12 Die Erstarrungskruste. kommen. In Meteoriten 1 ) und Eruptivgesteinen 2 ) (Granit, grauer Porphyr des Harzes) kommt Graphit vor; aus Kohlenwasserstoffverbindungen kann hei höherer Temperatur Graphit abgeschieden werden. Die Gegenwart von Eisenkies in den Graphitlagern spricht nicht gegen hohe Temperatur, da Durocher und Rammeisberg aus Schwefelwasserstoff, Eisenglanz oder Eisenchlorür, Bun sen durch Ueberleiten von Schwefeldämpfen über rothglühenden Basalt Eisen kies dargestellt haben. Es ist noch an den häufigen Verband von Graphit und Kalkstein zu erinnern. Die Begleiter des Graphites sprechen nicht für seinen organischen Ursprung 3 ). In dem zum Granulit gehörigen „Mikroklinfels“ am Nullaberg, Wermland, kommt nach Törnebohm neben dem zu Asphalt verhärteten Bergtheer ein als primär betrachteter, Huminit genannter Stoff vor. Ekman fand ihn z. Th. mit dem Asphalt vermischt, z. Th. rein, und bestimmte seine Zusammensetzung 4 ) zu 44,17% Kohlenstoff; 1,68% Wasserstoff; 19,62% Sauerstoff; 0,si% Stick stoff; 22,74% Wasser; 11,48% Asche (wesentlich Thonerde und Kalk, Kiesel säure nicht angegeben). In den frischen und thonigen (kaolinhaltigen) Streifen des Mikroklinfelses findet sich Huminit, im dunkelen Mikroklinfels sieht man statt der thonigen Streifen solche von schwarzer bituminöser Substanz, meist mit reichlichen Einsprengungen von scharfeckigen Mikroklinfragmenten 5 ). Von einem Huminitklümpchen im hellen Mikroklinfels geht eine mit Eisenoxydhydrat gefüllte Spalte aus (1. c. 9), „dieses Klümpchen ist ganz von einem Mikroklinkorn eingeschlossen, und da der Mikroklin die Winkel zwischen den Ausbuchtungen des Huminits erfüllt, scheint der Huminit früher ausgebildet gewesen zu sein als der Mikroklin und muss also als primärer Bestandtheil betrachtet werden“. Mir scheint dieser Beweis nicht gelungen zu sein, im Gegentheil durch die Spalte das spätere Eindringen des Huminits bewiesen, wofür auch seine Mengung mit dem sicher später eingedrungenen Bitumen spricht. Asphalt in Drusen eines Granitgeschiebes bei Kiel beschrieb 6 ) schon Meyn; mit Asphalt impräg- nirte Granite aus dem Kinzigthal, Schwarzwald, erwähnt Wiebel (1. c). Silvestri berichtet 7 ) über Paraffin und andere Kohlenwasserstoffe in Hohl räumen der alten Lava in der Nähe des kleinen Schlammvulkans la Salinella di Paternö. Seitdem Apatit und andere Phosphate in den plutonischen Gesteinen und aus ihnen stammende Phosphate in vielen Sedimenten nachgewiesen sind, be rechtigt das Vorhandensein von Phosphorsäure in irgend einem Gestein durch- ’) Für den Graphit des Meteoreisens von Cranbourne nahm Berthelot die Möglich keit der Entstehung aus Schwefelkohlenstoff an; Daubree (Geologie experiment. 1879. 535) stellte durch Behandlung rothglühenden Eisens mit Schwefelkohlenstoffdämpfen ein Gemenge von Graphit und Pyrrhotin dar. Die Meteoriten enthalten z. Th. Kohlenwasser stoff (Jahrb. Miner. 1887. II. 286). — 2 ) Zirkel. Zs. geol. Ges. XIX. 96. 1867. — 3 ) Vgl. auch Sandberger in Jahrb. Miner. 1888. II. 12 und Wichmann ib. 283. — 4 ) Wasser- und aschenfrei berechnet etwa 67 % Kohlenstoff; 2,5 °/o Wasserstoff; 30 % Sauerstoff; 0,5% Stickstoff. Eine sehr bemerkenswerthe Zusammensetzung! — 5 ) Törnebohm. Jahrb. Miner. 1882. 1—15. — 6 ) Meyn. Bericht der deutschen Naturforscher-Versammlung in Kiel. 1846. 228. — ’) Silvestri in Sitzungsber. niederrhein. Ges. in Bonn. 1877. 40 und Bollett. geol. 1881. Xn. 578.