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rund bei einer durchschnittlichen Wandstärke von 1 mm und bei 5—10 mm Weite der inneren Höhlung. Die aus durchsichtiger geschmolzener Quarzmasse mit Quarzkörnchen bestehenden Wände sind nach innen glänzend, nach aussen matt, ferner längscannelirt mit Neigung zu spiralförmigem Verlauf und an vielen Stellen von rundlichen Löchern durchbrochen. Andere dunkele, fast schwarze Blitzröhren von dort haben flügelartige, etwas gewundene Längskanten und diesen entsprechende Rinnen; bisweilen sind die Kanten stellenweise senkrecht zur Längsrichtung erweitert, sodass eine geknotete Stange mit einer Wandstärke von 2,5—3 mm entsteht. Das sp. Gew. (2,35—2,4c) entspricht einer Mengung von Quarzsand (sp. Gew. = 2,6) mit Quarzsandglas (sp. Gew. = 2,2«). Kochende Kalilauge löste 46%, der Rest war unlöslicher Quarz. Die schwärzlichen Exemplare enthalten Eisen und Mangan 1 ). Bei Starczynow unfern Olkucz, Polen, fand Ferd. Roemer in graulich weissem, lockerem Diluvialsand auf kleinem Raum zahlreiche, im Maximum 2,19 m lange Blitzröhren, deren Weite von der Stärke einer starken Strick nadel bis zur Armesdicke schwankt. In der unmittelbaren Umgebung der Blitz - röhren ist der Sand auf 3—4 Zoll Entfernung blassziegelroth gefärbt. Die Wandungen bestehen nach aussen aus undurchsichtigen weissen Quarzkörnern, welche nach innen in Glasmasse verfliessen 2 ). Die Röhren sind bald walzen rund, bald kantig, bald platt zusammengedrückt und am unteren Ende zapfen förmig zugeschmolzen; bisweilen theilt sich die Hauptröhre oder es finden sich seitliche Abzweigungen. Wichmann (1. c.) fand in den Blitzröhren, welche zum Theil Schlieren von kaffeebraunem Glas enthalten, 91,28% Kieselsäure und 1,32% Glühverlust. Äusser den angeführten Fundorten, denen die sandigen Seeküsten Nord deutschlands zuzurechnen sind, mögen noch erwähnt werden: die Umgebung von Sokna, Fezzan (29° n. Br.), nach Nachtigal; das Geisiger Gebirg, nördlich des Tsadsees, nach G. Rohlfs 8 ); die Sandhügel nächst der Lagune del Petrero bei Maldonado, Uruguay, nach Darwin 4 ). Merrill untersuchte Sand und Blitzröhren von Union Grove, Whitesides Co., Illinois. Die Blitzröhren ent hielten nach Clarke 91,66%, der Sand nur 84,83% Kieselsäure 5 ). II. Produkte der Erdbrände. Als Erdbrand bezeichnet man die Erscheinung der Selbstentzündung bei Stein- und Braunkohlen. Die Produkte solcher Brände gleichen vollständig denen, welche man unter Bedeckung künstlich erzeugt. Nahe dem Ausstrich des Planitzer Flötzes zwischen Cainsdorf und Oberplanitz nächst Zwickau sind nach Dalmer durch den jetzt erloschenen „Planitzer Erdbrand“ die Stein- Gümbel. Zs. geol. Ges. XXXIV. 647. 1882 und XXXVI. 179. 1884. - 2 ) F. Roemer. Jahrb. Miner. 1876. 33 u. s. w. — 8 ) Rohlfs in Petermann. Geogr. Mitth. 1867. 42. — •*) Darwin in d’Archiac. Histoire des progres de la geologie de 1834 ä 1845. I. 221. 1847. — 5 ) Proceedings of United States National Museum. 1886. 83, nach Bayley in Amer. Naturalist. 1887.