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S Uhr SO Mi», und komm»» hier atz: früh 6 Uhr 201 ia letzterem Srelsvereio. Der an der Spitze 37 Mi»., Mittag» 12 Uhr 23 Min., Nach«. 6 der landwirthschaftllche» Angelegenheiten stehmde- Uhr 6 Min. und Abend» 9 Uhr 29 Min. - . . - . _ _ . - * Bei der schönen Baumblüthe kommt e» häufig vor, daß sich Spaziergänger blühende Zweige ab brechen und mitnehmeu, meinend, daß die» nicht» zu sagen habe. Doch können sie, wenn sie an den Unrechten treffen, dafür nach tz 303 de» Reich«- strafgesetzbuche» auf Antrag de» Betheiligten bestraft werden, da dies als Beschädigung von Bäumen Sträuchern angesehen wird. uz Umschau in der Lausitz, 5. Mai. Durch Feuer sind vernichtet worden: In Cunne- walde die Gebäude des Gutsbesitzers Wobst und die Scheune des Gutsbesitzers Ließke. — Am 27. April wurde das 2jährige Kind des Schuhmachers Do nath zu Bautzen von einer Kutsche überfahren und nicht unerheblich verletzt. — In Bautzen wurden u. A. verurtheilt: Die Dienstmagd Marie Auguste Liebich aus Schweidnitz wegen großen Schwindeleien zu 6 Jahren Zuchthaus, 1200 Mk. Geldstrafe oder im Falle des Unvermögens weitere 8 Monate Zucht haus und 6 Jahre Ehrenverlust; der schon 13 Mal bestrafte Richter aus Bischofswerda wegen Dieb stahl zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus und 2 Jahren Ehrenverlust. — Herr Kramereibesitzer Wchke zu Gaußig feierte vor Kurzem sein SOjährigeS Ehe jubiläum und Herr Böttchermeister Paul zu Bautzen das 50jährige Bürgerjubiluum. — Den 25. April beging auch der Bauergutsbesitzer Solomo zu Ober- friedersdorf das 50jährige Ehejubiläum und der Brückengelteinnehmer Matthias zu Seifhennersdorf Tag« zuvor das 15jährige Amtsiubiläum. — Wie verlautet soll in der ersten Hälfte des Juni der Kreissängertag des von dem Vororte Lautzen (Sängerbund) vertretenen Kreises de» Oberlausitzer Sängerbünde» in Weißenberg stattfinden. — Zum Besten des BaufondeS für die Garnisonkirche zu Bautzen sind seit 1877 dort mehrere Concerte ge geben worden, welche demselben über 1600 Mark zugeführl. — In der Nacht zum 3. d. brannten die sämmtlichen Gebäude de« Bierlig'schen Bauer- guteS zu Altbernsdorf bei Bernstadt nieder. — Der 60jährige Dienstknecht Jahn aus Grünberg ist unweit Biehla bei Kameuz vom Schlage getroffen, todt aufgefunden worden. — Ein Zittauer Geschäftsmann war in einer Strafsache vor die dortige kgl. Straf kammer geladen, blieb jedoch unentschuldigt aus und maß nun seine Unachtsamkeit mit 100 Mk. Geld strafe büßen. — Die Delegirtenversammlung aus dem Zittauer Kreise des Oberlausitzer Sängerbundes hat beschlossen, den 22. August einen Kreissängertag in Oderwitz abzuhaltcn und damit ein Kirchenconcert zu verbinden. — Der Gebirgsverein „Lusatia" zu Zittau beabsichtigt einen Aussichtsthum auf dem Kollmar errichten zu lassen. — Der Webermeister Fiebiger zu Bautzen feierte am 4. d. sein 60 jähr. Bürgerjubiläum. Die König!. Hoftheater werden nach einer Be stimmung der Königl. Generaldireclion in diesem Sommer während des Monats Juli geschlossen, und sollen die Vorstellungen Sonntag den 1. August wieder beginnen. In diesen Monat fallen die Mustervorstellungen deutscher Bühnenmitglieder in München, welcher Umstand wegen der dabei be- theiligten Mitglieder unserer HvMhne besonders günstig ist. * In vielen Zeitungen ist die Behauptung ge- bracht worden, daß in Sachsen der Lehrermangel gehoben sei, weil Ostern von 17 Seminaren 35 Candidaten abgegangen, die keine Stellen bekommen haben. Diese 35 decken aber den Jahresbedarf in keinem Falle; auch sind noch lange nicht alle Schul stellen gesetzmäßig besetzt, denn bekanntlich soll ein Lehrer nicht mehr als 120 Kinder zugewiesen er halten und in einer Classe dürfen nicht mehr als 60 Kinder sein. Nach einer Berechnung des „Chcm. Tgbl." und der „Schulzeitung" sind in Sachsen noch 368 neue Lehrer nothwendig und dem nach ist noch lange kein Lehrerüberfluß vorhanden. (Für den Bautzner Regierungsbezirk werden noch 68 Lehrer als nothwendig bezeichnet.) * Der Vorschußvereln zu Neustadt b. St., welcher 548 Mitglieder zählt, hat im letzten (19.) BereinSjahre vom 1. März 1878 bi» 29. Februar 1880 die Summe von 953,374 Mark 16 Pf. al- Aktiva und 941,358 Mark 72 Pf. als Passiva zu verzeichnen gehabt und somit 12,015 Mark 44 Pf. Gewinn gemacht. Da» Reserve-Conto schloß mit 24,000 Mark ab. Die Einnahmen betrugen 3,661,400 Mark 27 Pf., die Ausgaben 3,661,033 Mark 33 Pf. E» konnte eine Dividende voll 1b Procent gewährt werde». * Die 5 landwirthschaftlichen KreiSvrreine in tte» ist und wohl auch keim einzige Partei mit «kicher Begeisterung die Vorlagen betrachtet, f and die Wrhrsteuer ist noch unerledigt im Bunde-« «He, wo sie gleichfalls energischem Widerstand br- A -rgvet. Die Samoa-Vorlage ist vom Reichstag ab« - gelehnt, gegen die Einverleibung Et.-Pauli'S in den E Zollverbaud hat sich der Reichstag in seltener Ein« Ntüthigkeit und auf das Bestimmteste erklärt — wie * »au sieht, eine stattliche Reihe von Mißerfolgen, ^ welche die Reichsregierung in demselben Reichstage K «leidet, den man seiner Zusammenstellung nach ge- wtß al» einen äußerst entgegenkommenden, ja als A einen gefügigen bezeichnen konnte. L: Dazu kommt dann weiter jene Aufsehen machende ^5 Abstimmung im BundeSrathe, bei welcher Niemand v wußte, welchen Werth der Reichskanzler auf die ab« x gelehnte Bestimmung de» Reich-stempelsteuer-Gesetze- z legte, die Bekämpfung einer verhältnißmäßig recht untergeordneten Bestimmung der Geschäfts-Ordnung / durch ein so drastisches Mittel, wie r» da» Ent« - kaffungSgesuch des Reichskanzler« war; dazu kommt endlich die eigenthümlichr Erscheinung, daß ein Ber- ! treter der Reichspostverwaltung im BundeSrathe gegen eine vom Reichskanzler vorgeschlagene Be stimmung plaidirte, dazu eine ganze Reihe von an M sich nicht gerade bedeutenden Vorfällen, welche aber § alle den Beweis liefern, daß weder die Parteien (nicht einmal die Parteien der jetzigen Mehrheit), «och die höhern Reichsbeamten die genügende Fühlung 6 wit dem Reichskanzler haben, daß dadurch allerhand Mißverständnisse und Mißhelligkeiten entstehen, eine M Menge von Kräften nutzlos verbraucht werden und schließlich eine vollständige Verwirrung entsteht, aus ?' der sich Niemand Heraushelsen kann. Die Ursachen dieser unerquicklichen Lage sind > »lcht schwer zu finden. Sie beruhen vor allen ; Dingen darauf, daß wir eine rein persönliche Reichs« k regierung haben. Die ganze Last der Regier ungs- U Geschäfte concentrirt sich nach wie vor im Reichs kanzler, der seinerseits nicht die mindeste Neigung zeigt, die ihm verliehenen Gewalten mit einem andern politischen Factor, weder mit einer den Aus schlag gebenden Reichstags-Mehrheit, noch mit Reichsbehörden, welche nach dem Prinzip der Decentralisation zu schaffen wären, zu theilen. Stände nun der Reichskanzler in voller Kraft in mitten der Geschäfte, so würde durch seine gewaltige Persönlichkeit der Gang der Geschäfte wohl immer noch aufrecht erhalten werden können. So aber ist « leidend, kann nur einen Theil der Geschäfte sich selbst Vorbehalten — alle zu erledigen, wäre freilich selbst übermenschlichen Kräften nicht möglich —, die andern Arbeiten müssen Beamten überlassen bleiben, welche durch das RegierungSshstem des Canzlcrs längst jeder Selbstständigkeit entwöhnt sind, im Reichstag erscheint der Reichskanzler gar nicht, kurz, es hat kaum etwas Auffallendes, wenn fortwährend allerhand unangenehme Zwischenfälle einlreten. Aber ein Zeichen von Gesundheit der Zustände sind solche Zwischenfälle nicht. Deutsches Reich. Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt der am 15. Mai d. I. in Kraft tretende Sommer- Fahrplan der Königl. Sächsischen Staatsbahnen bei. (Sommerfahrplan.) Mit dem 15. d. M. tritt alljährlich auf den Eisenbahnen Deutschlands der Sommerfahrplan in Kraft. Im laufenden Jahre fällt dieser Tag auf den Pfingstsonnabend, an welchem erfahrungsgemäß ein sehr starker Personen verkehr stattfindet, weshalb sich diejenigen Eisenbahn verwaltungen, deren Fahrpläne eingreifende Ver änderungen nachweisen, veranlaßt gesehen haben, ihrem Personal ganz besondere Sorgfalt und Auf merksamkeit für die ersten Fahrten zu empfehlen, damit Stockungen und Unfälle vermieden werden. Auf der Linie Dresden-Görlitz haben die Abend personenzüge ab Dresden-Neustadt Abends 80 und in Dresden-Neustadt Abends 10.21 eine nicht un wesentliche Abänderung erfahren, und zwar wird ersterer künftig 30 Minuten später, sonach erst 8.30 Abends von Dresden-Neustadt, Schlesischer Bahnhof (bezw. 8.5 Nachm. statt 7.33 von DreSden-Altstadt, Böhmischer Bahnhof) abgefertigt und 11.55 Nacht vach Görlitz kommen, während letzterer Abends 7.20 von Görlitz abgehen und 10.35 Abend» (13 Min. später) in Dresden-Neustadt, Schlesischer Bahnhof, «intreffrn wird; die Uebersührung nach DreSden- Altstadt erfolgt ab DreSdrv-Neustadt, Schlesischer Wchnhof 10.45, in DreSden-Altstadt 10.55 Abends. ' Der Vorm. 11 2 in Dresden-Neustadt ankommende Zug trifft künftig Vorm. 11.6, der 2.5 Nachm. anlangende Zug Nachm. 2.6 auf dem Schlesischen Bahnhofe ein. — Auch die Züge der Linie Bischosswerda-Zittau-Reichrnberg haben Sachsen hatten Ende März 1880 in 448 Zweig einige Abänderungen erfahren, dieselben gehen von vereinen 24,963 Mitglieder, wovon auf den Bautzner hi« ab: früh 7 Uhr 25 Mim, Bonn. 10 Uhr Kreis 54 Verein» mit 4286 Mitgliedern kommen. 20 Mi»., Nachm. 4 Uhr 40 Min. Wd Abend« Die Mitgliederzahl fängt bet 18 an »nd steigt bi« LandrSculturrath hat 1 Vorsitzenden, wie Stellv«»' tret«, 1 Geueralsäcretär, 23 ordentliche und S« außerordentliche Mitglieder. (Der land- und forst» wirthschaftliche Verein zu Bischofswerda zählt 104, der zu Uhyst a. T. 90, der zu Demitz 52, derfidr Bienenzucht zu Thumitz 40 und der am Höchste!»^ (Kindisch) 32 Mitglieder.) Auf dem diesjährigen, am 3. und 4. d. M. in Bautzen abgehaltenen Landtage Walpurgi» haben die Stände von Land und Städten außer anderen Angelegenheiten die Erbauung einer evangel.- lutherischen Kirche zu Seitendorf berathen. Bewilligt haben die Stände de« Landkreise« auf das Jahr 1880 aus den zu deren Verfügung stehenden Bank überschüssen 41,500 Mark für die Unterbringung Kranker in Krankenhäusern, 19,800 Mark für iw öffentlichen Anstalten untergebrachte Geisteskranke, Blinde, Taubstumme und Blödsinnige, weitere 5000 Mark für au« der Blindenanstalt Entlassene, für. den Taubstummenunterricht zu Bautzen und Zittau,, für den Aufwand bei den Hufbeschlagsprüfungen,- für die Ausbildung von Hebammen, für die Handels schule zu Bautzen, für die Webschule zu Großschöna», für die Rettungshäuser und für sonstige gemein nützige Zwecke. Ferner sind von den Ständen der Ritterschaft aus deren besonderen Mitteln 4500 zu Stipendien für Studirende auf Universitäten und sonstigen höheren Bildungsanstalten und von der Landkreisgemcindevertretung aus den zu deren be sonderer Verfügung stehenden Mitteln 20,000 Mark zur Unterstützung der Lanbkreisgemeinden bei der Unterbringung verwahrloster und verwaister Kinder^ 9000 Mark zur Unterstützung derselben bei der Unterbringung Siecher und Unheilbarer in Bezirks- und sonstigen öffentlichen Anstalten, sowie aus den- in den letzten Jahren nicht zur Verwendung ge langten Zinsüberschüssen 12,000 Mark zur Unter stützung der LandkreiSgemeinven bei den ihnen ob liegenden Straßen- und Brückenbauten und 30,000 Mark zur Unterstützung derselben bei Aufbringung der Mittel für das Bolksschulwesen bewilligt worden.. Endlich ist von den Ständen der Ritterschaft und von der Landkreisgemeinden - Vertretung die Ver wendung einer Summe von 7100 Mk. für die land- wirthschaftliche Schule zu Bautzen und die Beförderung des Obstbaues in der Oberlausitz für das Jahr 1880 genehmigt worden. Von den die Kinderbewahranstalt in Bautzew besuchenden circa 60 Kindern sind 40 an den Masern- erkrankt und mußte daher diese Anstalt auf Anord nung des BezirkSarzteö bis auf Weiteres geschlossen werden. Die „MoSk. Deutsche Zeitung" nimmt aus den in verschiedene deutsche Zeitungen übergegangenen Mittheilungen der „Danz. Ztg." über einen all dem russischen Reiche ausgewiesenen „Ingenieur" Neumeister Veranlassung zu einer für den Genannten nicht sehr schmeichelhaften Berichtigung. Die be sprochene Persönlichkeit, welche jetzt die Rolle eine politischen Märtyrers spielt, Richard Eugen Neumeister aus Leib sdorf bei Augustusburg im Königreich Sachsen, habe viele Deutsche in Moskau um größere oder geringere Summen betrogen und sei eine Zeit lang der Schrecken der Moskauer deutschen Colonie gewesen. „Er hatte zuletzt eine Anstellung als Mechaniker beim Telegraphenamt in Moskau ge funden und wurde allerdings kurz nach dem Atten tate infolge frecher Reden, die er in einem Bierlocale geführt hatte, als verdächtig verhaftet, aber schon vor längerer Zeit wieder freigelassen. Daß er zum. Tode verurtheilt worden sei, ist natürlich eine eben so große Lüge, wie die Behauptung, daß er seine Habe zurücklassen mußte, denn er besaß nichts, als- die ihm von gutherzigen Landsleuten geschenkten Kleider, die er auf dem Leibe trug." * Für die Mastviehausstellung in Dresden» welche ren 1. Mai eröffnet worden, hat sich sehr gute Betheiligung kund gethan. An Preisen dazw sind ausgesetzt worden für Rindvieh 2950 Mark, für Schaafe 950 Mark, für Schweine 420 Mark, ein CollectivpreiS und ein Züchterpreis von der Oeconomiegesellschaft, 30 silberne und 48 bronzene Medaillen. Herr Gendarm Engelmann, der seiner Zeit von Strolchen so arg mißhandelt worden war, hat seit Beginn der vorigen Woche den Dienst wieder über nommen. (Güterschlächterei.) Einer gewissen Elaffe von Geschäftsleuten, die immer mehr in Bedenken erregender Weise überhand nimmt, hat der Volk-lmmd- den Namen Güterschlächter -eigelrgt, eine Bezeich nung, wie sie nicht treffender fgefunden werde» könnte und die sich diese Leute auch ehrlich verdienen- Solche Güterschlächter kaufen urößerr Güter, u» sie,, in einzelne Felder zerlegt, wett« zu verkauft», daß nur da» sogenannte Stammgut,