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die sich es gilt, 1. September die regelmäßige geschästttche Wittg« " leit in ihrem ganzen Umfang und damit natürlich auch die Erledigung der während der Ferien sistirt gewesenen nicht dringlichen Prozeßangelegenheiten. Ein trübes Bild unserer jetzigen Zeit in Bezug auf die gewerblichen Verhältnisse, liefert die Zahl der gewerblichen nothwenvigen Versteigerungen von Grundstücken; so gelangen am 3. September a. c. bei den königl. sächsischen Gerichten nicht weniger al« 25 Grundstücke zur subhastalion. Davon ent fallen auf den Reg -Bez. Dresden 9, Leipzig 6, Bautzen 3 und Zwickau 7 Grundstücke. Die öffentliche Versteigerung der in diesem Jahre auszumusternden Dienstpferde der Cavallerie, Artillerie und des Trains soll an den nachgenannten Tagen und Orten von Vormittags 10 Uhr an statt finden : Freitag den 6. Sept, in Rochlitz, Sonnabend den 7. Sept, in Roßwein, Montag den 9. Sept, in Oschatz, Borna und Freiberg, Dienstag den 10. Sept, in Dresden (Reustädter Rciter-Caserne), Pegau und Grimma, Mittwoch den 11. Sept, in Dresden Geithain, Donnerstag den 12. Sept, in Großenhain und Pirna, Sonnabend den 19. October in Dresden. rz Umschau in der Lausitz, 29. August. In Jamen (pr. L.) sind die Gebäude des Nahrungs besitzers Helaß und Stall und Scheune des Schänk- wirths Neumann und zu Wanscha bei Ostritz am 23. die des Hausbesitzers Schwarzbach und des Nahrungs besitzers Zschirner abgebrannt. — Den 26. wurden durch eine Feuersbrunst die Neilsch'sche und Nock'sche Wohnung in Bernstadt vernichtet. Dem Neitsch verbrannte auch eine Sau mit 5 Ferkeln. Am 25. Abends gegen 11 Uhr ist in Zittau auf der Weberstraße in dem früher Zschentscher'schen Hause ein Gewölbe eingestürzt, wodurch die darüber wohnhafte Familie D. sammt Schlafutensilien u. s. w. bed würdige Eräger unsere« zu Neuem Leben er wachten NationalgedenkenS. Aber eine gütige Vor sehung waltet über Deutschland: auch dieser bittere Kelch scheint an uns vorüberzugehen, Kaiser Wilhelm uns erhalten zu bleiben. Und darum haben wir, wenn wir ihn, wenn wir unser Volk lieben, wenn wir uns selbst achten wollen, gerade diesmal doppelte Ursache, den Sedantag zu feiern: der Kaiser des neuen deutschen Reiches, der uns vor acht Jahren bescheert wurde, er ist uns in diesem Jahre zum zweiten, zum dritten Male geschenkt worden. Auf denn, ihr Brüder Alle, die ihr euch Deutsche nennt, feiere ein Jeder in seinem Kreise und auf seine Weise den Ehrentag der deutschen Nation fest lich! Zeiget den Feinden draußen und drinnen, daß sie sich verrechnet haben, wenn sie wähnten, der Genius Deutschlands sei wieder eingeschlafen; zeiget ihnen, daß wir, ungebrochen durch die Bitternisse der letzten Zeit, unbeirrt durch den Hader der Par teien festhalten an dem Gelöbniß des SedantagcS und an seinem versöhnenden Grundgedanken. Und wie vor acht Jahren alle Kräfte des Volkes ein- müthig und opferfreudig zusammenwirkten, um den gemeinsamen Feind abzuwehren, so darf auch jetzt keine Stadt, keine Ortschaft, keine Partei, zu Deutschland zählt, zurückstehen, wenn Zeugniß abzulegen für unser Vaterland! Deutsches Reich. Se. Majestät der König hat sich am 29. Aug. Morgens in Begleitung des Generaladjutanten Ge nerallieutenants Krug von Nidda Exccllenz und Er. Excellenz des Herrn Kriegsministers Generals der Cavallerie v. Fabrice nebst mehreren Stabsoffizieren nach Döbeln begeben, um den Divisionsmanövern der 1. Infanteriedivision Nr. 23 in der Richtung von Döbeln nach Mittweida beizuwohnen. Bischofswerda, 30. Aug. Die Sedanfeier, welche sich immer mehr zu einem deutschen National festtage gestaltet, wird auch dieses Jahr in hiesiger Stadt feierlich begangen werden, in Bezug dessen vexweisen wir ganz besonders auf die in der Inseraten beilage befindliche stadträthliche Bekanntmachung. — Vom 1. September an wird der hier 9 Uhr 57 Min. Vormittags weitergehende Personen zug nach Dresden von Kohlfurt ab durch eine Schaffnerpost begleitet und demnach auch von hier au« zur Beförderung von Postsendungen jeder Art nach und über Arnsdorf, Dresden und weiterhin benutzt werden. Die zeilherige Bestimmung, nach welcher Tages- billets nur bei der Rückreise zum Uebergange auf einen Eil- (Courier-) Zug gegen Lösung eines Zu- schlagbillets benutzt werden können, hat auf den sächsischen Staatsbahnen eine Abänderung dahin erfahren, daß die Benutzung der Eilzüge auf Tagcsbillets gegen Entnahme eines Zuschlagbilletö auch auf der Hinreise gestattet ist. öS* Für die hiesigen Leser unserer Zeitung liegen bei: „Rechnungsübersichten der Kämmerei-, Schul-, Armen-, Krankenhaus-, Spar- und GaScasse zu Bischofswerda auf das Jahr 1877.' Mit dem 31. August haben die bei den königl. Untergerichten des Lanke« stattfindeoden Gerichts ferien ihr Lude erreicht und e« beginnt mit dem auf unangenehme Weise Plötzlich nach dem Par terre dislocirt wurde. Zum Glück haben die Be troffenen, Mann, Frau und Kind, nur unbedeutende Verletzungen erlitten. Gedachtes Haus wird umgebaut und scheint man dem Stützen der Wände nicht ganz die nölhige Vorsicht zugewendet zu haben. In Frankenberg ist ein 12 jähriger Knabe der Anstiftung des dasigen Scheunenbrandes geständig. Gegenüber den vielfach aufgetauchten falschen Gerüchten über den Brand des ErbgerichtS in Hermsdorf bei Frauenstein erfahren wir, daß der Verdacht gegen die Apotheker Felgner'schen Ehe leute, der Mann ist 74, die Frau 66 Jahre alt, unberechtigt gewesen ist und dieselben wieder auf freien Fuß gesetzt sind. Unter allen parlamentarischen Parteien besteht darüber ein Einvcrständniß, daß der Reichstag sofort nach seinem Zusammcnlreten auf irgend eine Weise dem Kaiser Namens des deutschen Volkes den Glück wunsch zu dessen Errettung und Genesung wird darzubringen haben. Wahrscheinlich wird der Erlaß einer Adresse beantragt werden. Berlin, 28. August. Die „Provinzialcorrespon- denz" berichtet: Heute findet im auswärtigen Amte die Auswechselung der Urkunden de« Berliner Ver trag« unter den Bevollmächtigten der betheiligten Mächte statt. — Die Auswechselung der türkischen