Volltext Seite (XML)
M Lestellungm werdta btt allen Postanftalten dtt deutschen Sketche«, für Bischofiwerda und Umgegend in der Expedition diese« Blatte« angenommen. Bi« zum 10. Januar d. I. ist die vorschriftsmäßige Anmeldung der in hiesigem Stadtbezirke gehaltenen Hunde in der RathSrxpedition zu bewirken «jw zugleich für jeden Hund von dessen Besitzer die jährliche Steuer von Fünf Mark zu entrichten. , . Die unterlassene rechtzeitige Anmeldung und Erlegung der Steuer zieht die durch da« Gesetz vom 18. August 1868 angrdrohte Strafe nach sich. Stadtrath Bischofswerda, am 2. Januar 1880. Sin,. , Diese Zeitschrift erscheint »Söchentlich zwei Mal, WttttwochS u. Sonnabend«, und kostet einschließlich »er Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich I Mk. bv Pfg. Gleichberechtigung fordern, dem Ministerium zur - weiteren Verfügung übergeben. Die in Prag er scheinende „Politik" setzt hinzu, daß die Uebergabe an die Regierung mit der Weisung erfolgt sei: da« ' Ministerium solle im Geiste und nach Inhalt der be- stehenden Gesetze die Gleichberechtigung der czechischea Sprache mit der deutschen in Amt und Schule, in- h sofern es noch nicht der Fall ist, durchführen und hierzu geeignete Bollzugsverordnungen erlassen, darf füglich als tendenziöse Erfindung de- Prager Organ» bezeichnet werden, zumal man über da- Schicksal de« Memorandum- in czrchischen Kreisen ernste Besorgnisse zu hegen scheint. — Au- Wien wird unterm 2. Januar telegraphi«: Da- Ei- der oberen Donau hat sich vorige Nacht «ad heute Vor mittag von Marbach au» in Bewegung gesetzt znid ist heute 11 Uhr Vormittag bi- unter Krem» vop- gedrungen, woselbst der Wasserstand 612 Lentimeter über Null war. Stein und die umliegenden Ort schaften sind bereits überschwemmt, Krem» gefährdet. Die oberen Donauzuflüsse sind im Steigen. Boa Tulin bi» zur ungarischen Grenze stehen die Eis massen noch. Da» italienische Ministerium hat, ehe demselben durch die Deputirkenkammer da» Buget für zwei Monate bewilligt wurde, namentlich von Arrw S-lla einen sehr heftigen Angriff zu erleiden gehabt. Derselbe erklärte nämlich, er beklage diese provisorische» Budgetbewilligungen, weil sie ernste Finanzdebattea und eine strenge Controle vereiteln und im vor- ligenden Falle überdies den Senat nöthigen, über die Mahlsteucrfrage zu verhandeln, bevor die Kammer da- Budget erledigt habe, und erhebt gegen da» Ministerium formell die Anklage, die Dinge so ein gerichtet zu haben, um eine Finanzdebatte zu ver hindern. Sei doch Grimaldi selbst au- dem Finanz ausschüsse au-geschlossen worden; wolle man als» der Kammer die Mundsperre auferlegen, um unan genehme Dinge zu vertuschen? Auf diesen leiden schaftlichen Ausfall antwortete Eairoli, daß da» provisorisch« Budget keinerlei politische Bedeutuag habe, sondern eine blo- administrative Nothwendig- keit sei. Auch di« Rechte habe sich ost genug in dieses Lage befunden. M- Achtung für die Vorrecht« der Kammer müsse die Finaazdebatte zuerst in der Kammer stattfinden. Ei« erneuerter Ausfall Gella'S blieb sodann ohne alle Erwiderung ; dem Ministerium aber haben alle dies« Angriffe de- Führer» der Rechten offenbar eher genützt, al- geschadet mW man glaubt, daß dasselbe dem Wiederzusammew- trltte de- Parlament- zum 19. Januar ohne -roßt Besorguiß entgegensehen dürfe. -- -„LS8MH »u i Inserat,, welche in diesem Blatt» die wettest» Berdrewm, staden, «erden dtt vtntttag und Freitag fe-tzch Uhr «MN» nammen und kästet dle drrigestgaltnw Sorpittzeilt Geringster Jaseratenbetrag 2L Pfg. , Mittwoch/ dm 7. Januar., ' - > - " . . , und vor Allem werden die Schwierigkeiten der völligen Durchführung de- Berliner Vertrage« noch mehrfach hervortreten. Die Hoffnung aber, daß auch der alte Krebsschaden Europas, die orientalische Frage, im neuen Jahre geheilt werden wird, ist ebenso berechtigt, al» die Erwartung, daß Rußland und England in Zentralasien eine feste Grenze ziehen und getreue Nachbarschaft halten werden. Vom deutschen Reichstage hoffen wir, daß er die ver sprochenen Steuererleichterungen für da» deutsche Volk durchführen wird; eS ist die» eine Vorbedingung für unsere wirthschaftliche Genesung. In diesem Falle würde sogar manche Partei sich mit einer zweijährigen Budgetperiode und einer Verminderung des Parlamentarismus auSsöhnen, aber wir bedürfen jener Gegenleistung der Reichsregierung, durch welche un« aufrichtige und feste, sowie freiheitlich entwickelung-fähige konstitutionelle Ver hältnisse !sür da» Reich geschaffen werden. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so bessern sich die Erwerbs verhältnisse der Nation zusehend», und e« scheint der vielangefeindeten BiSmarck'schen wirthschaftliche» Re form mindesten» zu verdanken sein, daß sie für längere Zeit festen Boden für eine selbstständige und nationale Entwicklung der Handelspolitik geschaffen hat. Tritt die erwartete Besserung im Erwerbs leben ein, so ist auch nicht nur dle Hoffnung, sondern die Sicherheit da, daß sich da- Finanzwesen de» Reiches und damit der Einzelstaaten von den Defizit» bffreien und wieder den idealen Gütern der Nation, der Pflege, der Kunst und Wissenschaft, wie der nationalen Erziehung gerecht werden kann. Wir sprechen auch die Hoffnung aus, daß die socialistischen Umtriebe durch nicht» besser besiegt werden können, al- durch eine Hebung de- Lebens stande- unserer Arbeiterwelt. Eine Steigerung de« nationalen Wohlstandes bringt höhere Arbeitslöhne, und die sociale Unzufriedenheit basirt zum großen Theil auf den gedrückten Lohaverhältaiffen. Endlich erwarten wir von Tag zu Tag den Abschluß de« kirchlichen Frieden». Er ist nothwrudig für die Ruh« der Gemüther, und darum ersehnen wir ihn. Staat und Kirche sind keine feindlichen, sondern schwesterliche Gewalten, und alle religiösen Zwiste und Glauben-Hetzereien sind einer friedliche« Ent wicklung de« öffentlichen Leben» feindlich. So er warten wir vom neuen Jahr da» Beste, und hoffen um so weniger Enttäuschungen zu erleben, al- wir annehmrn, daß da- Maß der Trübsal für unser Volk voll und e» an der Zeit ist, daß ein gütige» Geschick den bitteren Kelch der Leiden auvgieße und un- unsere» Leben» wieder einmal froh werden lassen möge. Der Kaffer von Oesterreich hat da» Memo randum, worin die Czechen sprachlich« und sonstige Gegen den unten beschriebenen Tagearbeiter Christian Friedrich Rink au» Löbau, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahl» Lerhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in da» AmtSgerichtS-Gefäogniß zu Bischofswerda abzuliefern. M Bischofswerda, am 2. Januar 1880. Der Königliche Amt-anwalt. vr. Höcker. - Beschreibung: Alter: 54 Jahre. Größe: 17, Meter. Statur: kräftig. Haare: grau. Stirn: hoch. Bart: grau, jedoch rasfirt. Augenbrauen: grau. Augen r blau-grau. Nase: gewöhnlich. Mund: gewöhnlich. Zähne: defekt. Kinn: breit. Gesicht: länglich. Gesichtsfarbe: blaß. Sprache: deutsch. Kleidung: ichwarzer Filzhut, graue Zeug-Kutte, Weste und Hosen, rc. Rink führt einen Hakenstock von Rohr, dessen untere Hälfte mit Eisen beschlagen und mit einer starken dergl- Epitze versehen ist. Besondere Kennzeichen: langsame Bewegungen, sehr große Füße. Politische Weltschau. Kaiser Wilhelm konnte den diesmaligen Neu- jahroempsang bei bestem Wohlsein abhalten. -Die Reih« der Beglückwünschenden eröffnete bereit» um 9H Uhr Vormittags die Königliche Familie mit dem Kronprinzen an der Spitze. Die Zahl der da» Kaiserpaar umgebenden Prinzen und Prinzessinnen war diesmal eine kleinere als sonst; ein theure» Haupt, der Prinz Waldemar, ist heimgegangen, Mährend seine erlauchte Mutter mit ihren jüngsten Kindern am Strande de» Mittelmeeres weilt. Auch Prinz Wilhelm war von seinem Fußleiden noch nicht Ho weit wieder hergestellt, daß er sein Zimmer ver fassen könnte. Um 10 Uhr begab sich die königliche Familie nach dem Dome, um dort im Verein mit zahlreich versammelter Gemeinde Gott die Ehre zu geben und seinen allmächtigen Schutz auch für da neue Jahr zu erflehen. Nach der Rückkehr vom Dom empfingen die Majestäten im Balkonsaale den den gesammten königlichen Hof und demnächst die -aktiven und zur Disposition stehenden Generale, die Obersten, welche Generalsstellung bekleiden, und die -Commandeure der Leibregimenter. Wie in früheren Zähren, so hatten auch diesmal der Kronprinz und -Prinz Friedrich Karl innerhalb der Generalität Aufstellung genommen, in deren Namen der General- rfeldmarschall Graf v. Moltke in kurzer Anrede den Kaiser beglückwünschte. In Dresden betrug die Zahl der zurNeujahr»- »eour Im Königlichen Nesidenzschloß anwesenden Persönlichkeiten über 1000; die der Theilnehmer an den Abendfestlichkeiten über 800. Bon den Kindern Seiner Königlichen Hoheit de» Prinzen Georg wohnte mur Prinzessin Mathilde den Abendfestlichkeiten im Schlosse bei. — Allüberall ist das neue Jahr 1880 unit den besten Glückwünschen begrüßt worden. Wird e» bringen, wa« man von ihm erwartet? ^Niemand vermag diese Frage zu beantworten. E- srleichtert aber gewissermaßen da« Herz, der Hoffnung Ausdruck zu geben, die wir von ihm erfüllt sehen Möchten. Und da stehen doch wohl in erster Linie die Combinationen für den Weltfrieden. In Frankreich gedenkt allem Anschein nach Präsident -Grevy nicht io den Fehler seine« Vorgänger« zu fallen und drm radikalen Andrange gegenüber von feinem Platze zu weichen; damit ist zu gleicher Zeit «ine Bürgschaft geschaffen, daß di« Revanchepolitik nicht zur Geltung kommen kann. Auch in Rußland . dürfte der wahnsinnige großrussische Chauvinismus won feinem Feldzüge gegen Deutschland Abstand nehmen, indessen ist die russisch« Orirntpolitik, welch« -soeben ihren Druck auf da« serbisch« Eisenbahnwesen ckstäußert hat und in Eonstantinopel intrigulrt, nicht -uuiuter beunruhigend, al« da» englisch« Ultimatum, Per sächsische Lrzähler, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe» und Umgegend. Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft, -er König!. Ichut-Anspection «. -es König!. Hauptsteueramies zu Märchen, sowie -es König!. Amtsgerichtes un- -es Sta-trathes zu Vilchofswer-a.