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in Raummeter Oehme 1127 437 4421 4.s 4.6 In Jnterimsverwaltung: Hartmann. Klötzer, Zaunriegel, BaumpfLhle, 4 buchene Brennscheite, birkene dergl., weiche dergl., buchene Brenn knüppel, birkene dergl., weiche dergl., Zur sofortigen Ausleihung gegen mündelmäßige Hypothek liegen einige Copitalien bereit bei der Verwaltung der Herrmann'schen Stiftungen z» Bischofswerda. den Forstorten: Pflanzgarten, Kie-gruben^ Unger, Kirchberg, Ruhebänke, Flämigt, (Polenzer Ankauf) und Tannenberg (Oberottendorfer Ankauf) und zwar in den Abheilungen: 80, 81, 84, 95, SS, 105, 110, 112 u. 114t Donnerstag, den LS Februar d. I., in 8ekiilreolun»» ra üt«»Ä«iSt von Vormittag» LV Uhr an 137 Stück weiche Stämme, 12—24 Meter lang, 13—29 Eentimeter Mtttenstärke, 13—45 - oben stark, 11-12 . - . 5-10 - . . 103 3 2 13t 1,2v Wellenhundert hartes Scheitgebundholz, 1,so - weiches dergl., 10,2» » hartes Reißig u. / 50,70 - weiches dergl., «inzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzn vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu LangVurkersdorf j« wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. korstrenlsmt 8eks»ö«u vnÄ Lvvierver^sItunK wviislM rn LsnzdurkersÄopk, den 28. Januar 1880. Btsitz höherer geistiger und physischer Güter erzeugen muß. Bei dieser Lage der Dinge entsteht die große Gefahr, daß die gebildeten Classen gänzlich der Waffen entwöhnt werden, an körperliche Trägheit, üppiges Wohlleben sich gen öhnen, daß das Geschlecht entartet. In dieser Hinsicht müssen wir die Vermehrung der Heere durch Ausbildung einer starken Ersatz reserve als einen demokratischen und gerechten Schachzug der Regierung bezeichnen, so unsympathisch da« Vorgehen wegen de« Eingriffes in das Er werbsleben erscheint. Man nähert sich dadurch mehr al« bisher der allgemeinen Wehrpflicht und gleicht etwa« die Ungerechtigkeit aus, daß andere Söhne des Volkes drei Jahre dienen müssen. Die KriegS- tüchtigkcit der Nation wird sehr wesentlich erhöht, und diese ist nicht sowohl für die Erhaltung eine« gesunden Geschlechts, für die Sicherheit des Staates, für die Unabhängigkeit des Volke» von der höchsten Wichtigkeit, sondern auch für die Culturentwicklung selbst; denn bei einem Volke mit allgemeiner Wehr pflicht, wo alle Classen der Gesellschaft sich für ge wisse Zeiten verschmelzen, gewinnen die ärmeren durch das Beispiel ihrer Kameraden au« den wohl habenden Ständen höheres Selbstbewußtsein, feinere Bildung, regeren Wetteifer und größeres Ehrgefühl. Die Verhältnisse Deutschland« zum Vatikan gelangen zu keiner Klärung. Sowohl die Kundgebungen des Papste«, als in jüngster Zeit deS Fürstbischofs von Breslau zeigen nur, daß die alten prinzipiellen Gegensätze in voller Schroffheit fort bestehen. Der Reichskanzler soll den Standpunkt, daß die kirchliche Frage eine innere Angelegenheit sei, festhalten und au« ihm nahcstenden Kreisen verlautet, daß alle Gerüchte über ein abzuschließendes Eon- kordat jeder Grundlage entbehrten. Die österreichische Delegation nahm die Bud get« de» Ministerium« de» Auswärtigen, de» Finanz ministerium» und de» obersten Rechnungshofes un verändert an. Alle Redner erklärten sich mit der bisher von der Regierung befolgten auswärtigen Politik einverstanden. Unter Anderem unterzog Hübner die politischen Verhältnisse der europäischen Staaten einer detaillirten Besprechung, in welcher er die Zustände Frankreich« und die unfertigen orientalischen Zustände al« zwei schwarze Punkte bezeichnete. Der Minister de« Auswärtigen, Baron von Haymerle, erklärt«, er könne die Befürchtungen hinsichtlich Frankreich« nicht theilrn; auch dort herrsche ein tiefe« FriedenSbetürfniß. Die herrschende RegierungSform Frankreich« sei für die Frage, ob volkrthümliche Krieg oder Frieden, gleichgültig. Frankreich müsse da» Gefühl haben und sei auch durch wiederholte Erklärungen darüber beruhigt worden, daß r« durch da« deutsch-österreichische Einvernehmen keineSwrg« bedroht sei. Wa« dir Ungewißheit der Zustände im Orient angrhe, so sei durch den Berliner Vertrag rin gemeinsamer Boden gefunden zur Behandlung der Verhältnisse im Orient ohne Gefährdung de» Frieden«. „Im Berliner Vertrage", schloß der Minister, „liegt auch da« Mittel, unsere Beziehungen zu Rußland, welche di« freundschaftlichsten find, vor Politische A-ettfchau. Die Plötzlich aufgeschobene Abreise de» deutschen Kronprinzen nach Pegli giebt zu einer Fülle von Combinationen Anlaß, über deren Richtigkeit wohl die nächsten Tage Aufschluß bringen werden. Während von einer Seite behauptet wird, daß die auswärtige große Politik in den langen Conferenzen de« Reichskanzler» mit dem Kronprinzen und dem Kaiser besprochen worden ist, nehmen andere Kreise an, der Kronprinz sei. mit einer offiziellen politischen Mission nach Italien betraut worden, al» deren Hauptzweck eine persönliche Begegnung mit dem Papste und dem Könige von Italien genannt wird. In politischen Gerüchten sind die Gedanken zollfrei, e» bleibt von Allem jedenfalls übrig, daß dir Berathungen de» Kaisers und des ThronsolgerS mit dem Reichskanzler äußerst dringlich und wichtig gewesen sind, denn sonst hätte man schwerlich den grsammtrn detaillirten Reiseplan des Kronprinzen geändert. Die deutsche Armeevorlage erhält sich im Vordergründe der politischen Aufmerksamkeit. Sie hat nicht allein in unserem Volke eine tiefgehende Bewegung hervorgerufen, sondern wird auch von der Presse aller Länder disrutirt. Ist es doch ge wissermaßen auch die eigene Sache aller europäischen Völker, welche dabei zur Sprache kommt, denn ganz Europa starrt von Bajonetten und niemals ist der Gedanke der Abrüstung populärer gewesen als jetzt, wo man in allen Staaten neue Wehrvorlagen dia- rutirt und kein Ende der Mehrrüstunsen erblickt! Unser Zeitalter ist human geworden und die Idee de« ewigen Friedens ist aufgeiaucht. Bis jetzt kennen wir freilich kein besseres Mittel, den Frieden z» erhalten, al» daß die großen Nationen gegenseitig so gefürchtet bleiben, daß sie sich dir Waage halten. Da« Schlimme hierbei ist aber, daß ein Gewicht auf de» Nachbar« Waagschale durch ein Gegengewicht auf die unsrige ausgeglichen werden muß, und das geht so lange bl« der Waagbalken zerbricht. E» unterliegt keinem Zweifel, daß bereit« seit vielen Jahren die stehenden H"re aller Nationen in Europa zu groß geworden sind, und Loch stehen wir, wie die jüngste Zeit un« lehrt, noch keineswegs am Ende der abschüssigen Bahn. Die stehenden Heere Europa« zehren allen Ueberschuß der Staatshaus halte auf; sie zwingen sogar im Frieden zu Schulden und da« Ende vom Lied« wird in verschiedenen Staaten sein, daß sie, statt gerüstet, bereit« erschöpft Pud, wenn r« gilt, olle Kraft zu entfalten. Mit -»«nähme der deutschen Armee, deren volkrthümliche Verfassung sie vor Schaden bewahrt, tritt bei den stehenden Heeren »och ein anderer Uebelstand ein. Der tüchtigste und intelligenteste Theil der männlichen Bevölkerung flieht den Militärdienst um so mehr, je länger die Dauer desselben, je roher seine Formen sind; er entzieht sich der KriegSpflicht durch Aus wanderung oder Bestechung, und so bestehen die Heere vieler europäischer Staaten au« der untersten Schicht der Bevölkerung, dir nicht mit jenem Selbst- Hrsühl und jener Ausdauer kämpfen kann, welche der einer Trübung zu bewahren. Wir suchen im Oriente nicht einen überwältigenden Einfluß, sondern ei» gemeinsames Wirken und unsere berechtigte Stellung; wir wollen auch die Wohlfahrt kleinerer Staate» fördern." Als eine Aniwört Frankreichs auf die deutsche Militärgesetz-Novelle darf man wohl die Rede des frau- zösischen Kriegsministers Farre betrachten, welche die Unmöglichkeit betonte, den Antrag der parlamentarische» Commission auf Herabsetzung der Militärdienstzeid auf drei Jahre anzunehmen. Wie in Deutschland für die Vermehrung de« Präsenzstandes, so werde» natürlich auch in Frankreich gegen die VerminderuuA desselben lediglich militärisch-technische Gründe geltend gemacht. Kriegsminister Farre findet, trotz der be kannten Anstelligkeit der Franzosen, daß drei Jahre zur Heranbildung guter Soldaten nicht ausreichend seien. — Ueber den Vorfall in Alexanvrette, welcher, den Anlaß zu den jüngsten Gegenbffchuldigungen der französischen Regierung bei der Pforte gegeben hat, liegen nunmehr folgende Detail« vor: Eine Gesell schaft von zwanzig bi« fünfundzwanzig Matrose»" vom Avisodampfer „Latouchc-Treville" durchzog am 2. Januar singend und etwas angeheitert die Stadt- Bald hatte sich ein Haufe Eingeborener um sie ge sammelt, welche zuerst mit Schimpfworten die Fran zosen attaquirten, dann aber ein förmliche« Bom bardement mit allerlei Unrath: Orangenschalen, Ci- tronen, Knochen rc., eröffneten. In der darauf folgenden Balgerei riß einer der Eingeborenen plötz lich einem Matrosen seinen Säbel aus der Scheide und führte einen so wuchtigen Hieb auf dessen Kopf, daß der Acrmste sofort todt mit gespaltenem Schädel niederstürzte. Die Franzosen, wüthend, zogen von» Leder, drangen, den Mörder ihre« Kameraden ver folgend, in den Haufen ein und erstürmten, da sich der Uebelthäter in da« Hau« de- spanischen Bice- Consul« flüchtete, diese« Hau«, ohne jedoch de» Flüchtigen habhaft zu werden. Unterdessen Ware» der alarmirte französische Vice-Consul Lirardi und der Agent der französischen Dampfschifffahrts-Gesell schaft hinzugreilt und suchten die Seeleute mit der Zusicherung, daß die Regierung Satisfaktion und Bestrafung de« Schuldigen verlangen werde, zu be ruhigen. Dieser Zweck war schon erreicht, al« ur plötzlich der Kaimakam von Atexandrette mit Sl> Zaptieh» erschien und ohne Weitere« auf die Fran zosen feuern ließ. Drei Franzosen stürzten schwer verwundet und nur mit den schärfsten Drohnuge» gelang r« dem Vice-Consul, seine Landsleute uud die Verwundeten nach dem Hafen zu bringen". JnGroßbritannien rüstet sich Graf Beacons field für da« am 3. Februar zusammrntreteude Parlament zu großen Dingen und zwar werde» dabei die auswärtigen Angelegenheiten de« große» Reiches dir erste Rolle spielen. Der englische Premier ist durchaus nicht Willen«, die Waffen vor de» Liberalen zu strecken und hofft auf einen günstige» Ausfall der nächsten Wahlen. — Die englische» Blätter beurtheilen die deutsche Militärvorlage vo» verschiedenen Standpunkten. Die „Time«" petzt i» ihr wohl keine unmittelbare Drohung und Gefahr»