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da- kann doch Niemand; wa« bleibt also übrig, al tem Antrag der Regierung Folge zu geben? Diese Erkenntniß dürfte der DiScussion dieser Angelegenheit den Charakter einer gewissen Re signation verleihen. Wir fühlen alle die Größe der Opfer, welche von un» verlangt werven, aber wir sehen keine Möglichkeit vor trugen, un« ihnen zu entziehen. Es mag nicht gerade tröstlich für die -Entwickelung des constitutionellen Princips klingen, di« Unfähigkeit weiterer Kreise zur Prüfung der wichtigsten Fragen im Staatsleben einzugesteben, -aber ableugnen täßt sie sich nicht. Deutsches Reich. Se. Majestät der Köniz hat dem Apotheker Otto Eder zu Dresden das Ritterkreuz l. Classe vom Albrechtsorden verliehen. Se. k. k. Hoheit der Kronprinz Rudolf von Oesterreich traf am 4. Febr. Vormittags 8 Uhr 8 Min. mit dem von Wien via Tetschen kommenden fahrplanmäßigen Courierzuge auf dem Böhmischen Bahnhofe in Dresden ein. Allerhöchstderselbe reiste im besonderen Salonwagen, während für dar Gefolge zwei Personenwagen der österr. Norvwest- lbahn und außerdem rin Wagen für das Gepäck eingestellt waren. Anf dem Grenzbahnhof Tetschen hatten sich die Spitz n der Zoll- und Grenzpolizei- Behörden zur Begrüßung eingefunden. Das Ge folge des Kronprinzen bestand aus dem Obersthof- meister Grafen Bombelles, dem ersten Stallmeister Oberst Graf Palfsh und dem Flügel-Adjutant von Eschenbacher. Zum Empfang des hohen Gastes waren Se. Majestät der König in der Inhaber uniform seines K. K. österreichischen 3. Dragoner- Regimentes und Se. Königl. Hoheit Prinz Georg in der Uniform de« österreichischen 11. Infanterie- Regiments, dessen Inhaber derselbe seil dem Jahre 1873 ist, erschienen. Seine K. K. Hoheit trug die Obersten-Uniform seines Oesterreichischcn Regiments. Weiler halten sich, da ein officieller Empfang aus drücklich abgelehnt worden war, zu ehrfurchtsvoller Begrüßung eingefunden der K. K. Gesandte am königl. Hofe, Freiherr von Frankenstein, mit dem GesandtschaftSpcrsonale, Graf Wodzicki und Baron Sterneck, der K. K. Generalkonsul und Ministerial- rath l)r. Ritter von Scherzer in Leipzig, der Generaldirektor der sächsischen Staatsbahnen, Ge heimrath von Tschirschky, der Stadtcommandant Generalmajor von Funke und die zum persönlichen Dienst bei Sr. K. K. Hoheit befehligten Offiziere, Generalmajor von Rudorfs, Oberstlieutenant von Wurmb und Premierlieutenant Graf Wallwitz Rachdem die Letzteren Sr. K. K. Hoheit vorgestellt worden waren und Allerhöchstderselbe deren Meldung entgegengenommen batte, bestieg der hohe Gast mit Sr. Majestät dein König die bereitstehende Equipage, um sich nach dem König!. Residenzschlosse zu begeben, woselbst Se. K. K. Hoheit da« Diner bei Ihren Majestäten eingenommen und sodann dem AbendS ,stattfindenden Kammerball beigewohnt hat. Am 4. Febr. fand in Dresden der 5. Hofball <3. Kammerball) statt und waren anwesend: I. K. .Majestäten, Se. K. K. Hoheit Kronprinz Rudolf, Ä. K. H. Prinz und Frau Prinzessin Georg und ^Prinzessin-Tochter Mathilde, ferner S. H. Prinz Alexander von Sachsen-Weimar, sowie der von Berlin in DreSven eingetroffene K. K. österreichisch ungarische Militär-Bevollmächtigte Prinz Alois zu Liechtenstein und der K. K. österreichisch-ungarische General-Consul zu Leipzig: Ministerialrath Ritter rc. von Scherzer. Im Ganzen nahmen 260 Personen an dem Balle Thcil. Um 9 Uhr begann der Tanz, »er von 11 bi» 12 Uhr durch da» Souper im großen Ballsaale unterbrochen nnv dann bis ^2 Uhr fortgesetzt wurde. Die Ballmusik wurde von dem Musikcorpö de» Schützen - Regiments ausgeführt. Am 5. d. besuchte der hohe Gast die Gemälde- Galerie und am 5. Vormilags H10 Uhr begab sich derselbe in Begleitung S. M. des König» nach dem Jagdschloss« Bioritzburg. Um j6 Uhr fand Tafel bei I. K. Majestäten statt, worauf die hohen Herr schaften mit Ihrem Gast der Vorstellung de- „Barbier Don Sevilla" im Altstädter Hoftheater beiwohnten. Nacht« 1 Uhr erfolgte die Rückreise de» Kronprinzen «ach Prag. Bomöandtage. Beide Kammern beschäftigten npch ia ihren Sitzungen am 4. Febr. mit Etatsbrrath- mngea. Die erste Kammer genehmigte den Etat de» Slmizministerium» ia Ueberelaftimmung mit den SeschlltffeN der zweiten Kammer. Der von der . letzter««-beschlossene und von der diesseitigen Depu« Hichotz pw ^Annahme empfohlene Antrag auf Ab- «Änderung de» Gericht-kostengrsetze» und Abmiuderuag kch« Koft«Hätze »mde , nachhrm SläatSminister vr. am. Abetwr «nsAbest al« cherfrüht .bezeichnet hatte, mit 23 gegen 20 Stimmen abgelehnt, ebenso der Antrag der zweiten Kammer auf Vorlegung eine» Gesetzentwurfs über die AmtStracht der Richter und RechlSanwälre. Der weitere Antrag der zweiten Kammer, da» Ministerium zu ersuchen, im Verlaufe der weiteren Entwickelung der neuen Justizorgani- sation bei sämmtlichen Classen der Justizbeamlen vor Neubesetzung erledigter Stellen da» Augenmerk darauf zu richten, ob die Wiederbesctzung nach Lage der Geschäfte nicht unterbleiben könne, wurde vom Präsidenten v. Criegern als zwecklos bekämpft, von der Kammer indessen gegen 8 Stimmen angenommen. Nur theilweise Annahme fand ein von der zweiten Kammer beschlossener Antrag auf getrennte Ein stellung der Besoldungen der juristischen Hilfsarbeiter und Referendare indenEtat. — DiezweiteKam- mer genehmigte die Cap. 58 bis 61 des Etats des Finanzministeriums, Straßen-, Wasser- und Hoch bauverwaltung, sowie Bauverwaltereicn, ohne Debatte mit einigen von der Finanzdeputation (Ablh. beantragten Abstrichen. 10 Petitionen um Erbauung von Straßen bez. Brücken auf Staatskosten wurden der SlaatSregierung zur Kenntnißnahme überwiesen. Bischofswerda, 5 Februar. Der hiesige Gewerbeverein feierte am vergangenen Montag den 2. d. im Saale des Schütz-nhauses sein 20jahrigeS Stiftungsfest. Dasselbe war so zahlreich besucht, daß kaum noch ein Plätzchen zu finden war. Herr Rentier Franz Oeser au» Meißen war so freund lich gewesen, zu diesem Feste eine große magisch physikalische Vorstellung zu geben, ohne dafür nur irgend ein Honorar zu beanspruchen. Alle Piecen, welche der wackere Künstler dem so zahlreich ver sammelten Publikum vocführte, wurden mit Eleganz und Schnelligkeit zur Ausführung gebracht unv ernteten reichen Beifall. Wir sahen nur neue, schöne Sachen, so daß der freundliche, höchstgewandte Künstler auf die angenehmste W.ise die Festgenossen unterhielt. Eben so schön waren dann im 3. Theile die von ihm vorgeführten Lichtbilder. Zwischen den einzelnen Theilen der magischen Vorstellung de» Herrn Oeser trug der hiesige Mannergesangverein „Liedertafel" mehrere hübsche Lieder vor, welche ebenfalls mit vielem Beifall ausgenommen wurden. Ein darauf folgender Ball schloß auch diesmal wieder die Jahresfeier. Aus dem Jahresberichte de» ge nannten Verein» theilen wir noch nachstehende Be merkungen mit. Der Verein zählt 245 Mitglieder unv Hal seit seiner Gründung 162 Sitzungen ge halten. Vorsitzender de» Vereins ist jetzc Herr Fabrikvirector Engelmann, Cassirer Herr Clemens Löhnert und Schriftführer Herr H. Petritz. Die Bibliothek zählt 190 Bände und da» Vereinsvermögen beträgt nach dem letzten Rechnungsabschlüsse 392 Mark 24 Pfg. Die „Friedrich Wagner- Stiftung" hat einen Eapitalbestano von 701 Mark 39 Pfg. wozu noch die Sammlung, welche am Stiftungsfeste vorgenommen wurde, und circa 52 Mark betrug, hinzuzurechnen ist. Der am letzten Weihnachtsfeste vom Gewerbeverein in'S Leben ge rufene WeihnachtS-Bazar war vom 14.—23. Dec. v. I. geöffnet. Es wurden zu demselben 1753 Ein trittskarten ausgegeben, für 1198 Mark 25 Pfg. ausgestellte Gegenstände verkauft und für 1878 Mark 85 Pfg. Gegenstände zur Verloosung ange kauft. Der Reingewinn betrug 43 Mark 4 Pfg. — Schon im vorigen Jahre halten wir zu Licht meß einen sonnenhellen Tag und die uralte Regel, daß der Schäfer lieber zu Lichtmeß den Wolf in den Stall kommen, als die Sonne scheinen stehl, traf ein, denn der vorige Nachwinter ist noch im besten oder vielmehr im schlechtesten Andenken. Am dies jährigen Lichtmeßtage war abermals ungetrübter Sonnenschein und gar viele Leute, welche fest an die Regel glauben, sehen mit Bangen der Erfüllung der selben entgegen, umsomehr, als die schon dritthalb monatige Herrschaft de» diesmaligen Winter» unter den Kohlen« und Holzvorräthen gräßlich gewirth- schäftet hat. Es ist abermals darauf hingewiesen worden, daß die Aufschriften auf den nach fremden, insbesondere überseeischen Ländern gerichteten Postsendungen mit lateinischen Schriftlichen abgefaßt sein müssen. Da nämlich die deutschen Schriftlichen den fremdländischen Postaastasten unbekannt sind, so werden mit derartigen Aufschriften versehene Briefe u. s. w. in den betr. Ländern häufig al» unbestellbar behandelt und nach den Aufgabe-Orten zurückgrsandt. Infolge he- wiederholt constatirten vorkommen- nachgemqchtrr Reichscassenscheia« soll mit der Pia« ziehung dsr jetzigen Emissionen und der Ausfertigüng von Scheinen mit neuen Zeichnungen unter An- »yenduag Heß Mrox'schen Pflanzeafaserpapin», welche» Np» M la Nordamerika gemachten Er- fqhrn-gxu jMamza Schutz gegen Wchungen ge- uHhrt, vorgrgqrrg«a Msden. pei dieser Eigenheit soll auch eine andere «u-stattung der ReichSeassea- schelne in künstlerischer Hinsicht staNfinden^^Für die Bereitstellung det DeckungSmitlet 'zu deN durch diese Pcelsbewerbung erwachsenden Ausgaben" wipfr^ der R-ich-etat für 1880 und 1881: 128.50Y au«, eine Summe, welche bestimmt ist, um auch die Kosten für Anfertigung de« neu zu beschaffender» Pflanzenfaserpapier» zu bestreiten. Die Neue» Cassenscheine kommen voraussichtlich erst im nächste»- Jahre in Umlauf; auch die Kosten de» Druckes werden voraussichtlich erst 1881 unv 1882 zche' Zahlung gelangen. - Demitz, 2. Febr. Am gestrigen Tage hielt der hiesige lanvwirthschaffliche Verein seine erste Sitzung ab und erledigte zunächst 25 Eingänge. Eine sehr warme Empfehlung fand die „Zeitschrift für Obst- und Gartenbau. Organ des LandeSobsV-' baue« für da« Königreich Sachsen. Herausgegeben von I. B. Brügger, Director der lanvwirthschaft» lichen Schule in Bautzen, und O. Lämmerhirt, Ge schäftsführer de» LandeSobstbauvereinS für da» Kö nigreich Lachsen" und wurde der Inhalt der reich haltigen ersten Nummer angegeben. Von dem von Brvmberg von Or. Bering für den Preis vo!n 300 Mark für den ganzen Verein (oder Mitglied ä 10 Mark) angebotene» Verfahren die „Lupinen zu entbiltern" konnte kein Gebrauch gemacht w.rvea, da in hiesiger Gegend diese Cutturpflanze fast gar nicht gebaut unv für Fütterung des Biehc» benutzt würde. — Mehrere Eingänge, Empfehlungen von Schliffen unv Mischinen enthaltend, die mit Illu strationen versehen waren, wurden in Circulatlou gesetzt. Nachdem die Rechnung auf da» Jahr 1878 durchgcnommen und für justificirt erklärt worden, kamen zwei ausführliche Berichte zum Bortrage über zwei vom LanvwirthschaftSlehrer Hrn. vr. Wittman» au- Meißen in den lanowirthschaftlichen Vereinen zu Lockwitz uno Neustadt bei Stolpen gehaltene Vorträge, da« Molkereiwesen betreffend. Herbei entspann sich eine längere Debatte, in welcher die meisten Angaben und Ansichten de» Inhalt« bestätigt, aber auch di« wenigen abweichenden Ansichten aus gesprochen wurden. Namentlich wurde auch vom Herrn Döring auf Potschapplitz auf die Butlerknett- maschinen aufmerksam gemacht. Noch wurden hier bei einige Blicke auf vie Fütterung selbst und die Futtermittel geworfen und auf die Vortheile der Einsäuerung von Runkelblättern hingewiesen. An der neuesten vortrefflichen Schrift: „Thierheilkunoe vom AmtSthierarzt Walther" wurde der Abschnitt: „Pflege der HauSthiere" vorgelesen. Herr Lehmann (Schmölln) theilt- seine gemachten Erfahrungen mit Probsteier Haffr mit und wuroen darauf verschiedene günstige und ungünstige Resultate bei dem Bau desselben mitgetheilt, je nachdem die Düngung, Bor frucht oder Nachdüngung, wohl auch die W.ttcruaz gewesen. Die Art und Weise der Chilisalzmitbe- nutzung wurde ausführlich erörtert, sowie auch noch einige muthmaßliche Ursachen der abnormen Witte- runzsvrrhältniffe de» vergangenen Jahre» zur Be sprechung kamen. - " > Hknontmck. 1 Umschau in der Lausitz, 5. Februar. Den 27. Jan. ist unweit Reichenau der Schuh macher Thum au- Wittig in Böhmen erfroren auf» gefunden worden. — Am 31. Jan. haben eine An zahl Industrieller aus der Lausitz in Zittau be schlossen, sich durch Collectiv-ltusstellung au» den Branchen: Hosenträger, Orleans, Tischzeuge und Leinen auf der Weltausstellung zu Melbourne zu be theiligen. — Die au» der »Lausitzer Maschinenfabrik zu Bautzen" hervorgegangene Dampf-Spritze, 12,008 Mark kostend, ist nach Breslau gekommen. — Pa» 2. Februar feierten die Eheleute Brande zu W-lthea da» 25jährige Ehejubiläum. — Herr Diaconät-- vicar Tzschaschel d. Z. in Stopea ist al« Martine von Spitzkunuersdorf erwählt worden. — Herr Real-Oberlehrer Pcitzel zu Löbau ist zum proo. Direchor der dortigen Realschule ernannt worden.' Allo» Besten de» Löbauer Bürgerhospital« wurde am> h Februar ein Concert dort gegeben , bei welchetu' da» Semioarchor 70 Sanger stellte und wobei^auch tt Damen mitwirkten. Der Ertrag veraiehrtt' Lei» bisherigen Fond von 50,000 Mk. in danken-werther Weise. — Der Bienenzüchleroerein zst Sch-mia'mt Bernstadt hielt am 25. Januar sein 10jährige» 754 Miet haben, wovon S7O ia Wohnung« M bewegliche« Bau sich befinden. Dabei wurde «ch mitgetheilt. da- zit Prag btt der Waad«rverst«ach» luug deutsch-österreichischer vienellwirth« «ßa«. Bm- ettfiguag twa SOPeaträl«Bereiaeu DeUischltad» üilt tkrra 30,000 MikgliederazuStaav« WoNMM