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L8SG >er sächWe Frzähker, !U< .4 -771-^- Bestellungen werden bei allen Psstaastaltea de« deutschen Reicher, für vischosrwerda und Umgegend in der Expedition diese« Blatte« angenommen. AünfunddresßsMer^^ahrgang. Sonnabend, dm s>. Januar war darüber jüngst in der Presse «läge geführt und constatirt, in denen eine Familie au« fünf Köpft» ganz unzweideutig an den Fürsten Bismarck appellirt in einem Vierteljahr durchschnittlich wöchentlich nicht worden. Auf jene Klagen nahm der Berliner halb- i' 7"' amtliche Artikel ausdrücklich Bezug. Wie nun, wenn der Kammer: die Regierung zu ersuchen, daß sie nach der Reichskanzler in jenen Klagen eine nach höherer vorgängiger schleuniger Feststellung der Höhe de« Stelle hinzielende Anklage erblickt und darauf so- behaupteten, ebenso wie eine- etwa anderwärts m gleich die Antwort ertheilt hätte? E« ist ja be- Sachsen hervörgetretenen NothstaudeS diejenigen kannt, mit welchen Strömungen am Hofe Fürst Maßregeln, welche in dieser Richtung etwa geboten Bismarck zu rechnen hat! Man weiß auch, daß Minister von Puttkammer daselbst sehr gut ange schrieben ist. Da wäre e« nun ganz natürlich, wenn der Minister von Puttkammer vom Reichs kanzler dazu auSerschen würde, nach Oben hin die Vertretung des langsamen Vorrücken» der Verhand lungen mit Rom zu übernehmen. Der Reichskanzler hätte damit gewiß nicht- Unrichtige« sagen lassen, di« Detail in den Verhandlungen hat er gewiß den Resortministern und speciell dem LultuSminister überlassen. Gleichzeitig aber hätte sich der Reichs kanzler nach oben hin gegen etwaige Versuche ge schützt, ihn al» da« Hinderniß der ersehnten Aus söhnung mit Rom hinzustellen. Man weiß ja, wie oft ein officiöser Zeitungsartikel in Wirklichkeit an eine ganz andere Adresse gerichtet ist, al« e« den Anschein hat. Solcher Gestalt nimmt die scheinbar so räthsel- hafte und darum beängstigende Auslassung einen ganz andern, viel weniger bedenklichen Charakter an. Indem Fürst Bismarck mit kühler Zurückhaltung die römische Curie an den LultuSminister verweist, da ihn selbst die Sache eigentlich gar nicht« angehe, gebraucht er nur einen bei ihm schon ost vorge kommenen Kunstgriff, den Gegner mürbe zu machen. Er hat e« allezeit vortrefflich verstanden, Dritte vor schiebend, Verhandlungen zu seinem Vorthetl in die Länge zu ziehen. Sachsen. Ge. Majestät der König hat den Oberkrieg«« gerichtsrath Grimmer zum General-Auditeur und den Corps-Auditeur Justizrath Rehrhofs von Holder berg zum Obrrkrieg«gerich»«rath ernannt. Der Gouvernement«-Auditeur von Gottschalk hat den Titel Justizrath erhalten, «ährend der Division«- Auditeur Justizrath Meier zum Ober- und CorpS- Audlttur aufgerückt ist. In der zweiten Kammer fand am 27. d. unsere RothstaudS-Drbatte statt. Rameutlich ist eine Roth« lag« in dem Weberdtstricte (Hausweberet) Meerane und Mülseugrund zu constatir«. Bon dort her find auch Petitionen an den Landtag gelaugt , mit denen sich am 27. d. die Kammer beschäftigte. Dl« Deputation hat durch ihre» Referenten die betr. Gegend bereisen lasten und dabei die Angabe« der , ... „ Petenten bestätigt gchwdra. S« wurde« Fälle polizeiorgauea und ist Liese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mel, Mittwoch« u- Sonnabend«, und kostet einschließlich H« Sonnabend« erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljLhrlich I Mk. SU Psg. Inserate, welch« in diese» Blatt» bi» Geringster Jnseratenbetrag 2S Vst. ' ' Der Friede mit Rom. Die Provinzial-Correspondrnz brachte vor einiger Leit einen Artikel, aus welchem eigentlich Niemand ^echt klug wurde. Da« halbamtliche Blatt suchte «achzuweisen, daß für die kirchlich« Politik nicht der ReichScanzler allein verantwortlich gemacht werden dürfe, sondern daß im wesentlichen der preußische LultuSminister dabei mit zu sprechen habe. Wa« hatte dieser Artikel zu bedeuten? Hatte sich etwa der CultuSminister von Puttkammer unterfangen, durch die Officiösen dem Reichskanzler da» Gewicht 1«>ner Stellung bemerkbar zu machen? Das wäre doch wohl kaum etwa« ander« gewesen, al» ein ver suchter politischer Selbstmord. Oder wollte der ' Reichskanzler, den Gang nach Canossa voraussehend, die Verantwortlichkeit vor der öffentlichen Meinung freundschaftlichst dem Herrn von Puttkammer über lassen? Auch da» ist schwer zu glauben, denn der Reichskanzler ist sonst nicht der Mann, welcher dir -Vertretung einer Maßregel, die er für nöthig er achtet, von der Hand weist. Die Bedeutung eine« Lollegen im Ministerium über Gebühr in die Höhe schrauben, ist überdies seine schwache Seite nie ge wesen. Di« Gelehrten haben sich über dem Orakelspruch de« halbamtlichen Blatte« unter solchen Umständen lauge vergeblich die Köpfe zerbrochen. Wa« der Artikel bedeuten sollte, der doch ohne triftige Gründe sicher nicht veröffentlicht worben ist, weiß heute noch Niemand im Publikum. Am meisten überwiegen wohl diejenigen Stimmen, welche, ohne sich eigent lich Rechenschaft geben zu können weshalb, all dem rärhselhaften Artikel da- Signal zum Rückzüge herauSlesen. Die Vorgänge in Baden, wo sich die Regierung letzt in Bezug auf die Vorbildung von Geistlichen V» Zugeständnissen verstanden hat, welche der Preis- - -Sbuug der Stellung de« Staate« ziemlich nahe kommen, geben ja j„ der Thal zu denken Anlaß : «d zeigen, daß heut« ein anderer Wind weht, wie vor drei Jahren. Zu Minister Falk« Zeiten mitten l» Kampfe hat Fürst Bismarck nie auf die ver- «mtwortitchkeit de« CultuSminister« verwiesen, sagen jene Stimmen und es läßt sich wenig dagegen «in- wenden/ Dir unsrerseits «aßen un« nicht an, daS Räthstl aftt, zu «olle«. Aber auf «ine Möglichkeit möchten «kr aufmerksam mache«, welche «ine nicht gnade «msahrfchelnllche Deunmg zuläßt. Das verhilltaiß, 1» welche« -« LultuSminister von Puttkammer zum Berliner Hofe steht, girbt vielleicht den Schlüssel t«r Äsung. DK Berhandlungrn mit Rom, welch« »er rttchicmtzl« eingeleitet, rücken nur ganz lang- la» fort, ha» ist bekannt, von römischer Veite Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpe« und Umsi-sE Amtsblatt -er König!. Amtshauptmannschaft, -er König!, S>chu!-Inspection u. -rs König!. Hauptstenerchtttetzi zu Dauhln, sowie -es König!. Amtsgerichtes «n- -es Sta-trathes zu Vijchafsmer-a. constatirt, in denen eine Familie au» fünf Köpft« mehr al- 3 Mark verdiente. Beschlossen wurde i« der Kammer: die Regierung zu ersuchen, daß sie nach vorgängiger schleuniger Feststellung «< Höhe ve» Sachsen hervörgetretenen NothstaudeS ' diejenigen erscheinen, in Erwägung ziehe und noch dem gegen wärtigen Landtage Mittheilung hierüber, beziehttitlich Borschläge zugehen lasse. > : Der Stänveversammlang ist der Entwurf eine» Gesetze- zugegangen, die Erhebung von GerichtSkoste« in RechtSangelegenheitrn betreffend, auf welche dä» Gericht-kostengesetz vom 18. Juni 1878 nicht Aw wendung findet. q. Umschau in der Lausitz, 29- Januar. Am 23. Jan. feierte Herr Kirchschullehrer Hoffmann zu Neukirch sein 25 jähr. AmtSjubiläum und wurden demselben viele Geschenke der Anerkennung zu Theik. — Den 23. sind die Gebäude de« Gut-brf. Jurisch in Zochau bei Kamenz abgebrannt. — Don 28. wurde zu Zschorna bei Kamenz die Scheune deo Gutsbesitzer- Riehl« mit 20 Fuder Heu und 40 Schock Stroh durch Feuer vernichtet. — Zu Kirschan ist der Tagarbeiter Schuster vom Gebälk einer Scheune auf'- Tenne grfallen und hat sich lebens gefährlich verletzt. — Der 19 jährige Müllergeselle LieSke au« Altger-dorf ist in der Mühle zu Mittel» herwigSdorf vom gehenden Zeuge getvdtet vordem- — Am 23. hat sich zu Oberputzkau der 49jähtig» Rahrung«bes. Rößler erhängt. Die übliche amtlich« Bekanntmachung über tzk»r Betrag der für die Natural-Verpfleguna, welcher Quartierträger den einquartierten Mannschaften VSS Heere« zu liefern haben, zu gewährenden Vergiftung bestimmt, daß für da« Jahr 1880 pro Mau« und: Tag zu zahlen ist: für dk volle TagrSkost mit Brod' 85 Pfennige; ohne «rod 70 Pfennig»; für dl« Mittag«kost allein, mit Brod 43, ohne Brod 38 Pfennige; für die Abeadkost allein, mit Brod 28,' ohne «rod 21 Pfenotar ; für die Morgenkost allein mst Brod 16, ohne Brod 11 Pftunigr. Auf Antrag der StaatSrisenbahnverwaltung ist vom königl. Ministerium de» Innern an 10 bebir Betriebe der Staatteismbahuen beschäftigte ArßsiM» welche sich sämmtlich sek >0 na» «ehr Jahre« tnkhwr Stellung befinden und sich während dies« lmtze» Dienstzeit musterhaft geführt haben, dk groß« fUenw' Medaille „für Treue in d« Arbeit" »erlkhen wttdem- Ei» groß« Theü dos Publikum« zeigt häufig gegen bahnpolizciltch« Beftimmuagm «tzsst ganz auffallende Sleichgiltiafttt, verfällt dädurch ntchv felten in uuaogmehm« Confiict« mit den BaW-- ua unh ist dann in d« Regel höchlich» Am 23. December vorigen Eiubruchs drei gestohlen »k dcttle Ee eine gewöhnliche altmodische Spindeluhr mit gelbem unächtem Gehäuse, die zweite eine ebensolche, jedoch kleinere Spiavetuhr mit weißem «>-» eiue silberne Cylinderuhr mit Goldrand und Secundenzeiger war; auf der Jnnseite befinden sich mehrere R.prrakurzeichen. Zur Entdeckung der Thäter und Wiedererlangung des Gestohlenen wird die» hiermit bekannt gemacht. Bautzen, am 27. Januar 1880. Königliche Staatsanwaltschaft. vr. Fiedler. ' " ' Erledigt hat sich der unterm 9 Januar 1880 von mir hinter dem Cisenbahnarbeiter Carl Heinrich Salomo aus Roßwein erlassene « . k, Durch Salomo'S Aufgreifung. Bischofswerda, am 28. Januar 1880. Der Königliche Amtsanwalt. vr. Höcker. Zm Georgendade zu Nieder-Neukirch kommt Montag, den 2. Februar 1880, 3 Uhr Nachmittags, «in Brodschrank, ein Küchenschrank und ein Kleiderschrank zur Versteigerung, wa« andurch bekannt gemacht wird. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 26. Januar 1880. Der Gerichtsvollzieher. Appolt