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38 Metamorphische Erscheinungen. Basalt mit Thonscliieferbrocken überfüllt*). Zwischen Erce und Aulus, Garbet thal der Pyrenäen, fand Zirkel im Granit so viele lange und dünne Bruch stücke von Kalkschiefer des Lias eingeknetet, dass ein wahres Conglomerat von Schieferbruchstücken, durch Granit verkittet, zum Vorschein kommt. Aehn- lichen Anblick bietet der westliche Abhang des Oberhohndorfer Berges bei Zwickau, wo Klumpen und Scherben von Schieferletten des Rothliegenden in den Melaphyr eingeknetet sind 2 ). Der Phonolithgang im Kalkbruch von Hammer- Unterwiesenthal umschliesst nach Sauer stellenweise so viel Kalk des Glimmer schiefers, dass eine Kalkbreccie mit Phonolithcäment entsteht. Der Kalk scheint keine Veränderung erlitten zu haben 3 ). Im Landesgemeinder Thal bei Signal 623,3 und östlich davon, Section Zwota, umschliessen nach Schröder zwei Gänge von Melilithbasalt so zahlreiche Bruchstücke von gebänderten und thon schieferähnlichen Phylliten, dass ein breccienähnliches Gestein entsteht. Die Phyllite haben Frittung und Schmelzung erlitten, welche je nach der Grösse der Bruchstücke mehr oder minder tief eindringt. Die kleinsten Fragmente sind zu emailartigen, perlitischen Massen geschmolzen, welche in ihren Um rissen mit dem Basalt innig verflosst sind. Bei grösseren Fragmenten ist innen die ursprüngliche Bänderung und Transversalschieferung erhalten. Während die Quarziteinschlüsse im Allgemeinen unverändert blieben, sind ihre phyllitischen Zwischenlagen in glasige Massen umgewandelt 4 ). Wo einzelne Theile der Graniteinschlüsse in den Laven von Mayen und Mendig losgerissen wurden, liegen sie nach Laspeyres als Separateinschlüsse (Trabanten) um den Muttereinschluss. So entstehen aus grobkörnigen Graniten Einschlüsse von Quarz, Orthoklas, Oligoklas 5 ). Sehr häufig sieht man nach J. Lehmann in den basaltischen Laven des Niederrheins abgerundete Ein schlüsse fremder Gebirgsarten von zahlreichen kleineren Bruchstücken um schwärmt, welche sich in weiterer Entfernung nicht mehr finden 6 ). Der lichtgraue, bisweilen durch Feldspäthe porphyrartige Bobritzscher Granitit, ein an Biotit armes und an Oligoklas reiches Gestein, wird nach Sauer bei Nieder-Bobritzsch von einem dichten Augitsyenit durchsetzt. Der Syenit ist vielfach seitlich in den Granit eingedrungen, umschliesst grössere und kleinere, jetzt z. Th. mit Fluidalstruktur versehene Bruchstücke desselben, durchzieht ihn in zahllosen feinsten Trümerchen und bewirkt schliesslich eine vollständige Zertheilung („Zerspratzung“) der Granitmassen, sodass die grossen Feldspäthe und Quarze des Granites nur noch ganz vereinzelt in der Syenitmasse auftreten. Diese Quarze sind rissig geworden, ihre Flüssigkeitsein schlüsse fast sämmtlich verschwunden, die Feldspäthe geröthet; der Biotit bildet jetzt dicht mit Magneteisenkörnchen erfüllte, zu Aggregaten angehäufte Schüppchen, welche als Neubildungen erscheinen 7 ). x ) Roth. Niederschlesien. 1867. 76. — 2 ) Zirkel. Zs. geol. Ges. 1867. XIX. 111. — 3 ) Sauer. Section Kupferberg. 1882. 69. — 4 ) Schröder. Section Zwota. 1884. 30. — 5 ) Laspeyres. Zs. geol. Ges. 1866. XVIII. 345. — 6 ) J. Lehmann. Verhandl. naturhist. Vereins der preuss. Rheinl. und Westf. 1874. 5 und 1877. 208. — 7 ) Sauer. Section Lichten- berg-Mulda. 1886. 26 und Zs. geol. Ges. 1886. XXXVIII. 703.