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30 Metamorphische Erscheinungen. phyr zu Anthracit umgewandelt 1 ); dieselben Einschlüsse zeigen sich im Felsit- porphyr des Hochberges bei Gottesberg, Niederschlesien 2 ). In Blythe, Northumberland, hat ein Trappgang die Kohlen verkokt, sie sind 40 Yards weit im Hangenden und Liegenden von sehr geringer Güte 3 ). In Bolarn bei Darlington, Durham, sind die Kohlen durch Trapp (Melaphyr?) verkokt, die Schieferthone gehärtet, die Thoneisensteine weiss und porzellan artig geworden 4 ). Bei New-Cumnock, Ayrshire, hat nach D e 1 e s s e Trapp die Steinkohle in sogenannten Graphit und prismatischen, etwas porösen Anthracit umgewandelt. Der prismatische „Graphit“ (sp. Gew. 2,155), welcher nur 49,41% Kohlenstoff, dagegen 8% Wasser und 42,59% Asche (= 19,23% Kieselsäure; 19,60% Thonerde und Eisenoxyd; 1,76% Kalk; 2,oo°/o Magnesia und Alkali, aus dem Verlust bestimmt) enthält, wird beim Glühen braun und kann nach seinem chemischen Verhalten nicht als Graphit bezeichnet werden. Der grauschwarze, abfärbende, körnige und etwas poröse, mit Eisenoxydhydrat imprägnirte An thracit (sp. Gew. l,8so—1,91«), welcher noch flüchtige Stoffe und Wasser (bis 5,55%) liefert, giebt 8,5—18,7% Asche, welche im Hundert 77% Eisenoxyd mit etwas Manganoxyd enthält 5 ). Aehnliche Wirkungen auf Kohle hat Basalt geübt am Puy-Saint-Gulmier bei Pontaumur, Auvergne 8 ); Trapp in Llangfihangel, Insel Anglesey; in Bally- castle, Irland 7 ); Barrow-Hill, Dudley 8 ). Ein Gang von porphyrischem „Ker- santit“ (mit Plagioklas, oft mit viel Biotit, etwas Quarz und Kalkspathkügelchen) hat bei Brassac, Allier, die Kohle in eine harte, porige, unregelmässig pris matisch abgesonderte Substanz (sp. Gew. = 2,059) umgewandelt. Diese „Kokes“ enthalten 19,25% Flüchtiges und Wasser; 34,42% Kohlenstoff und 36,33% Asche, von welcher Kieselsäure 47%, Eisenoxyd 44% ausmacht 9 ). Bei Les Ferneres nächst Commentry ist nach Gruner durch grünen glimmerhaltigen Porphyrit die Kohle auf 0,4—0,6 m matt, dicht, anthracitisch geworden. Sie hinterlässt sehr viel eisenhaltige Asche und hat ein sp. Gew- von l,n, wäh rend das der unveränderten Kohle nur 1,28—l,so beträgt. Dieselbe Verände rung erleidet die Kohle in Commentry und in Brassac (1. c. 108, 115); sie ist prismatisch abgesondert 10 ). Nach Genth hat bei Richmond in den Edgehill mines, Virginia, Trapp die Steinkohle verkokt 11 ). In Neu-Südwales an der Mündung des Hunter-River fand Dana ein Kohlenflötz durch einen nur 8 Fuss mächtigen Basaltgang bis auf 8 Fuss weit verkokt, die Thonschichten 80 Yard weit in hornsteinähnliche blaue Masse umgewandelt 12 ). *) von Gutbier. Zwickauer Steinkohlengebirge. 1835. 123. — 2 ) Roth. Nieder schlesien. 1867. 336. — 3 ) C. von Leonhard. 1. c. 373. — 4 ) ib. 374. — E ) Delesse. Ann. min. (5) XII. 127—131. 1857. — 8 ) ib. 132. Mehr als 50% Asche im Anthracit. —■ ’) ib. 139. Neben der verkokten Kohle ist der Schieferthon in „Jaspis“ umgewandelt, ib. 492. — 8 ) ib. 143. Die reichliche Asche ist röthlich gefärbt. — 9 ) ib. 145. Der thonige Sphaerosiderit ist zu Eisenoxyd gebrannt, ib. 123. — 10 ) Gruner. Bull. geol. (2) XXIII. 115 und 591. 1866. cf. Martins, ib. (2) VIII. 17. 1851 über Commentry. — «) Genth nach Dana. Mineralogy. 1868. 754. — 12 ) Naumann. 1. c. 739. Dana nimmt die Mitwirkung erhitzten Wassers an; vgl. Delesse et Laugel. Revue de geologie II. 128. 1862.