und die Regierung bi» zur letzt« Stunde konsequent unterstützt hat. i« Cabinet einige Veränderungen Platz grekfur,"vrrk^ hat e« mit denselben jetzt keine Eil« mehr. Die parlamentarischen Kämpfe, dir mit der Vertagung de« Reich-ratheS ihr Ende gefunden, werden sehr bald wieder eine Fortsetzung erfahren in den Land tagen, die am 8. Juni zusammentreten. E» dürfte in einzelnen Landstuben nicht minder laut zugrhä- al» dies im ReichSrathe der Fall war. In Italien erwir« der Ackerbaumivister MiScelk der Regierung einen schlechten Dienst, indem er bei einer Reise in die südlichen Provinzen den Berliner Vertrag öffentlich mißbilligt und gegen Deutschland und Oesterreich gezetert hat. In Wien dürste MM von dieser feindlichen Haltung eine» Ministers tu» italienischen Cabinet» nicht sehr erbaut sein, und aß' wird dem heißblütigen Herrn MiSceli, fall» ihn, wie die» voraussichtlich geschieht, das auswärtige Ministerium deSavouirt, nichts übrig bleiben al» ein Brief L la Gladstone. Jedenfalls zeigt sich «Os Neue, daß die „Jrrehenta" bi- in die höchsten Kreise Anhänger zählt, die sich zuweilen durch unüberlqzte Worte verrathen. Die italienische Thronrede coa- statirt dagegen die guten Beziehungen Italien'« ue allen Mächten, sowie den Wunsch, da« Möglichste zur loyalen Ausführung de« Berliner Vertrage« beizutragen. Die Franzosen arbeiten eifrig an allevlck Reformen in der Armee. Nach der Organisation der Reserven und der Territorialarmee, zu welch« unsere Landwehr da« Muster geliefert hat, nach de» Bau der Festungen, Fort« und strategischen Eitzw- »ahnen, nach der Artillerie und Infanterie hat «M ich jetzt der Cavallerie zugewandt. E« wird beatz- ichtigt, eine Anzahl schwerer Reiter-Regimenter » richte Cavallerie umzuwandeln, da viele Autorität» ich gegen die Beibehaltung der Panzerreitrr aus- prechra. — Der Sorlalistenputsch in Pari» ist «t Geschick und Snergse unterdrückt worden und « dürste für di« öffentliche Ruhe sehr ersprießlich sch<^ daß der Touchaget gleich beim ersten Versuch, khv- ruhe zu stiften, di« Macht der Sicherheit«behörda fühlen gelernt hat. Unser auter Freund »nd getreue- Nachbar i» Osten, Rußland bedroht die deutsch« SadeiftWtz besonder» di« Eisenbrauche, ,dermal« mit einer ßw-. trächtlicheu Erhöhung der Schutzzölle. Der MamAt eines virthschaftlicheu Hinterlandes i«Ost«HM,